Grundtonhörer vs. Obertonhörer

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[Dieser Thread hat sich aus einer interessanten Offtopic-Diskussion im Recordingbereich in diesem Thread entwickelt. Ich hab das jetzt mal als eigenen Thread hierher ausgegliedert, nachdem HaraldS uns so freundlich eingeladen hat;) Banjo]


Ich dachte, du spielst damit eher auf die Konsumenten an, als auf die Produzenten.
Ein Produzent wird vielleicht abstrahieren können, aber es schön finden, wie du geschrieben hast?

Ist zwar OT: Doch sowas gibt's. Solche Kandidaten liefern dann aber auch oft Produktionen ab, die sich sonst kein Mensch anhören kann oder will. ;) Es ist heute bekannt, dass es wohl zwei Hörtypen gibt: "Grundton"-Hörer und "Oberton"-Hörer. Das würde zu dieser Beobachtung passen. Der Grundton-Hörer kann GM vielleicht besser "verarbeiten".
 
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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke für den interessanten Link. Davon habe ich noch nie etwas gehört.

Allerdings steht im Artikel nichts darüber, dass "Grundtonhöher" schlechte Klänge schön finden, oder gar bevorzugen würden. Ich weiß nicht, wie du auf diesen Schluss kommst.

Manches im Artikel scheint mir aber doch etwas zu sehr an den Haaren herbeigezogen zu sein, z.B. das hier:
Orchestermusiker haben ihr Musikinstrument auch nach ihrem Hörtyp ausgewählt
Gerade klassische Musiker spielen ja ihr Instrument in vielen Fällen schon seit Kindertagen, und da wird die Instrumentenwahl oft von den Eltern mehr oder weniger vorgegeben.
Aber gut, das Ganze ist natürlich hier sehr off topic :)
 
Ich weiß nicht, wie du auf diesen Schluss kommst.

Weil "Sound" sich letztlich haupstsächlich über die Obertonstruktur definiert. Der "Grundtonhörer" ist da offenbar nicht so empfindlich, sehr überspitzt gesagt macht es für ihn - so verstehe ich das - wenig Unterschied, ob er reine Sinustöne hört oder eine Violine mit reicher, komplexer Obertonstruktur. Steht ja auch im Artikel. dass Obertonhörer besser "Klangfarben" wahrnehmen können.

Ja, wirklich recht OT. ;)
 
Das ist für mich trotzdem ein Schluss, der sich so aus dem Artikel meiner Meinung nach nicht ziehen lässt.
Nur weil Obertonhörer Klangfarben besser wahrnehmen können, heisst ja noch nicht, dass für Grundtonhöher die Obertöne und dadurch die Klänge eigentlich mehr oder weniger egal sind.
Der umgekehrte Schluss würde ja lauten: Für Obertonhörer sind Grundtöne nicht so wichtig, es macht für sie wenig Unterschied, ob sie Klänge mit oder ohne Grundtöne hören.
Kann man auch nicht aus dem Artikel schließen.

Vielleicht wäre die Diskussion irgendwo nen eigenen Thread wert, hier wird's wirklich zu OT, aber das Thema ist interessant, und ich bin sicher nicht der Einzige, der von dem Ganzen noch nie was gehört hat.
 
Der umgekehrte Schluss würde ja lauten: Für Obertonhörer sind Grundtöne nicht so wichtig, es macht für sie wenig Unterschied, ob sie Klänge mit oder ohne Grundtöne hören.
Kann man auch nicht aus dem Artikel schließen.

Das kann man daraus auch nicht schliessen - das stimmt. Das Phänomen passt aber für mich - als Laie auf dem Gebiet der Hörpsychologie - zu Beobachtungen die ich gemacht habe, ich vermute ganz persönlich ohne wissenschafltiche Grundlage, dass es da einen Zusammenhang gibt. Wie gesagt, Ich kenne Leute, die können sich die Kunst der Fuge als Midi anhören und schön finden. Mir rollt es da die Zehennägel auf. Andererseits gibt es Leute - ich gehöre dazu - die eine Veränderung der Obertonstruktur gerne mal - fälschlicherweise - als eine Veränderung des Grundtons hören! Beispielsweise eine Änderung des Formanten sagen wir von A auf I. Irgendwo in der Obertonstruktur findet der Intervallsprung, den ich dann "höre" ja auch statt, es ist eben nur nicht der Grundton. Insofern könnte auch der von Dir genannt Umkehrschluss schon gewissen Sinn machen.

Es gibt ja keine natürlichen Musikinstrumente die nur "Grundtöne" erzeugen, eigentlich ist ja jeder gespielte Ton schon ein Akkord, und zwar abhängig vom Instrument sogar ein sehr komplexer. Für mich kann sich auch schon ein einzelner Ton in sich verstimmt anhören - obwohl ich kein absolutes Gehör habe. Ich dachte da erst, ich würde spinnen. Ich habe darüber nachgedacht und bin auf die Idee gekommen, dass es ja vielleicht möglich ist, dass die Obertonstruktur eines Tons aus irgendeinem Grund verstimmt sein kann. Tatsächlich - puh - ist das Phänomen in der Wissenschaft als Inharmonizität oder Teiltonverstimmung bekannt.

Ich bin also schon bevor ich überhaupt von diesen Hörtypen gelesen habe zu der persönlichen - laienhaften - Vermutung gekommen, dass sich mein Gehör wohl ziemlich auf Obertöne fokussiert.

Edit:

Hier noch ein Link - eben gelesen:

http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/index.php?id=5503

Die musikalische Tonhöhe von harmonisch komplexen Tönen unterscheidet sich um bis zu drei oder vier Oktaven, wenn derselbe Ton unterschiedlichen Hörern vorgespielt wird. Manche Hörer erkennen eher den Grundton eines Klanges (die Periodizitätstonhöhe), andere eher einzelne Obertöne.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Ihr beiden, interessante Offtopic-Diskussion;) Es gibt ein sehr aufschlussreiches Buch, das sich u.a. intensiv mit Tonhöhenwahrnehmung, auch bei harmonischen und unharmonischen Sounds (Glocken, Trommelfelle, Glockenspiele etc) auseinandersetzt:

http://www.amazon.de/Fundamentals-M...484X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1289984042&sr=1-1

Ist allerdings in Englisch und auch keine leichte Bettlektüre, aber man kann die Formeln auch überlesen und bekommt trotzdem sehr interessante Einblicke in viele akustisch/musikalische Phänomene. Vom gleichen Autor gibt es auch "Horn, Strings and Harmony", das ist leichter verdaulich, aber auch nicht so ausführlich.

Banjo
 
Guter Tip, mal sehen, ob ich's ausleihen kann. Ein v.a. für Musiker interessantes Buch, dass sich mit vielen Phänomenen rund um Musik sehr unterhaltsam und kurzweilig beschäftig, ist "Das wohltemperierte Gehirn".
 
++++++++++++Ich bin also schon bevor ich überhaupt von diesen Hörtypen gelesen habe zu der persönlichen - laienhaften - Vermutung gekommen, dass sich mein Gehör wohl ziemlich auf Obertöne fokussiert.+++++++++++++++++++++

Ich bin von diesem Phänomen selbst im Gesangsbereich betroffen :rolleyes:

Wenn ich singe, ist meistens mein Grundtonbereich vollkommen "in Tune", aber meine Obertöne nicht :eek:. Wie eine Verstimmung der Stimme in sich................. :gruebel:

Viele Grüße
 
So, da wären wir;)

Hab das mal aus dem Recording-MIDI-Gitarren-Thread ausgekoppelt.

Banjo
 
Interessanter Link, Danke!

Ich musste zweimal hinhören, bis ich die Melodie in den Obertönen rausgehört habe, aber ab dann hab ich sie nicht mehr überhören können. Bin ich damit jetzt ein Grundtonhörer oder ein Obertonhörer:gruebel:

Banjo
 
Interessanter Link, Danke!

Bin ich damit jetzt ein Grundtonhörer oder ein Obertonhörer:gruebel:

Hmm, ich will ja gar unbedingt nicht behaupten, dass das zusammenhängt. Aber ist jedenfalls interessant in dem Zusammenhang, v.a. auch für Leute, die von der ganzen Thematik "Obertöne" eigentlich noch nichts gehört haben oder wissen. Viele Musiker kennen das Erzeugen von Obertönen als Spieltechnik, das war's dann aber oft auch schon.
 
Der umgekehrte Schluss würde ja lauten: Für Obertonhörer sind Grundtöne nicht so wichtig, es macht für sie wenig Unterschied, ob sie Klänge mit oder ohne Grundtöne hören.
Kann man auch nicht aus dem Artikel schließen.

Ob Grundton oder nicht ist für jedes Ohr egal.
Die Töne ohne Grundton nennen sich Residualtöne und die kann das Ohr nicht von einem Ton mit Grundton unterscheiden.
Das Gehirn hört eine Obertonstruktur und aufgrund eines "erlernten" Musters wird der Grundton dazu addiert obwohl er physikalisch garnicht vorhanden ist.
Sonst würde das mp3 z.B. garnicht funktionieren
Der Ton kann für sogenannte Grundtonhörer nur evtl. ein wenig dünner und basslos klingen (was er normalerweise für jeden tut) aber sie hören ihn trotzdem.
Und ein reiner Obertonhörer wäre dann jemand der ein mp3 in 128kbit nicht von einer Schallplatte unterscheiden kann.
 

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