Gitarre scheppert

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Heinrich III.
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Hi, kleines Problem, meine Gitarre scheppert.
Ein Freund von mir hat eine Gitarre, die man super spielen kann ( die Saiten sind recht flach und man benötigt kaum Kraft beim Greifen), das war bei meiner Gitarre nicht der Fall. Deshalb hat sie mir ein Gitarrenbauer eingestellt, gefeilt und geschliffen und was weiß ich nicht noch alles. Jetzt war sie fast genauso leicht zu spielen, wie die meines Freundes. Am Anfang war auch noch alles schön. Jetzt aber habe ich mit Liedern angefangen, bei denen mal etwas kräftiger angeschlagen wird, da macht sich aber die flache Saitenlage nicht so gut, denn die Saiten knallen jetzt auf die Bundstäbchen und machen nicht mehr so wirklich schöne Geräusche.
Meine Frage ist nun, was ist, wenn ich an der kleinen Schraube im Schallloch drehe? Damit müsste ich doch eigentlich die Krümmung des Halses erhöhen können und einen größeren Abstand von den Saiten zu den Bundstäbchen erhalten. Kann ich es wagen, da mal dran zu drehen oder doch besser nicht?:gruebel:
 
Eigenschaft
 
Hat keiner hier eine Idee???
 
Die Halskrümmung sollte auf keinen Fall dazu genutzt werden, um die Saitenlage zu verstellen.
Mit dem Trussrod wird nur dafür gesorgt dass der Hals bei wechselnden Bedingungen (z.B. andere Saitenstärke usw.) seine optimale Krümmung behält.

Der richtige und beste Weg wäre es, eine neue und etwas höhere Stegeinlage anpassen zu lassen. Man kann zwar auch die vorhandene Stegeinlage durch Furnierstreifen unterlegen, bis die gewünschte Saitenlage erreicht ist, aber die Verbindung zwischen Stegeinlage und Steg wird dadurch gedämpft, was sich auf den Klang auswirken kann.

Du kannst und solltest natürlich trotzdem mal nachmessen, ob die Halskrümmung an sich ok ist. Dazu machst du einen Kapo in den ersten Bund und greifst gleichzeitig eine Saite im 12 Bund. Dann sollte die Saite im 6. Bund nicht aufliegen, sondern noch minimal Luft haben.
Das merkt man dann schön, wenn man mit einem Finger leicht auf die Saite über dem 6. Bundstäbchen klopft.
 
Das ist doch schon mal eine Ansage, Danke.
Hab ich gemacht, mit allen sechs Saiten. Ergebnis: Der Zwischenraum ist max. so groß, wie eine Briefmarke dick ist.
Na dann werde ich mir mal eine neue Stegeinlage machen lassen. Hast Du eine Idee, was das kosten könnte?
 
Hi,

wenn du die beim Musikladen deines Vertrauens eingestellt hast, geh mit der Gitarre noch mal dahin. Ich denke die richten dir das dann so noch mal nach - außer das war Jahre her aber vielleicht selbst dann.

lg
Sammy
 
Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen!

Auf keinen Fall am Trussrod drehen, sondern neue Stegeinlage kaufen.
Darf ich fragen um was für eine Gitarre es sich handelt?
Es gibt Einlagen aus Plastik, aus Tusq und aus Knochen.
Aber ich denke, dass dich da dein Musikfachverkäufer genauestens beraten wird...

Jan ♪♫
 
Hab ich gemacht, mit allen sechs Saiten. Ergebnis: Der Zwischenraum ist max. so groß, wie eine Briefmarke dick ist.

Ich weiß zwar nicht genau wie dick eine Briefmarke ist :gruebel:, aber ich halte diesen Abstand für viel zu gering.
Für einen "Normalspieler" wären meiner Ansicht nach etwa 0,4 mm Zwischenraum am 6. Bundstäbchen ausreichend --> und für einen der "etwas stärker in die Saiten haut" würde ich 0,7 mm empfehlen.

In Deinem Fall würde ein Drehen des Trussrods gegen den Uhrzeigersinn diesen Abstand vergrößern (also trussrod entspannen, Linksdrehen).
 
Richelle hat recht. Wenn dazu auch noch die saitenlage tief ist, hast du vielleicht eine sehr leicht bespielbare gitarre, die ist so aber auch auf fingerpicking mit leichter hand eingestellt. Zum strummen kannst du problemlos den hals ein wenig höher drehen.

Einfach saiten entspannen, eine vierteldrehung nach links am trussrod, gitarre wieder stimmen, halbe stunde warten bis sich alles gesetzt hat, ausprobieren ob es ok ist; wenn nein, prozedur wiederholen. Wenn es nach zwei oder dreimal noch immer nicht reicht, dann vielleicht doch besser zum fachgeschäft damit :)

Sicherheitshalber würde ich auch, wenn deine gitarre das zulässt, am halsstab die jetzige position anzeichnen so dass du im notfall genau zu ihr zurück kehren kannst.

Viel glück
Gruss, Ben
 
Einfach saiten entspannen, eine vierteldrehung nach links am trussrod, gitarre wieder stimmen, halbe stunde warten bis sich alles gesetzt hat, ausprobieren ob es ok ist;

Das "Saiten Entspannen" beim Einstellen der Halskrümmung halte ich nicht für notwendig und sehe darin auch keinen Nutzen oder Vorteil.
Normalerweise (bei einer Gitarre die keinen Halsschaden aufweist --> backbow, ect.) sollte eine Veränderung der Halskrümmung durch den Trussrod sofort messbar bzw. bemerkbar werden. Deswegen halte ich das Einstellen mit gespannten Saiten empfehlenswert.
Die Saiten sollten nach dem Einstellen nachgestimmt werden.

Ein Nachsetzen nach einer gewissen Zeit (verursacht nur durch die Justierung des Halsstabes) halte ich für sehr gering --> falls dies doch auftreten sollte --> dann einfach trussrod entsprechend wieder nachjustieren.
 
Ich auch für Trussrod. Begründung: es ist nicht ungewöhnlich wenn eine sehr niedrig eingestellte Saitenlage irgendwann anfängt zu scheppern. Zum einen kann das durch ältere Saiten verursacht werden, zum anderen weil das Holz der Gitarre gearbeitet hat. Es ist durchaus nicht ungewöhnlich wenn man mehrmals im Jahr, je nach klimatischen Verhältnissen, den Gitarrenhals neu einstellen muss. Auch bei immer gleicher Verwendung des gleichen Saitentyps und -stärke.

Jede Saite muss damit sie klingen kann in Schwingung versetzt werden, z. B. durch anschlagen mit einem Plek oder zupfen mit dem Finger. Diese Schwingung benötigt aber auch Raum zum Schwingen und je stärker man anschlägt, desto stärker die Schwingung. Das scheppern entsteht, wenn das ausschwingen der Saiten gestört wird durch z. B. ein Bundstäbchen. Der Trussrod soll zwar der Krümmung im Gitarrenhals, hervorgerufen durch die Saitenspannung, entgegenwirken, aber man muss der Saitenschwingung (Amplitude) ausreichend Platz lassen. Siehe Bild:
hals.jpg


Bei welcher Saitenlage verwende ich was?
Trussrod = Um die Saitenspannung die auf dem Hals wirkt entgegen zu treten und um einen ausreichenden Platz für die Saitenschwingung zu schaffen
Stegeinlage = Um die Saitenlage generell höher oder niedriger zu bringen
Sattel = Niedriger, um das greifen in den ersten Bünden zu erleichtern. Höher, wenn es in den ersten drei Bünden scheppert und auch das gemäßigte verstellen des Trussrods nichts bringt
Wie eine gute Gitarre eingestellt sein soll und ein paar Tipps mehr: http://www.lakewood.de/de/tip3.php

In diesem Fall war die Gitarre vernüftig und sauber eingestellt, durch das heftigere anschlagen der Saiten sind die Schwingungs"bäuche" größer geworden = Trossrod neu einstellen.
 
Das "Saiten Entspannen" beim Einstellen der Halskrümmung halte ich nicht für notwendig
Stimmt :) Bei manchen gitarren kommt man halt nicht richtig hin an die schraube, wenn die irgendwo weit hinten im schallloch steckt und die saiten durchgestimmt sind. Wenn es anders problemlos geht, ist gegen einstellen ohne entspannen natürlich nichts einzuwenden, sorry.

Gruss, Ben
 
Ich hab mit der Beschriebenen Methode auch nur eine "Briefmarke" am 6. Bund und bin trotzdem Schepperfrei. Das muss natürlich nicht für jede Gitarre gelten und etwas mehr schadet sicher nichts. :)

Eine Stegeinlage mit Einfeilen der Kompensation hat mich letztens 50 Euro gekostet, allerdings ist dieser Betrag schon oben angesiedelt. Die meisten machen es günstiger.
 
Mal wieder vielen Dank für die vielen Antworten.
Ich habe mich jetzt entschlossen erst einmal eine Stegeinlage aus Knochen zu kaufen und sie dann selber zu feilen. Dem Original angepasst, aber 1,5 mm höher, abschleifen geht dann immer noch. Ich denke mal, dass diese kleine Bastelarbeit für mich kein Problem sein dürfte. Die Stegeinlage kostet unter 5,- Euro und wenn es in die Hose geht, dann kann ich immer noch zu einem Fachmann gehen.
Für den, den es interessiert, es ist eine Yamaha FG700S.
 
Hi , ich hab das selbe Problem
Ich bin Einsteiger und hab das Problem für mich (bei einer Billig - Gitarre) sehr unprofessionell gelöst.
Einfach ein (sehr) dünnes KLebeband der Länge nach unter die scheppernden Saiten (E A D ) und gut wars.
Der KLang ist besser als vorher, scheppern tut nichts mehr und es ist vollkommen egal , wie weit ich den Finger vom Bund wegsetzte ; das Greifen geht wie Butter.
Mein Anspruch ist eher Bescheiden - ich brauche zum Singen ein Begleitinstrument. Sicher keine Dauerlösung - vielleicht hilfts dem Einen oder Anderen. Es ist eine Notlösung , aber besser als nichts. Logisch , daß das Band keine Klebstoffreste beim Entfernen hinterlassen sollte -besser vorher testen.
Liebe Grüße
Andreas
 
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