Fragen bzgl. bestimmter Effekte/Markenzeichen von [___]-core Produktionen

[Viper-Narr]

Halli Hallo,

Ich gehe mit meiner Band demnächst das erste mal ins Studio. Wir wissen zwar noch nicht, ob und in welchem Umfang wir uns der "typischen" Elemente von Produktionen die typisch für das Hardcore/Deathcore/Metalcore-Genre bedienen wollen, aber falls es an manchen Stellen gut passt und das gewünschte Ergebnis bringt, wollen wir natürlich lieber auf Nummer sicher gehen und vorher bescheid wissen.

Bei ein paar Sachen habe ich mich schon versucht, schlau zu machen und auch ein paar Ergebnisse gefunden, aber der Sicherheit halber, frage ich hier dennoch noch einmal nach.

Falls es so einen Thread schon gibt, bitte nicht köpfen. Bin nicht oft im Recording Forum unterwegs und die Vielschichtigkeit hier hat mich schon etwas "erschlagen"... habe wie gesagt schon gesucht, aber nicht zu allem etwas gefunden.

Dann mal los:

1. "Booom"
Beispiel:



in etwa bei 2:05

Soweit ich weiß, wird da ein Sample drunter gelegt, richtig?
Ich habe eine Datei mit TD808 Samples, allerdings frage ich mich, welche in solche Song verwendet werden. Die, die ich hab sind relativ "kurz" , also eher ein Boom, anstatt eines "BOOOOOOM". Werden die einfach nur in der Länge verdoppelt oder gibt es auch irgendwo entsprechende Samples zu finden? Wenn da jemand einen Tip hätte, wär das Knaller!

2. Umgedrehte Snare
Beispiel:



bei ca. 0:27

Meines Wissens nach wird auf die Snare Hall gelegt und dann eben umgekehrt/umgedreht. Kann das irgendwer bestätigen? Oder wird das ganz anders angestellt?

3. Down-Shift
Beispiel:



bei ca. 2:31

Name sagts ja schonl... Wird wahrscheinlich einfach runtergepitcht das ganze, oder?

4. Ah-ah-ah-ah

Beispiel:


bei ca. 2:10

Hier habe ich wirklich gar keine Ahnung wie das funktioniert (und wie man oben lesen kann weiß ich nicht mal wonach ich genau suchen müsste )

5. der "Absauger"

Beispiel:


bei ca. 0:14

Habe wieder keine Ahnung...ist das irgendein Fade-In der dann plötzlich gecuttet ist, damits schlagartig still wird?

Nebenbei.. was ist eigentlich dieses Sample am Anfang? Kann das so gar nicht zurodnen.

6. Vorgezogene Vocals

Beispiel:


direkt bei 0:01

Ich meine dieses "Einblenden" des Gesang (yyyyyyou cant see...).Habe auch hier keine Idee wie das funktioniert... vielleicht wieder was mit umgedrehtem Hall?

Gut, ich bedanke mich schonmal im Vorraus für die Hilfe und bitte meine Unwissenheit zu entschuldigen, aber es ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen

Beste Grüße und schönen Samstag,

Magnus

 

[pico]

all das sollte der Toni im Studio wissen - ob ihr dann allerdings noch EURE eigene Musik macht oder einen Mischmasch aus allem 'Angesagten', müsst ihr selber wissen ....

 

[Viper-Narr]

Nicht falsch verstehen. Die ganzen verlinkten Bands (bis auf August Burns Red) finde ich zum kotzen. Nur sind deren Produktionen eben so glattgebügelt und überproduziert, dass man dort am schnellsten ein passendes Beispiel findet

Ein paar Sachen wusste der Toni auch, allerdings ist der mit dem Genre und der Musik nicht soo vertraut... Vorsicht ist besser als Nachsicht.

 

[JoNi22]

Nicht falsch verstehen. Die ganzen verlinkten Bands (bis auf August Burns Red) finde ich zum kotzen. Nur sind deren Produktionen eben so glattgebügelt und überproduziert, dass man dort am schnellsten ein passendes Beispiel findet

Ein paar Sachen wusste der Toni auch, allerdings ist der mit dem Genre und der Musik nicht soo vertraut... Vorsicht ist besser als Nachsicht.

Hab grad mal durchgeklickt, klingt eigentlich recht machbar.

1. hast Recht. Stretchen, Hallspielereien oder anderes Sample.
2. umdrehen, Effekt drauf, umdrehen.
3. hat was TapeStop mässiges, geht wahrscheinlich auch mit Harmonizer/PitchShifter/und Co.
4. Könnte man mit einem Sidechaingate machen, aber z.B. auch mit Lautstärke-Automation.
5. Kein Video bei mir zu sehen?
6. Wahrscheinlich ähnlich wie 2.

 

[langhaar!]

Da die 5 noch fehlt: umgedrehtes Becken.

 

[pico]

Ein paar Sachen wusste der Toni auch, allerdings ist der mit dem Genre und der Musik nicht soo vertraut... Vorsicht ist besser als Nachsicht.

wenn ihr noch keine Produktionserfahrung habt und der Toni mit dem Genre nicht vertraut ist, solltet ihr euch vielleicht noch jemanden mit ins Boot nehmen, der von Metal-Produktionen eine Ahnung hat, denn vieles passiert schon bei der Aufnahme bzw. im Arrangement.

 

[Viper-Narr]

Vielen Dank für eure Antworten! klingt schonmal super hilfreich!

@pico: das ist wirklich keine schlechte idee. Werde mal versuchen, ob sich wer finden lässt der mal einen Tag vorbeischauen kann, wenn wir die Sachen durchgehen.
inwieweit meinst du, das schon was beim arrangement passiert?

wer noch ergänzungen hat, nur zu! ich schmeiß jetzt erstmal cubase an, und probier schonmal paar sachen durch

 

[Dieter B.]

Also wenn diese Effekte wirklich gut und professionell klingen sollen, braucht ihr auf jeden Fall jemanden der sie aus dem FF beherrscht. Dieses "kreative" arbeiten am Sound liegt nicht jedem Sound Engineer, oder zumindest muss man sich damit richtig beschäftigen. Die Erfahrung hab ich selber machen müssen.

Z.b. die Bassdrops: Wenn sie richtig stark rüberkommen sollen, muss schon im Mix richtig hart kompromiert und die Frequenzteilung sehr genau vorgenommen werden.
Weil wenn du den Mix am Ende mehr als ~3-5db in den Brickwall Limiter fahren musst damit er die gewünschte Lautstärke hat, kannst du die Bassdrops vergessen, die hört man dann gar nicht mehr.

Oder zur 5: Wenn der Gitarrensound nicht breit genug ist, klingt das rasch nach Kindergarten. Und die Gitarren brauchen ihren festen Platz im Mix, sonst werden die raschen Attacks einfach von den anderen Instrumenten verschluckt bzw die Pausen aufgefüllt.

Soll heißen: Die meisten dieser Spielereien kommen nur in richtig guten Mixes zur Geltung.

 

[pico]

inwieweit meinst du, das schon was beim arrangement passiert?

es ist oft so, dass ein Arragement für zB Live dann für eine Produktion nicht gut funktioniert. Mitunter müssen die Parts der einzelnen Instrumente etwas anders arrangiert werden, eine andere Speielweise benutzt werden zB E-Gitarre weniger 'Basslastig' gespielt, andere Verteilung auf Lead- und Rhytmus-Gitarre... Das kann man nicht pauschalisierend sagen, es muß halt für den Mix funktionieren.

 

[Viper-Narr]

Also wenn diese Effekte wirklich gut und professionell klingen sollen, braucht ihr auf jeden Fall jemanden der sie aus dem FF beherrscht. Dieses "kreative" arbeiten am Sound liegt nicht jedem Sound Engineer, oder zumindest muss man sich damit richtig beschäftigen. Die Erfahrung hab ich selber machen müssen.

Jab, das glaube ich allerdings auch. Grad was die Bassdrops angeht, kamen die bei homerecordings ultra kacke. Darum wollen wir wie gesagt erstmal schauen. Haben alle Songs als Live und Studio Arrangement 1:1 in Guitar Pro und sind auch mehrere Tage die Songs durchgegangen um genau die Stellen ausfindig zu machen, wo so ein Effekt cool kommt und wo es aufgesetzt ist.

Im Studio schauen wir dann natürlich nochmal. Wenn es nach nichts klingt, lassen wir die Aufnahmen lieber straight ohne viel Schnick-Schnack... ist schließlich unsere Debut Platte, da wird uns hoffentlich keiner für köpfen ^^