Gitarrensaiten Rotosound RH9: Warum Hybrid?

[Haudegen]

Hallo erstmal hier im Forum!
Kurz zu meiner Person: Ich bin 32 Jahre alt und habe mich vor einigen Wochen fest dazu entschlossen, E-Gitarre zu lernen. Meine bevorzugte Musikrichtung ist Rock / Hardrock und evtl. etwas Metal. Bis ich soweit bin, wird allerdings noch einige Zeit vergehen. Als Instrument besitze ich eine Vintage VS6 und als Verstärker einen VOX VT40+. Zu dem Komplettpaket, welches ich beim Gitarrenfachgeschäft in der nächsten Großstadt erworben habe, gab es kostenlos einen Satz Saiten dazu. Und genau dazu habe ich jetzt eine Frage: Es handelt sich dabei um Saiten der Marke Rotosound und die Saiten haben die Bezeichnung "Roto Orange Hybrid RH9". Was mich dabei etwas irritiert, ist die Abstufung der Saitensärke. In diesem Satz befinden sich Saiten der Stärken 9,11,16,26w,36w,46w und nicht, wie sonst üblich bei 0.09"-Sätzen 9,11,16,24w,32w,42w. Welchen Vorteil bieten diese Hybrid-Sätze? Macht es auf Dauer Sinn, mit diesen Saiten zu spielen, oder lässt man davon besser die Finger? Was meint Ihr als erfahrene Musiker?

Vielen Dank!

 

[ray-78]

Hi,
ich versuch´s mal einfach zu erklären ( Simple in dem Sinne ohne Dich damit degradieren zu wollen sondern eben deshalb weil Du erst anfängst und ggf. das "Gefühl" für Saitenstärken noch fehlt )

Zum technischen: Je stärker/dicker eine Saite ist umso mehr Spannung braucht man um diese auf die gewünschten/passende Tonhöhe zu stimmen.
Zum Klanglichen: Stärkere/dickere Saiten klingen etwas voller und kräftiger.

Praktisch beim Spielen ist das letztlich so daß eine Saite mit stärkerer Spannung auch straffer ist, sich beim benden schwerer ziehen läßt, ist sie jedoch (für den pers. Geschmack) zu dünn (ergo entsprecht zu locker) dann fühlt sie sich schlaff an. Desweiteren stimmen viele Gitarristen ihre Gitarren auch tiefer. Tiefere Stimmung = weniger Saitenspannung und eine dickere Saitenstärke kann da wieder entgegenkommen. Jetzt ist´s eben auch so daß das persönliche Empfinden was zu fest und was zu schalff ist von Person zu Person unterschiedlich ist, auc spielt die Mensur (die Länge zw. Sattel und Steg) der Gitarre da eine Rolle, da gibt es nämlich auch längere und kürzere. Auf einer Gitarre mit langer Mensur benutzt man gerne dünere Saiten, auf einer mit kurzer Mensur etwas dickere um eben die Saitenfestigkeit und Saitenspannung wieder auszugleichen.

So, jetzt zu den Hybrid Saitensätzen: Es gibt Leute die mögen´s untenrum einfach gerne etwas kräftiger und benutzen da eben etwas dickere Saiten, verwenden aber für die oberen Saiten lieber ne Nr dünner um ggf. dort nicht zu straffe Saiten zu haben, auch kann so ein Hybrid-Satz hilfreich sein wenn man mit Stimmungen spielt bei denen die tiefen Saiten etwas runter gestimmt werden. Es wird sicher auch ne Menge Leute geben die auch trotz Standadstimmung mit einem Hybridsatz einfach das angenehmste Spielgefühl haben.
Im Endeffekt ist Dein Hybridsatz ja auch nix anderes als eine Mischung aus einem 09er und einem 10er Saitensatz und damit man sich eben nicht immer 2 Sätze kaufen müßte aus denen man nur 6 Saiten verwendet bieten die meißten Saitenhersteller eben solche Hybridsätze an.

Fazit: Ob Du mit diesem Saitensatz oder ggf. mit komplett anderen Saitenstärken am Besten spielen kannst mußt Du letztendlich selbst für Dich herausfinden aber früher oder später sowohl auch mal einem solchen Hybrid-Satz als wie auch komplett andere Saitenstärken ausprobieren ist bestimmt kein Fehler denn Versuch macht klug und jeder hat halt ein anderes Empfinden für Saiten(stärken).

Gruß Timo

 

[Haudegen]

Vielen Dank für die Antwort! Klingt plausibel. Ich werde die Saiten mal testen, zu verlieren habe ich ja nichts.

 

[ray-78]

Hi,
bitte, kein Ding.

Eben, probier´s einfach mal aus (demnächst oder irgendwann), wenn´s nix ist machst Du sie halt wieder runter, hakst´s als Erfahrung ab, kloppst sie in die Tonne und probierst ne andere Stärke aus. Nur so findet man sein eigenes Ding.

Gruß Timo