Gibt es denn kein Fender Blackface Clean und Mesa Boogie Lead in einem?

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LittleMopp
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Liebe Forengemeinde,

ich bin einmal mehr kurz vor dem Verzweifeln.

Die Situation ist die: ich bin im Besitz eines Fender Deluxe Reverb RI. Für Cleansounds bei Country, Rock'n'Roll, Blues und - ja - auch Schlager und Tanzmusik bin ich damit äußerst zufrieden.
Neben diesen Sounds wünsche ich mir aber auch einen dicken, fetten, weichen, sahnigen Leadsound. Den holte ich bis jetzt immer aus zwei Pedalen (OCD und Zendrive, meistens beide hintereinander). Bei Zimmerlautstärke war ich damit eigentlich zufrieden, aber auf der Bühne fällt der Ton dagegen ganz schön ab. Es wird schwammig, verliert an Durchsetzungsfähigkeit und klingt einfach nicht 100%ig natürlich. Es fehlt irgendwie an dem organischen Gefühl, dass die Verzerrung aus dem Amp selbst kommt. Vielleicht ist auch Einbildung dabei.

Jetzt habe ich mir einen Mesa Boogie Express 5:25 als Head gekauft und eine passende Mesa 1x12" Box. Jetzt ist es genau anders herum: Mit dem Leadsound bin ich seeeehr zufrieden, genau das, was ich mir vorstelle. Der Cleansound klingt ebenfalls sehr schön, aber im Vergleich zum Fender fehlen mir da Brillanz und Klarheit - alles eine spur zu matt und mittig. Eine Woche lang habe ich hin und her überlegt und AUSSCHLIESSLICH den Mesa gespielt. Inzwischen hatte ich mich auch diesen Cleansound gewöhnt, der natürlich auch seine Vorteile hat: etwas weicher und wärmer, spielt sich sehr leicht drüber. Außerdem kann man mit den richtigen Einstellungen ja doch einigermaßen nah an den Fender Sound kommen.

Heute habe ich den Fender mal wieder gespielt, obwohl ich fast entschlossen war, mich von ihm zu verabschieden. Aber beim Cleansound ging sofort die Sonne auf. Eingeschaltet, alles auf 6 (außer Volume, siehe Nachbarn), fertig. Genau das, was ich suche. Dagegen kommt - für meinen Geschmack - der andere einfach nicht mit.

So, nun bin ich genauso schlau wie vorher. Ich will nicht zwei Amps rumstehen haben, und auch auf keinen Fall anfangen, zwei Amps auf der Bühne aufzubauen. Ich möchte einen Amp haben, der beides kann, und vielleicht noch etwas dazwischen. Diesbezüglich hat der Mesa mir sehr gut gefallen, Blues, Crunch - das klang alles super, auch der Hall. Wenn nur der Cleankanal mehr Blackface hätte... :(

Hat vielleicht irgendeiner noch einen Geheimtipp, was ich mir anschauen könnte? Gibt es denn irgendwo auf dieser großen weiten Welt einen Verstärker, der beides kann? Der zwei Kanäle hat, einen Effects Loop und nicht gerade 100 Watt, sondern vielleicht irgendwas zwischen 15 und 50? Es kann doch nicht sein, dass ich der einzige bin, der diese beiden Dinge miteinander verbinden will...

Hier noch ein Beispiel des Cleansounds, den ich suche. Ist hier zum Beispiel auch kein Fender, sondern ein Rivera.
http://www.youtube.com/watch?v=c83ppe-Jakc

Hilfe!!
 
Eigenschaft
 
Vielleicht wäre es eine Option, den Cleankanal des Mesa von einem erfahrenen Amptech in Richtung Fender zu tunen. Vielleicht reicht auch schon ein anderer Speaker im Mesa.
 
Vielleicht ist ja der Mesa Transatlantic TA-30 was für dich.
Den würde ich jedenfalls in deine gesuchte Richtung einordnen.
Hier mal eine Produktvorstellung von Andy Timmons:

http://www.youtube.com/watch?v=ocCAAtZAyh8
 
Wie bereits erwähnt sollte der Lonestar Deine Wünsche abdecken, allerdings ist der nicht gerade günstig.... Ein Amp der clean gut und sehr sahnig fett im Lead Kanal klingen kann ist der Bogner Alchemist wenn man die werksseitige Röhrenbestückung eliminiert und qualitativ bessere Röhren verbaut. Meiner kam mit bereits einer defekten Vorstufenröhre an und im Zuge der ganzen Ausprobierereien hat sich für mich folgendes rauskristallisiert: V1 ist eine TTE83CC, der Rest EH ECC83 (die hatte ich grad da), Endröhren sind SED 6L6, Bias noch passend justiert und fertig. Klingt im Clean warm und klar, im Crunch schön fett und wird unheimlich cremig und breit im Mercury Channel. Das fizzelige im Ton das der Amp an sich hatte ist durch den Tausch komplett verschwunden, allerdings muss ich sagen daß ich ein Vorführmodell mit werweißwieviel Betriebsstunden abgegriffen hatte, allerdings für einen Hammerpreis, selbst incl der neuen Röhren wurde die 600er Marke nicht überschritten...
 
Kann mich Typhoon nur anschliessen.
Der Lonestar Sepcial wäre auch das "Schweizer Messer" für mich, wenn nur das liebe Geld nicht wäre.

Und die Videos vom Timmons sind echt Sahne.
Er zeigt genau auf was der Amp alles kann.

Wie weit hast Du es denn zu Thomann ?
Vielleicht kannste ja mal mit Deiner Gitarre nach Treppendorf fahren und den Lonestar antesten.

Halt !
Da fällt mir noch was ein.

Schonmal an einen Fender Super Sonic gedacht ?
Lead kann der auch recht gut und wenns nicht zue "Mesa-esque" ist kannst beim Super Sonic mit einem deiner PEdale nachhelfen (Zendrive zb.) und clean klang er für mich sehr schön fenderlike.
 
Mesa/Boogie Verstärker waren am Anfang heißgemachte Fender Princetons, also solltest Du versuchen, Boogiemäßig "Back To The Roots" zu gehen, um den Fender-Sound mitabzudecken, daher brauchst Du einen möglichst traditionellen Boogie. Grundsätzlich wäre ein MK II für Dich interessant, der ist aber schwer zu kriegen und sehr sehr teuer. Alternativ kannst Du versuchen, einen alten Studio .22 zu kriegen. Die hatten auch einen super Clean-Kanal und konnten per Boost-Schalter in den Overdrive geschaltet werden, was Super Leadsounds ergab. Der Nachteil ist hier natürlich, dass die nur eine Klangregelung haben. Neu hat Boogie nichts, was in diese Richtung geht.
 
Der Studio .22 ist nur in der Vorstufe ein echter Boogie. Er hat EL 84 Endröhren. Klingt auch schön, aber un-fenderig. Da ist der Tip mit dem Mk II schon besser. Auch ein Mk III wäre eine gute Wahl, der hat einfach zusätzlich noch einen "halben" (nicht unabhängigen) Crunch-Kanal. Daraus drei verschiedene geile Sounds zu zaubern, ist aber sehr schwer. Besser ging das schon mit dem Mk IV.
Aber alle diese Kerle sind sackschwer. Ich hatte sie alle und habe sie am Ende alle deswegen verkauft. 38 kg ist einfach zuviel für einen 1x12" Combo.
EDIT: und, wichtig noch: bei deinen Klangvorstellungen sind unabhängige Klangregelungen pro Kanal schon sehr wichtig. Das haben Studio .22 und Mk II nicht.
Anspieltip meinerseits: Die "Vintage Modified" Serie von Fender. Da gibt es einen Deluxe VM und einen Bandmaster VM (ein Topteil). Beide haben einen sehr authentisch-fenderigen Cleansound und einen richtig satten verzerrten Kanal. Dazu sind noch Chorus und Delay sowie Hall integriert und clever geschaltet. Richtig gute Amps. Der Supersonic ist auch ein guter Amp, den hatte ich auch mal. Allerdings haben mir beide Presets im Clean-Kanal nicht sonderlich zugesagt, der Vibro-Sound ist lächerlich spitz und scharf, der Bassman-Sound zu stark in die andere Richtung (basslastig, dick).
 
Danke für die Tipps bisher!

Der Lonestar klingt in dem Video mit Andy Timmons wirklich wunderschön. Allerdings hat der Lonestar Special, der von der Leistung mich viel eher anspricht, ebenfalls eine EL84 Endstufe, was sich sicherlich auch im Klang bemerkbar macht?

Der neue Express 5:50+ soll ja einen neuen Cleankanal haben, der auf dem Lonestar basiert. Dazu die 6L6 Röhren, das werde ich auf jedenfall mal probieren. Wenn mir das nicht gefällt, teste ich vielleicht auch noch einmal einen Lonestar an, es gab den Lonestar mit den 6L6 auch als 1x12 Combo. Zum stolzen Preis.

Die Vintage Modified von Fender sowie den Super Sonic schaue ich mir wohl doch noch einmal genauer an.

Wie sieht es denn eigentlich mit dem Mesa Boogie Mark V aus? Der wiegt zwar immer noch 32 Kilogramm, aber er scheint ja doch ein seeeehr vielseitiger Amp zu sein. Allerdings auch seeeehr teuer... :(
 
Der MarkV Cleankanal soll dem Lonestar Clean nachempfunden sein, also müsste das auch gehen.

Nur vorsicht bei Andy Timmons: ALLES was der spielt klingt wunderschön!:D
Musste schon feststellen, dass bei mir aus den gleichen Amps einfach nicht das Gleiche rauskommt...:rolleyes:
 
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Zum Boogie-Testen würde ich aber statt zu Thomann gleich zu Meinl in den neuen Showroom fahren. Man kann zwar nichts kaufen, aber ALLES aus dem Vertrieb von Meinl in Ruhe (!!) ohne Schlangestehen in überhitzten Amp-Test-Räumen testen (Boogie, PRS, Ibanez usw). Und einen Kaffee gibts auch dazu!
 
Ich denke, dass es schon Amps gibt, die beide "Welten" auch gut in einem Gerät realisieren können. Aber das ganz grosse Problem dürften doch eher die Speaker sein. Besonders der legendäre Fender Clean Sound entsteht doch auch zu einem sehr grossen Teil aus der Wahl des Gehäuses und des Speakers, die eben diesen hellen, brillanten Klang unterstützen. Und da klingen die soundmässig dunkeleren Vintage 30 Boxen, die gut zum Mesa passen, völlig anders.

Sofern die Möglichkeit besteht würde ich mal versuchen, den Mesa clean Kanal über den Speaker des Fender zu testen.
 
Allerdings hat der Lonestar Special, der von der Leistung mich viel eher anspricht, ebenfalls eine EL84 Endstufe, was sich sicherlich auch im Klang bemerkbar macht?

Das findest du am besten durch antesten heraus! Der Lonestar hat eine wirklich klasse Cleansound, ich würde mich da nicht so von den Specs und Röhrenbestückungen abschrecken lassen.
Wenns im Portemonnaie auch etwas besser aussieht, kannst du dir den Mesa Roadster anschauen. Die ersten beiden Kanäle sind dem Lonestar entliehen, Kanäle 3 und 4 dem Dual Rectifier. Allerdings etwas zahmer und alles aufeinander abgestimmt.
 
Falls es im Budget drin ist, teste mal den Mk V als Combo an - ich habe den mal angespielt und muss sagen drei Kanäle, jeder davon mit drei Soundmodes, und bei JEDEM der neun Sounds dachte ich mir "den Nagel auf den Kopf getroffen". Im Leadkanal gibt es den Mk IIc, der offener klingt als die moderneren Varianten (ich denke, Mk IV und Rectifier waren die andern beiden Lead-Modi).

Deinen ersehnten Cleansound solltest Du in den Modi "Clean" oder "Tweed" des Cleankanals bekommen - der "Fat" ist es wohl eher nicht. Und einen super flexiblen Crunchkanal bekommst Du als Dreingabe :) Hier der Link zu dem Bericht, den ich damals geschrieben habe: http://www.musikertalk.com/viewtopic.php?f=24&t=20629 - es war schon eine Erfahrung der besonderen Art ...

Viele Grüße
Jo
 
die Marks über 2 haben mich immer überfordert, auch der MK V
ein millimeter am treblepoti und...
Für echte Tüftler endgeil, aber mir einfach zu viel der Möglichkeiten.

Den Express hatte ich auch fast schon mal gekauft, allerdings fehlte mir genauso im clean das chrystal scooped clean der Fender

Beim Express Plus fange ich aber das sabbern an!
Contour Regler , EQ, alles was man haben will und der clean klingt besser!

http://www.youtube.com/watch?v=hvuwGd2PpLE

ich stehe kurz vor einer GAS Attacke :weird:
 
Aus den gleichen Gründen finde ich die Express Serie ja auch so interessant. Sehr sinnvoll auch: die Solo Lautstärkeregelung finde ich ebenfalls sehr sinnvoll. Die GAS Attacke ist bei mir schon durch, der Amp ist bestellt. Na mal sehen, wird erst Mitte September geliefert.

Aber klar, der Mark V interessiert mich natürlich auch. Das Portemonnaie jedoch hat sich nach kurzer Rücksprache dann doch für den Express 5:50+ entschieden :)
Übrigens ein schöner Bericht, den du über den Mark V geschrieben hast! :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Für den Fall, dass du dich noch nicht zu sehr auf den Express 5:50+ eingeschossen hast:
Dumble ODS (Klon davon). Die Dinger wurden genau dafür gemacht und werden nicht umsonst gehyped bis zum umfallen (zugegeben maßlos übertrieben, aber sind trotzdem sehr gute Amps). Die Bluesmaster-Version wäre dem Blackface Clean am ähnlichsten oder die Classic 70's Modelle. Und der Overdrive-Channel lässt sich auch nach Bedarf anpassen.
Vielleicht einfach mal mit einem der vielen Bauer sprechen :) (Ich habe selbst einen Ceriatone, gibt aber noch eine Menge andere)
 
Hallo,

ich habe schon einige Mesa Amps angespielt, getestet, kenne aber nur den Rectifier und den Mark V näher, da ich beide Amps besitze. Da oben der Mark V und der Mk II erwähnt wurden, schildere ich mal meine Eindrücke.

Den Rectifier lasse ich mal außen vor, da er nicht in Deinen Soundwunsch passt, obwohl dieser Verstärker weit mehr kann als nur Metal!
Der Mark V bietet drei Kanäle mit je drei unterschiedlichen Sounds. Diese unterscheiden sich je nach gewähltem Modus mal mehr mal weniger stark.

Im ersten Kanal bieten die Modes "Clean" und "Fat Clean" zwei sehr saubere, wenn man es drauf anlegt, knackige und höhenreiche Cleansounds. Für meinen geschmack super! Ich nutz den "Fat". Der dritte Modus wird bissiger, kann bei Bedarf in einen knalligen Crunch gebracht werden.


Kanal zwei bietet mit "Edge" und "Crunch" zwei Sounds, die sich im crunchigen Bereich (Überraschung!) bewegen, wobei "Edge" höhenreicher, dünner und bissiger kommt. Mk I ist dann das Gegenteil: dick und fett!

Kanal drei kommt mit den genannten Modes Mk IIc+ und Mk IV. Wie weit diese am Original sind kann ich nicht sagen, aber diese beiden Sounds liefern eine singende Verzerrung. Der dritte Modus "Extreme" ist ganz anders. Wie er klingt kann ich nicht beschreiben, aber zum Rectifier sind schon Unterschiede da. Ein Recti klingt anders!

Zusätzlich sind die ganzen Gimmicks wie Leistungsreduzierung (90, 45, 10 Watt), Wahl der Gleichrichtung, usw. ganz nett und brauchbar.

Ich für mich hab die Erfahrung gemacht, dass langfristig gesehen Kompromisse nichts bringen. Einen Amp zu wählen, der grob in die Richtung geht die man haben möchte, funktioniert nur bedingt. Man ist eigentlich trotzdem auf der Suche und nicht ganz zufrieden. Klar kostet der Mark V einen Batzen Geld. Aber wenn man dies und jenes möcht, dann gibt es eben nur diese Möglichkeit.

Von daher finde ich den Vorschlag oben ganz gut. Fahr zu Meinl und soiel die Dinger alle man in Ruhe an!

Viele Grüße
Matze
 
Ich werfe mal den Bogner Shiva ins Rennen. Der kann das was Du wünscht. Einziger Nachteil: der Einschleifweg funktioniert nicht richtig. Eigentlich ein Nogo bei einem so tueren Amp. Bei den Mesas ab MK IV sind, imho, die vielen Optionen eher für den guten Ton hinderlich. Einen MK IV hatte ich mal, der musste dem Bogner weichen. Z.Zt. wechele ich zwischen dem Bogner pur und einem MK IIB mit Board. Beides hat seine Reitze.
 
Hi,
wie Carlos schon erwähnt, ein alter Boogie MKII oder MKIII könnte die Lösung für dein Problem sein. Da hst du den sahnigen Boogie Sound und den, an den Fender Princeton reverb angelehnten, clean sound.

Oder hör dir mal einen Fender Super Sonic 60 an, der tolle cleansounds hat und eine kaskadierende Gainstufe wie die Boogies im Burn Channel und das alles zum halben Preis, den du für einen Shiva zahlst.
Gruß Pete
 

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