Gib dich nicht auf

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Mit Gedanken endet dein Tag
Mit Gedanken beginnt deine Nacht
Und auch am nächsten Morgen
Hast du noch nicht zu Ende gedacht
Ich weiß du wurdest oft verletzt
Du hoffst dass es das nun war
Doch fällt ein einzelnes falsches Wort
Trifft‘s dich gleich wie der Stein das Fensterglas
Du machst dich älter, als du bist
Und bist größer, als du dich verkaufst
Darum wär es eine Schande
Gäbest du dich einfach so auf

Gib dich nicht auf
Auch wenn du‘s manchmal nicht siehst
Ja, du wirst geliebt
Steh auf und lauf
Wohin es dich zieht
Dahin wo man dich liebt

Und dann die Frage nach dem Sinn
Der die Welt und dein Leben umfasst
Erwarte keine Antwort
Die zwischen zwölf und Mittag passt
Aber hör auch nicht auf die Menschen
Die sagen, dass kein Sinn existiert
Er ist bloß nicht universell
Oder irgendwo fest ein zementiert
Vielleicht findest du ihn im Glauben
In der Kunst oder in einer Frau
Aber es wäre eine Schande,
gäbest du dich einfach so auf
 
Eigenschaft
 
"Dahin wo man dich liebt"

Ob das die Probleme löst? Mich kann lieben wer will, wenn die Person mit unwichtig ist, lässt mich auch deren Liebe nicht besser fühlen.

Der Text ist mir Kartoffelsalat mit Bockwürstchen, ganz appetitlich, Mutter wird gedank - doch nach dem Essen und ausscheißen bleibt dir nicht im Gedächtnis, dass es einmalig war, was du da in welcher Weise auch immer konsumiert hast.
Mir fehlt wie immer der Reiz, vielaussagende Fremdwörter, innovative Gedanken das Thema betreffend.

"Doch fällt ein einzelnes falsches Wort
Trifft der Stein das Fensterglas"

Ließt sich meines Erachtens besser, das Wort "wie" ist unnötig. Du kündigst die Metapher an, wozu? Metaphern sind doch besonders, weil man sie nicht erklären oder ankündigen muss - sie sich einem erschließen.
Ein Wort ist immer einzeln; ein Wort. Die Metapher verdeutlich genug, dass "ein" Wort genügt um Glas zu zersplittern.

"....
Mit Gedanken endet dein Tag
Mit Gedanken beginnt deine Nacht
Und auch am nächsten Morgen
Hast du das Licht noch nicht ausgemacht"

Licht könne man hier sowohl auf die wachbleibende Person als auch auf deren nachtaktiven Geist beziehen. Im Zusammenhang ließt man dann automatisch den Bezug auf den Geist heraus.
Das mag dir natürlich genauso übel erscheinen, wie mir einige Zeilen deines Textes - das ist völlig legitim. Ich schreibe derzeit nicht, weil ich den Ansprüchen nicht gerecht werde.
Glaube also nicht, ich mache mir einen Spaß aus der Kritik.

Existiert - einzementiert, ließt sich sehr gut als Endung des Reimes. Problem ist, dass die Sätze sich nicht gut lesen, das klingt zu schlicht formuliert, als nimmt sich Mutter ihr Kind zu Brust und erklärt diesem mal eben eine Sache, einen Zustand, was auch immer.

"Glaube keinem, der den Sinn abstrahiert,
weil er vergebens nach dem(dessen) eigenen giert.
und auf dem Weg der Suche - voll Misserfolg,
niemandem gönnt, das er selbst nicht bekommt." - das er sich selbst erträumt.

Da kannst du nun sagen, das würde nicht beschreiben, was du beschreiben magst. Du kannst auch sagen, dass du das Wort abstrahieren unpassend findest oder im Zusammenhang nicht verstehst.
Aber sollten meine Zeilen doch, selbst wenn da jetzt die Grammatik sagt: Nö! Nö! Is nicht, da sind Fehler drinne. - angenehmer zu lesen und vor allem später zu singen sein.
Da der Text nicht weiter gekennzeichnet wurde, gehe ich davon aus, dass es sich um einen Songtext handelt.

Jo ich weiß, mich braucht die Welt nicht.

Grüße
 
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@ DaugthryChris,

"Doch fällt ein einzelnes falsches Wort
Trifft ein Stein das Fensterglas"

Sehr guter Vorschlag. Auch gut begründet. Man könnte das weiter entwickeln.
Das "falsche" Wort stört mich ebenfalls, denn es wertet, wo mMn nicht gewertet werden MUSS.

"Manchmal trifft ein einziges Wort
Wie ein Stein auf Fensterglas"

---------------------

"....
Mit Gedanken endet dein Tag
Mit Gedanken beginnt deine Nacht
Und auch am nächsten Morgen
Hast du das Licht noch nicht ausgemacht" (Hervorhebung Jongleur)

Sehr gut! Statt einer Meinung ein Bild. darum geht es mMn in der Poesie.

Mal mit meinen Worten: Ich mache keine Gedichte, um mit Meinungen Gefühle zu verbreiten.
Mich interessiert der umgekehrte Weg: mit bildhaften Worten Gefühle (und damit Meinungen) zu wecken.
Aber derart geweckte Meinungen stehen dann oft in einem völlig überraschenden Kontext - was einerseits amüsiert, aber auch nachdenklich stimmen kann.

theoretischer Hintergrund-->So wie im Hirn
a) alle Meinungen mit Gefühlen vernetzt sind, sind umgekehrt
b) alle Gefühle auch mit Meinungen vernetzt.

Also a)... langweilt mich, weil sich alle Verkäufer (vom Straßenverkäufer bis zum Bundespräsidenten) auf diesem Weg drängeln.
Dagegen b)... interessiert mich, weil die Folgen unberechenbar sind und der praktische Mensch deshalb diesen unübersichtlichen Weg scheut.

Das Licht, welches die ganze Nacht brannte, bereitet mir vielfältige Gefühle - und damit verknüpft auch diverse Gedankenketten. Und die Vielfältigkeit genieße ich halt...

Ich fände folgenden Textanfang reizvoll:
"Und wieder bis zum Morgen / das Licht nicht ausgemacht"
Das weckt doch Assoziationen und Spannung. Nicht?

Ich schreibe derzeit nicht, weil ich den Ansprüchen nicht gerecht werde.

Mein Tip: Beende deine Verweigerung! Du hast gute Gedanken. Schreib sie täglich auf ... und schiele nicht gleich nach dem kurzfristigen Tophit ;-))

Lg

---------- Post hinzugefügt um 14:36:08 ---------- Letzter Beitrag war um 14:30:22 ----------

 
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Hallo ihr Beiden, erstmal danke ich euch für euer beiden Kritiken!

Ich hab den Text erst einmal absichtlich ohne irgendwelche Anmerkungen reingestellt, ich wollte mal sehen, wie die Meinungen über den reinen Text sind. Ich muss auch sagen, dass ich selbst nie so richtig zufrieden mit dem Text war, wusste aber bisher noch nicht so recht, woran es lag. Was ihr mir aber so sagt, zeigt mir, wo ich etwas anders machen muss, bzw. dass ich wenn wahrscheinlich nochmal ganz neu beginnen werde.

Aber ich geb dem Jongleur recht, ich denk auch es ist wichtig immer beim schreiben dran zu bleiben - auch wenn zwischendurch immer mal wieder Ausschuss dabei heraus kommt. Ich werd meinen Text wenigstens vorerst auch dazu rechnen ;)
 
hallo Lehrgut,
Aber ich geb dem Jongleur recht, ich denk auch es ist wichtig immer beim schreiben dran zu bleiben - auch wenn zwischendurch immer mal wieder Ausschuss dabei heraus kommt. Ich werd meinen Text wenigstens vorerst auch dazu rechnen

"Ausschuss" trifft es überhaupt nicht. Auch im Falle deines Textes nicht! Eher "Redundanz"... oder " zu viel auf einmal"

Ich finde Deinen Einstieg gut. Ich entnehme Deinen Text, dass Du das Werden und Vergehen Deiner Gedanken gern beobachtest.- Das ist auch für mich ein spannendes Thema. Aber im Gegensatz zu Dir habe ich keine pauschale Lösung anzubieten. - Ich glaube, wenn man das Universum analysieren will, geht einem als Dichter schnell die Puste aus.

Muss ja auch nicht sein. Es reich mMn völlig aus, das Erstaunen, die Verwirrung, die unzulänglichen Lösungsversuche ins Bild zu setzen, um mitleidende (*schmunzel*) Seelen anzusprechen. Gerade der unlösbare Zustand lässt uns doch nach "Leidensgefährten" suchen. Oder?

Mein Vorschlag: Gib Dich Deinen entsprechenden Gefühlen hin. Setze sie in gewagte (damit sie Aufmerksamkeit erwecken) Bilder um und warte auf Reaktionen. Wenn sie von außen fehlen sollten... in DIR werden sie nicht ausbleiben.

Ich bin mir durchaus bewußt, dass ich gerade einen Lösungsvorschlag mache. Aber dieser Beitrag ist ja auch kein Gedicht ;-))

Gruss
 
Hey, ja, mit Ausschuss meinte ich den Text auch eigentlich eher, wie er in der jetztigen Form ist. Ich werd mich sicher noch mal dran geben und die paar guten Zeilen noch irgendwie weiter, anders, vlt. besser (!?) zu verwenden. Danke auf jeden Fall für die Tipps! Ich glaub das mit den lösungsvorschlägen ist wirklich ein Problem, dass ich beim Texten hab. Ich hab grad noch in einem anderen Thread hier deine Anmerkung zum Thema "Happy End" gelesen. Und ja, traurige Enden, auswegslose Situationen sagen mir nicht sehr zu. Ich hab zwar eine melancholische Ader in mir, aber auf der anderen Seite bin ich auch eher optimistisch veranlagt und glaube meist, dass sich doch noch irgendwie alles zum (mehr oder minder) Guten wenden wird... Diese beiden Seiten wirklich zusammen zu bringen, fällt mir nicht nur beim Texten oft schon mal schwer ;)
 
Hi lehrgut 01,

Lejrgut01 schrieb:
Ich hab zwar eine melancholische Ader in mir, aber auf der anderen Seite bin ich auch eher optimistisch veranlagt und glaube meist, dass sich doch noch irgendwie alles zum (mehr oder minder) Guten wenden wird... Diese beiden Seiten wirklich zusammen zu bringen, fällt mir nicht nur beim Texten oft schon mal schwer

DAS ist der Knackpunkt. Es gibt zwei Ansatzpunkte, Texte zu schreiben:

A) Sich selbst ein tröstliches Happyend verschaffen... Warum nicht? Aber, so ein Ansatz schafft es selten in die Tiefe. Ist nicht MEIN Favorit.

B) Einfach eine realistische Situation zu Grunde legen, und mit Witz, Charme und Einfühlungsvermögen so beschreiben, dass sich viele Leute darin entdecken.
Diese Art Texte braucht gar kein explizit formuliertes Happyend. Das Happyend besteht für mich oft darin, mich am Ende des Songs nur besser zu fühlen als am Anfang des Songs. Zum Beispiel, weil ein Autor scheinbar meine Schmerzen LEBENDIG und/ oder WITZIG ins BILD gerückt hat....obwohl ich meine "eigenen Verkorkstheit" bis dato als mein Alleinstellungsmerkmal betrachtet hatte. -
Das Schwierige SOLCHER Texte ist, dass man sich ständig befragen muss, ob man noch ehrlich, vielschichtig an die Sache geht (Variante B) oder sich schon einfacheren Lösungen hingibt (Variante A).

Oder anders gesagt: Es ist schon sehr vorteilhaft für einen unterhaltsamen Text, wenn man die Betriebstemperatur beim Schreiben öfters herunter kühlt ;-)

Gruß

-----------------------------------------------------------

Edit:

Gib dich nicht auf
Auch wenn du's manchmal nicht siehst

Ja, du wirst geliebt

Steh auf und lauf
Wohin es dich zieht

Dahin wo man dich liebt

Das halte ich für recht nebulös: Wo liebt man mich denn? Sollen mich meine Eltern und Freunde über meine sexuellen Verlustgefühle trösten? Solch ich mich blind in ein Abenteuer stürzen, an dessen Ende ich mich nur noch elender fühle?

Um mich nicht um ein Beispiel zu drücken. Ich würde spontan erst mal die Richtung ändern und nach einem für mich glaubwürdigen Trost suchen. An das Beispiel angelehnt würde ich vielleicht als nächstes schreiben:

Gib nicht auf
Auch wenn du's gerade nicht siehst

Auch Du hast schon geliebt
Glücklich gelacht
Und hast so en passant
Seelen einsam gemacht

Diese Sicht halte ich für glaubwürdig. Sie würde MICH aufbauen (meine unzweifelhaften ehemaligen Siege und meine einstige Strahlkraft lindern meinen heutigen Schmerz, weil ich Sieg und Niederlage zugleich in einem Gedanken fühle.

UND: ich bin nicht an dieser Stelle nicht von fremder Hilfe abhängig. Ich kann in MIR Trost finden. Allerdings fände ich meine Sprache noch etwas holprig, zu hausbacken....

Neues edit:

Gib nicht auf
Auch wenn du's gerade nicht siehst

Auch Du hast schon geliebt
Glücklich gelacht
Und einsame Passanten
en pasant neidisch gemacht
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich hab ein paar Gedanken aus dem Song rausgenommen und was neues gedichtet, ich bin mal gespannt, ob es besser ankommt:


Mit verworrenen Gedanken
Beginnt eine jede Nacht
Und bis zum nächsten Morgen
Hast du das Licht nicht ausgemacht
Dir scheint die Zeit
einem Monolithen gleich
Träge wie ein Stein
Der bis zum Himmel reicht
Und diese krampfhafte Suche
Die dich in den Wahnsinn treibt
Nach irgendeinem Hinweis
Der dir die Richtung zeigt

Und du wartest und wartest
Die Zeit will nicht verstreichen
Gäbest ein Königreich
Für ein einzelnes Zeichen
Und du rennst und kämpfst
Doch die Uhr scheint zu stehen
Was gäbest du nicht
Sie endlich wiederzusehen


Du weißt nicht mehr
Wo du grade stehst
Und ob du dort bleiben sollst
Oder besser weiter gehst
Wie kann ein einzelner Kuss
Dich bloß so sehr verwirren
Durchdringen jede Faser
In deinem Herzen, deinem Hirn
Ach hättest du doch
Bloß ein kleines Stück Gewissheit
Das sich die Qual des Wartens lohnt
Und dein Leben nicht so trist bleibt
Wie bisher

Und du wartest und wartest
Die Zeit will nicht verstreichen
Gäbest ein Königreich
Für ein einzelnes Zeichen
Und du rennst und kämpfst
Doch die Uhr scheint zu stehen
Was gäbest du nicht
Sie endlich wiederzusehen

Und du hängst zwischen Anfang und Ende
Zwischen Etagen in einem Lift
Zwischen den Straßen irgendwo im Gelände
Das verdammte Warten schmeckt wie Gift

Und du wartest und wartest
Die Zeit will nicht verstreichen
Gäbest ein Königreich
Für ein einzelnes Zeichen
Und du rennst und kämpfst
Doch die Uhr scheint zu stehen
Was gäbest du nicht
Sie endlich wiederzusehen
 

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