Game of thrones

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Troyaferd
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Hier könnt ihr alles über die quality Fantasy Serie Game of Thrones Posten.

Was haltet ihr von der Serie?
 
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Kein einziger Beitrag?
Ist ja seltsam bei so 'ner Erfolgsserie.

Na gut, dann mach ich mal 3 Episoden vor dem Ende hier im Thread den Anfang:

DIE HABEN DAS FINALE VERKACKT!

Und zwar dermaßen, dass man sich für die Macher fremdschämen muss.
Dermaßen, dass man von Sabotage sprechen kann.
Dermaßen, dass es sich damit nicht lohnt, die Serie ein zweites Mal zu gucken.

Schade eigentlich. Die Staffeln 1-5 sind eigentlich grandioses Kino.
Aber ist nun mal so: Alles steht und fällt mit dem letzten Drittel.
Ich fühle mich an Lost erinnert, wo auch alles Aufgebaute am Ende mit dem Arsch eingerissen wurde.
 
käptnc
  • Gelöscht von peter55
  • Grund: Wer die Serie nicht mag oder kennt, möge das Thema bitte meiden ... ;)
Hendock
  • Gelöscht von peter55
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Bobgrey
  • Gelöscht von peter55
  • Grund: Wer die Serie nicht mag oder kennt, möge das Thema bitte meiden ... ;)
Mazy Lanes in Ark
  • Gelöscht von peter55
  • Grund: Wer die Serie nicht mag oder kennt, möge das Thema bitte meiden ... ;)
Ich bin grosser Fan, habe sogar die Bücher gelesen gehabt bevor es überhaupt Überlegungen zu einer Serie gab.

Macht mir im TV derzeit aber auch nicht mehr wirklich Freude.

Es ist meiner Ansicht nach ganz klar bemerkbar: Ab dem Zeitpunkt, wo die GGRM Roman-Vorlage fehlt - mit allen ihren krassen Toden, Charakter-Twists, Wendungen in der Handlung - haben wir Hollywood pur. Die wichtigen Charaktere haben die "Plot Armor" (=es ist klar, dass die nicht einfach in irgendeinem Kampf sterben), bringen zum richtigen Zeitpunkt ihren coolen Spruch, haben Screentime mit anderen Charakteren die die Fans auch toll finden, und entwickeln sich nicht mehr weiter.

Parallel ist die Welt von einer ganz großen zu einer offenbar kleinen geworden: für die Reise von Winterfell nach King's Landing gehen in der ersten Staffel ganze Folgen drauf, jetzt wird sich fix zwischen den Spielorten hin- und her-teleportiert, auch mal eben fix von der Wall nach Winterfell (ist eigentlich eine lange Reise, siehe vorherige Staffeln)... und es muss auch total einfach sein, auf einem ziemlich großen Mehr ein paar Schiffe zu finden. Winterfell, King's Landing, Dragonstone ... alles mal eben fix in ein paar Szenen, lagen vorher da Wochen oder gar Monate zwischen.

Damit fehlt der Serie das Unberechenbare, das sie so toll gemacht hat (Red Wedding anyone?) - und die vielschichtige und riesige Welt. Und damit wird's halt irgendwas zwischen berechenbar und langweilig.

Nicht falsch verstehen - es war immer klar, dass gegen Ende das große Abschlachten losgehen muss, und dass eigentlich die meisten der lieb gewonnenen Hauptcharaktere auf die eine oder andere Art sterben "müssen", wenn es ein Ende geben soll. Bisher tun sie das aber nicht (bzw. nur Nebencharaktere), sondern eiern seit drei Folgen herum. Wie man das noch in drei Folgen aufräumen will, ist mir unklar.

Ich bin da bei vielen Anderen - tolle Serie, mit gut ausgenutzten Freiheiten (meiner Meinung nach) um die dicken Bücher verwertbar zu machen. Es wurden immer schon ganze Plots weggelassen oder geändert, das muss so sein bei einer Verfilmung von so einem Mammutwerk, und da gibt's immer Pro und Contra und einer mag dies und jemand anders mag jenes nicht. Aber dass sich das Fehlen des Buch-Vorlage so negativ auswirkt, hätte ich nicht erwartet.

Bin mal gespannt, ob/wann noch ein Buch rauskommt, und ob/wie das zur Serie passt. Kann mir gut vorstellen, dass das Buch (1) einen anderen Ablauf hat als die Serie und (2) ganz gut wird.
 
Hendock
  • Gelöscht von peter55
  • Grund: Userwunsch
Es ist nicht verboten, im Board-OT-Bereich über TV-Serien zu diskutieren.
Wenn man aber zu dieser Diskussion nichts substantielles beitragen kann oder nur seinen Unmut über das Thema verbreiten möchte, dann ist das auch im OT OT ...

So, und wer sich jetzt über GoT austauschen möchte, soll und darf das sehr gerne hier tun, alles weitere werde ich als OT löschen ;)
 
, dass das Buch (1) einen anderen Ablauf hat als die Serie und (2) ganz gut wird.

(1) Das wäre zu hoffen für die Fans der Romane
(2) es schlimmer als das Serien-Finale hinzukriegen dürfte kaum möglich sein

Ich bin kein Kenner der Bücher. Mein Maßstab ist die Serie. Und da konnte ich beobachten, dass in dem Moment (Staffel 6), wo keine Bücher mehr als Vorlage zur Verfügung standen, es bergab ging mit der
cineastischen Qualität.
Ohne den Drehbuchautoren und sonstigen Mitautoren der Serie ihre Leistung abzusprechen, könnte man das vielleicht so formulieren:
Die Vorarbeit George RR Martins war es offensichtlich, die die Filmcrew zu künstlerischen Höchstleistungen inspiriert hat.

Was George RR Martion sicher besser machen wird als die Serie, ist, für den Ort der finalen Schlacht gegen den Nachtkönig nicht Winterfell, sondern Kings landing zu wählen.
Weil, das liegt auf der Hand. Wo steht der Eiserne Thron? Wo befindet sich Cercei, die zweitgrößte Bedrohung für den Frieden? Wo kann man alle Konflikte und offenen Fragen an einem Ort abwickeln?
Der Showdown hätte in der Hautstadt stattfinden müssen.

Wie man das noch in drei Folgen aufräumen will, ist mir unklar.

Es gibt noch einen Strohhalm, dass die Serie davor bewahren könnte, als Müll zu enden.
Der Nachtkönig muss zurück. Irgendein Twist in die Richtung muss her. Ansonsten hätte man erzählerisch den Karren vor das Pferd gespannt, indem man die Bedrohung durch die Weißen Wanderer zum Nebenstrang degradiert.
Aus der Perspektive hat Cercei ja alles richtig gemacht: Sollen die Idioten doch gegen die Untoten in den Krieg ziehen. Ich bin hier in Sicherheit.
 
Episode 5 war ein neuer Höhepunkt in Sachen Niveaulimbo.
Die Sprengerin der Ketten massakriert am Ende Hunderttausende unschuldige Menschen.
Und Warum?
Weil Cercei ihrer treuen Freundin Missandei den Kopf abschlagen ließ.
Oder:
Weil die Autoren die Zuschauer schocken wollte mit etwas total Unverhergesehenem.
Nur leider funktioniert das so nicht, einfach so unerwartete Wendungen in die Story zu klatschen.
Man muss Twists auch vorbereiten und gründlich motivieren.
Ansonsten kommt ein sog. Idiot plot bei raus.
Was in der letzten (und teilweise vorletzten) Staffel GoT passiert ist.
Alle Figuren haben sich in Idioten verwandelt.
Hurra, the winner of the game of thrones is GrrM.
 
(...)Die Sprengerin der Ketten massakriert am Ende Hunderttausende unschuldige Menschen. Und Warum?(...) Man muss Twists auch vorbereiten und gründlich motivieren.

Das kann ich durchaus erkennen: Sie hat bereits in frühen Folgen drakonische Strafen verhängt und/oder Exempel statuiert. Jetzt musste sie mitansehen, wie ihr nach und nach alles genommen wird, was ihr lieb ist (Drachen, Jorah, Missandei) und zu entgleiten droht, was sie erhofft (Neffe/Geliebter will nicht mehr mit ihr, überhaupt liebt sie niemand in Westeros) hatte. Dazu kommen die vorbelasteten Gene ...

Nö, für mich macht das komplett Sinn und ist in der Tradition von GoT: Der Reiz der Serie für mich (der ansonsten wenig Affinität zu Mittelalter-Stoffen hat und noch weniger zu Fantasy) lag gerade in den Realitätsbezügen der Serie, in den zeitlosen Motiven, die hier (wie im echten Leben) zu Konflikten, Verrat, Verbrechen und Kriegen führen. Und das sind eben oftmals gute Vorsätze und idealistische Pläne, die dann an der Realität/menschlichen Natur scheitern.

Dass es am Ende kein Happy End mit/für Daenerys geben würde, war vor dem Hintergrund alles andere als überraschend. Ich fand das stimmig so.

Mich stört da an der letzten Staffel (ohne Vollständigkeit und Gewichtung):
- wie banal letztlich die Schlacht mit dem Nachtkönig war/wie er besiegt wurde; DAS hätte doch eigentlich der Höhepunkt der finalen Staffel sein sollen!? (Das danach die Allianz der Menschen so sang- und klanglos zerbricht, finde ich wiederum sehr gelungen, weil es nicht Hollywood-typisch ist, aber der Realität entspricht)
- ich habe nicht geschnallt, warum Arya im ganzen Finale nicht ihre Fähigkeit nutzt, die Identität eines Toten anzunehmen, um damit z.B. die Schlacht um Königsmund zu verhindern oder auch nur sonst irgendwie in die Handlung einzugreifen
- Die Verhandlungsrunde mit den Lords mit Königskrönung war lachhaft und Tyrions Sinneswandel kann ich auch nicht nachvollziehen: Erst wird über mehrere Folgen hinweg seine wachsende Einsicht, dass mit D. auf's falsche Pferd gesetzt wurde gezeigt und seine Versuche, Jon/Aegon als legitimen UND geeigneten Thronfolger zu installieren - dann unterstreicht Jon seine Eignung und Uneigennützigkeit damit, dass er Daenerys tötet und ist jetzt ... warum genau nicht mehr der ideale König?

Mir ist auch nicht klar, woraus sich genau die Hoffnungen in Bran nährten, der seit seiner Verwandlung in den "Dreiäugigen Raben" zunehmend weniger Bezug und Empathie für die gewöhnlichen Menschen entwickelt hat - und seine Fähigkeiten weder einsetzen konnte (oder wollte?), um den Menschen Vorteile in der Schlacht mit dem Nachtkönig zu verschaffen, noch das Massaker in Königsmund zu verhindern ...

... aber vielleicht ist das ja der GoT-typische Bruch mit den Erwartungshaltungen, der sich hier zeigt: Der den Menschen abgewandte Bran sucht den Drachen (wäre ja auch ein nettes Fortbewegungsmittel für ihn), in Königsmund ist schon wenige Wochen auf der Asche von vermeintlich Hunderttausenden schon wieder business as usual eingekehrt.

Also, für mich stellt all das gar keinen so großen Bruch dar, etwas ernüchtert bleibe ich aber schon zurück. Ich denke, die über die Jahre entstandenen Erwartungshaltungen konnten vielleicht auch gar nicht erfüllt werden.

Ich erkenne da auch Parallelen zu "Star Wars": Als in den 90ern die Prequel von Fans wie Kritik vermissen wurden, konnte man fast glauben, bei den Originalen von 77-82 habe es sich um großes Autoren-Kino gehandelt. Was definitiv nicht der Fall ist...

Ich finde nicht weniges aus den ersten GoT-Staffeln auch durchaus unlogisch, inkonsistent oder cheesy - aber solange GoT noch nicht im Mainstream der Popkultur angekommen war, sondern ein Nischenprodukt für Genre-Fans, hat davon eben keiner außerhalb der Zielgruppe Notiz genommen. Jetzt ist halt ein Riesen Fokus auf dem Thema und jeder (mich eingeschlossen) muss seinen Senf dazu abgeben.
 
Das kann ich durchaus erkennen: Sie hat bereits in frühen Folgen drakonische Strafen verhängt und/oder Exempel statuiert. Jetzt musste sie mitansehen, wie ihr nach und nach alles genommen wird, was ihr lieb ist (Drachen, Jorah, Missandei) und zu entgleiten droht, was sie erhofft (Neffe/Geliebter will nicht mehr mit ihr, überhaupt liebt sie niemand in Westeros) hatte. Dazu kommen die vorbelasteten Gene ...

Nö, für mich macht das komplett Sinn und ist in der Tradition von GoT

Die Kritik bezieht sich nicht darauf, dass sie zur Schlächterin wird, sondern die Art und Weise, wie das geschieht.
Ihr Sinneswandel war unmotiviert, null vorbereitet und letztlich nicht glaubwürdig.
Was du aufzählst, ihre vorherigen Gewalttaten, das nennt man in der Fachsprache Foreshadowing, und das ist kein Ersatz für das Setup und Payoff eines tragischen Konflikts.
Die Tradition dieser Serie sieht auch ganz anders aus.
Erinnere dich an die vorherigen Staffeln, wie gut die tragischen und schockierenden Höhe- und Wendepunkte vorbereitet wurden.
Ned Stark zB, die tragiosche Figur der 1. Staffel.
Er stand vor dem Dilemma, entweder die Wahrheit über die inzestiöse Herkunft König Joffreys zu entlarven und sich mächtige Feinde zu machen oder zu schweigen und damit sich und seine Familie zu schützen.
Er entschied sich für Ersteres und büßte es mit dem Tod.
Oder die Bluthochzeit.
Rob Stark hatte das Dilemma an der Backe, entweder sein Wort als König zu brechen oder auf seine große Liebe zu verzichten.
Er entschied sich für Ersteres und ruinierte nicht nur sein eigenes Leben.
Jon Snow hatte mit dem Problem zu kämpfen, dass er sich entweder für die Nachtwache oder die Wildlinge entscheiden musste.
Der enttäuschte Junge aus den Reihen der Meuterer rammte ihm schließlich das Messer in den Bauch, und wir konnten die Beweggründe beider Fronten nachvollziehen.
Und jetzt sag' mir bitte:
Welches Dilemma trieb Daenerys dazu, eine ganze Stadt abzufackeln? War das wirklich die Spitze der Fahnenstange? Gab es keine andere Handlungsmöglichkeit für sie, wie bei den vorher genannten Figuren?


konnte man fast glauben, bei den Originalen von 77-82 habe es sich um großes Autoren-Kino gehandelt. Was definitiv nicht der Fall ist...

Allgemein sicher nicht.
Im Gegensatz zu den Prequels betrachtet: Durchaus.

Ich habe mir die Prequels kein zweites mal angeschaut.
Das wird auch leider für GoT gelten. Die ersten 6 Staffeln sind genial, aber mit diesem Ende wurden sie unbrauchbar gemacht.

So ist bei Filmen und Serien. Alles steht und fällt mit dem Ende.
 
Welches Dilemma trieb Daenerys dazu, eine ganze Stadt abzufackeln? War das wirklich die Spitze der Fahnenstange? Gab es keine andere Handlungsmöglichkeit für sie, wie bei den vorher genannten Figuren?

Ich hielt den Wandel schon für gesetzt, als sie beim Bankett erkannte, dass sie isoliert ist - und nicht etwa als "Befreierin" empfangen wird - und Varys dies bemerkte. Mit dem Tod von Missandei (die ihr mit dem Zuruf "Dracaris" auch noch einen eindeutiges Erbe hinterlassen hat) und der wiederholten (sexuellen wie emotionalen) Ablehnung durch Jon/Aegon PLUS der Erkenntnis, dass sie nicht einmal die legitime Thronerbin ist, war es dann nur noch eine Frage der Zeit. Aus diesen Enttäuschungen heraus sinnte sie auf allumfassende Rache und die zu leichte Einnahme von Königsmund befriedigte sie diesbezüglich nicht. Wie gesagt, diese Affekthandlung ist ja auch vor dem Hintergrund ihrer genetischen Veranlagung zu sehen, Inzest birgt eben Risiken ("Wenn ein Targaryen geboren wird, werfen die Götter eine Münze ...").

Andere Handlungsmöglichkeit? Klar, die hatten die Anderen in den von Dir beschriebenen Situationen auch. Die Serie lebte doch davon, dass man sich immer wieder an den Kopf faste und mit den Handelnden und ihren (vermeintlichen) Zwängen mitleidet, sie warnen und abhalten will. Und hinterher ist man dann immer klüger, bzw. bei GoT oftmals auch tot ...

Gut, ob man Ds. Entwicklung als glaubwürdig empfindet, ist offensichtlich subjektiv. Ich stimme Dir aber zu, dass solche Konflikte/Dilemmata in früheren Staffel oftmals sorgfältiger erzählt wurden. In Staffel 8 muss man sich vieles dazu denken, was in der Kürze der Zeit nicht auserwählt werden konnte. Jaimes Rückbesinnung z.B. fand ich beim Schauen der Folge so überraschend wie nicht nachvollziehbar, nach einigem Nachsinnen darüber dann aber schon.

Meine Kritik an Staffel 8 ist dann auch weniger der Verlauf an sich als die Frage, warum man das nicht sauber erzählt hat.Vorher dachte ich anhand der wenigen (wenn auch überlangen) angekündigten Folgen, man hätte keinen Stoff mehr gehabt. Jetzt denke ich, 10 Folgen á 60 Minuten wären besser gewesen.

Mit vielen Charakteren, die über 8 Staffeln/Jahre so sorgfältig aufgebaut worden sind innerhalb von 6 Folgen befriedigend abzuschließen, konnte schwer gelingen.

Bei mir bleibt das Gefühl, dass GoT – aus mir unbekannten Gründen, hast Du eine Idee? – abgewickelt werden sollte? Gingen da vertragliche Zeitfenster zu? Vielleicht fielen etliche Szenen, die manche Entwicklungen nachvollziehbarer gemacht hätten auch der Schere zum Opfer - vielleicht, weil Laufzeiten, Sendeplätze, Werbeverträge etc. feststanden? Vielleicht gibt's ja zu Weihnachten eine Editors Edition auf DVD ...

Das wird auch leider für GoT gelten. Die ersten 6 Staffeln sind genial, aber mit diesem Ende wurden sie unbrauchbar gemacht. (...)So ist bei Filmen und Serien. Alles steht und fällt mit dem Ende.
Ach, es geht. Ich bin just angefangen, mir die erste Staffel anzuschauen und bei GoT finde ich jetzt gerade reizvoll, dass die Figuren/Schauspieler eben tatsächlich gealtert sind und mir macht durchaus Spaß, die Handlung gerade vor dem Hintergrund zu schauen, dass man weiss, wohin sie sich entwickeln werden.

Noch zu Star Wars: Ich liebe die Originale, weil ich praktisch mit ihnen aufgewachsen bin ("Das Imperium schlägt zurück" war einer meiner ersten Kinobesuche überhaupt) aber auch die alten Filme strotzen nur so vor platten Dialogen und Logikbrüchen. Lucas hat da mit den Prequels nahtlos weitergemacht und eben leider die Möglichkeiten der digitalen Tricktechnik total überreizt (aber eben auch in der Tradition der alten Filme, das jeweils aktuell machbare zu machen; nur dass die alten Analog-Sequenzen viel mehr Charme hatten, da sie nicht derart überfrachtet waren). Ich will die Prequel auch gar nicht verteidigen, sehe da auch viele schier unerträgliche Elemente, will nur sagen, dass - objektiv betrachtet – auch die Originale nicht von Autoren- und Schauspielerleistung leben sondern aus ganz anderen Gründen einzigartig waren.

Gut, ist eine Thema für sich. Ich bleibe aber dabei, dass ich hier wie dort den üblichen "Früher war mehr Lametta"-Effekt der Kritiker erkennen kann.

Ich denke, die Erwartungshaltung war im Hinblick auf den Hype der letzten zwei Jahre von GoT 8 auch kaum realistisch zu erfüllen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gut, ob man Ds. Entwicklung als glaubwürdig empfindet, ist offensichtlich subjektiv.

Nein, eigentlich nicht. Denn die Widersprüche, die ihren Charakter-Twist unglaubwürdig erscheinen lassen, sind ja in der Story immanent.

Bei mir bleibt das Gefühl, dass GoT – aus mir unbekannten Gründen, hast Du eine Idee? – abgewickelt werden sollte? Gingen da vertragliche Zeitfenster zu? Vielleicht fielen etliche Szenen, die manche Entwicklungen nachvollziehbarer gemacht hätten auch der Schere zum Opfer - vielleicht, weil Laufzeiten, Sendeplätze, Werbeverträge etc. feststanden? Vielleicht gibt's ja zu Weihnachten eine Editors Edition auf DVD ...

Weiß nicht, ob da noch was an Erklärungen auf DVD kommt, aber die beiden Creative Producer und Headautoren David Benioff und D.B. Weiss - die momentan in den Sozialen Medien zurecht als Dumm und Dümmer bezeichnet werden - reden
sich in Interviews um Kopf und Kragen, um den Müll zu erklären, den sie fabriziert haben.
Wenn ich das richtig verstande habe, wirft man den beiden vor, dass sie Games of Thrones geopfert haben, um zum Disney-Konzern rüberzumachen.
Angeblich haben sie vor 3-4 Jahren das Angebot bekommen, Star-Wars-Filme zu produzieren, und wollten plötzlich ganz schnell weg von GoT. Sie sollen HBO dazu gedrängt haben, die eigentlich auf mindestens 10 Staffeln angelegte Serie innerhalb von einer Staffel (7) abzuwickeln.
Das ist ihnen nicht gelungen, weil die Story einfach zu sehr verstrickt war, um sie innerhalb von 8-10 Stunden fertig zu erzählen. Also waren sie gezwungen noch eine 8. Staffel nachzulegen, bei der anscheindend die Begeisterung für den Job den Nullpunkt erreicht hat, wenn man das Resultat sieht. Man könnte auch von Arbeitsverweigerung sprechen.

Es gibt ja mittlerweile eine Online-Petition von Fans, die fordern, dass die letzte Staffel erneut produziert werden soll mit einem würdigen Ende.
Den Wunsch kann ich nachvollziehen. Aber besser wäre es sogar noch ab der 5. oder 6. Staffeln anzufangen.
Wird natürlich nicht passieren.
 
dann unterstreicht Jon seine Eignung und Uneigennützigkeit damit, dass er Daenerys tötet und ist jetzt ... warum genau nicht mehr der ideale König?
Das wäre bei der Versammlung wohl sowieso nicht durchsetzbar gewesen. Es war ja offensichtlich nicht jeder glücklich mit dem, was er getan hat.

Dass Daenerys durchdreht hat mich auch nicht überrascht, ich finde, das hat sich angedeutet.
 
Das wäre bei der Versammlung wohl sowieso nicht durchsetzbar gewesen. Es war ja offensichtlich nicht jeder glücklich mit dem, was er getan hat.

Naja, beschwert hat sich ja nur Asha Graufreud. Und natürlich Grauer Wurm, aber der ist dann ja mit seinen Jungs sowieso nach Nath gesegelt ... Was aus den Dothraki geworden ist, weiß man nicht. Vermutlich der Spiel- und Alkoholsucht verfallen.

Es macht schon Sinn, dass Jon nicht auf den Thron kam, er wäre damit auch nicht glücklich geworden: Er dürfte jetzt stark traumatisiert sein, da er sich mit Sicherheit verantwortlich fühlt, die Signale nicht rechtzeitig erkannt und das Massaker von Königsmund verhindert zu haben. Und an dem Mord an seiner Tante dürfte er genauso zu knabbern haben. Sicher keine guten Voraussetzungen für so ein Amt.

Ich fand halt einfach Tyrions Rede und Begründung ("Bran hat die beste Geschichte von allen") an den Haaren herbeigezogen, auch wenn das Ergebnis dann schon irgendwie passt ...

... weil es eben auch trotz Ende der Serie viele spannende Fragen unbeantwortet lässt. Vor allem: Warum wollte er nach seiner in den Folgen zuvor offen gezeigten Anteilnahmslosigkeit an den Menschen überhaupt König werden? Schließlich hat Bran trotz seiner Fähigkeiten weder in die Schlacht mit dem Nachtkönig eingegriffen noch das Massaker von Königsmund verhindert. Vielleicht lief für ihn ja auch alles nach Plan ... "Kollateralschaden" eben.
 
Ich fand halt einfach Tyrions Rede und Begründung ("Bran hat die beste Geschichte von allen") an den Haaren herbeigezogen

Vor allem war das die ganze Serie über so, dass die Herrscher der verschiedenen Häuser sich gegenseitig nicht das Schwarze unter den Fingernägeln gegönnt haben und um jede Grenzlinie gestritten, nicht selten Krieg geführt haben.
Und plötzlich reicht eine lockere Diskussionsrunde aus, um einen eigentlich nicht legitimen König zu bestimmen und aus den 7 Königslanden 6 zu machen.
Das scheint mir eine auf die Schnelle hingerotzte Lösung zu sein.

das hat sich angedeutet

So sehe ich das auch.
Und genau das ist der Unterschied, zu gut erzählten Geschichten.
Da wird nicht nur angedeutet, sondern ganz konkret vorgeführt.
Gerade, wenn es um einen Sinneswandel von solcher Größenordnung (von "Sprengerin der Ketten" zu "Schlächterin von Königsmund") geht.
 
Und plötzlich reicht eine lockere Diskussionsrunde aus, um einen eigentlich nicht legitimen König zu bestimmen und aus den 7 Königslanden 6 zu machen. Das scheint mir eine auf die Schnelle hingerotzte Lösung zu sein.

Es wäre für mich schon denkbar, dass sich die verbliebenen "Lords" vor dem Hintergrund des gerade abgewendeten Untergangs des gesamten Kontinents ("Die lange Nacht") und der Vernichtung von Königsmund zumindest für einen Moment auf gemeinsame (friedliche) Interessen besinnen. Die zerstörte Stadt könnte bewusst gemacht haben, wozu die ganzen Ränkespiele geführt haben. Das ist denkbar - und würde einiges erklären - wird aber nicht sauber erzählt.

(Spannenden Parallele anlässlich der morgigen EU-Wahl: Das in Trümmern liegende Europa machte den Politikern nach 1945 auch klar, dass so etwas nicht wieder passieren darf. Die Europäische Union ist ein Ergebnis dieser Überlegungen; 70 Jahre des Friedens später bröckeln solche Einsichten aber aktuell auch schon wieder ... Deswegen mag ich GoT übrigens entgegen meines sonstigen Desinteresses an Mittelalter + Fantasy: Wir bekommen ziemlich drastisch den Spiegel vorgehalten, wie Macht und Politik funktionieren ...)

Nur, und da passt, was Du im folgenden schreibst: Es ist einfach schlecht erzählt. Die Ergebnisse passen, man kann sie sich irgendwie selbst herleiten - sauber erzählt wird das aber alles nicht (mehr).

Ich habe mir übrigens just die erste Staffel noch mal angeschaut und gebe Dir auch bzgl. Deiner früheren Kritik hier recht: Schon in irgendeiner beliebigen einzelnen Folge der ersten Staffel gibt es mehr interessante Dialoge als in der gesamte 8. Staffel ...

Trotz der oben von Dir erläuterten Hintergründen zur "Unlust" der Produzenten wundert es mich aber schon, dass es das (vermeintlich?) riesige Team dahinter nicht schafft, die dialogische Qualität früherer Staffeln aufrecht zu erhalten. Dazu hätte ich auch gedacht, dass Martin das Ganze zumindest abnicken musste?

Dass Daenerys durchdreht hat mich auch nicht überrascht, ich finde, das hat sich angedeutet.
Ihr "Potential" deutete sich sogar - jetzt, wenn man den Ausgang kennt - bereits massiv in der ersten Staffel an. Schon hier ist sie auf der einen Seite mitfühlend, offenbart aber schon früh ein klar erkennbares Machtstreben, für das sie bereit ist, opportunistisch zu agieren und bei Bedarf andere (angefangen mit ihrem eigenen Bruder) zu opfern. Von späteren Verbrennungen, Kreuzigungen etc. ganz zu schweigen. Nö, macht schon Sinn, hätte aber wie gesagt besser erzählt werden können.

Ich finde übrigens, gerade mit dem Wissen um den Ausgang macht es Spaß, die Serie erneut zu schauen.
 

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