Fragen zu Zoll & Im-/Export (auch Porto, CE-Kennzeichen, RoHS-Konformität, CITES)

  • Ersteller Bierschinken
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Auch so ein Fall: https://www.augsburger-allgemeine.d...mt-Gitarre-aus-Palisanderholz-id52395921.html

Aufgrund artenschutzrechtlicher Bestimmungen haben Beamte des Zollamts Ulm-Donautal die Einfuhr einer Gitarre aus Hongkong gestoppt. Die Recherche der Zöllner ergab, dass das Instrument zum Teil aus Palisanderholz besteht. Dieses unterliegt dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen und darf nur mit entsprechender Genehmigung importiert werden.
Noch hat der Empfänger aus dem Landkreis Günzburg die Möglichkeit fehlende Unterlagen vorzulegen. Gitarren aus Palisanderholz sind nicht unüblich und wurden schon häufiger zur Einfuhr angemeldet.
Zuletzt meldeten die Zollämter Aalen und Biberach ähnliche Fälle. Auch hier durfte das Instrument wegen fehlender Dokumente nicht nach Deutschland eingeführt werden.
 
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Das meiste verwendete Holz stammt aus Nachhaltigem sprich extra auf Plantagen angebautem Holz die eigentlich nur der Nachfrage wegen existieren.

Das mag bei einigen Hölzern so sein, wobei ich das bei Palisander anzweifle. Leider differenziert CITES nicht nach der Anbauart, sondern reguliert ausschließlich den Handel dieser Hölzer.
 
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Das glaube ich nicht.....

Das glaube ich aber sehr wohl. Wie wollen die das feststellen ob es Pau oder Rose ist? Ausser du gibst es an.

Und glaube nicht alles was da so geschrieben wird. ( Wer weiß von wem das stammt diese Angstmache ) Das ist immer das übliche. Voller Durchblick ! Glauben die selbst nicht. Das nächste nach dem Waffenschein ist dann der Gitarrenschein oder wie. :D
Traue ich diesem Land hier aber zu. Wer schon den Krümmungsgrad von Gurken misst. Na ja. Gibt ja genug andere die anders denken. Oder arbeitest du beim Zoll ?
 
Wer weiß von wem das stammt diese Angstmache

Es gibt keine Angstmache, es gibt seit Jahrzehnten die von den teilnehmenden Staaten ratifizierten CITES Regeln mit aktualisierten Anhängen I und II (manchmal auch A und B benannt), die jeweils in nationales Recht wie in D, A, CH, EU-Recht und nahezu im Rest der Welt umgesetzt wurden, in Deutschland seit 1976.

Der Zoll muss auch nicht beweisen, ob es sich um Palisander oder Pau Ferro etc. handelt, sondern der Importeur (Händler oder auch individueller Endkunde) ist für die korrekte CITES Dokumentation für die Einfuhr verantwortlich, bzw. für den Nachweis, dass es sich um ein Holz handelt, das nicht unter CITES fällt.
 
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Wie wollen die das feststellen ob es Pau oder Rose ist?

Dafür gibt es die Musikinstrumentenbescheinigung.

Wer schon den Krümmungsgrad von Gurken misst.

Nicht auf dem aktuellen Stand?

Die Verordnung Nr. 1677/88/EWG zur Festsetzung von Qualitätsnormen für Gurken war eine Verordnung der Europäischen Gemeinschaft, die Gurken anhand verschiedener Merkmale in unterschiedliche Güteklassen einteilte. Da sie unter anderem festlegte, dass eine Gurke der Handelsklasse „Extra“ maximal eine Krümmung von zehn Millimetern auf zehn Zentimetern Länge aufweisen durfte, wurde die Verordnung als Gurkenverordnung oder Gurkenkrümmungsverordnung berühmt.[1] Als solche stand sie synonym für eine als überbordend empfundene Bürokratie Brüssels und diente EU-Kritikern und Kabarettisten zwanzig Jahre lang als gängiger Beleg für zügellosen Regelungswahn der europäischen Verwaltung. Die Europäische Kommission setzte die Verordnung 2009 außer Kraft, obwohl sich eine Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten sowie Handels- und Bauernverbände für eine Beibehaltung aussprachen. Die wichtigsten Großhändler verwenden die Vorgabe weiterhin als interne Normung.

Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Verordnung_(EWG)_Nr._1677/88_(Gurkenverordnung)

Das meiste verwendete Holz stammt aus Nachhaltigem sprich extra auf Plantagen angebautem Holz die eigentlich nur der Nachfrage wegen existieren.

Wo gibt es diese Plantagen? Für einige Sorten gibt es zwar Plantagen, zum Beispiel für Dalbergia sissoo, aber:

Sheesham ist ein Plantagenholz aus der Palisanderfamilie, das als Werkstoff, aber auch als Brennstoff, Futter-, Schutz- und Schattenbaum bedeutsam ist. Da alte, ausgewachsene Bäume wegen massiver Übernutzung in der Vergangenheit kaum noch existieren, hat seit etwa 1990 eine großflächige Anpflanzung von Sheeshambäumen in großen Plantagen im Punjab zwischen Indien und Pakistan stattgefunden.
Das Holz dieser stark gedüngten, dicht zusammengedrängt wachsenden Plantagenbäume ist kaum mit dem Holz der oft Jahrhunderte alten natürlich gewachsenen Sheeshambäume zu vergleichen. Die dünnen Stämmchen bestehen überwiegend aus minderwertigem Splintholz, welches bei alten Bäumen direkt am Fällort abgebeilt wurde, da es wegen seines strohgelben Aussehens sowie insbesondere seiner schlechten Eigenschaften nicht mitverarbeitet wurde. Aus dem nur wenige Jahre alten Plantagenholz gebaute Sheeshammöbel bestehen zu großen Teilen aus diesem Splintholz, dem durch Färbung des fertigen Produkts das Aussehen von Kernholz gegeben wird.

Das wertvollste Holz stammt von jahrzehntealten Bäumen und die müssen erst einmal wachsen.
 
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Habe mir zu Weihnachten eine neue Fender Stratocaster aus der Special Serie mit Palisander Griffbrett gegönnt. Bin ich jetzt kriminell ? :igitt:
 
Dafür gibt es die Musikinstrumentenbescheinigung.

Ja klar. Nur z.B. für Pao benötigt man ja keine Bescheinigung. Woher soll dann also einer wissen, dass das nicht doch Palisander ist (oder gar Rio-P.).
 
Bin ich jetzt kriminell ?

Vermutlich nicht, aber wir wissen ja nicht, was Du ausserhalb der Musik so treibst. Der Import von Instrumenten mit indischem Palisander (Dalbergia latifolia pp) ist legal, sofern er mit den notwendigen Dokumenten erfolgt ist, das hat der Importeur wohl so abgewickelt.
 
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@clone Am einfachsten durch einen Nachweis:

Sind in dem Instrument keine geschützten Materialien nach den CITES Bestimmungen verarbeitet, können Sie die oben genannten Reisen mit dem Instrument ohne weitere CITES Dokumente vornehmen. Wir empfehlen Ihnen, für einen unproblematischen Grenzübergang eine Instrumentenbescheinigung ("Declaration of materials") oder eine andere Bescheinigung, die das Instrument in seinen baulichen Bestandteilen erklärt, mitzuführen. Eine gesetzliche Verpflichtung zur Ausstellung und zum Mitführen besteht jedoch nicht.

https://www.bfn.de/themen/cites/art...kinstrumente-im-rahmen-von-konzertreisen.html
 
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Ja klar. Nur z.B. für Pao benötigt man ja keine Bescheinigung. Woher soll dann also einer wissen, dass das nicht doch Palisander ist (oder gar Rio-P.).

Nimm halt mal die Bohrmaschine und bohre ein 12 er Loch zwischen dem 6 und 7 Bund. Die Probe schickst du dann ins Institut für Gitarrenhälse und Holzwissenschaften. Wenn dann der Zoll vor der Tür steht weisst du Bescheid. :D ( Hoffe es ist was auf dem Sparbuch )
Und merke dir eines. Wir retten den Regenwald von Deutschland aus nachdem es mit dem Waldsterben bei uns in die Hose gegangen ist. Der Borkenkäfer hat uns auch reingelegt. Ist einfach abgezogen. Ohne alles kahl zu fressen. Jetzt hat der Wald zu allem Unglück bei uns auch noch um 20% zugenommen die letzten 10 Jahre. Die Inder verbrennen den Palisander als Brennholz. Wir verwenden ihn für Instrumente. Okay. Verbrennen ist natürlich nachhaltig und Indien nicht in der EU.
 
Was soll denn dieses Getrolle? Es gibt CITES - die Hintergründe wurden hier sachlich und profund dargestellt und lassen sich übrigens auch nachlesen.
CITES basiert auf dem Washingtoner Artenschutzabkommen - Deutschland oder die EU haben da nur am Rande mitgewirkt.
Wieso kannst du das nicht einfach aktzeptieren?
 
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Verbrennen ist natürlich nachhaltig und Indien nicht in der EU.

Vielleicht hilft es Dir ein wenig, Deine Vorurteile abzubauen, wenn Du erfährst, dass es in Indien mit den Bishnoi die vielleicht älteste Umweltbewegung der Welt gibt? Im Jahr 1730 sollen 363 von ihnen gestorben sein um Bäume zu schützen, die ein Maharadscha fällen lassen wollte, um ein Fort zu errichten. Eine ihrer Regeln lautet: "Fälle keine grünen Bäume!"

Lektüre: https://www.sueddeutsche.de/wissen/...chmal-muessen-wir-unser-leben-geben-1.4118072
 
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Weil es mich interessiert, der Hersteller einer Gitarre (nicht EU) stellt eine Gitarre aus Ahorn und/oder Esche her und deklariert das auch so auf einer Rechnung, die dann beim Zoll vorgelegt wird.
Reicht das um die Gitarre einzuführen bzw. vom Zoll zu bekommen??
 
Reicht das um die Gitarre einzuführen bzw. vom Zoll zu bekommen??

Ein bekannter Händler beschreibt das so:

Was heißt das für Sie als Endkunden?
Bei einem Neuerwerb sollten Sie darauf achten, dass Ihnen ab dem 02.01.2017 auf der Rechnung folgende Daten zur Verfügung gestellt werden: Seriennummer des Instruments, Art und Ursprungsland des verwendeten Holzes, Zeitpunkt der ordnungsgemäßen Einfuhr in die EU und die entsprechende Einfuhrgenehmigungs-Nummer des Imports. Bei Musik Produktiv werden Sie diese Daten selbstverständlich automatisch mit Ihrer Rechnung erhalten. Bitte stellen Sie sicher, dass Sie diese Daten für einen eventuellen privaten Verkauf nach dem 02.01.2017 aufbewahren, da Sie diese an den nächsten Besitzer weitergeben müssen!

Bei vielen Angeboten wird erwähnt, dass diese Unterlagen mitgeliefert werden, man muss sie also nur gut aufheben.
 
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Hallo zusammen,

falls ihr es nicht bemerkt habt, ich habe es mit etwas Ironie geschrieben. Mir geht es eigentlich nur darum das immer wieder an "unterster" Stelle versucht wird etwas zu "Regeln". Ohne die entsprechenden Durchführungsverordnungen. Typisch EU halt.
 
Ich meine mehr die Umsetzung innerhalb der EU Länder.
Australien oder z.B. südamerikanische Länder setzen diese Verordnung wesentlich rigider um - vor allem in Bezug auf die zu erwartenden Strafen. Die EU ist hier eher zu lasch.
 

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