Gebrauchtware als Neuware verkaufen

[Paganini??]

Hallo miteinander!

Sorry, falls ich einen Thread erstelle den es schon gibt. Falls es einen passenden gibt habe ich ihn leider nicht gefunden.

Hoffentlich könnt Ihr mir helfen, denn ich bräuchte dringen Rat. Ich habe mir vor kurzem eine Gitarre im Internet bestellt und die Gitarre ist soweit super verarbeitet und klingt auch toll.
Man sieht der Gitarre jedoch am zerkratzten Pickguard und an dreckigen - nicht mehr glänzend - Bundstäbchen ziemlich deutlich an, dass es sich nicht um Neuware handelt.
Es ist somit sicher kein B-Stock-Modell und diese Spuren kommen nicht einmal nach 6 Monaten spielen zustande.
Im nach hinein sind alle Schutzfolien angeklebt worden und dazwischen ist Dreck. Ich bin mir nicht sicher aber ich denke auch das normalerweise ein Zertifikat beigelegt wird.

Aja ... und die Seriennummer hat nach dem ersten Buchstaben eine 13 also Baujahr 2013.
Ich habe aber den vollen Preis bezahlt also den Preis für ein neues Modell und finde das einfach eine Frechheit mir hier ein gebrauchtes Modell unterjubeln zu wollen.
Was würdet ihr tun Widerrufsrecht in Anspruch nehmen oder aber einen Teil des Geldes zurückverlangen??
Am Ende muss ich evtl. auch noch die Kosten für den Rückversand übernehmen.
Und bisschen Angst habe ich auch, dass mir der Verkäufer die Schäden/Kratzer als Nutzungsgebühren verrechnen will.

LG Paga

 

[klaatu]

Schick sie halt zurück, dafür gibt es ja das Fernabsatzgesetz bzw. jetzt Fernabsatzrichtlinie.

 

[Bass Fan]

Erstmal den Verkäufer/Händler höflich kontaktieren und das Problem sachlich beschreiben, falls sich dann keine Lösung ergibt kann man immer noch den Vorgang auf dem Rechtsweg eskalieren. Die o.g. Fernabsatzreichtlinie gibt dem Erwerber viele Rechte, allerdings sollten Einwände zeitnah erfolgen und nicht erst Wochen später.

 

[Senchay]

Ich hab schon ein paar mal den Zusatz bei B-Ware gesehen alla "B-Ware: starke Spielspuren" oder "B-Ware: leichte SPielspuren". Wer weis was die Leute alles als B-Ware bezeichnen.

Das hindert dich natürlich trotzdem nicht daran sie zurück zu schicken. Ich vermute allerdings eher das es sich um ein Ausstellungsstück handelt. Wenn das seit 2013 drin hängt haben es in dem Fall schon einige in der Hand gehabt.

 

[benny barony]

Aja ... und die Seriennummer hat nach dem ersten Buchstaben eine 13 also Baujahr 2013.
Ich habe aber den vollen Preis bezahlt also den Preis für ein neues Modell

Ein Zertifikat liegt nicht jeder Gitarre bei und die 13 in der Seriennummer muss nicht zwangsläufig auf BJ. 2013 hinweisen, die Hersteller kochen da alle ihr eigenes Süppchen. Das Baujahr würde mich auch erstmal nicht kümmern (bei sachgerechter Lagerung), die Gebrauchsspuren sollten bei Neuware allerdings auf keinen Fall vorhanden sein.

Was würdet ihr tun Widerrufsrecht in Anspruch nehmen oder aber einen Teil des Geldes zurückverlangen??

Das kommt drauf an. Stört Dich das zerkratzte Pickguard? Es wird vermutlich sowieso Kratzer abbekommen. Alles andere klingt so als wäre es mit Reinigen und Bünde polieren gegessen. Das heisst allerdings nicht, dass Du das einfach schlucken musst. Einfach nach 'nem Preisnachlass fragen und dann entscheiden ob Du damit zufrieden bist. Vielleicht kannste auch ein Ersatz-Pickguard raushandeln? Ansonsten: Widerrufsrecht.

Am Ende muss ich evtl. auch noch die Kosten für den Rückversand übernehmen.

Das steht alles in den AGBs, hätteste also vorher Nachlesen können. Ich würde mir da nicht so viel "Sorgen" drum machen, der Großteil der Internetanbieter bietet kostenlosen Rückversand bei den Beträgen die Gitarren so kosten und Unsummen verschlingt der Versand ja auch nicht, solang wir von Deutschland reden.

 

[Stratspieler]

Ist es zu vermessen, nach dem

...im Internet bestellt...

Händler / Versender / Verkäufer zu fragen?

Es geht nicht darum, den Anbieter bloßzustellen, sondern dann kann man Dir hier gut sagen, ob er schnell und korrekt retourniert. Hint: Es soll keine Entschuldigung für ihn sein, aber so etwas kommt schon mal vor, wenn manche ihre Instrumente quasi ungeprüft ab Stapel versenden.

 

[kypdurron]

Aja ... und die Seriennummer hat nach dem ersten Buchstaben eine 13 also Baujahr 2013.
Ich habe aber den vollen Preis bezahlt also den Preis für ein neues Modell und finde das einfach eine Frechheit mir hier ein gebrauchtes Modell unterjubeln zu wollen.

Ein Höchstlagerdatum wie bei Autoreifen gibt es für Gitarren nicht, das Herstellungsjahr ist an der Stelle irrelvant. Wenn das Instrument ein paar Monate im Laden hängt kann es auch sein, dass die Bundstäbchen anlaufen. Das ist schnell behoben. Ich würde sie vermutlich behalten wollen, denn Du schreibst:

die Gitarre ist soweit super verarbeitet und klingt auch toll.

Tjaja, der Fernabsatz ... der gibt Dir natürlich auch das Recht, zeitnah zurückzusenden. Oder nach einem Nachlass zu fragen, das wäre wohl die angenehmste Lösung. Sollte auch drin sein, wenn es kein Superschnäppchen war.

 

[Paganini??]

Hi! Danke für die Hilfe.
Tja so einfach könnte es gehen mit dem Fernabsatz ... ich merke wahrscheinlich, dass mir die Gitarre gefällt.
Nur ist sie eben gebraucht - ich habe gar kein Problem mit einer gebrauchten Gitarre - aber wenn ich sie gebraucht kaufe zahle ich für das Modell 900 Euro und neu 1200 Euro.
Tja ich glaube jedoch nicht dass sie mir 300 Euro Preisnachlass geben und mir fällt es nun schwer dem Händler zu glauben, dass es wirklich nur ein Ausstellungsstück war.
Ok die Abnutzung der Bünden kann auftreten, aber wenn man eine Gitarre im Laden anspielt bemüht man sich doch nicht das Pickguard zu zerkratzen.

 

[gmc]

davon würde ich nicht ausgehen, daß die Aussteller sanft behandelt werden, ich habe schon Modelle gesehen, dagegen sahen aged Gitarren fabrikneu aus.
Dann gehen die aber auch nur mit entsprechendem Abschlag weg.
Du solltest den Händler in jeden Fall mal darauf ansprechen ..

 

[Xanadu]

Also eigentlich ist es bei jedem kleineren Händler der Standard, dass er das, was er hat, auch in der Ausstellung hat.

Für mich hört sich das, was du beschreibst, eher nicht nach wirklichen Gebrauchsspuren an. Bünden können auch ohne Benutzung anlaufen, solange es keine Kerben sind fände ich das ok. Und das Pickguard wird eh schnell oberflächliche Kratzer bekommen, dafür ist es ja da. Meinen Eindruck deiner Beschreibung nach mindert nichts davon den Wert der Gitarre.

Ich kann dir nur raten, behalte die Gitarre falls sie dir optisch und klanglich zusagt. Keine zwei Exemplare einer Reihe klingen ab Werk gleich (in wie weit man sie gleicher machen kann, also ob hier Pickuphöhe, Alter der Saiten etc. die Hauptrolle spielen oder doch nichtveränderliche Gegebenheiten wie das konkrete Holz und Details der Veratbeitungsschritte kann man lange diskutieren). Es kann gut sein, dass du dieses Modell zurück schickst, ein neues bekommst und dir die neue dann weitaus weniger gut gefällt als die alte. Ging mir zumindest schon mehrfach so.

 

[daramdam]

Ich kann dir nur raten, behalte die Gitarre falls sie dir optisch und klanglich zusagt. Keine zwei Exemplare einer Reihe klingen ab Werk gleich (in wie weit man sie gleicher machen kann, also ob hier Pickuphöhe, Alter der Saiten etc. die Hauptrolle spielen oder doch nichtveränderliche Gegebenheiten wie das konkrete Holz und Details der Veratbeitungsschritte kann man lange diskutieren). Es kann gut sein, dass du dieses Modell zurück schickst, ein neues bekommst und dir die neue dann weitaus weniger gut gefällt als die alte. Ging mir zumindest schon mehrfach so.

Würde ich so unterschreiben. Kannst natürlich mal anfragen, vielleicht ist ja ein kleiner Preisnachlass drin. Aber wenn dir die Gitarre gefällt würde ich sie an deiner Stelle definitiv behalten. Vor allem, weil das auch für mich eher nach Lagerspuren als nach echten Gebrauchsspuren klingt. OK, das Pickguard vielleicht nicht. Aber auch ein neues hat nach den ersten Spielstunden seine Kratzerchen. Das würde mich also nicht stören.