@Gitarrenlehrer: Akkorde für Kinder

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HolyMike33
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Hallo Leute,

ich hoffe mal, ich bin in der Sektion richtig.

Ich gebe Gitarrenunterricht (fange gerade an, das auszubauen) und hab ne konzeptionelle Frage.

Eine meiner Schülerinnen kriegt partout A-Moll nicht hin. Ich rede mir seit Monaten den Mund fusselig, korrigiere an der Sitzhaltung, Fingerhaltung, allem Möglichen herum, und es will und will nicht klappen. Sogar das Instrument habe ich mittlerweile ausgetauscht, weil die Gitarre eigentlich viel zu klein für sie war.
Das Mädel ist 8 Jahre alt. ist sie vielleicht noch zu jung? Ich hab mir gedacht, dann lassen wir die Akkorde erstmal weg und machen halt Melodiespiel. Ich empfinde A-Moll halt als einen der einfachsten Akkorde. Es verunsichert mich halt, wie ich damit am besten umgehe. Weglassen? Später machen? Vielleicht noch zu jung? Hat jemand Erfahrungen damit?
G-Dur hat sie sofort geblickt und spielt den sauber.

Man muss dazu auch sagen, dass sie sehr wenig übt. Wenn wir Stoff durchgehen, versteht sie ihn aber gut, und reproduziert auch schnell einfache Lieder und Übungen.

Leider finde ich zu dem Thema "Gitarrenunterricht für Kinder" keine Literatur.
 
Eigenschaft
 
"monatelang" ist definitiv zu lang.
Da ist dann auch keinerlei Motivation mehr vorhanden bei den Kids.
Du solltest gucken, dass du irgendwelche Lernerfolge erzielst, damit sie merkt, dass da was vorangeht.
Meine Zeitspanne ist da in etwa zwei Wochen. Alles was nach zwei Wochen nicht halbwegs sitzt, ist zu kompliziert, oder es gibt andere Probleme.
Sprich mal mit den Eltern, damit da ein regelmäßiger Übezyklus reinkommt. 15 Minuten am Tag, am besten zu festen Zeiten (nach dem Abendbrot o.ä.) ist ein gutes Minimum in dem Alter.

Ganz generell sind Akkorde aber oft für Kinder noch ein motorisches Problem.
Mehrere Finger gleichzeitig bewegen, von einem Ort zum anderen, in einer bestimmten Zeit ist durchaus eine komplexe Angelegenheit.
Ich würde da auch erstmal mit grundlegendem Notenspiel anfangen. Fridolin, oder die Gitarrenfibel oder ähnliches, das ist motorisch doch einfacher.

Ansonsten ist es halt deine Aufgabe herauszufinden, wo die Probleme liegen, das kann man jetzt von Ferne nicht feststellen.
Es gibt Kinder, die haben mentale Probleme den Stoff zu verarbeiten oder zu erinnern, und es gibt Kinder, da wackeln die Finger halt rum ;-)
Und andere haben gar keine Probleme.
Aber generell: ohne Üben geht es nicht.

btw: 8 Jahre ist definitiv nicht zu jung, da hab ich schon 3 Jahre gespielt ;-)
 
Akkorde mit drei Fingern sind für Kinder oft schwer zu greifen, es müssen ja manchmal drei Finger koordiniert aufgesetzt werden.
Manche Gitarrenschulen - z.B. Heinz Teuchert - fangen mit einfachen C-Dur und G7-Akkorden auf den oberen drei Diskantsaiten an. A-Moll ließe sich da auch einbinden.
Auf jeden Fall helfen natürlich Fingerübungen, d.h. Aufsetzübungen mit drei oder vier Fingern und einfache Spider-exercises auf zwei oder drei Saiten in den höheren Lagen.
Übrigens ist Am7 auch ein schöner Akkord für zwei Finger!
 
wenn ich neue schüler habe, schmeiße ich die am liebsten sofort ins kalte wasser indem ich diese mit akkorden konfrontiere. das mach ich aus vielerlei gründen, unter anderem weil man im wasser schwimmen lernt. vorallem wenn es kalt ist. sehr kalt.

bei kindern allerdings geht das nicht so gut. eine schülerin (9 jahre alt) kann nach zwei jahren unterricht sich immernoch nicht richtig mit akkorden anfreunden. das liegt einfach an ihrer natur; sie hat zwar das potential dinge sehr schnell auf die kette zu bekommen wird aber sehr schnell demotiviert wenn sie nicht ausreichend zwischenerfolge hat. auf dem klavier beispielsweise macht sie sehr viel schnellere fortschritte, weil man sich da nicht jeden ton "verdienen" muss wie auf der gitarre. ein klavierton klingt ja immer sauber.

dann hab ich andererseits einen (8 jahre alt), der ein richtiger sadist. der fängt an zu meckern, wenn die gestellten aufgaben nicht schwer genug sind. das gilt auf spieltechnischer ebene, auf der er wirklich immer fleißig übt und das beste für sich rausholt, sowie auf intelektueller ebene auf der er sich gerne musiktheoretischen aufgaben widmet. da hat er mal die hausaufgabe bekommen 3 dur-tonleitern zu bilden und hat dann mit dem kommentar "das hat spaß gemacht" gleich alle 12 aufs papier geknallt. :)

lange rede, kurzer sinn: wie schon in den vorrigen posts gesagt solltest du das programm bei kindern viel stärker anpassen. wenn jemand in einstelligem alter nicht genug motiviert ist um akkorde greifen zu lernen, muss man halt erstmal was einfacheres machen. du kannst ja trotzdem langfristig, ganz hinterhältig darauf hinarbeiten dass das akkorde greifen unterschwellig gelernt wird.
 

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