Geräusch- und Erschütterungsdämpfung bei E-Tasten - Eure Erfahrungen?

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Hallo!

Ich habe zur Zeit folgendes Problem: Ich habe bei mir ein Homepiano und eine elektronische Kirchenorgel im Zimmer stehen, kann also auch mit Kopfhörer üben. Leider produzieren die Instrumente auch unabhängig davon Geräusche, die man meistens nicht wahrnimmt, wenn man die Musik dazu hört. Das ist meistens eine Art dumpfes Klopfen, das entsteht, wenn die Tasten an einem ihrer Endpunkte ankommen.
Nun ist es in unserem Haus recht hellhörig, und die Leute unter uns haben sich bereits zu Wort gemeldet. Daraufhin bin ich in den Baumarkt gegangen und habe mich beraten lassen, was man da machen kann. Der Mitarbeiter empfahl mir eine Kombi aus Auslegeware, darunter eine Spanplatte und darunter wiederum eine Schicht Styrodur. Ich habe jetzt mal alles ausgemessen und werde nachher nochmal hin, das Material kaufen und das hier dann mal ausprobieren.
Trotzdem würde es mich einfach mal interessieren, was Ihr da für Erfahrungen gemacht habt, was bei Euch geholfen hat, die Nebengeräusche für die Nachbarschaft erträglich zu machen.

Gruß, Sebastian
 
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Hallo,

ja ich kenne das Problem auch. Meine Eltern wußten früher immer wann ich geübt habe da mein E-Piano genau über dem Wohnzimmer stand und ich trotz Kopfhörer indirekt wohl einen beachtlichen Geräuschpegel erzeugt haben muss der den Kronleuchter wackeln lies :rolleyes:. Bei mir war nicht der Tastenanschlag das Probelm sondern vielmehr das Haltpedal. Wenn man extensiv spielt dann tritt man natürlich nicht gearde zimperlich :D.
Wie ist denn die Baumarktlösung zu verstehen? Soll nur das Piano aufgebockt werden oder ein Podest für Hocker und Piano? Das wäre auch mein Vorschlag da ansonsten das Piano in die Höhe wächst und du selber nicht.
Lösung 2 wäre wenn du dir eine Schwingungsmatte für Waschmaschinen kaufst (gibts auch im Baumarkt). Die kann man sich passgenau zurechtschneiden und unter die Füsse des E-Pianos legen. Ob es was bringt weiß ich nicht wirklich - müßte man testen. Im Zweifelsfall sollte eine Kombination aus beiden Lösungen abhilfe schaffen: Spanplatte (2x1m) - darauf Teppich - darunter ein Rahmen aus Dachlatten und das Ganze dann auf die Gummimatten - noch schön anpinseln - fertig :great:
 
Die Baumarktlösung sah folgendermaßen aus:
1. ein Holzrahmen, etwas größer als die Grundfläche der Instrumente
2. Styrodur rein, das ist ein stabiler, fester Schaumstoff
3. darauf eine Spanplatte, möglichst nicht in direktem Kontakt mit dem Holzrahmen, da werde ich wahrscheinlich Luftpolsterfolie zwischenpacken
4. darauf Auslegeware und darauf das Instrument

Bei der Orgel ist die Bank genauso breit wie das Instrument, also wird das "Dämmpodest" da rechteckig sein. Für das Klavier werde ich ein T-förmiges Podest bauen, damit die Klavierbank auf gleicher Höhe steht.

Vorerst werde ich das alles sowieso nicht nutzen können, da mich eine Sehnenscheidenentzündung für die nächsten Wochen außer Gefecht gesetzt hat. Das heißt also, Heimwerken ist auch nicht. Kann das alles also erst nach erfolgter Genesung ausprobieren. Werde dann schreiben, ob es was gebracht hat. Falls nicht, probiere ich auch mal Deinen Vorschlag aus, danke!
 
Ich bin sehr gespannt, hab dazu aber ein paar Fragen:

Du sagst, du willst einen Holzrahmen bauen. Meinst du einfach vier Holzlatten, die du zu einem Quadrat zusammenschraubst? Könnte mir vorstellen, dass das relativ instabil wird.
Du schreibst weiterhin, dass zwischen Spanplatte und Holzrahmen kein direkter Kontakt sein soll. Wenn du da Luftpolsterfolie zwischen machst, knallt die doch sofort auf, sobald du da was schweres raufstellst, spätestens, wenn du dich selbst raufstellst auf die Platte. Wie möchtest du das lösen?
 
Der Holzrahmen ist nur dazu da, dass die Styrodurplatte und die Spanplatte aufeinander liegen bleiben. Der Holzrahmen ist also nur die seitliche Begrenzung, die das Sandwich aus Styrodur, Spanplatte und Auslegeware zusammenhält. Die Luftpolsterfolie soll dabei nur den Abstand zwischen Rahmen und Sandwich sicherstellen, auf ihr lastet also kein Gewicht, genauso wenig auf dem Rahmen. Die Spanplatte soll deshalb nicht im direkten Kontakt mit dem Rahmen stehen, weil sie sonst die Erschütterungen an den Rahmen, der auf dem Boden liegt, weitergeben würde. Man könnte natürlich auch das Sandwich miteinander verleimen, allerdings würde man dann wieder Dämpfungswirkung einbüßen, da die Luft zwischen der Styrodurschicht und der Spanplatte ja auch mit zur Dämpfung beiträgt.
 
Ich hab nun ein wenig quergelesen und sehr unterschiedliche Meinungen zum Thema Styropor und Styrodur gefunden. Die meisten sagen jedoch, dass beide Materialien den ungewünschten Effekt sogar noch verstärken als mindern. Hast du schonmal an solche Absorberplatten gedacht, die es im Baumarkt gibt? Quasi das, was der Tastenmensch schon vorschlug! Könnte deutlich kostengünstiger und einfacher in der Gestaltung ausfallen.

Bei mir geht es darum, dass ich bald in eine neue Wohnung ziehe und dort einen CP-Flügel und ein Rhodes aufstelle. Besonders beim letzteren weiß ich, dass die Tastengeräusche imens sind, die sich auf den Boden übertragen. Um Ärger vorzubeugen, suche ich auch schon nach Präventivmaßnahmen :)
 
hi, wie fantom schon sagt, verstärkt styropor eher noch die schallübertragung, ich behaupte du erreichst ausser unnötiger Arbeit damit überhaupt nichts. Man unterscheidet auch Luftschall (also musik/sprache z.b.) und trittschall (schwinungen durch Laufen, trampeln, Tastendrücken). Such hierzu mal gezielt im Netz Informationen.

Du brauchst eher Gewicht/Masse um die Schwingungen zu dämpfen oder das ganze akkustisch entkoppeln (z.b. testhalber auf halbe tennisbälle stellen). Styropor hält eher Kälte und Wärme ab, aber nicht viel Schall, kann diesen sogar noch verstärken (zb. wenn häuser mit styrotur gedämmt werden, ist drinnen der verkehrslärm oft lauter als zuvor). Für Klaviere gibts z.b. spezielle Entkopplungsfüsse, das sind so kleine Puk-ähnliche Scheiben, schau dich dort mal etwas um. Absorbermatten wären zb. auch Ansatz.

/edit

sowas z.b.
BaumgaertelZ5040701.jpg
oder sowas
index.php
Aus Filz kann man das auch selbst machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
hab mich versucht auch noch etwas zu belesen. die styroporplatte hätte ja die volle auflagefläche, dh das material kann wenig "arbeiten" und demnach wenig absorbieren. bei teuren hifi-boxen versucht man auch körperschall zu schlucken ähnlich wie es die grafiken von puls zeigen:
Anhang anzeigen 179336
man sieht hier quasi nicht einen großen absorber unter der box sondern 4 kleine mit möglichst wenig auflagefläche. alles in allem ein ziemlich schwieriges unterfangen weil du durch weiches, absorptionsfähiges material, egal womit du es löst, seekrank werden wirst -wenn nicht sogar alles umkippt (wollen wir es nicht hoffen). :D
 
Also doch die Antidröhnmatte.

Hatts denn was gebracht?
 
Hallo!

Diese Gummigranulatmatten haben es bei mir nicht gebracht, unser Nachbar unter uns klopft immer noch. Die sind ja immerhin 1,5 cm dick und dämmen auch eine Waschmaschine schon recht gut, doch bei einem E-Piano taugen die scheinbar wenig.

Ein Bodest zu bauen wäre bei uns aber auch keine sehr praktikable Idee, da das E-Piano rechts neben den Schreibtisch steht um auch über Midi in eine DAW einspielen zu können. Ein Bodest hebt das Piano dann sicherlich sehr an und dann ist es beim spielen sicher nicht mehr so angenehm mit der höhe.

Es gibt ja verschiedenen Dämmlösungen für Klavier, doch taugen die dann auch etwas für ein E-Piano. Ich habe ein Yamah P-115 auf einem Stativ dass ich bei Thomann mal gekauft hatte. Die Anschläge übertragen sich auf jeden Fall auf das Stativ und damit auf den Boden. Dachte allerdings das die obern erwähnten Gummimatten schon was bringen. Leider nicht.

Hat da jemand schon Erfahrungen auf dem Gebiet, schon erfolgreich den Trittschall gedämmt?
 
Evtl. Korkparkett mit Trittschalldämmung?

Ich hatte mein Rhodes früher in einem Raum stehen, in dem so ein Korkparkett (Klick-Parkett) mit integrierter Trittschalldämmung liegt. Dort habe ich mal ene komplette CD mehr oder weniger nachts eingespielt, und es hat nie jemand gemeckert. Seitdem ich aus Platzgründen das Musikzimmer verlegen mußte in einen Raum ohne Korkparkett, meckern die Nachbarn, wenn ich nachts spiele. :(

Ob das aber wirklich am Korkparkett liegt, kann ich nicht mit abschließender Sicherheit garantieren.

Ein Bodest hebt das Piano dann sicherlich sehr an und dann ist es beim spielen sicher nicht mehr so angenehm mit der höhe.
Der Klavierhocker müßte auf jeden Fall mit aufs Podest drauf. Schon allein das Taktklopfen mit dem Fuß kann beim Nachbarn hörbaren Trittschall erzeugen.

Viele Grüße,
McCoy
 

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