Frage zum Sweepen / Mix transparenter bekommen

dongle
dongle
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
19.04.24
Registriert
03.04.09
Beiträge
2.150
Kekse
4.196
Ort
Münchens Westen
Servus
Ich bin mixing Anfänger und sehr viel am Lesen und probieren...
Ziel ist es, in meinen Mixen weniger Matsch zu haben und die Instrumente gut hören zu können.
Ich versuche nun im Moment das Phänomen Verdeckung zu hören und zu minimieren...
Leider reicht meine Erfahrung und mein Gehör noch lange nicht aus, um eine verdeckung sofort zu erkennen.
Mein Vorgehen daher:
Mittels sweepen die "wummer-"frequenzen finden, grundsätzlich absenken und wenn die gleichen auch in anderen Tonspuren auftauchen, evtl. Die wichtigere Anheben...
Soweit klappt das Finden der Resonanzen auch erstmalig (nach meiner Raumoptimierung).
Verstehen tue ich es aber nicht...
Es ist ja logisch, dass ich Resonanzen bei 440 Hz habe, wenn meine Gitarre ein A spielt... wenn gleichzeitig logischerweise auch andere Instrumente ein A spielen, resignieren sie (hoffentlich!!) In der gleichen Frequenz...
Ich kann ja nun aber nicht akkordweise alle Spuren anpassen...und löse damit dennoch nicht das Problem, dass sich möglicherweise klavier, e Gitarre, akustische und Gesang in die Quere kommen?
Wo ist mein Denkfehler?
 
Eigenschaft
 
Hi

vielleicht denkst du einfach ein wenig zu kompliziert.

du solltest erstmal versuchen, nur die Frequenzen abzusenken, die richtig stören, und da auch nur ganz wenige an einem Signal. zb bei einer verzerrten E-Gitarre, vielleicht an 2, oder 3 Stellen maximal.
da gibt gerade im Bereich von 2-5khz einige Stelle wo es richtig unschön klingt.. würde man da alles absenken bleibt aber vom "tone" nichts mehr übrig
oder bei den Overheads (Drums), wenn man da durchsweept hört man Stellen wo es klingt zb wie ein pfeifender Wasserkocher, genau dort wo es am heftigsten auffällt, senkt man etwas ab.

Zum Aufbau deiner Erfahrung und Gehörbildung, möchte ich dir sehr gerne Nailthemix ans Herz legen:
https://www.musiker-board.de/threads/review-elearning-nailthemix-urm-academy.679091/

vorallem auch zu sehen wie die Profis das machen und wieviel oder manchmal wie wenig sie tun, ist ein richtiger Augenöffner

Der Grund für Maskerierung im Mix ist aber auch oft entweder ein Arrangment Problem, oder eines von schlechten Ausgangssounds, oder von falscher Prioritätensetzung der Instrumnte und dem Gedankengang hinter der Rolle des jeweiligen Instruments.

Dies kann man auch vorallem durch Zeit und Erfahrung verbessern. aber auch durch Vergleichen mit Profi-Aufnahmen, hilft das mMn ungemein.

lg
Chris
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ziel ist es, in meinen Mixen weniger Matsch zu haben und die Instrumente gut hören zu können.

Ein löbliches Vorhaben.

Ich versuche nun im Moment das Phänomen Verdeckung zu hören und zu minimieren...

Grundsätzlich auch eine gute Idee. Aber das ist nicht der Weg zum Ziel weniger Matsch. Besonders wenn es zu exzessiven Sweeping Orgien führt.

Um den Mix klarer zu bekommen, ist High- und Lowcut Dein Freund. Ja, ich weiss, es gibt Menschen, die sagen NIE GARNIE Low- und Higcut verwenden. Da erwidere ich dann, selbst probieren macht schlau.

An der Quelle werden die angesetzt, also in jeder einzelnen Spur als erstes Plugin. Den Lowcut schiebt man so weit hoch, bis hörbar was verloren geht. Dann einen Zacken runter und gut. Das gleiche mit dem Highcut von oben runter.

Grund, es sind oft Frequenzen da, die nichts beitragen zum Gesamtklang. Aber auf dem Weg bis zum Master Kanal dann in vielen Fällen noch mal verstärkt werden. Die können auch alle möglichen ungewollten Auswirkungen auf anschliessende Dynamik Plugins haben. Und das muss nicht sein. Kontrolle an allen Stellen des Mixer ist Pflicht.

Also weg damit. Später noch mal was dazugeben geht immer.

Als nächstes suche ich mir die schönen Frequenzen der Spur, also da, wo der Grundton liegt zum Beispiel bei Kick und Toms. Gitarren dann etwas höher. Jedes Instrument hat solche Frequenzbereiche. Da muss man auch nicht Sweepen. Normalerweise sind die auch in einem Frequenz Analysator gut zu sehen. Die anheben um gerne 3 bis mehr dB und dafür dann die Spur was leiser machen. Damit hat man dann die nützlichen Frequenzen angehoben und alle anderen abgesenkt.

Ist das geschehen, dann kommen die Pegel in der Mischung dran. In diesem Stadium ist bei mir noch alles Mono. Und da will ich jede Instrument hören können. In der Gesamtmischung.

Ist dass soweit geschafft, dann erst wird das Stereo geschaltet und dann geht es weiter.

Matschlöcher sind oft auch die Hall und Delay Kanäle. Die bekommen bei mir einen Dynamik EQ. Kompressor geht auch. Direkt am Eingang. Und die werden durch einen Sidechain aus der Quelle, also von dem Signal, das da drauf geht, gesteuert. Laut, Absenkung bis zu 8 dB. Mit langsamer Release.

Diese Massnahmen zusammen bringen schon mal viel Klarheit und Transparenz.

Ich schlage vor, ausprobieren und sich selbst überzeugen...... (;
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Tausend Wege führen nach Rom. So ist das beim mischen auch. Es wird hier jede Menge Meinungen geben wie man das am geschicktesten anstellt. Ein paar Sachen sind aber grundsätzlich wichtig:

- das Arrangement! Das macht meiner Meinung nach schon 50% von einem guten mix aus.

- wie genau gespielt wird. Da gibt es den Bereich wo noch alles im groove ist. Aber sobald der verlassen wird kannst du mixen so viel du willst.

- grade in den lowmids überlagern sich oft viele Grundtöne der einzelnen Instrumente. Das schaukelt sich dann zu Matsch auf. Hier gibt es für mich 2 Möglichkeiten:
1. gib einem Instrument hier die Führung (bei Rock z.b. Der e-Gitarre) und dünne den Rest extrem aus oder
2. dünne alle Instrumente nur ein bisschen aus (z.b. Jazz) wenn alles gleich viel Gewicht haben soll.

insgesamt behaupte ich einfach mal, dass man für einen guten mix nur eq, kompressor und Gate braucht. Wobei man bei Guten Jazzern z.b. Oft nur einen eq braucht. Das ganze Dynamic eq, multibandkompressor, enhancer und was es alles so tolles gibt machen MAXIMAL 10% aus. Das kann man benutzen wenn man die Sachen mit eq, kompressor und Gate (hier will ich mich nicht streiten ob man lieber ein Gate, expander, transientendesigner,...benutzt) wirklich verstanden hat.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ich finde man sollte Resonanzen und Maskierung ganz verschieden betrachten. MMn ein ganz anderes Thema, welche man auch ganz unterschiedlich angeht.

-Resonanzen sind Frequenzen die sich aufschaukeln. (Dazu reicht schon ein einziges Instrument, was man für sich allein, ohne Mix, beurteilen kann)
-Maskierungen sind Überlagerungen. (Dazu sind mindestens 2 Instrumente in Abhängigkeit zu betrachten. Ein einzelnes Instrument kann sich nicht selbst überlagern.)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Es ist ja logisch, dass ich Resonanzen bei 440 Hz habe, wenn meine Gitarre ein A spielt...
hmmm klar. Naja die Gitarre soll ja bei 440Hz resonieren wenn man ein A spielt, das ist ihre Aufgabe.. Es gibt jedoch Raumresonanzen, die von Aufnahmeraum her kommen (Dimensionen des Raums massgebend, welche irgendwo liegen können, und auch nicht in den Songkontext passen... Würde der Raum zufällig auch genau bei 440Hz resonieren, würds möglicherweise nicht mal stören, und man könnte das sogar als Stilmittel einsetzen.. müsste man sich anhören. Oder auch zB der Gitarrenkorpus kann resonieren. (Bei ner Gitarre wirds schwer eine Raumresonanz als Stilmittel einzusetzen, denn die kann ja ganz unterschiedliche Töne.. Aber zB bei ner Bassdrum, why not? Da kann ne Raumresonanz der Bassdrum unter Umständen hilfreich sein wenn sie sonst etwas dünn klingt.. Muss man sich natürlich auch anhören obs passend klingt, und sich in die Songharmonien einfügt.)

Je länger je mehr, sweepe ich nix mehr durch. Ich senke auch nur noch ab, was wirklich störend ist. Dann könnens aber auch mal 20dB Absenkung sein, wenns ich es denn als nötig empfinde. Man hört zwar immer, man sollte nur wenig boosten/absenken.. naja, Ansichtssache. Ich finde so viel wie nötig. Ich sweepe vielleicht mal, wenn ich die störende Frequenz nicht so einfach heraushör, aber nur um sie zu finden. Wenn ich generell einfach jede Spur erstmal durchsweepe, und nach Resonanzen suche, werde ich auch ganz viele finden. Dann tendiere ich dazu Frequenzen abzusenken, die gar nicht störend sind, und am Ende fehlt dem Mix was...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das ist schon mal toller Input ... werde ich alles mal ausprobieren... ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Um den Mix klarer zu bekommen, ist High- und Lowcut Dein Freund.

An der Quelle werden die angesetzt, also in jeder einzelnen Spur als erstes Plugin. Den Lowcut schiebt man so weit hoch, bis hörbar was verloren geht. Dann einen Zacken runter und gut. Das gleiche mit dem Highcut von oben runter.

Logisch und vergleichsweise einfach.. wird gemacht!;)

Als nächstes suche ich mir die schönen Frequenzen der Spur, also da, wo der Grundton liegt zum Beispiel bei Kick und Toms. Gitarren dann etwas höher. Jedes Instrument hat solche Frequenzbereiche. Da muss man auch nicht Sweepen. Normalerweise sind die auch in einem Frequenz Analysator gut zu sehen. Die anheben um gerne 3 bis mehr dB und dafür dann die Spur was leiser machen. Damit hat man dann die nützlichen Frequenzen angehoben und alle anderen abgesenkt.
Jupp... wahrscheinlich war das, was ich eigentlich mit dem sweepen erreichen wollte. Eben diese schönen Frequenzen finden.. Du meinst jetzt, ich soll das sweepen quasi sein lassen und eine art Tabelle suchen? Dann "blind" die entsprechenden zum Instrument gehörenden Frequenzen anheben?

Ist das geschehen, dann kommen die Pegel in der Mischung dran. In diesem Stadium ist bei mir noch alles Mono. Und da will ich jede Instrument hören können. In der Gesamtmischung.
Das verstehe ich auch nicht ganz... was meinst du genau mit "da ist noch alles Mono? Du hast nur Monosignale, oder deine Abhöre steht auf Mono oder alles ist in die Mitte gepanned?

Matschlöcher sind oft auch die Hall und Delay Kanäle. Die bekommen bei mir einen Dynamik EQ. Kompressor geht auch. Direkt am Eingang. Und die werden durch einen Sidechain aus der Quelle, also von dem Signal, das da drauf geht, gesteuert. Laut, Absenkung bis zu 8 dB. Mit langsamer Release.
Ok... das klingt jetzt sehr fortgeschritten... komme ich noch nicht ganz mit, auch wenn ich glaube ich grob verstehe, wie du es machst... warum und wie genau noch nicht. Muss aber auch erstmal nicht... der Rest ist schon ganz ordentlich;)
 
Ein mix sollte auch in Mono gut klingen
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Du meinst jetzt, ich soll das sweepen quasi sein lassen und eine art Tabelle suchen?

Sweepen nur wenn unbedingt notwendig. Tabelle kann ein Anhaltspunkt sein. Aber je nach Tonart sind natürlich die Frequenzen, wo sich der eigentliche musikalische Inhalt abspielt, also wo die Grundtöne gespielt werden anders. Da muss die eigentlich einzig wahre Referenz herhalten:

Die Ohren.

Das verstehe ich auch nicht ganz... was meinst du genau mit "da ist noch alles Mono?

Mono Spuren bleiben erst mal Mono. Ab und an schalte ich auch einfach den Master Out Mono. Vor allem in dem Stadium Spuren sortieren, erste EQ setzen und Pegel einstellen. Maskierungen hört man da sofort. Und dann kann man während man die Mischung abhört an den einzelnen Spuren EQ Einstellungen machen. Solo abhören für EQ Einstellungen mache ich nur bei den High- und Low Cuts.

Ansonsten nehme ich das Wort Mischung wörtlich und höre die Gesamtmischung ab. Da hört man auch sofort, wenn was zu laut und zu leise ist.

Klingt das schon mal gut, bist Du fast schon am Ziel. Und das schönste dabei, wenn Du dann Stereo macht, dann geht die Sonne auf........ :)

Ok... das klingt jetzt sehr fortgeschritten... komme ich noch nicht ganz mit, auch wenn ich glaube ich grob verstehe, wie du es machst... warum und wie genau noch nicht. Muss aber auch erstmal nicht...

Wenn ich Zeit habe, mache ich mal ein kurzes Video zum Verständnis. Sidechain Techniken solltest Du auf jeden Fall kennen und anwenden können. Zum Verständnis hier entlang:

Sidechain-Kompression, Teil 1: Prinzip und Geschichte
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
So, dann hier noch das Video. Mit Sidechain auf einen Dynamic EQ, der den Reverb in kontrolliert:



Plugins sind ein EQ aus der Positiv Grid Pro FX Series. Finde ich ziemlich gut. Die bringen auch ordentlich analog Feeling rein, spricht, die machen ordentlich Obertöne.

Dynamic EQ ist eines meiner Standard Plugins MautodynamicEQ.

Das Reverb ist PSP Audio Pianorverb 2. Brandneu und eher zu den exotischen Reverbs zu rechnen. Macht sich aber prima auf solo Synth, Gitarren und natürlich Piano.

Ich finde sowieso, Reverb und Delay sind die Würze, die in jeden Mix reingehören. Ich habe dann oft ziemlich viele dabei. Da bekommt viele Instrumente ein eigenes FX. Das schafft Space und Separation.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich wollte noch mal kurz was zum sweepen sagen. Ich sweepe auch gerne und viel. Allerdings weiß ich da vorher schon welche Frequenz mich nervt. Ich nutze den sweep also nur um schnell die richtige Frequenz zu finden. Und wenn ich die bei ca. 800hz vermute, fange ich nicht bei 15khz an ;-).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben