Gitarrenstudium, Optionen für das Zweitinstrument?

[Gast250544]

Abgesehen davon, dass ein Gitarrenstudium hart und utopisch zu sein scheint, wollte ich mich dennoch danach erkunden. Anscheinend scheint man ein Zweitinstrument zu benötigen,
aber muss es sich dabei wirklich immer um Klavier handeln? Kennt jemand eine Musikhochschule bei der zum Beispiel Bass oder Laute möglich wäre? (Ich habe mich bereits etwas
erkundigt und bin immer auf Klavier gestoßen; die Frage hier soll nicht dazu dienen, mir nicht die Mühe zum Recherchieren machen zu müssen.) Eine Antwort wäre nett!

Viele Grüße

 

[FullTilt]

Also ich kenne das tatsächlich nur so, dass Klavier verlangt wird. (hab selbst nicht Gitarre studiert).
Da geht es aber hauptsächlich weniger um das Instrument, sondern um den theoretischen Nutzen, den das sehr logisch aufgebaute Klavier bietet.
So haben auch die Musiker die Chance eine einheitliche "Sprache" zu lernen.
Ich denke also, dass du da eher nichts finden wirst aber vielleicht gibt es ja doch noch andere Möglichkeiten, aber selbst wenn, glaube ich dass du dir da eher eine Chance verbaust, wenn du nicht Klavier nimmst.

 

[michum]

ich hab in Holland studiert und es ist schon ne Weile her, aber man brauchte dort definitiv Klavier und nichts anderes.

Ich gebe zu bedenken, dass Klavier vielleicht ungeliebt, aber das Einzige ist was als Zweitinstrument Sinn ergibt.

Grundsätzlich geht es darum, den Leuten Harmonielehre (u.ä.) aufzudrücken; auch so Leuten wie Bläsern, Sängern oder Schlagzeugern, die damit bisher nichts zu tun hatten. Was sehr sinnvoll ist. Nur die Gitarristen hatten schon ein Harmonieinstrument, für die ist es sozusagen überflüssig Klavier zu lernen, die müssen aber trotzdem, die kriegen keine Extrawurst leider. (Für Akkordeon gilt grundsätzlich das Gleiche, aber die haben glaub ich meist nichts gegen Klavierspielen.)

 

[chris5150]

Mir schwirrt da was im Kopf rum, das man in Freiburg Gitarre&Schlagzeug wählen kann. Ich hatte vor langer Zeit mal danach gesucht, weiß es aber nicht mehr genau. Vielleicht ist das ja ein Tipp für dich.

 

[B.B]

Wenn du die Jazz und Rockschule Freiburg meinst . Kann sein . Die kostet aber ne Menge Geld.

An staatlichen Hochschulen kommst du sowohl bei klassischer Gitarre als auch Jazz-Gitarre nicht ums Klavier rum.

Allerdings sollte das auch das kleinere Problem sein .

Je nach Hochschule kommst du gar nicht zum Klavierspielen wenn du nicht onehin als Kandidat auf einen Platz in Frage kommst . Der Fokus liegt hier schon auf dem Hauptinstrument.

Falls du vor hast dich zu bewerben , fang rechtzeitig an Klavier zu spielen . Das dauert ein wenig bis es sich setzt.

grüße b.b.

 

[synthohol]

Der Grund, dass das zweite Instrument kein Zupfinstrument sein soll (speziell bei der Kombination E-/Gitarre und E-/Bass) liegt bestimmt auch darin, dass sich diese Instrumente zu sehr ähneln - sehr pauschal gesprochen; immerhin sind die Intervalle zwischen den Saiten in Standardstimmung gleich - und damit das "Studium" (also "Anstrengung", "Bemühung") aus dem Studium wegfällt. Nebenbei hat das Klavier den großen Vorteil, dass Du dort eine wesentlich deutlichere und eventuell auch einfachereTrennung von begleitenden Akkorden und Einzeltönen/Melodien bewerkstelligen kannst, als auf der Gitarre. Nicht umsonst steht (stand?) in sehr vielen Musikklassenzimmern ein Klavier.

 

[Gast250544]

Zweifelsohne hat das Klavier gewisse Vorteile; die darin investierte Zeit geht aber natürlich auf Kosten des "eigentlichen" Instruments, bei einem weiteren Saiteninstrument (danke B.B) würden die für die Gitarre nötigen motorischen Fähigkeiten wohl am ehesten auch verbessert werden. Naja, zumindest habe ich mir das so vorgestellt...
Ist es denn irgendwo möglich, das Studium ohne oder mit nur dürftigem "Klavierkönnen" zu beginnen? Oder beinhaltet der Eignungstest immer auch das Zweitinstrument (sofern man es überhaupt schafft, sich im Zweitinstrument begutachten lassen zu dürfen).
Weitere Antworten wären toll und danke für die bereits gegebenen!

Viele Grüße

 

[B.B]

Saiteninstrument mit ai

Wenn du jetzt Klavier völlig neu lernen musst dann nimmt dir das natürlich viel Zeit weg, deswegen meinte ich ja , fang rechtzeitig an . Also jetzt , wenn du im Sommer Aufnahmeprüfungen machen willst.

Die Anforderungen im Sachen Klavierspiel sind meisten auf den Internetseiten der Hochschule aufgelistet.

Da steht dann sowas wie z.b.: Ein bis zwei leichte Stücke aus verschiedenen Epochen im Schwierigkeitsgrad von : ( 2 stimmige Invention von Bach , Schumann , Album für die Jugend etc. )

Oder ein Jazzstandard mit Melodie und Begleitung .

Die Anforderungen sind unterschiedlich und variieren ein bischen von Hochschule zu Hochschule , sind aber meist sehr konkret und eindeutig dargelegt.

grüße b.b.

 

[Soulagent79]

Ohne Musik studiert zu haben: Persönlich kann ich von mir sagen, dass mir die Auseinandersetzung mit dem Keyboard bzw. Klavier neben der Gitarre und dem Bass, einiges an Erkenntnissen in Sachen Musiktheorie gebracht hat.
Wenn man Soli, Akkordfolgen oder ähnliches von der Gitarre auf ein Tasteninstrument überträgt, gibt es eine Menge Aha!-Erlebnisse und man versteht auch die Gitarre besser als vorher.
Von daher würde ich sagen, dass das Klavier als Zweitinstrument bestimmt interessant ist.

 

[Fastel]

Nur auf dem Klavier lassen sich alle Stimmführungsregeln wirklich immer umsetzen. Es geht aber nicht nur darum Theorie mit dem klavier zu betreiben.
Ihr werdet da ja als Profimusiker ausgebildet und die Studio- oder Bandsituation ist manchmal so:
"Hey ihr Backing-Sänger könnt ihr das mal so singen wie ich es euch am Klavier vormache? Du singst diese Melodie im Chorus *klimper klimper* , und du singst das hier *klimper klimper*... ok super jetzt begleite ich euch mal dabei" - und schon ist man in der Standardsituation in der man mithilfe seiner Klavierskills wirklich schnell und professionell weiter kommt.
Es ist übrigens auch wichtig schnell einige Akkorde vom Blatt spielen zu können...