Frage zu "Mickey Baker's Jazz Guitar"

Manu87
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Hi,

ich beschäftige mich gerade mit o. g. Buch.
Momentan bin ich dabei, die Akkorde in der ersten Lesson zu lernen.
Die erste Reihe ist mir noch weitgehend geläufig, aber bei dem was danach kommt bin ich mir irgendwie nicht sicher, ob bzw. wie die angegebenen Akkordnamen zu den Diagrammen passen, da der Grundton in den abgebildeten Voicings nicht vorzukommen scheint.
Konkret handelt es sich dabei z. B. um Nr. 6 (D13b5b9), Nr. 8 (Gmaj7 or Em9), Nr. 9 (A13b9), Nr. 10 (D13) und vermutlich auch noch um weitere, die ich jetzt aber nicht alle überprüfen will...
Hat jemand eine Idee, was es damit auf sich hat? Ist der Autor einfach nur im Bund verruscht oder gibt es hier einen theoretischen Hintergrund, den ich nicht erkenne?
 
Eigenschaft
 
Auf der Gitarre lassen sich solche Akkorde nicht komplett spielen, zB. besteht D13 aus 7 Tönen (Grundton, Terz, Quinte, Septime (kleine), None, Undezime und Tredezime). Die Regel ist so: Die Angabe eines Erweiterungstons (zB 13) besagt nämlich dass die darunterliegenden Erweiterungstöne auch enthalten sind. Da bei dem angegeben D13 ein Ton doppelt vorkommt (die None E), werden hier 5 Töne gespielt - Grundton und Undezime fehlen.

Man geht dann davon aus dass durch den Verlauf im Stück klar wird um was für einen Akkord es sich handelt (Grundton wird zB vorher gespielt) oder dass ein anderes Instrument wie zB der Bass den Grundton spielt.

Es werden ziemlich oft auch andere Töne wie zB. die Quinte weggelassen, wichtig ist dass der Charakter des Akkords erkennbar bleibt.
 
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Hallo,
ich wollte dieses Buch vor vielen Jahren mal durcharbeiten und bin seitdem der festen Meinung, dass es mir seinerzeit den Zugang zur Jazzgitarre vergällt hat.
Ich glaube es ging mir genauso wie Dir mit den Chords, die m. M. nach hier völlig unmotiviert und ohne roten Faden aneinandergereiht sind.
Einen Tip kann ich Dir leider nicht geben, aber ich denke dass es geeignetere Werke gibt um einen Zugang zur Jazzgitarre zu bekommen.
Gruß
 
Auf der Gitarre lassen sich solche Akkorde nicht komplett spielen, zB. besteht D13 aus 7 Tönen (Grundton, Terz, Quinte, Septime (kleine), None, Undezime und Tredezime). Die Regel ist so: Die Angabe eines Erweiterungstons (zB 13) besagt nämlich dass die darunterliegenden Erweiterungstöne auch enthalten sind. Da bei dem angegeben D13 ein Ton doppelt vorkommt (die None E), werden hier 5 Töne gespielt - Grundton und Undezime fehlen.

Man geht dann davon aus dass durch den Verlauf im Stück klar wird um was für einen Akkord es sich handelt (Grundton wird zB vorher gespielt) oder dass ein anderes Instrument wie zB der Bass den Grundton spielt.

Es werden ziemlich oft auch andere Töne wie zB. die Quinte weggelassen, wichtig ist dass der Charakter des Akkords erkennbar bleibt.

Das leuchtet mir ein, danke!

Hallo,
ich wollte dieses Buch vor vielen Jahren mal durcharbeiten und bin seitdem der festen Meinung, dass es mir seinerzeit den Zugang zur Jazzgitarre vergällt hat.
Ich glaube es ging mir genauso wie Dir mit den Chords, die m. M. nach hier völlig unmotiviert und ohne roten Faden aneinandergereiht sind.
Einen Tip kann ich Dir leider nicht geben, aber ich denke dass es geeignetere Werke gibt um einen Zugang zur Jazzgitarre zu bekommen.
Gruß

Das Konzept des Buches kommt logischerweise erst dann zum Vorschein, wenn man die Übungen macht, in denen die gelernten Akkorde angewendet werden.
Ich finde diese praxisorientierte Herangehensweise sehr motivierend zumal ich von Mickey Baker als Musiker auch einiges halte.
Wenn solche Leute ihr Wissen in einem Lehrbuch zur Verfügung stellen, sollte man das nutzen.
Ein paar theoretische Basics um einigermaßen zu verstehen was man tut sind natürlich sinnvoll.

Ein Buch allein reicht erfahrungsgemäß nicht, um in die Materie reinzukommen.
Die praktische Anwendung (selbst auf niedrigem Niveau) und der Austausch mit Leuten, die es drauf haben sind sehr wichtig.
Ich hab nebenbei auch Unterricht, in dem es aber hauptsächlich um Theorie geht, die ich leider wie viele Gitarristen ziemlich lange vernachlässigt hab :(
 
Ja dann passt doch alles :great:
 
Man hat eben als Gitarrist nur 6 Saiten also max 6 Töne gleichzeitig.

Deswegen lässt man zunächst mal oft die Quinte weg , weil sie ( außer b5 und #5 natürlch ) wie gesagt für den Charakter des Akkords keinen Effekt hat.

Als nächstes kann man den Grundton weglassen , um noch einen Optionston mehr zu haben.

Der Charakter des Akkords ist trotzdem zu hören, entscheidend dafür sind vor allem Terz und Septime , die gemeinsam meist eine Quinte ( m7 , maj7 ) oder einen Tritonus (7 ) bilden.

Wenn du jetzt mit einem Bassisten spielt und der Grundtonbezug klar ist , dann sind solche "Rootless" Voicings praktisch.

Wenn du alleine spielst verliert man , wenn mans übertreibt manchmal ein wenig den harmonischen Halt ;)

Spielst du mit einem Pianisten würde ich es auch wieder eher klarer halten , weil ihr euch sonst leicht gegenseitig zudeckt und in die Quere kommt, wenn alle beide sehr füllige Voicings spielen wollen.

Von daher ist es gut verschiedene Optionen für verschiedne Situationen zu haben.

grüße b.b

Ps: Viele von diesen Akkorden ohne Grundton können doppeldeutig sein und je nach Basston einen anderen Charakter bekommen bzw allgemein umgedeuted werden.

Ein einfaches Beispiel wäre zum Beispiel die erste Umkehrung einen m7 .Spielt hier der Bass die Terz ( des moll 7 akkords ) hast du einen Dur6 Akkord...
 
Deswegen lässt man zunächst mal oft die Quinte weg , weil sie ( außer b5 und #5 natürlch ) wie gesagt für den Charakter des Akkords keinen Effekt hat.
Als nächstes kann man den Grundton weglassen , um noch einen Optionston mehr zu haben.
Ggf. kommt es auch auf den Kontext an.
Wenn der Bassist in der Band fett den Grundton spielt, dann kann der Gitarrist den eher weglassen und die anderen Töne des Jazzakkords beitragen.
 
Hallo,
keine Ahnung, was in dem Buch drin steht, aber wenn du dir Akkorde zsammen bauen können möchtest von denen du, dein Bruder, deine Mutter und der Rest der Welt noch nie was gehört hat (ok, das war jetzt wahrscheinlich übertrieben ...) und vorher dich noch nicht mit dem Griffbrett beschäftigt hast empfehle ich dir folgendes Buch:
Guitar Fretboard Workbook von Barrett Tagliarino
 
Wurde ja schon alles gesagt. Du wirst in deiner Jazzlaufbahn noch auf viele Akkorde stoßen, welche den Grundton nicht beinhalten. Auch ein riesiges Gebiet sind die Akkordsubstitute. Du spielst sozusagen einen Akkord über einen Akkord, oder einen bestimmten Akkordtyp über verschiedene akkordfremde Grundtöne, daraus entwickeln sich unzählige Möglichkeiten Akkorde darzustellen. Wenn du z.B. einen Em7 spielst, der Bassist oder du selber aber den Grundton C im Bass spielst so erzeugt man einen Cmaj9 Akkord. Sprich du kannst dein m7 Akkord Muster benutzen und über einen C-Dur bzw. maj7 Akkordtyp benutzen.
 

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