Gibson Dirty Fingers

Cuda
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Hab nun seit Wochen viele youtube videos mir angesehn mit den unterschiedlichsten PU`s aber der Gibson Dirty Finger gefällt mir
richtig gut , vorallem die Klangfarbe .
Kann mir zum Dirty Finger PU jemand mehr sagen ? Erfahrungsbericht ?

Ist der Dirty Finger PU für Neck und Bridge geeignet oder nur für eines der beiden ?
Hab zwar videos gesehn da haben der eine oder andere diesen auf Neck und Bridge aber
ich Frag doch mal lieber nach .
Wenn es den für beide Stellungen gibt wäre das super .
 
Eigenschaft
 
Der Dirty Fingers ist ein sehr heißer Pickup. Ein Barrenmagnet und zwei Spacermagnete, jeweils aus Keramik. Neben dem 500T (ca. 14-15K) und dem Toni Iommi-Signature-HB (ca. 16,5K) der heißeste Humbucker von Gibson mit 16-16,5K.
Der Sound ist bissig, kraftvoll und immer etwas "dreckig". Das Voicing ist ziemlich aggressiv. Man kann den Sound zwar mit dem Volume-Poti aufklaren, aber das Voicing bleibt erhalten. Wer gerne auch mal etwas sanftere Sachen spielen möchte wird mit dem Dirty Fingers nicht glücklich, aber mit Verzerrung blüht der Pickup auf.
Der 500T klingt im Vergleich zum Dirty Fingers breiter, glatter und hat leicht gescoopte Mitten. Der Sound des Dirty Fingers springt einem richtig ins Gesicht.

Wenn man den Dirty Fingers mal auf Aufnahmen hören möchte, sollte man sich mal die alten Aufnahmen von John Sykes anhören. In den 70ern und 80ern hat er einen Dirty Fingers in einer Les Paul Custom gespielt. Einfach mal die alten Alben von Whitesnake, Blue Murder oder das 1983er Album "Thunder & Lightning" von Thin Lizzy anhören, dann weiß man, wohin die Reise geht.
Ein anderes Beispiel ist Tom Delonge, der hat den Dirty Fingers in einer Gibson ES-333 verbaut. Lustigerweise wurde der Dirty Fingers in den späten 70ern und frühen 80ern öfters in Semis eingebaut.

Bei modernen Hi-Gain-Amps muss man das Gain etwas zurücknehmen, sonst wird es gerne mal etwas zu viel und der Sound wird undefiniert. Der Dirty Fingers wurde in den 70ern entwickelt und sollte den damaligen Amps einen Tritt verpassen, um mehr Verzerrung aus den Kisten zu holen.

Der Dirty Fingers ist definitiv kein Allrounder, aber das was er kann, macht er gut und mit eigenem Charakter.

Es gibt Gitarren, die haben einen Dirty Fingers in der Halsposition. Offiziell gibt es kein Halsmodell zu kaufen, vielleicht ist es ein Bridge-Modell. Für Shredding mag das funktionieren, ansonsten würde ich ihn mal im Parallelmodus testen.
Zusätzlich zum Standard-Modell gibt es noch ein Modell, das auf den Namen "Dirty Fingers Plus" hört. Den gibt es nicht einzeln zu kaufen, sondern nur als OEM-Modell (u.a. Government-Series). Über das Plus-Modell gibt es nicht viele Infos, angeblich soll aber ein Alnico 2 verbaut sein.

Entweder mag man den Dirty Fingers oder hasst ihn. Für Freunde des alten Les Paul-Sounds (PAFs) ist er definitiv nichts.
 
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Ich kenn den DF nicht aus erster Hand, würde aber denken das er sehr ähnlich klingen wird wie der Entwistle Dark Star ND, da konstruktiv und von den Specs der Spulen und der Feldstärke sehr ähnlich aussieht (ausser dass der Dark Star einen einzelnen Neodym-Barrenmagnet hat).
Hat genau den Sound den man auch aus den Beschreibungen des DF liest. Sehr laut (overwound und damit eigentlich hochmittenbetont) aber auch sehr präsent/hell (starker Magnet) und durch die 12 Poles und getrennt beschaltbare Coils extrem flexibel und mE für alle Sounds brauchbar (ggf nach Anpassung der Elektrik, wie immer halt).

Vorteil der Entwistles : kosten nur ein Drittel der Gibsons (geringeres Fehlinvestitionsvolumen, und falls eine solche findest du auch einen Abnehmer -- mich ;-))
 
Ich habe die DF mal auf ner Gibson 70s Tribute gespielt, dort waren sie an Hals und Steg verbaut.
Muß leider sagen, daß sie mir nicht so gut gefielen, liegt aber evtl. daran, daß die bei mir ein breiteres Soundspektrum abdecken müssen.
Für volle Zerre gut, für moderate Rock- und Hardrock Settings klangen sie mir zu steril.
Hängt also stark von deinem Musikstil ab, wie bereits erwähnt.
 
Ich selber hatte leider noch nicht Gelegenheit die DF auszuprobieren daher weis ich nicht genau ob die wirklich was sind für mich, aber die Klangfarbe von den DF gefällt mir sehr. Hab auch Seymour Duncan und Dimarzio PAF's mir angehört wo auch recht interessante dabei sind. Es wird zwar wahrscheinlich ein Fehler von mir sein aber ich gehe extrem nach der Klangfarbe eines PU's anstatt auf andere Dinge.
 
Ein konstruktiv so flexibler PU wie der DF hat je nach Einstellung und Beschaltung mindestens ein Dutzend Klangfarben, würde ich dazu sagen.
 
PAFs und Dirty Fingers sind schon jeweils eine ganz andere Hausnummer?

Wie sieht denn der Rest deines Equipments aus und welche Musikrichtungen (Bands, Songs...) sollen denn bedient werden? Das würde schon etwas weiterhelfen, um weitere Tipps zu geben.
 
Mein Equipment besteht aus einem Marshall MG 30 DFX Verstärker , stink normale Kabel . Die Gitarre die es betrifft ist ein
Selbstbau Projekt und soll eine Les Paul Florentine werden also Halbakustisch .
Wegen einer Alu Bridge und Messing Saitenreiter bin ich auch am schauen , 10er Satz Ernie Balls möcht ich verwenden .

Zum Thema Musikrichtung ist es gerade etwas Schwierig da ich mehr in Blues Richtung gehen will aber auch bei so Sachen
wie Placebo , Bush , Queen of the Stone Age , Foo Fighters , The Dead Weathers ( Jack Withe ) auch gern weiterhin bleiben will .

Die jetzige Gitarre die ich seit gute 12 Jahre habe ist eine Epiphone SG G400 Bj. Okt. 2002 , bei dieser bin ich mit den Epiphone PU`s
auch nciht so Glücklich und würde am liebsten dort die P90 Path Cat instalieren .
Bin eigentlich nicht der P90 Freund aber die Path Cat von Seymour Duncan sind irgenwie Geil und gefallen mir sehr gut aber zurück zur Les Paul
die ich bauen will und für die ich die PU`s suche .

Ich werd mir auf jedenfall den Rat zu Herzen nehmen und die DF mir noch näher anhören wie Stratz meinte , dennoch bin ich
auf eure Vorschläge gespannt .
 
Also dann würde ich den Dirty Fingers nicht unbedingt empfehlen. Der ist schon mehr in der harten Schiene zu hause. Bluesige Sachen klingen immer etwas aggressiv. Es gibt ja immer wieder Coverversionen von Metalbands, die alte Klassiker covern, da sind die Gitarren auch oft immer relativ aggressiv, trotz Lowgainsound.

Für Blues würde ich PAFs empfehlen. Etwas mit Alnico 2 z.B. für einen warmen Sound. Für Foo Fighters, Queens Of The Stoneage etc. braucht man auch nicht unbedingt Hi-Output-PUs, ein PAF müsste aber eventuell etwas geboostet werden.
Ein Seymour Duncan SH-5 Custom könnte da sehr interessant sein. Mehr Output als ein PAF, aber noch im mittlerem Segment (ca. 14K) und eine ähnliche breite Wiedergabe. Das Voicing ist moderner und der Sound hat mehr Punch. Der SH-5 würde einen guten Spagat schaffen. Etwas Biss hat er auch.
 
Hallo Cuda

Ich habe in meiner Gibson ES 335 Custom Shop den Classic 57 an der Bridge raus genommen (ich hör schon die entsetzten "Blasphemie! Verbrennt ihn!" Rufe durch's Board hallen :D) und einen Dirty Fingers einbauen lassen. Damit es optisch passt hab ich aber ne PU Chromkappe drauf machen lassen.
Am Hals ist der Classic 57 geblieben, der hat fast schon einen singlecoil Charakter - sweet :). Aber zurück zum Dirty Fingers:

Ich spiele mit der ES 335 Punkrock (altes Green Day Zeugs, Blink 182, New Found Glory, Itchy Poopzkid ect.), Rock (Foo Fighters) und teils auch Pop.
Der Diry Fingers ist für mich auf keinen Fall zu harsch oder, im Charakter, zu agressiv.
Ich denke da hat die Chromkappe aber auch was damit zu tun, im Sinne von "entschärfen". Bin aber kein Physiker, ist nur meine Vermutung dazu.

Meiner Meinung nach (bzw. meinen Ohren nach) ist er sehr vielseitig einsetzbar. Also von clean (ja, würde man ihm gar nicht geben ;)) bis zu Highgain liegt alles drin.
Er bringt genug Gewicht mit um den Sound anzuschieben und mag sich durchsetzen. In der ES, da Semi, ist er aber nie zu gewaltig und zu spitz.
Das war meine Sorge bevor ich so mutig war, es einfach mal zu versuchen und in einbauen ließ.
Ich dachte dann aber, da die Signature ES von Tom Delonge den Dirty Fingers von Haus aus dabei hat, kann es nicht schaden dem PU eine Chance zu geben.

Da du von einer halbakustischen Gitarre geschrieben hast, kann ich mir denken dass der Dirty Fingers sehr gut passen könnte.
Ich für meinen Teil nehm in da nicht mehr raus :great:

Zum Schluss möchte ich noch anmerken, dass der Tonabnehmer nie die ganze Miete ist. Meiner Meinung nach ist der Amp genau so wichtig wie die Gitarre und deren Tonumwandler, die den Amp befeuern.


Ich hoffe ich konnte Dir hiermit weiterhelfen :)

Greets
Zerro01
 
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Zerro01 , Danke dir für deine Antwort

Ich hätte schon großen Bock drauf den DF in die Bridge Poition zu stecken und eine andere PU der gut zu ihm Passt ,
eventuell ein PAF , auf Neck Position ?

Wenn du in deiner ES die ja auch Halbakustisch ist sehr zufrieden mit ihm bist könnte es ja gut sein das er auch in
die Halbakustische Paula wo ich bauen will , gut rein passt :gruebel:

Mit meinem Marshall MG 30DFX bin ich eigentlich zufrieden und macht mir Spaß
 
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Ich hätte schon großen Bock drauf den DF in die Bridge Poition zu stecken und eine andere PU der gut zu ihm Passt ,
eventuell ein PAF , auf Neck Position ?

Wenn du in deiner ES die ja auch Halbakustisch ist sehr zufrieden mit ihm bist könnte es ja gut sein das er auch in
die Halbakustische Paula wo ich bauen will , gut rein passt


Mit dem Classis 57 habe ich genau dieses Set-Up: "PAF" am Hals und DF an der Bridge. Also kann ich wirklich nur wärmstens empfehlen!
Versuch es doch mal, was hast du schon zu verlieren? Du hast nur eine Erfahrung zu gewinnen ;)
 
Wie ist das mit der Verkabelung da es den Classic 57 ja 2 und 4 Adrig gibt ? Wieviel Adern hat der DF ?
 
Die normalen haben lt music-store 4 Adern. Meine Dirty Finger + haben nur 2. Allerdings waren die bei meiner V verbaut, einzeln hatte ich die noch nicht gesehen. Damals nicht mal auf der Gibson Seite.
Edit: es gibt die Plus mit 2scheinbar doch einzeln, auch mit Quick Connect.
 
Gibson hat mal in Gitarren ohne Splitfunktion 2-adrige Modelle eingebaut, in welche mit Splitfunktion dann natürlich die 4-adrigen. Den Dirty Fingers kann man im Handel aber AFAIK nur 4-adrig kaufen.
Die Plus-Version habe ich im Handel noch nie gesehen.
 
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4-adrig ist ja kein Nachteil, ganz im Gegenteil. Wenn man nicht splitten/parallel/Out-Of-Phase schalten möchte lötet man einfach zwei Kabel zusammen und isoliert die Enden ab.
Bei Vintage-Jüngern, die auf historische Korrektheit achten, kann ich noch verstehen, dass auf Braided Wire bestanden wird. "Besser" klingen tut aber keine von beiden Varianten.

Bei heißen PUs ist es sowieso nicht schlecht, wenn man die Möglichkeiten zum splitten etc. hat.
 
1. der 80er Jahre original Dirty Fingers und der neue Dirty Fingers haben tonal wenig gemeinsam
2. der neue Dirty Fingers ist für mich einer der besten Heavy Rock Pickups. Er bleibt auch bei hoher Gaineinstellung transparent und ist mulmt nicht. Ausserdem klingt er clean gut.
3. Du kannst ich splitten, wirst aber nie damit den Sound eines Singlecoils bekommen.

Fazit: super high Output pickup zu einem angemessenen Preis. Ich habe immer einen zuhause rumliegen, falls mich mal wieder der Metalvirus packt :ugly:
 
3. Du kannst ihn splitten, wirst aber nie damit den Sound eines Singlecoils bekommen.
Hmm, ich würde denken dass er klanglich sich extrem schwer bis gar nicht von einem Single-Coil unterscheiden lässt, der die gleichen Wicklungdaten auf einem vergleichbaren Bobbin und die selbe Pole-Piece-Geometrie, und gleiche magnetische Sätting aufweist und der in der selben Gitarre so eingebaut ist, dass das magnetische Fenster effektiv an gleicher Stelle liegt und gleich groß ist (nicht ganz trivial).

Ich frage mich immer : was ist eigentlich DER Single-Coil? Ein Strat-PU, welcher? In einer Strat, welcher?
 
Also ich verbinde Single Coil im wesentlichen mit Strat oder Tele Sound. Die wesentlichen Unterschiede sind:
1. der Dirty Fingers verwendet Barrenmagnete aus Keramik im Gegensatz zu Alnico und Stabmagneten im Strat/Tele Singlecoil
2. Auch in einer Strat wirst du bei schräganordnung eines Humbuckers, auch wenn du einen F-spaced HB nimmst, nie das gleiche
Fenster bekommen wie bei einem Strat/Tele Singlecoil, weil die Saiten nie zu 100% über die Polschrauben laufen. Und wenn
du den HB gerade einbaust und splittest ist er auch anders orientiert ein ein Strat/Telesinglecoil.

In einer Paula z.B. wäre es mir egal, weil ich da ja den Strat/Tele typischen Singlecoilsound eh nicht erwarte und die Splittbarkeit eine gute Lösung.
Nur hast du dann einen recht straken Pegelunterschied zwischen SC und HB Betrieb. Darum greife ich auch zum Seymour Duncan P-Rail, der mir
mit P90/HB eine super Alternative bietet.
 

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