Funkversuch in CUBASE ...

turko
turko
Helpful & Friendly User
HFU
Zuletzt hier
16.04.24
Registriert
30.09.08
Beiträge
5.461
Kekse
23.184
Hier mal eine kleine und kurze "Studie" zum Thema "Funking fun mit CUBASE". Das einzig '"Echte" daran ist die Rhythmus-Gitarre.

LG, Thomas

 
Eigenschaft
 
Naja, ... das war ja auch der - im wahrsten Sinne des Wortes - Zweck der Übung ... :)

Danke jedenfalls für´s Reinhören und für´s Feedback.

LG, Thomas
 
Entspricht - soweit ich das auf einem Laptop-Speaker mit Verkehrslärm beurteilen kann - ungefähr der Qualität deiner Beiträge :D
Wie sind die Bläser gemacht?
Die finde ich erstaunlich gut.
 
Entspricht ungefähr der Qualität deiner Beiträge

Oje, ... da weiß man erst mal gar nicht, ob man das als wüste Beschimpfung oder als wohlwollende Reaktion interpretieren soll ... :) ?! Naja, ich entscheide mich dafür, vorwitzig zu sein, und einmal von Zweiterem auszugehen, und bedanke mich dafür !! Sollte es doch Ersteres sein, kann das ja immer noch klargestellt werden, oder ?

... soweit ich das auf einem Laptop-Speaker mit Verkehrslärm beurteilen kann ...

Was ist falsch daran ? Der Verkehrslärm wird noch das Beste daran gewesen sein ...

Wie sind die Bläser gemacht?
Die finde ich erstaunlich gut.

Na Gott sei Dank ! Ich hatte schon Angst, es fragt überhaupt niemand ... weil ... ICH würde auch fragen, und es würde MICH auch interessieren, wenn ich die in MIDI-Musik hören würde ...

Es sind Gebläse-Samples aus der "Liquid'"-Serie von Überschall. Die finde ich klanglich wirklich gut, allerdings haben sie den "Nachteil", daß sie nicht "frei spielbar" sind. Will heißen, es sind Tonnen an "FERTIGEN", gesampelten Phrasen, die jeweils eine EINHEIT sind. Die kann man zwar noch leicht verändern (etwa einen Ton daraus ändern, damit´s zur Harmonie paßt, oder das Tempo ...), aber im Prinzip sind sie, wie sie sind. Das hat zur Konsequenz, daß man völlig anders denken muß, als normalerweise. Nicht "ich spiele jetzt diese von mir geplante/erfundene Linie/Melodie", sondern man muß sich Kiloweise die fertigen Samples anhören und sich vorstellen und entscheiden, welches davon man WIE noch geringfügig verändern kann, damit es in der jeweiligen Situation noch (musikalisch) brauchbar ist ... das ist eine völlig irre Art zu denken, mit der ich am Anfang ÜBERHAUPT NICHT klar gekommen bin ... und recht nervig eigentlich. Aber schön langsam gewöhnt man sich sogar an SOWAS ... Und so ist bei diesem "Song" quasi der Song rund um die Gebläse-Riffs herum entstanden, alles andere wurde DEM angepaßt ...

Danke noch einmal für´s Reinhören und für´s feedbacken ...

LG, Thomas
 
Natürlich war meine freche Bemerkung äusserst wohlwollend gemeint.
Deine Beiträge sind mir durchwegs positiv aufgefallen; eine Seltenheit.

Danke für die Ausführungen zu den Bläsern. So ganz klar ist mir noch nicht,
wie die Auswahl bzw. Modifikation der Samples vor sich geht.
Die Samples werden sicherlich nicht direkt in Cubase importiert,
sondern über Midi-Noten angesteuert. Steht dazu ein Interface in Form eines VST Instruments zur Verfügung?
Dass alle Midi-Parameter per Editor eingetragen werden, kann ich mir im Jahr 2010 nicht mehr vorstellen...
 
OK, entschuldigung! Weil ich so oft mit dem Zeugs zu tun habe und den Bildschirm direkt vor mir sehe (auch, wenn er nicht eingeschaltet ist) bin ich von der falschen Annahme ausgegangen, daß andere diesen imaginären Bildschirm auch sehen und sich sofort ein Bild machen können ... BETRIEBSBLINDHEIT pur !!!
Ich fang´ also noch einmal an und gebe mir Mühe, es so zu schildern, daß man auch eine Chance hat, es zu verstehen, wenn man will ... OK ?

Die Gebläse-Genese :

1) Man öffnet Cubase
2) Man öffnet in Cubase ein VST-Instrument namens Liquid-Player (das ist der Player, der alle Liquid-Sounds "abspielen" und "verwalten" kann). In diesem Player sucht man sich den gewünschen Sound aus, abhängig davon, wieviele Fantastillionen Euro man schon investiert hat. Jeder Sound kostet - natürlich - extra und eine ganze Stange ...
3) Ich wähle mir also eine Brass-Section als Sound aus
4) Es erscheint eine kleines, katalogisiertes, Inhaltsverzeichnis der Samples, die hier zur Verfügung stehen, und die man sich nun alle vor-anhören kann, wenn man will. Auch, wenn man nicht will ...
5) Der lästige Entscheidungsprozess tut nun nichts zur Sache, jedenfalls wählt man jetzt ein Sample aus und zieht es in den Bereich, in dem es mit der Taste einer virtuellen Tastatur "verknüpft" wird. "Mapping" ...
6) In Cubase selbst gebe ich jetzt zur entsprechenden Zeit als Midievent nur die entsprechende Note ein, und dann wird das zugeordnete Sample vom Player dort abgespielt. Wobei hier nur Tonhöhe und Tondauer relevant sind.
7) Im Liquid-Player selbst kann man jedes Sample, das jeweils eine komplette musikalische phrase darstellt, ansehen und "bearbeiten". Aussehen tut ein Sample in diesem Player so:
http://www.ueberschall.com/en/liquid-player/description.html
Jeder Ton ist eine Blase, ein Blob, genau wie bei Melodyne. Diese Blasen kann man höhenmässig verschieben (sowohl im Finetuning als auch halbtonweise), aber auch ihre Startpunkte leicht verschieben, allerdings mit dem Effekt, daß die jeweiligen Nachbartöne auch mitwandern, weil der Übergang von einem Ton zum nächsten quasi eine Konstante ist, die immer bleibt. Ziehe ich also einen Ton im Fein-Timing nach vorne, wird der Ton davor dafür automatisch kürzer. Das klingt jetzt zwar logisch, führt aber nicht IMMER den gewünschten Erfolgen.
Über die Länge der Midi-Note in Cubase steuere ich, WIEVIEL von dem Sample gespielt wird, bzw. wo "ausgestiegen" wird.
Man kann ferner die Geschwindigkeit natürlich mit der Cubasegeschwindigkeit synchronisieren, und sogar, wenn man will, die Geschehnisse im Sample quantifizieren.

Es gibt auch eine Funktion, jedes Sample in einer anderen Tonart abzuspielen, dergestalt, daß jeder Ton daraus zum naheliegendsten Ton aus der gewünschten Tonart automatisch verschoben wird. Etwa das Originalsample ist in F-Blues, und ich wähle E mixolydisch. Dann werden die Töne jeweils mit dem geringsten Weg verschoben, was auch nicht immer zu musikalisch sinnvollen Ergebnissen führt. Ich verschiebe lieber im Editor mit der Hand ... aber ALLZUWEIT kann man wieder nicht verschieben, weil ab einem bestimmten Intervall des Verschiebens die Soundqualität und Authentizität flöten geht ... Da das Verschieben ja UMGERECHNET wird, wohingegen alles andere ja tatsächlich gesampelt=aufgenommen wurde.

Jedenfalls ist es (für mich !) nervig, nach einem Fill in auf der V. Stufe in F zu suchen, also nach etwas in C Blues oder C mixo oder C alteriert oder sonstwas, und man muß sich stattdessen bei der Vorauswahl tausend Samples in B anhören und dabei entscheiden, welches nun für den Verwendungszweck, mit entsprechenden kleinen Adaptionen, das Geeignetste ist. Das erfordert eine gewisse Leidensfähigkeit und Übung. Man hat eine relativ fixe Variante im Kopf, die jedoch bei jedem abgespielten Sample enttäuscht wird, und man muß sich stattdessen mit dem auseinandersetzen, was zur Verfügung steht ... das ist am Anfang recht frustrierend ...

Wenn man diese Arbeitsweise jedoch einmal kultiviert hat, dann geht´s auch schneller, und man geht mit einer anderen inneren Einstellung an die Sache heran. Und man ist nicht mehr fixiert auf seine eigenen musikalischen Ideen, sondern läßt es zu, daß man von dem Ding "inspiriert" wird ... und man hat - in der Regel - Freude mit dem Endergebnis, da klanglich wirklich TOP, ... finde ich zumindest ...

Hier ein Stück, das ich schon vor längerem gemacht und seinerzeit auch schon einmal gepostet hatte (Version von "Amazin grace"). Bei diesem habe ich nicht (nur) die Bläser aus der Liquid-Serie, sondern auch Gesang erprobt ... die Systematik dahinter ist jedoch die gleiche, wie eben beschrieben.


Sollte es (schon wieder) WIRR gewesen sein und Du noch was wissen wollen ... SEHR GERNE !

Alles Liebe,
Thomas
 
Ja da tritt mich doch ein Pferd.

Habe eben deinen demütigen Post bei H&M's Funksolo gelesen, und dachte mir, ohje, was kommt jetzt.
Aber das ist ja allererste Sahne was du hier ablieferst!
Perfekter Groove, klasse Sounds (trotz Midi!) - ist das Schlagzeug selbst programmiert? Auch hier die Grooves, Fills und Kicks verdammt geil - es ist schwierig, ein Schlagzeug so zu programmieren, dass es auch von dem, was gespielt wird, so klingt, als würde es ein richtiger Drummer auch so spielen - viele sind da so faul und machen aus Bequemlichkeit langweilige 16tel-Snare-Fills ohne Velocity-Kurve, die dann extrem unnatürlich (und scheiße) klingen.

Respekt!
Definitiv weiter so!

:great:
 
@ Youstin: Danke erst einmal fürs Reinhören und für den Kommentar !

Die Drums sind eine Mixtur aus fertigen Samples (Loops) und "eigenhändigen" Korrekturen bzw. Ergänzungen. Weil ich sehe es ähnlich wie Du: Es gibt nichts widerlicheres, als ewig geloopte Drums, wo ein Loop über 4 Minuten ausgewalzt wird ... Ich versuche eigentlich immer, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg, meiner Midi-Musik den Anschein "echter Musiker" zu geben. Was die Drums betrifft, heißt das, bei Fills auch wirkliche rhythmische Strukturen/Ideen/Figuren zu kreieren, und nicht 16 Stk. 16-tel hintereinander ...

Danke. LG, Thomas
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben