Hallo, ich bin komplett neu hier, spiele selbst ein wenig Gitarre und hoffe, dass ich hier dumm reinfragen kann ohne gleich gelyncht zu werden. Und zwar möchte ich wissen wieso Steichinstrumente wie etwa eine Geige nicht auch Bünde haben so wie eine Gitarre. Ich habe mir gedacht, dass es vielleicht daran liegen könnte, dass man bei einer Gitarre oft Akkorde spielen muss bei denen dann alle sechs Saiten gespielt werden. Und dass es da dann schwierig ist die hinreichend gut zu greifen wären da keine Bünde. Bei einer Geige beschränkt sich die Zahl der gleichzeitig gespielten Töne, so dass man punktuell viel besser greifen kann und ein Bund nicht nötig ist. Stimmt das, ist es völliger Käse oder gibt es eine andere Erklärung? Schönen Gruß
Hallo und Herzlich Willkommen! Ich zitiere mal aus diesem Thread: https://www.musiker-board.de/vb/str...st-es-sinnvoll-die-toene-markieren-geige.html Hinzuzufügen wär noch, dass insbesondere in den oberen Lagen , die Töne so eng zusammen liegen, (in den hohen Lagen würde es sogar reichen nur den Finger zu kippen um den nächst höheren Halbton zu spielen) dass es allein deswegen keinen Sinn machen würde Bünde einzusetzen.
Da ist sicherlich was dran, auch wenn es umgekehrt die Erklärung dafür ist, warum die Gitarre bzw. schon die meisten europäischen Lauten Bünde haben. Mal abgesehen von den raren bundlosen Gitarren (fielen mir jetzt nur Dieter Geike und Steve Vai an Leuten ein, die sowas mal eingesetzt hätten). Die historische Vorlage, die arabische Kurzhalslaute (ﻋﻮﺩ ʿūd) hat i.d.R. nämlich keine Bünde... Und das auch wieder aus dem schon genannten guten Grunde der Mikrointonation wegen...
Ein anderer grund ausser der intonation wäre natürlich aber noch der klang, wie es zum beispiel auch bei bundierten gitarren gegenüber bundlosen gitarren ist (eigentlicxh kenn ich gar keine gitarren ohne bünde sondern nur fretless bässe). Es klingt halt einfach anders ob eine saite auf metall aufliegt oder ob der finger in kombination mit dem drücken aufs griffbrett quasi den "auflage"punkt darstellt (die saite liegt ja nicht mehr ,auf sondern wird im grunde eingeklemmt). Mit bünden wären ja auch sehr wichtige elemente bei streichinstrumenten ausgeschaltet, so ist mit bünden zum beispiel ein vibrato niemals so hinzukriegen wie auf einem bundlosen blanken griffbrett. Oder glissandos würden mit bünden anders klingen und so bestimmt auch die wirkung oder den klang von lagenwechseln etwas verändern. Also du siehst, das es viele gründe dafür gibt streichinstrumente bundlos zu lassen, auch wenn ich gern mal ein bundiertes cello oder so ausprobieren würde, kann mensch bestimmt auch ganz nette sachen mit machen.
Lohnt sich eigentlich nicht, da man die "richtigen" Greifabstände recht schnell in die Finger bekommt. Außerdem macht die Freiheit bei der Tongestaltung mit der linken Hand so viel Spaß, dass Bünde da ein echtes Handicap wären. Viel gewöhnungsbedürftiger finde ich die Quintenstimmung. UNd anfangs ist die Bogenhaltung tierisch anstrengend.
Also ich spiel ja schon cello, also das mit bünden wäre jetzt nicht als alternative gemeint oder so, sondern mehr als rumspielerei, ich hab noch nie ein cello mitr bünden gehört, oder gespielt, aber es würde mich halt schon interessieren was mensch da dann so für klänge rauslocken könnte. Also bünde würde ich halt auch nicht als intonationshilfe oder so verwenden!
Es ist ja bekannt, daß es nix gibt, was es nicht gibt : 6saitig und wahlweise bundiert oder auch nicht. Auf der Hauptseite Wood Violins - Electric Violin Crafters den Menupunkt Products und dort build your OWN... anwählen, dann kann das Wunschinstrument wahlweise mit oder ohne Bünde geordert werden.
es gab mal bundierte kontrabässe, die sich allerdings nicht durchsetzten gleichwohl gibt es fretless bässe, bei denen man auf metall greift (le fay remington - edelstahl beschichtetes griffbrett)
Hi, Ich bin selbst ein Anhänger der Mikrotöne, also der Möglichkeit die Intonation sehr genau beeinflussen zu können, um damit einen reineren Klang zu erzielen. Viele Geiger spielen auch dann noch rein, wenn sich eine Saite verstimmt hat (sieht man mal von der "leeren" Saite ab). Neben der Möglichkeit, sich eine E-Violine oder E-Viola bauen zu lassen mit Fretchen (ich nehme diesen Begriff, da diese nicht vergleichbar sind zu Gitarrenbünden) kann man sich auch seine akustische mit Fretchen nachrüsten lassen (z.B. http://www.frettedfiddle.com/), vor allem für Anfänger interessant oder für erfahrene Geiger, die sich (wie ich) intensiver mit dem Akkordspiel auseinandersetzen möchten, schließlich gibt es ja genug Grifftabellen für Mandoline. Reinhard
Mikrotöne für mich = Schwebezustand für Gehörreize durch bewusste kleine Unreinheiten zu erzeugen. OK, in der Klassik, die ich sehr liebe, net so gefragt, das wäre auch katastrophal (obwohl: Pablo Casals ......) In Jazz, Blues und diversen Rock-Arten hingegen schon. Allein schon die Blues-Terz, die nur undefiniert wirklich klingt. Das ist auch der Grund, warum ich meist die Krätze bekomme, wenn sich ausgebildete Klassiksänger an Jazz, Rock oder bestimmten Musicals versuchen: Ihre Tonstimmung ist zu rein. Oder sich irgendwelche quasi-verbeamteten Bigbands sich an Jimi Hendrix versuchen (Gil Evans, der Meister des Mikrotons mal außen vor). Warum ich das alles schreibe? Weil ich hinter der "Befrettungsfrage" dieses Threads letztlich sehe, dass da Unsicherheit über den "richtigen" Ton besteht. Nur: Mit Bebundung wird dieses Problem, den "Touch" für den Mikroton (noch) nicht zu haben nur in die entgegengesetze Richtung verschoben: Aus "zu unsauber" wird dann "zu sauber".