Fußbank zum Akkordeonspielen?

Bernnt
Bernnt
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
19.04.24
Registriert
03.02.17
Beiträge
3.189
Kekse
13.082
Beim Schwarzwaldtreffen hat mir Meister Uwe geraten, die Riemen enger zu schnallen, um shaken zu können, was sich bei mir ja als grundlegender und zielführender Tipp erwiesen hat.:great::):cool:

Die Konsequenz ist aber nun, dass ein Teil des Gewichts des Akkos auch bei normalen Stücken an meinen Schultern hängt. Selbstverständlich würde ich dem gerne aus dem Weg gehen, wenn es geht, so dass das Gewicht des Instruments wieder auf den Oberschenkeln liegt. Um das zu realisieren, hatte ich eine Idee, zu der ich gerne eure Meinung hätte. Ich habe angefangen, eine Gitarrenfußbank zu nehmen, sie auf die niedrigste Stufe einzustellen und den linken Fuß draufzustellen. Das entlastet, aber...

Was ist eure Meinung? Kriege ich da irgendwann spieltechnische Probleme? Schieße ich mir ein technisches Eigentor?
 
Eigenschaft
 
. . . wenn's was bringt. Nur schwer wenn du wo auftrittst und da ist kein Schemel da.
 
niedrigere Sitzhöhe(*)? Oder High Heels :good_evil:
(*)Und immer den richtigen Hocker im Auto
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Ach so, noch ne Idee: größeres Akkordeon!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
noch ne Idee: größeres Akkordeon!
:D
Seit dem Balgworkshop funktioniert dieser Einwand nicht so recht. Du hast das Bild von den Knopfakkordeons von Uwe, Claudia und Dir selber geschossen (Ich hab's übrigens nicht. Könntest Du es hier posten?) Die Offenbarung: Heutzutage sind die Knopf-Akkordeons bis auf 2 oder 3 cm alle fast gleich hoch. Hätte ich nicht gedacht, ich habe mir die Jupiter-Instrumente immer megagroß vorgestellt. Viele Akkordeonisten, die mein Modell spielen, sind auch größer als ich. Aus bestimmten technischen Gründen möchte ich darüber hinaus kein größeres Instrument... Darum diese Art "Pizzolla"-Lösung. Aber ob sie Nachteile hat...?

Hihi

niedrigere Sitzhöhe
Darüber denk ich nach.
 
...müssen wir nicht alle den Riemen etwas enger schnallen ?

Moin Brennt,

Du bist doch auf Knopf umgestiegen -
da wird das Akkordeon ja etwas kompakter sein .
Somit fehlt Dir da nach unten etwas vom Gehäuse,
was Du vorher bequem auf dem Oberschenkel ablegen konntest.

Auch ich habe es mit einer Gitarrenfußbank probiert ,
bei mir war aber das Problem ein anderes :
meine Victoria mit 45 Tasten ist wirklich riesig.
Lasse ich die Gurte etwas lockerer , daß man oben noch meinen Kopf sehen kann,
rutscht sie recht tief , stramme ich sie mir höher kann ich nie , auch nur ansatzweise mal einen Blick auf die Tasten werfen.
( Ich bin fast 1,90 groß , keine Ahnung, wie kleine Asiatinnen dieses Teil spielen sollen..)
Ich habe dann immer unbewußt den linken Fuß nur auf der Spitze abgestellt und die Ferse angehoben,
um das Instrument von unten zu stabilisieren , was natürlich die ganze Spielposition noch wackeliger machte.
Das Fußbänckchen mag für Gitarren ok sein , für ein Akkordeon ist es zu klapperig ,
zumal einem genau da, wo es denn steht durch das Instrument die Sicht versperrt wird.
So muß man da blind herumtasten , dann fällt es um ....
Ich hatte dann einen schönen Holzklotz , unten mit Gummi beklebt , das ging besser.
Letztlich war für mich aber die Lösung, das Gurtsystem zu ändern.
Ich hatte ja immer schon einen Querriegel an den Gurten ,
allerdings saß der eher in Rückenmitte und spannte mir das Akkordeon direkt an den Oberkörper.
Nun habe ich die Gurte so verstellt, daß der Querriegel weiter zur Taille sitzt.
Dadurch habe ich die nötige Stabilität , das Instrument bleibt aber oben beweglicher !

Gruss,
Ludger
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich habe dann immer unbewußt den linken Fuß nur auf der Spitze abgestellt und die Ferse angehoben,
Oh ja, das kenne ich. Ich habe das bei all meinen Akkordeons (Größe egal) auch gemacht, früher ohne zu wissen warum eigentlich. Irgendwann hat es dann bei mir geschnackelt und ich habe erkannt, dass ich wollte, dass das Instrument aufgrund seines Eigengewicht der Bassseite eher zu- als aufgeht. Dieses technische Teufelchen hat Uwe exorziert. Bellowshaking ging nämlich so nicht. Also musste der linke Fuß wieder geerdet und die Riemen enger geschnallt werden...
Resultat: Geänderte Bewegungsabläufe, Falschspielen, weil etwas mal wieder anders ist.
 
Eines verstehe ich nicht: wieso denkt ihr linear, d.h. grössere Körperlänge = grösseres Instrument?
Das Verhältnis von Oberkörperlänge zu Instrumenthöhe ist da viel wichtiger!

keine Ahnung, wie kleine Asiatinnen dieses Teil spielen sollen..
ich schon - wenn sie "Sitz-Riesinnen" sind - langer Oberkörper, kurze Beine.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Bernnt, wenn Du stehst, hängt Dir das Instrument so an den Schultern, dass sich der Kopf noch frei bewegen und knapp überall an die Register kommen kann.
Wenn Du Dich setzt, dann sollte sich dieser Abstand des Kopfes zu den Registern kaum ändern. Lediglich sollte eine Entlastung des Rückens einsetzen, die Riemen liegen nur noch lose auf.
Allerdings sollten sie dann auch nicht herunter rutschen, wie es bei Dir der Fall war.

Deshalb dachte ich, sie sind zu weit bei Dir. Ich habe auch etwa mittelbreite Riemen mit ca. 5 cm. Die liegen und "halten" immernoch irgendwie auf den Schultern, auch wenn sie nicht gespannt sind.

Wichtig finde ich, dass in dieser aufliegenden Position des Akkordeons auf den Beinen jede Menge Bewegungsfreiheit gewährleistet ist, die bei Bedarf nach rechts, nach links nach oben und unten geändert werden kann, um an alle Stellen des Akkordeons zu gelangen und auch um es für Ballanceakte zu neigen und kippen.

Die kleinen Asiatinnen sind permanent fest verbunden und sitzen permanent kerzengerade und können nicht drauf schauen. Nur geradeaus und vorwärts. Bewegungen sind nur vom unteren Rücken aus und mit Instrument zusammen möglich.
Ich kann mich aber auch unabhängig vom "fixierten" Instrument, locker bewegen.

Mach doch mal Tests, wie Du ganz ohne Riemen klar kommst. Zieh am Instrument und schiebe, dann siehst Du, wie viel oder wie wenig die Riemen eigentlich machen müssen.
Dann machst Du sie Schritt für Schritt enger.
Richte Dich nicht nur nach dem Bellowshake. Die Festigkeit dafür erreichst Du eher durch Spannung des Körpers als durch permanentes Engschnallen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Bernnt, wenn Du stehst, hängt Dir das Instrument so an den Schultern, dass sich der Kopf noch frei bewegen und knapp überall an die Register kommen kann.
Ich kann im Stehen spielen und erreiche alle Register. Auch Shakern geht. Die Riemen liegen nicht zu eng an.

Wenn Du Dich setzt, dann sollte sich dieser Abstand des Kopfes zu den Registern kaum ändern.
So ist es. Du bist ein guter Lehrer und hast die Sache richtig eingeschätzt. Demzufolge stimmt das auch.

Lediglich sollte eine Entlastung des Rückens einsetzen, die Riemen liegen nur noch lose auf.
Das ist so.

Allerdings sollten sie dann auch nicht herunter rutschen, wie es bei Dir der Fall war.
Genau, darum haben wir es ja korrigiert. Die lockeren Gurte waren übrigens nicht immer so. Als ich Rückenschmerzen hatte, hatte mich mein Physio gebeten, die Riemen etwas zu lösen. Jetzt habe ich sie nicht mehr, also konnte ich die Idealstellung wieder einstellen..

Die Festigkeit dafür erreichst Du eher durch Spannung des Körpers als durch permanentes Engschnallen.
Genau so sind die Riemen eingestellt. Ich bin ein Fitzelchen nach vorne gebeugt über dem Akkordeon. Sitze ich total gerade, liegt das Akko eng an und ich kann shaken. Ich glaube, die Einstellungen stimmen eigentlich.

ich habe erkannt, dass ich wollte, dass das Instrument aufgrund seines Eigengewicht der Bassseite eher zu- als aufgeht.
Das ist wohl ein Anlass für die Wahl eines Fußhockers. Mir fällt kein anderer Grund ein, warum sich links auf die Fußspitzen zu stellen. @polifonico hatte ja offensichtlich eine ähnliche Angewohnheit. @polifonico, dass ich dich nicht falsch verstehe, was heißt:
das Instrument von unten zu stabilisieren
 
Die Konsequenz ist aber nun, dass ein Teil des Gewichts des Akkos auch bei normalen Stücken an meinen Schultern hängt.


Klangbutter:
Lediglich sollte eine Entlastung des Rückens einsetzen, die Riemen liegen nur noch lose auf.

Bernnt:
Das ist so.


Wie jetzt?

Also wenn der Fuß mal kurz hoch geht oder Du Dich mal eben krümmst um tiefer zu kommen, finde ich das in Ordnung. Es soll aber kein Dauerzustand sein.
Bei einer Fußbank kompensierst Du dauerhaft irgend einen Fehler. Da würde ich lieber an andereren Stellen korrigieren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Bei einer Fußbank kompensierst Du dauerhaft irgend einen Fehler.
Genau das ist die Frage. Da bin ich mir nicht sicher. Wie gesagt, ich liebe es, wenn ich den Balg nur mit dem Hochgehen des linken Fußes auf die Fußspitzen zugehen lassen kann. Der Vorteil besteht darin, dass ich den Armdruck, der den Balg zuschiebt, reduzieren und so mit den Fingern der linken Hand gefühlt schneller über die Knöpfe jagen kann. Geht der Balg langsam zu, geht der Fuß allmählich runter. Beim Aufziehen stehen beide Füße auf dem Boden. Aber ich sehe schon: Du hälst das für einen Fuzzy, irgendeine Angewohnheit, die ich mir abtrainieren sollte. Vielen Dank für die Hinweise, @Klangbutter.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
eine ähnliche Angewohnheit
Bei dem häufig geklickten YT-Video mal auf den Spieler links achten. Noch so einer von dieser Sorte "Techniker":



Eine noch dynamischere Variante gibt es bei Sergei Telechev. Ich würde behaupten, ich hab den Fuzzy auch schon bei einigen Coupe Mondiale-Leuten gesehen. Ok, ich müsste jetzt suchen. Wie kommt man auf so etwas? Was ist der Grund, dass man sich so etwas angewöhnt?:gruebel:
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist schon verständlich. Du entlastest Deinen linken Arm und machst ihn damit frei. Der Fuß übernimmt das Gewicht und das Zuschieben.
Durch die Freiheit kannst Du mit der linken Hand locker hin und her, hoch und runter rutschen.
Das macht schon Sinn! Nur ist es auf Dauer nicht gesund und wenn es statisch ist, macht es auch optisch keinen so guten Eindruck.

Apropos linken Spieler ... welche linken Spieler meinst Du denn? Da ist immer jemand anders links.
Manchmal sitzt da einer auf einer steinernen Treppe, den linken Fuss auf der Kante... :eek:
Die Stühle auf den Wiesen sind auch alles andere als ideal. Hier würde ich mir so gut wie garnichts abschauen ;-)
Aber so hattest Du es ja offenbar auch gemeint.

Es ist auch ein Unterschied, was man gerade spielt. Wenn es Melodiebass mit großen Sprüngen und Bewegungen ist, bei denen es auf Freiheit der linken Hand ankommt, sind die Sachen schon mal erlaubt. Bei einfachen Standardbassbegleitungen hast Du den Balg doch sicher ganz gut im Griff. Oder? Die Hand ist ja auch breit, man braucht nicht immer mit der ganzen Handfläche Kontakt zum Brett. Die untere Hand reicht dann auch aus um ordentlich (hebend) zu schließen, ohne den Fuß zuhilfe zu nehmen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Bei einfachen Standardbassbegleitungen hast Du den Balg doch sicher ganz gut im Griff. Oder?
Ok, ein kleiner Test - einmal Schneewalzer und Ententanz - da bleibt der Fuß unten. Den Balg hab ich trotzdem im Griff.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
welche linken Spieler meinst Du denn?
Den Knopfspieler mit der Borsini. Bei ca. Sekunde 20 passiert's (vgl. 00:36 etc.pp.). Ok, immer unglaublich kurz. Aber ich kenne die Bewegung.;)
 
Hi @Bernnt
Ich kenne das Problem und bin fast schon verschrien dafür, dass ich immer irgendwas mitbringe, um bei längerem Spiele, in Proben etc „Zubehör“ dabei habe.
Meine Prämisse ist ja, möglichst entspannt zu spielen und das ist mir momentan wichtiger als spezielle Spieltechnik.

Ich hatte eine Weile für links ein Buch, Holzklotz etc. benutzt und bin davon wieder abgekommen. Warum?
Es macht auf Dauer Assymmetrie in die Hüfte und es macht mein rechtes Bein dann zu tief, um Beispielsweise die untere Tastatur zu stützen bei Druck.

Hat man das Gefühl, es stimmt etwas nicht, dann wird man immer irgendwo unnötig festhalten, um das auszugleichen. Und man hält ohnehin schon genug unnötig fest, selbst wenn alles soweit stimmt vom Sitz her.

Ich würde folgendes raten:
Versuch mal so zu spielen, dass du das Gefühl hast, die Schulter können fallen (das hängt vor allem mit der Bewegung des Ellbogens zusammen)
In diesem Zustand darf das Instrument nirgendwo hinrutschen, wo du es nicht haben willst. Rutsch es dennoch dann folgendes:
Wie @Klangbutter schreibt, richte dich mehr auf, aber ohne die Schultern nach hinten zu ziehen, eher den Bauch „lang“ denken. Dabei bleibt alles andere völlig entspannt.

Nun kommt das mit dem Bein:
Nicht nur die Höhe der Oberschenkel bestimmt die Auflage, sonder auch der Hüftwinkel.
Die meisten Menschen sitzen mit zu flachem Winkel in der Hüfte und lassen Sie nach hinten kippen. Dadurch wird die Vorderseite kürzer und die Belastung auf die Wirbelsäule höher und das Sitzen anstrengender.

Neige dich also im Hüftgelenk ein kleines bisschen vor bei geradem Oberkörper. Dadurch entsteht natürliche Spannung und das gibt Halt fürs Instrument (und dich)

Wenn jetzt immer noch die Oberschenkel zu niedrig scheinen, dann würde ich BEIDE Beine ausgleichen.
Entweder durch zwei Erhöhungen (oft reichen flache Polster oder ähnliches
Oder ein etwas niedrigerer Sitz.

Wichtig ist auch, die Positionen der Beine immer mal zu variieren und überhaupt sich hinter dem Instrument zu bewegen, mal mehr mal weniger aufrichten. Mal mehr Spannung in die Gurte bringen, mal weniger, je nachdem was die Spieltechnik/ das Stück gerade abverlangt.

Im Prinzip sollte man genau so mit wie ohne Instrument entspannt sitzen, was voraussetzt, dass man das ohne Instrument überhaupt kann o_O

Und weniger optimal ist das dauernde Anheben der Ferse, das gibt schöne Verspannungen.

Notfalls (wie bei mir) das Spielen neu „erlernen“ mit den anderen (Ent)Spannungsverhältnissen :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
was ich bei mir schon beobachtet habe: wenn ich eine Sitzgelegenheit habe, die für mich passt, dann passt sie. Egal, ob ich barfuß bin oder High Heels trage. Und dazwischen können bis zu 12 cm liegen. Aber meine beiden Hocker passen trotzdem ...
 
niedrigere Sitzhöhe
Oder ein etwas niedrigerer Sitz.
eine Sitzgelegenheit habe, die für mich passt
Ok, das war einfach. Jetzt geht die Ferse weniger oft hoch :) Als Bewegungslegastheniker hab ich überhaupt kein Gefühl, was gut ist und was woraus folgt. Uwe's Änderung an meinem Riemensystem änderte nicht nur den Sitz des Akkordeons, sondern auch meinen Sitz und führte verstärkt dazu, dass ich die linke Ferse gehoben habe. Ich hab nun einen der Klavierhocker von meinem Sohnemann geklaut. Stelle ich ihn auf die unterste Ebene, ist es wesentlich besser. Und auf der untersten Ebene kriege ich das Ding auch nicht zum Knarren oder Quietschen oder ... Merci. Schön, dass ihr mitgedacht habt.

Vielen Dank für diese Warnungen:
Und weniger optimal ist das dauernde Anheben der Ferse, das gibt schöne Verspannungen.
Nur ist es auf Dauer nicht gesund und wenn es statisch ist, macht es auch optisch keinen so guten Eindruck.
Bei einer Fußbank kompensierst Du dauerhaft irgend einen Fehler.

Jetzt zum gefühlt 100.000 Mal:
Notfalls (wie bei mir) das Spielen neu „erlernen“ mit den anderen (Ent)Spannungsverhältnissen
Uff:spicy::stars:. So ein Akkordeonseminar fordert einen vorher und nachher.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben