Gründe, warum Rockbands live auf Effekte verzichten sollten

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Gitarristen haben gerne eine ganze Palette vor sich stehen, der Sänger nutzt sie auch ganz gerne, Bassisten geben auch ab und an mal Geld dafür aus, selbst Keyboarder und Orgler haben sie in ihren Instrumenten oft schon fest verbaut: Effekte. Genauer: Hall, Distortion, Delay, Doubler, Harmonizer, Octaver, Rotaries, Phazer, Flanger, Tremolo, Wah, Chorus, Kompressoren, Hardtunes, Autotunes, Synthesizer, Sampler, Looper und so weiter.

Dank neuster Digitaltechnik sind die Preise für diese stark gesunken. So bieten Mischpulte und Multieffekte selbst in unteren Preiskategorien gute Qualität und große Quantität für den kleinen Geldbeutel. Die Folge: So gut wie jede Amateurband hat die Möglichkeit sie zu nutzen. Und diese Möglichkeit wird natürlich auch immer öfter wahrgenommen. Sei es, um professioneller zu klingen, oder neue kreative Wege zu beschreiten und bestimmte Soundvorstellungen Wirklichkeit werden zu lassen.
Wie ihr meinem Titel sicher schon entnommen habt, soll dieser Thread jedoch nicht zur Lobeshymne auf diese Wege der Signalmodulation werden. Denn es gibt eine Sache, die mich (aus aktuellem Anlass) nervt. Und das sind Bands, die ihre Musik mit Effekten kaputtmachen. Das passiert oft im Studio und immer öfter auch live, wo Bands ihre Musik eigentlich von ihrer besten Seite zeigen sollten. Und auf diese Komponente möchte ich mich fürs erste auch beschränken.

An dieser Stelle empfehle ich zu bemerken, dass ich Effekte nicht grundsätzlich als störend empfinde: Richtig und maßvoll eingesetzt wissen viele zu überzeugen und gefallen. Dennoch geht die Tendenz bei (zu) vielen Bands hin zu einer Einstellung, wo ein Gefühl für dieses richtige Maß verloren gegangen ist. Ich habe mich entschlossen, meine Gedanken zu diesem Thema mit euch zu teilen. Daraus entstanden sind diese vier Gründe, warum Rockbands live auf Effekte verzichten sollten. Sie sollten als Denk- und Diskussionsanstöße und keinesfalls als Verallgemeinerungen verstanden werden. Erweiterungsvorschläge gerne erwünscht.

1. Effekte können Gefühle herausfiltern
Dieser Punkt ist auf der Eins gelandet, weil er mir persönlich der wichtigste ist. Rockmusik war schon immer eine sehr gefühlsbetonte und ehrliche Form der Kunst. Und genau das sollte sie auch bleiben. Gefühle zeigt man durch Dynamik, durch Nähe zum Zuhörer, durch Kontraste und vor allem durch kleine rhytmische und klangliche Nuancen und Details. Um das zu erreichen, darf man sich nicht von Kompressoren, Delays oder Tremolos wegdrücken lassen und schon gar nicht durch einen Hall, einen Chorus oder sonstige Signalverändernde Elemente die Feinheiten der eigenen Performance in den Hintergrund drängen. Besonders hier ist wohl das eben schon angesprochene richtige Maß von Bedeutung. Pauschal macht kein Effekt Gefühle kaputt, aber jeder Effekt ist in der Lage dazu (edit)

2. Effekte können ablenken
Nicht nur den Musiker selbst lenkt die Konzentration und die Zeit, die er selber aufbringen muss, um Effekte einzustellen und zu benutzen, vom Musikmachen und Gefühle zeigen ab. Auch das Publikum sieht die die Stepptänze, die manche Musiker veranstalten und sehen jeden einzelnen Handgriff zu irgendwelchen Reglern. Auch sind viele Nichtmusiker die neuartigen Klänge nicht gewohnt, lassen sich dadurch ablenken und denken lieber ein zwei Gedanken über das merkwürdige nach, als sich weiter von der Musik tragen zu lassen und diese zu genießen.

3. Geld
Für das Geld, was z.B. in ein 300 Euro Gitarren-Multieffekt gesteckt wird, kann man sich einiges an anderem Equipment kaufen. Gerade beim kleinen Geldbeutel machen 300 Euro einen enormen Unterschied, wenn es um die anschaffung von neuen Sachen geht. Für mich sollten die Prioritäten zuerst mal bei Mikros, ordentlichen Instrumenten und Zubehör (Kabel, Cases, Ständer, Gurte, Tuner), sowie PA und Proberaum liegen. Oder wie wäre es mal mit ein bisschen Unterricht, um sich etwas weiterzuentwickeln? Dann muss man sich auch Punkt 4 nicht Schuldig machen:

4. Effekte sind in der Lage fehlendes Können zu ersetzen
Fragt es euch selbst: Bedarf es bei einer guten musikalischen Leistung noch Nachbearbeitung durch kleine Kistchen und Alghorhytmen, oder dienen diese nicht manchmal eher der Verschleierung von fehlendem Können? Klar, auch Profis greifen oft mal auf solche Spielereien zurück, um für Abwechslung zu sorgen, aber ehrlicher wird ihre Performance dadurch nicht. Was dem Sänger sein Hall, Doubling oder sogar Autotune, ist dem Gitarristen manchmal sein Kompressor oder Distortion. Und der Drummer nimmt sich halt sein E-Drum, dann klingen die Anschläge viel homogener. Ich sehe das nicht als Gesetzmäßigkeit, durfte ich aber auch schon erleben.



Zu einem kleinen Fazit lasse ich mich noch hinreißen: Effekte sind nicht böse! Gut und mit Maß eingesetzt kann man wirkungsvolle Athmosphären und Sounds erzeugen. Allerdings sind sie für eine gute Performance nicht essenziell! Sie sollten dazu eingesetzt werden, das, was gut ist, sinnvoll zu erweitern. „Nicht mehr und eher weniger“ :great:

In diesem Sinne.
 
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ich hasse Dogma...
auch als Einladung zur Diskussion verkappt, bleibt es ein simples Überhöhen des eigenen Standpunkts
samt universellem Wissen und Heilsverkündung... das Übliche halt...

cheers, Tom
 
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Matsch im Bandsound / steigende Probleme für den P.A.-Mann.


...mehr ist doch eigentlich nicht zu sagen? :nix:
 
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ich hasse Dogma...
auch als Einladung zur Diskussion verkappt, bleibt es ein simples Überhöhen des eigenen Standpunkts
samt universellem Wissen und Heilsverkündung... das Übliche halt...

Wie gesagt, ich wollte keine allgemeine Gültigkeit suggerieren. Mich nur mit einem Thema, das mich aktuell beschäftigt an euch wenden, in der Hoffnung etwas ins Gespräch zu kommen.
Wenn du dieses Angebot nicht annehmen willst, ist das in Ordnung. Kann man aber auch für sich behalten.

@hairmetal81 guter Punkt
 
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1. Effekte machen Gefühle kaputt
Damit stimme ich ein bisschen zu:
Ein stark eingestellter Comp zerstört die Dynamik, ja. Ein Chorus wird eh meistens bei Musik eingesetzt, wo keine Gefühle rüberkommen müssen. Ein Tremolo.. darüber lässt sich streiten.
Aber ich wüsste gerne, was für Hall Du benutzt, wenn Deine Gefühle dadurch 'kaputt gehen'. Das Selbe gilt für Delay. Das kann ich überhaut nicht nachvollziehen, außer Du erklärst es mir (Ne wirklich!) - obwohl man Live ja doch eh auf Hall verzichten sollte, wegen Matsch und so.

2. Effekte lenken ab
Das versteh ich schon eher, aber man muss wieder definieren - es gibt viele Musiker, die nicht viele Effekte haben, und dann halt mal 'an' und 'aus' schalten, zB ein Booster für ein Solo, von mir aus auch ein Chorus für ein Solo (wenn wir jetzt über Rockmusik oder so reden, wo man halt einen Chorus für's Solo will), das lenkt dann nicht ab, finde ich. Aber wie Du sagst, Stepptänze sind ablenkend, und ich würde das selber gar nicht wollen.

Aaaaabeer: Wenn man das nicht aus der Bandkasse kauft, sehe ich kein großes Problem damit - warum sollte nur der Gitarrist für die Mikros verantwortlich sein (du verstehst, was ich sagen will, oder?:D). Und wenn alles, was man/die Band alles hat, was man braucht - warum nicht :D

4. Fehlendes Können wird vertuscht
Hmmm... aber das fände ich nicht schlimm. Ja, es ist irgendwie unehrlich, aber solange der Effektebenutzer sich nicht trotzdem als super-Rockstar sieht hätte ich kein Problem damit - es kann doch nicht jeder ein Gott am Instrument sein :D Und wenn dann ein, zwei 'schludrige' Noten durch etwas stärkere Verzerrung / Delay oder sonstwas 'verschönert' werden - mir soll's recht sein, oder?
 
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Ich finde ja dass selbst der Distortion-Kanal eines Gitarrenverstärkers zuviel an Effekt ist... auch die EQ-Sektion genau genommen.
Und überhaupt, auch die E-Gitarre selbst verwäscht ja schon den Sound. Weg mit Tone-Potis, weg mit Volume Potis.
Gleich weg mit den Tonabnehmern.
Akustikgitarre, Kontrabass, akustisches Schlagzeug (über Snareteppich können wir streiten), alles andere lenkt ab, macht das Gefühl kaputt, kostet Geld, lenkt vom fehlenden Können des Musikers ab.


Zynismus? Nicht doch.

/ernsthaft:
Nicht die Anzahl an Effekten entscheidet über den Sound. Die richtige und passende Verwendung entscheidet über den passenden Sound.
 
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@Don Joe Grundsätzlich macht kein Effekt Gefühle kaputt, wenn er nicht zu stark eingesetzt wird. Im Gegenteil. Aber das ist genau der Punkt, über den ich mich zu beschweren versuche, den du auch erwähnst: Zu viele Effekte zu oft und zu stark eingesetzt.
Ich war letzte Woche auf dem Konzert einer örtlichen Band, die in meinen Augen genau diesen Fehler gemacht hat. Geile Songs und Bühnenpräsenz hatten die, aber der Sound war mir einfach zu glatt. Die Vorband, die einfach in ihre Amps eingestöpselt hat und losrockte hat mir besser gefallen. Und das ist mir nicht mehr aus dem Kopf.
Zu deinem Punkt mit dem Geld: Das ist in etwa das, was ich auch sagen wollte. Nur hing das zum Beispiel bei besagter Band trotzdem nicht so locker. Und dann hätte der Gitarrist halt einen Effektboard vor sich, der mindestens genauso viel Wert war, wie Amp und Gitarre zusammen.

@The_Dark_Lord Klar, das kann man noch beliebig fortsetzen. Ich gebe auch zu, dass ich eher Purist bin, wenn es um Gitarrensounds geht. Dennoch: Ich bin deiner Meinung, wie hoffentlich aus meinem Text hervorgeht. Jeder Effekt hat seine Daseinsberechtigung, wenn er richtig eingesetzt wird.
 
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Punkte 2 und 3 könnte man (je nach Gitarrist bzw. generell je nach Bandmember) ohne weiteres auf die ganze Signalkette ausweiten!

:engel:
 
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Also ich finde keinen deiner Punkte wirklich relevant:

1. Effekte können Gefühle verstärken, ein Chorus oder Delay macht da nix kaputt
2. Ein Stepptanz muss nicht sein und bei wenigen Bands fällt mir das auch so extrem auf
3. Eingangs hast du noch selbst erwähnt, dass Effekte immer günstiger werden und wer sich teures Equipment leisten kann, kommts auf ein Effektgerät mehr oder weniger nicht mehr an
4. Nicht mit jedem Effekt wird fehlendes Können vertuscht, für manche ist es sogar noch wichtig, sauberer zu spielen.

Vielleicht ist das mit vielen Effekten kein ursprünglicher Rock mehr, halt einfach mehr als Git+Amp, aber wie jede Stilrichtung hat sich der weiterentwickelt seit den Anfängen. Sind dann auch neuere Spieltechniken schon Effekte in deinen Augen? Du musst dir das ja nicht anhören. Prinzipiell gilt: nur weils dir nicht gefällt, muss es nicht schlecht sein. :)
 
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@dominikl keiner deiner Punkte steht im Gegensatz zu der Meinung, die der Text widerspiegeln soll. Vielleicht führt mein Titel da etwas in die Irre im Bezug auf die Leserlenkung im Text.

Ich gebe zu: Ich war vorhin etwas aufgewühlt, da habe ich ab und an den Verweis auf meine eigene Meinung vergessen. Dennoch bitte ich, mir dies zu verzeihen.

Als Effekte würde ich grundsätzlich mal jedes Gerätchen bezeichnen, das das Signal in irgendeiner Form verändert. Oft gehört zu einem bestimmten Sound ja auch ein bestimmtes Kästchen dazu. Aber bevor man dieses zu penetrant oder "falsch" einsetzt sollte man dieses aus oben genannten Gründen vielleicht doch lieber weglassen.

Nochmal zum Beispiel Hall: Klar macht das den Sound oft schöner und mitreissender, wie ich finde. Allerdings "verwischt" er für meine Ohren auch ein wenig die Details in einer Stimme, wenn man ihn "nicht richtig" einsetzt. Mein Gedanke dazu: Lieber weglassen, bevor man zu viel davon einsetzt.

"Weniger ist manchmal mehr" wird oft gepredigt, aber eben auch nicht immer beachtet. Was meint ihr? Habt ihr euch auch schonmal gewünscht, den Sound einer Band mal ein bisschen nachjustieren zu dürfen? :D
 
Ich kann deinen Ansatzt gut verstehen.

Letztens hat erst Keith Richards zugegeben, er würde auf der Bühne nie Effekte benutzen.
Er hat genug Sorge damit auf den Beinen zu bleiben und würde letztendlich noch stolpern!
:igitt:
 
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@Don Joe
@The_Dark_Lord Jeder Effekt hat seine Daseinsberechtigung, wenn er richtig eingesetzt wird.
damit geht aber deine Conclusio völlig flöten.

Rockbands sollen nicht auf Effekte verzichten, sondern diese richtig bedienen.

"Jo na ned", wie der Wiener sagt.
 
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Zunächst mal finde ich, dass du da ein interessantes Thema gestartet hast :). Aber ich bin da ganz anderer Meinung, und ich bin Bassist, wo Effekte eine weit geringere Rolle spielen als gemeinhin bei Gitarristen!

1. Effekte machen Gefühle kaputt
Stimme ich nicht zu! Als ich vor ca. 35 jahren zum ersten Mal einen Chorus gehört habe, war ich sprachlos, mein erstes Effektgerät (damals ca. 1970 noch als Gitarrist) war ein Cry Baby-Wah für damals 99DM - von wegen machen Gefühle kaputt!

IMG_3950.jpeg
2. Effekte lenken ab
Es gibt sicherlich Pedalboards, die ihre User überfordern, und es gibt wenige Musiker, die mehr Pedalerie haben als ich... :D

Geld spielt keine Rolle :D - habe mir gestern den 7. Bass bestellt

4. Fehlendes Können wird vertuscht
Keine Zustimmung! Durch viele Effekte wird der Sound träger (z.B. durch Latenzen, Delays, Hall...) da muss man live schon sehr genau spielen und vor allem hören, damit man nicht falsch abbiegt...

Beispiel: bei diesem Song kommen folgende Effekte zum Einsatz: Delay, Tremolo, Reverb, Compressor, Tube-Tone und Chorus

 
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@The_Dark_Lord Wie gesagt, der Titel ist etwas unglücklich gewählt. Meine "Conclusio" steckt im Fazit, hast du das gelesen? Und bevor Bands Ihren Sound mit Effekten "kaputtmachen", wie ich es bei besagter Band empfunden habe, sollten sie vielleicht auf diese verzichten. Ich werde meine 4 Gründe mal etwas umformulieren, damit sie besser auf ihre Subjektivität verweisen.

@gemather schönes Beispiel.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
@Martin Hofmann interessanter Ansatz. Auch wenn das Soundbeispiel nicht ganz meinen Geschmack trifft, zeigt es, wie man Effekte richtig einsetzen kann!

Ich habe meine Gründe nochmal umformuliert, ich hoffe das ist in Ordnung. Vielleicht nimmt das etwas an Verwirrung, im Grunde genommen, deckt sich vieles mit dem, was ich sagen wollte :rolleyes:
 
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ich mag Threads, die zu kontroversen Diskussionen führen :evil: - so gesehen passt der Titel voll ins Bild! Für mich ist das MB schon immer ein Ort, wo man sich auch so richtig schön streiten kann - wie in der Musiker-Kneipe :D
 
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Mich nur mit einem Thema, das mich aktuell beschäftigt an euch wenden, in der Hoffnung etwas ins Gespräch zu kommen.
Wenn du dieses Angebot nicht annehmen willst, ist das in Ordnung. Kann man aber auch für sich behalten.
hätte ich auch, wenn der Post nach den ersten 3 Absätzen beendet gewesen wäre

was unter Punkt 1-4 folgt ist teilweise Geschmack, teilweise Beton und teilweise weltfremd
wenn jemand für andere denkt, über deren Geldbeutel entscheidet,
'sollte, zeigt man, darf man'-Regeln aufstellt, selbstdefinierte Leistunskriterien bemüht
nebenbei noch nicht mitbekommen hat, dass Autotune inzwischen ein Standard-Klangeffekt ist...
dann fällt es mir bei der Art der Formulierung schwer, die Absicht ernst zu nehmen
(das zur Klarstellung)

zum Thema kann ich wenig beitragen, weil meine Effekte ein integraler Teil meiner Klangvorstellung sind
und folglich auch Inhalt/Gefühl transportieren sollen... ob es ankommt (?) ... andere Baustelle
das ist sogar noch strikter als Dogma, aber im Gegensatz zu selbigem betrifft es nur mich ;)
und was andere in ihrer Musik veranstalten... ist ihr Bier

cheers, Tom
 
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@Telefunky wieder ein Punkt für dich: ich hätte mein geschriebenes deutlicher als meine eigene Meinung kenntlich machen sollen.

Ich maße mir nicht an, über anderer Leute Meinung und Geldbeutel zu entscheiden. Dennoch nehme ich mir das Recht heraus, mir meine Meinung über die Prioritäten und Meinungen anderer zu bilden.

Und dass Autotune im Rock Standard ist, kommt mir tatsächlich neu vor. Komisch, dass Bands wie Kings of Leon, Foo Fighters und Alter Bridge diesen Trend wohl auch verschlafen haben. Oder ist das Indie?
Vielleicht mögen Sie den Klang nicht? Vielleicht aus ähnlichen Gründen, wie mein Punkt 1?
Nichts für ungut, aber da musste ich jetzt doch auch etwas schmunzeln :great:
 
da hat sich was überschnitten - zurückeditiert und hier angehängt

und schon ist es nicht mehr in der Zwischenablage, oops
und wieder da... :eek:

ich will mal versuchen, der Sache einen etwas positiveren Anstrich zu geben...
es gibt von Velvet Underground die Nummer 'Sweet Jane' praktisch effektfrei - klasse
davon existiert eine live Aufnahme mit Lou Reed solo mit Ian Hunter und Dick Wagner an den Gitarren
Bombast pur, könnte man unter 'Effekt' verbuchen... Wirkung: gigantisch
Pink Floyd wurden schon erwähnt, Gilmours Gitarre trockengelegt ? no way
Jeff Beck würde ich ähnlich einstufen
(dass man mit den Sachen umgehen können muss ist doch eine Selbstverständlichkeit)

welche Leute im Rockbereich/Crossover Autotune nutzen weiss ich auch nicht... :gruebel:
aber es ist inzwischen als Effekt ohne Intonationskorrektur sehr gebräuchlich
bzw der Klang wird über einen anderen Prozess erzeugt, weil man nur die 'Farbe' will

cheers, Tom
 
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Zum PS:

Gebe dir vollkommen recht! Allerdings ist das wohl heute nicht mehr so selbstverständlich, mit solchen Effekten umgehen zu können. Gutes Beispiel wieder meine Semiprofessionelle Band vom Samstag. Da hatte unter anderem der Gitarrist so ein nettes Multieffekt einer einschlägig bekannten Marke unterm Fuß. Der Kerl hat ne super Gitarre gespielt (technisch gesehen), musste allerdings permanent und bei jedem Song noch irgendein Gimmick aus seiner Kiste zaubern. Und mich als Zuhörer hat das (unter anderem) genervt und mich nicht mitgerissen. Ständig noch ein Delay oder einen Flanger drübergezimmert, was mir nicht gefallen hat. Einzelne Sachen klangen durch diese Modulation richtig gut, gingen aber unter, weil der nächste Part auch direkt wieder überdeckt werden musste.
Und das ist schade. Ein Effekt ist für mich etwas, was man nur dann einsetzen sollte, wenn es auch wirklich zu einem klanglichen Mehrwert kommt. War für mich bei besagter, und so manch anderer Band, die ich in letzter Zeit hören durfte, einfach nicht gegeben. Bei denen hats mich gestört und ich hab mich gefragt, wieso man seinen Sound auf Teufel komm raus so rumbiegen muss.
 
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Hallo,
das Zauberwort hier heiß Geschmack.
Wie man geschmackvoll spielen kann, so kann man auch geschmackvoll seine Effekte einsetzen - oder wie bei der Band in deinem Beispiel auch nicht.
Aber dafür können doch die armen Effektgeräte nix ;)
Gru
 
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