(Gitarrenamp) Endstufe A, B, A/B, C oder D

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Hier mal eine Frage für die technisch versierten.
Ich recherchiere gerade Endstufen und stolperte natürlich direkt über die verschiedenen Klassen die es in diesem Bereich gibt. Welche Klasse was ist, wie sie technisch aufgebaut sind und wie sie funktionieren ist mir grundsätzlich klar aber dennoch kommen mir direkt ein paar Fragen in den Sinn, die ich auf Google so auf die Schnelle noch nicht beantwortet bekommen hab.

1. Was für Endstufen (A, B, A/B, C, D) sind denn im allgemeinen in Gitarrenverstärkern verbaut. So wie ich das verstanden hab müssten dass ja überwiegend Klasse A Endstufen sein, weil diese mit einer ausreichend hohen Basisspannung ein nahezu Verzerrungsfreies Signal liefert und somit das Signal aus der Vorstufe unverändert auf Lautsprecherpegel anhebt. Stimmt das, sind in Gitarrenamps hauptsächlich Klasse A Endstufen verbaut? Ich habe gelesen dass Klasse A Endstufen sehr uneffizient sind, viel Strom verbrauchen und sehr heiß werden können, was ich bei meinem Amp nicht feststellen kann. Heißt das dass in meinem Amp ein Klasse B Verstärker ist. Das müsste doch dann zu starken Verzerrungen führen, weil ja nur das halbe Signal verstärkt wird. Das führt mich zu...

... 2. Wie stark sind typischen Eigenschaften der verschiedenen Klassen in realen Werten. Wenn es heißt Klasse A Endstufen können sehr heiß werden, was genau heißt "sehr heiß"? Reden wir hier von relativ warm, also XY Grad wärmer im Vergleich zu einem ein Klasse B oder heißt "sehr heiß" Topf-drauf-und-Wasser-kochen heiß.
Die gleiche Frage gilt für die Verzerrung. Wenn es heißt Klasse B Endstufen haben eine starke Verzerrung, reden wir dann von eine-wahrnehmbare-aber-akzeptable Verzerrung oder von ich-schreie-durch-ein-Megaphon-in-ein-Megaphon Verzerrung?
 
Eigenschaft
 
Üblich sind in Gitarrenamps Class A/B, A, und manchmal D.
A entwickelt im Vergleich zur A/B deutlich mehr Hitze, und braucht deutlich mehr Strom um die gleiche Leistung zu erreichen. Du kannst aber sicherlich n verschwenderischen hitzköpfigeren A/B bauen.
A/B kam in Mode, um höhere Lautstärken bei weniger Röhren und Stromverbrauch umzusetzen. Fast Alles auf dem Gitarrenmarkt heutzutage ist A/B, vor allem im 50/100 Watt Bereich.
Größter Unterschied zwischen A und A/B ist Hitze, Stromverbrauch, und das Zerrverhalten.
Class D ist eine sehr moderne Technologie, und arbeitet im Gegensatz zu den vorherigen digital. Class D ist sehr leicht, Platz- und stromsparend (die Lautsprecher in Smartphones werden mit Class D-Endstufen befeuert). Wenn sie verzerren, klingt es aber nicht mehr schön, sondern klippt, das schränkt die Technologie insofern ein, als dass Du den Sound nur noch aus der Vorstufe bezerren kannst. Bekannter Vertreter ist der Orange Micro Terror.
 
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Das heißt der Orange Micro Terror hat ne Klasse D Endstufe?
Also wenn A/B und A heutzutage üblich sind und ich mal an meinem Amp fühle dann ist die Hitzeentwicklung wahrscheinlich doch nicht so hoch wie ich gelesen hab. Ich hab gelesen dass man sich an Klasse A endstufen richtig verbrennen kann aber da bin ich beinem Amp noch n gutes Stück von entfernt.
Kann ich denn an meinem Amp irgendwie erkennen ob ich A, A/B oder D hab?
 
Wenn du uns mitteilst, um welchen Amp es sich handelt, könnten wir dir vermutlich weiterhelfen. Eine Alternative stellt eine Suchmaschine (z.B. "Google") dar.

Ich besitze einen Class A Röhrenamp, der wird schon warm, allerdings befindet sich ein gewisser Abstand zwischen Gehäuse-Gitter und der heißen Endstufe. Nach mehreren Stunden Nutzung könnte man vielleicht ein Spiegelei drauf braten...
 
Das heißt der Orange Micro Terror hat ne Klasse D Endstufe?
Also wenn A/B und A heutzutage üblich sind und ich mal an meinem Amp fühle dann ist die Hitzeentwicklung wahrscheinlich doch nicht so hoch wie ich gelesen hab. Ich hab gelesen dass man sich an Klasse A endstufen richtig verbrennen kann aber da bin ich beinem Amp noch n gutes Stück von entfernt.
Kann ich denn an meinem Amp irgendwie erkennen ob ich A, A/B oder D hab?
Grundsätzlich kann man sagen, wenn Du n Röhrenamp hast, fass die Röhren nicht im laufenden Betrieb an, das gibt Verbrennungen.
Und sonst gehts oft tatsächlich eher um Wärme pro Watt, also wie viel heizt eine Röhre fürn Watt im Class A Betrieb, wie viel im Class A/B. A/B kann bei gleicher Temperatur pro Röhre kühler bleiben als Class A.

Im Endeffekt ist es wirklich total Banane, dein Augenmerk sollte nie die Art der Endstufe sein, sondern Klang und Eigenschaften. Suchst Du n sehr transportablen aber lauten Amp, wirst Du bei Class A sowieso nicht glücklich, da die Viecher sauschwer sind. Du wirst automatisch richtung A/B oder sogar D schauen, einfach weil der Markt nur das hergibt.
 
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Also gut, dass Röhren im Betrieb sehr heiß werden is mir klar aber bei dem was ich so gelesen hab wirkte es so als ob alle Klasse A Endstufen sau heiß würden. Das mit dem Wärme pro Watt leuchtet mir ein.
Bei meinem derzeitigen Amp handelt es sich um einen Randall RG1003H.
Ich suche akut noch gar nichts, ich informiere mich erstmal. Ich finde die Idee reizvoll das Spektrum des Preamp Marktes mal auszuschöpfen, weil dort recht attraktive Geräte unterwegs sind und dafür braucht mal halt ne Endstufe. Ich hätte aber ungern eine Digitale weil ich dann genau so gut bei meinen digitalen Preampsims bleiben kann, deshalb wäre ne analoge Endstufe schon mein Ziel. Die frage die sich mir jetzt stellt, soweit ich den Markt mal überflogen hab kosten Endstufen so ab 300-400€ aufwärts. Da ich aber schon ne Endstufe in meinem Randall Amp habe, der insgesamt nur 270€ gekostet hat, frage ich mich gerade ob es sich überhaupt lohnt sich eine extra Endstufe zu holen.
 
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Die RGs haben ne Transenendstufe, und wenn ich mich nicht irre, A/B. D.h. Verzerrungen führen so oder so zum Klipping, und sie Endstufe ist etwas schwerer als Class D, dafür analog.
Wenn Du jetzt n Preamp und anderen Klang suchst, kann man nicht pauschal sagen, ob die Endstufe deines Randalls passt, da müsste man mehr Details kennen. Ne seperate Endstufe hätte aber den Vorteil, transportabler zu sein, als n ganzes Top.
Ich hätte aber ungern eine Digitale weil ich dann genau so gut bei meinen digitalen Preampsims bleiben kann
Das ist halt n massiver Irrglauben. Grundsätzlich findet die primäre Klangformung in der Vorstufe statt, grade moderne Amps benutzen die Endstufe wirklich nur noch zum lauter machen. Der Klangformende Anteil der Endstufe ist vergleichsweise gering, und ich behaupte, dass niemand hört, obs nun ne digitale oder analoge Endstufe ist, solang sie nicht an ihre Grenzen gebracht wird.
Viel schlimmer ist die Simulation von Boxen, für "the real deal" kommst Du kaum an ner echten Box vorbei, wenn Du da n Digiamp ransteckst wirds aber nicht so anders klingen als andere Amps (Vorausgesetzt natürlich das Teil taugt was, n Spider wird auch an der besten Box nach Gülle klingen).
Ist aber völlig irrelevant, da Du beim Ampkauf kaum die Wahl hast, Class D zu kaufen - idR wirds durch die bescheuert eingeschränkte Auswahl n Röhrentop.
 
Viel schlimmer ist die Simulation von Boxen, für "the real deal" kommst Du kaum an ner echten Box vorbei, wenn Du da n Digiamp ransteckst wirds aber nicht so anders klingen als andere Amps (Vorausgesetzt natürlich das Teil taugt was, n Spider wird auch an der besten Box nach Gülle klingen).
Ist aber völlig irrelevant, da Du beim Ampkauf kaum die Wahl hast, Class D zu kaufen - idR wirds durch die bescheuert eingeschränkte Auswahl n Röhrentop.
Ne, Boxensims lasse ich auch die Hände von, hab da noch nie was gutes raus bekommen aber was genau meinst du mit "taugt was"?
Wenn ich z.B. mal bei Thomann vorbei schaue beginnt das Spektrum bei Harley Benton GPA-400 einer digitalen Endstufe und geht bis ISP Technologies Stealth Pro Power Amp eine A/B Endstufe. Darüber hinaus sind in der Tat nur noch Röhren vorzufinden. Aber die Harley Benton oder ISP, "taugen" die was? Und wenn ja, gäbe es für mich einen Grund z.B. eine ISP A/B Endstufe für über 400€ zu kaufen, wenn ich doch in meinem Randall schon eine A/B Endstufe habe? Wäre diese dann in irgendwelchen Merkmalen qualitativ besser....sollte man ja von ausgehen, oder?
 
Ne, Boxensims lasse ich auch die Hände von, hab da noch nie was gutes raus bekommen aber was genau meinst du mit "taugt was"?
Viele scheren Digitalamps über einen Kamm, aber man muss die Qualität zwischen guten und schlechten Varianten erkennen - kaum ein Produkt hat in der Gitarrenwelt so einen gewaltigen Klangunterschied mit dem steigenden Preis.
Wenn ich z.B. mal bei Thomann vorbei schaue beginnt das Spektrum bei Harley Benton GPA-400 einer digitalen Endstufe und geht bis ISP Technologies Stealth Pro Power Amp eine A/B Endstufe. Darüber hinaus sind in der Tat nur noch Röhren vorzufinden.
Das liegt tatsächlich nur daran, dass niemand eine 800€ teure Class D Endstufe kaufen würde, Mesa Boogie aber ungefähr so ein Image hat wie Apple unter Hipstern - Hirn zu, Portmonaie auf, auch wenn das Teil das Doppelte vom USA Originalpreis kostet.
Das macht es für die Hersteller auch uninteressant, in den Gebieten zu entwickeln. Wenn Du wirklich auf Rack bauen willst, wäre die Röhrenendstufe momentan die einzige wirklich hochwertige Komponente, aber nicht die beste Technologie.
Günstiger kommt man heute aber mit einem fertigen Topteil weg.
 
Ja, du kannst die Endstufe deines Randall nutzen. Ist zwar etwas viel Aufwand, aber selbst viele "Stars" benutzen einfach die Endstufe ihrer topteile, um verschiedene Vorstufen laut zu machen.
 
Üblich sind in Gitarrenamps Class A/B, A, und manchmal D.
A entwickelt im Vergleich zur A/B deutlich mehr Hitze, und braucht deutlich mehr Strom um die gleiche Leistung zu erreichen. Du kannst aber sicherlich n verschwenderischen hitzköpfigeren A/B bauen.
A/B kam in Mode, um höhere Lautstärken bei weniger Röhren und Stromverbrauch umzusetzen. Fast Alles auf dem Gitarrenmarkt heutzutage ist A/B, vor allem im 50/100 Watt Bereich.
Größter Unterschied zwischen A und A/B ist Hitze, Stromverbrauch, und das Zerrverhalten.
Class D ist eine sehr moderne Technologie, und arbeitet im Gegensatz zu den vorherigen digital. Class D ist sehr leicht, Platz- und stromsparend (die Lautsprecher in Smartphones werden mit Class D-Endstufenröhren befeuert). Wenn sie verzerren, klingt es aber nicht mehr schön, sondern klippt, das schränkt die Technologie insofern ein, als dass Du den Sound nur noch aus der Vorstufe bezerren kannst. Bekannter Vertreter ist der Orange Micro Terror.

Einspruch Euer Ehren ...

In Smartphones gibt es keine Röhren. Class-D-Verstärker für Anwendungen in der Audiotechnik werden nicht mit Röhren aufgebaut, sondern mit Halbleiterbauteilen.
Die in Röhrenamps eingebauten Ausgangsübertrager verhindern durch Ihre physikalische Eigenschaft (frequenzabhängiger Innenwiderstand, je höher die Frequenz, desto höher der Widerstand) das Funktionsprinzip eines Class-D-Verstärkers.

Schönen Abend

Boisdelac
 
Ja, du kannst die Endstufe deines Randall nutzen. Ist zwar etwas viel Aufwand, aber selbst viele "Stars" benutzen einfach die Endstufe ihrer topteile, um verschiedene Vorstufen laut zu machen.
Dass das geht ist mir klar da ich schon lange die digitalen Preamps aus meinem Boss GT-8 im FX Return meines damaligen Marshallamps betrieben hab. Die Frage ist viel mehr, ist die Endstufe die in meinem Randall drin ist zwangsläufig qualitativ minderwertig weil sie nur ein Teil eines Amps ist der insgesamt 270€ gekostet hat im Vergleich zu einer Endstufe die alleine über 400€ kostet. Ist da ein reeller Qualitätsunterschied und woran würde man den fest machen. Würde es sich für mich lohnen nocheinmal über 400€ nur für eine Endstufe auszugeben oder ist sie meiner Randall internen Endstufe so nahe, dass es rausgeschmissenes Geld wäre?

Und ein weiterer Einspruch:

Klasse-D-Verstärker arbeiten nicht digital - siehe dazu den passenden Wikipediaartikel.
Ich bin verwirrt....ja ich habe den Artikel schon gelesen und hier mal ein Zitat daraus:
Ein Klasse-D-Verstärker (engl. class-D amplifier) oder schaltender Verstärker, auch Digitalendstufe oder Digitalverstärker genannt, ist ein elektronischer Verstärker, der unter anderem als Leistungsverstärker oder als Endstufe verwendet wird. Kennzeichnend ist, dass das Audiosignal mittels eines geeigneten Verfahrens – beispielsweise durch Pulsweitenmodulation (PWM) – in eine Folge von Pulsen gebracht wird. Dadurch kann die Endstufe im Schaltbetrieb gefahren werden, wodurch die Schaltelemente (praktisch immer Transistoren) entweder maximal leitend oder maximal isolierend sind (also nur zwei Zustände kennen)
Wenn du eine Erklärung dafür hast dass das nicht digital ist kann ich hier wohl noch ordentlich was dazu lernen.
 
reine definitions Frage .. .zentral ist der "digitale" Comperator, der entscheidet, ob das Signal von dem Dreiecksgenerator oder das Nutzsignal nun höher ist.. der rest ist auch wieder analoge Verstärker Technik die allerdings in Sättigung betrieben wird ( daher der hohe Wirkungsgrad)
 
Ich versuche das mal Volkstümlich auszudrücken (an die Elektroniker hier: Ich kann auch anders...):cool:

Stell dir mal vor, du sollst In einem Kochtopf Wasser auf einer bestimmten Temperatur halten - hast aber nur einen Ein-/Aus-Schalter.
Durch das Kurze oder längere Einschalten des Herds kannst du sehr wohl die Temperatur halten.
Dieses kurze Ein-/AUsschalten nennt man Pulsweiten-Modulation (PWM). Durch sehr häufiges Einschalten wird das Wasser wärmer, weniger häufig kälter,
Genau so funktionieren diese Endstufen - die Dinger sind vollkommen Analog, werden aber häufig wegen der immer gleichen Ausgangsspannung (->Schalter ein/aus) die mal anliegt, mal nicht Digital genannt.
(Kennt man ja vom Auto - ich fahre auch Digital :eek:- Voll durchtreten oder komplett weg vom Gas....)
 
Ersetzen wir digital durch binär ;)
Würde es sich für mich lohnen nocheinmal über 400€ nur für eine Endstufe auszugeben oder ist sie meiner Randall internen Endstufe so nahe, dass es rausgeschmissenes Geld wäre?
Der Randall ist n Klasse Amp, ich weiß nicht mal, ob die Boss Preamps besser klingen werden. Die Frage ist, ob Dir das gefällt, und wenn nicht, warum. Vielleicht liegt es dann gar nicht am Randall, sondern an Box oder Preamp, vielleicht ist es aber der Randall. Qualitativ ist das aber kein Thema.
 
Bisher hat mir der Sound der Bosspreamps recht gut gefallen und der Randall ist in der Tat ein toller Amp, ich mag ihn sehr aber es hätte ja sein können dass so eine separate Endstufe nochmal, in irgendwelchen Eigenschaften, ein bisschen besser ist. Da ich mich mit separaten Endstufen noch nie vorher befasst habe wollte ich mal nachfragen wie sich das so verhält und ob es sich lohnt. Wenn du sagst dass es qualitativ kein Thema ist dann setz ich es erstmal ganz nach unten auf die Prioritätenliste und bleibe erstmal beim Randall.
Danke euch erstmal allen :great:
 

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