Hab Midi Keyboard ohne Lautsprecher, was brauch ich?

[Gast153634]

Ich hab ein Roland PC200 MK2 Keyboard vor langer Zeit erworben, für 650 Mark, und damals lag eine Midi Steckkarte für den PC dabei.

Ich wollte es nun, ca. 15 Jahre später wiederbeleben. Zum einen hab ich mir ein Midi USB Kabel für Windows 7 bestellt, aber zum anderen wollt ich net wirklich den PC mit mir rumschleppen.

Das Keyboard ist ein reiner Controller, also nur mit Midi out bestückt. Und es gab bzw. gibt so kleine Kistchen, da kann man Samples hochladen, also Aufnahmen von irgendwas und das dann mit dem Keyboard in verschiedenen Tonhöhen abspielen.

Ich bin eigentlich eher Streicher (Morin Huur) und hab auch noch ne chinesische Gu Zheng aber ich wollt gern etwas experimentieren. Ich kenn mich mit der Technik nicht so aus, die man heutzutage so benutzt.

Was brauch ich da eigentlich genau?

Die "Black Box" soll halt drei bis vier Klänge speichern können, ich meine das nennt sich dann Sound Bank.

 

[Michael Burman]

Und es gab bzw. gibt so kleine Kistchen, da kann man Samples hochladen, also Aufnahmen von irgendwas und das dann mit dem Keyboard in verschiedenen Tonhöhen abspielen.

• Kistchen, wo man Samples direkt aufnehmen und abspielen kann, heißen "Sampler". Meist kann man dort Samples auch reinladen: per Diskette / SCSI / Speicherkarte / USB - je nach Modell und Alter.

• Kistchen, wo ab Werk Samples drin sind, aber keine neuen reingeladen oder aufgenommen werden können, nennt man "Rompler" (wegen ROM = Read-Only Memory).

Es gibt reine Rompler-Kistchen, reine Sampler-Kistchen, oder auch Kistchen, die sowohl ROM-Sounds haben als auch neue aufnehmen können.

Bei Samplern und Sample-Playern* mit Sample-RAM (RAM = Random-Access Memory) ist der RAM-Speicher nach dem Einschalten erst mal leer. Die Samples müssen also jedes Mal nach dem Einschalten erst reingeladen werden, wobei dieser Vorgang manchmal auch automatisiert werden kann. Das Laden dauert aber seine Zeit.

• *Ein "Sample-Player" kann im Gegensatz zum Sampler nicht selbst sampeln, sondern Samples aus dem RAM oder/und ROM auslesen und wiedergeben.

Sample-Player mit Flash-ROM speichern Samples in den Flash-ROM-Speicher, wo sie solange drin bleiben, bis sie vom User wieder gelöscht und durch andere Samples ersetzt werden. (Ein Sampler mit Flash-ROM sampelt zunächst in den RAM, danach werden Samples zur dauerhaften Speicherung in den Flash-ROM übertragen.)


Damit man dich hier etwas gezielter beraten kann, wäre es hilfreich, wenn du einige noch offene Fragen beantworten könntest, wie z.B.:

• Dein Budget?
• Kommt Gebrauchtkauf in Frage?
• Sollen bestimmte Sounds schon ab Werk drin sein und wenn ja welche?
• Soll es ein Sampler-/Sample-Player sein, oder würde ein reiner Rompler doch reichen?
• Soll ein Sequencer (Songs aufnehmen und abspielen) bzw. Begleitautomatik / Rhythmusgerät eingebaut sein?
• usw.

Hier ein etwas ausführlicherer Fragebogen, den du auch gerne ausfüllen kannst: https://www.musiker-board.de/synthesizer-workstations-keys/152555-fragebogen-fuer-kaufberatung.html

 

[Gast153634]

ok, dann bräucht ich wohl ein Sampller mit Flash-Rom oder einen Sequenzer.
Jedenfalls sollte die Maschine das im Kopf behalten können, was ich ihr da so vorgebe.

Budget? Sollte so im 100-200 Euro Bereich liegen, kann gebraucht sein - das Keyboard ist ja auch schon alt. Und muß kein Profi-Equipment sein.

Rythmusgerät eingebaut? Muß nicht unbedingt sein. Was ich da gern als Begleitung hätte gibts höchstwahrscheinlich nicht fertig, das besteht dann wiederum aus Samples die ich erst einspielen würde. Also sag ich eher mal nein dazu.

 

[Michael Burman]

ok, dann bräucht ich wohl ein Sampller mit Flash-Rom oder einen Sequenzer.

Das sind keine entweder oder. Ein Sampler ist zum Aufnehmen und Abspielen von Samples; ein Sequenzer zum Aufnehmen und Abspielen von MIDI-Events (Noten), die die Samples triggern. Es gäbe noch Audiosequencer / Harddisk-Recorder / Multitrack-Recorder: Da können dann Audiospuren aufgenommen und wiedergeben werden.

Jedenfalls sollte die Maschine das im Kopf behalten können, was ich ihr da so vorgebe.

Budget? Sollte so im 100-200 Euro Bereich liegen, kann gebraucht sein

Hm... 200 Euro für einen Sequenzer+Sampler bzw. Audio-Multitrack-Recorder ist nicht viel... Sampler können erst mal nichts im Kopf behalten, weil sie in den RAM-Speicher sampeln, der nach dem Ausschalten gelöscht wird. Da muss vor dem Ausschalten auf ein anderes Medium gespeichert werden, und nach dem Wiedereinschalten entsprechend geladen werden. Selbst wenn man Flash-ROM hat. Ansonsten halt auf eine Speicherkarte o.ä. Bei älteren Geräten ging/geht das per SCSI / Diskette / Zip-Laufwerk.

Die Frage wäre jetzt, was dir besser zusagen würde: Sequenzer+Sampler in einem Gerät oder ein Audio-Multitrack-Recorder. Oder gar ein Looper?... Wegen dem Looper frag am besten im Gitarren-Unterforum. ;-)

Die Klassiker in Sachen Sequenzer+Sampler in einem Gerät sind AKAI MPC. Die älteren wie bspw. MPC2000, MPC2000XL hatten SCSI und Diskettenlaufwerke. Diskettenlaufwerk konnte glaube ich durch ein Zip-Laufwerk ersetzt werden. Die neueren, wie z.B. MPC1000 verwenden Speicherkarten und haben USB.

Audio-Multitrack-Recorder gab es von Roland, Yamaha, Fostex usw. Gespeichert wurde meist auf eine eingebaute Festplatte.

Einige ältere AKAI-Sampler (wahrscheinlich auch MPC2000, MPC2000XL?) konnten mit Flash-ROM nachgerüstet werden. Aktuell würde mir nur der Motif XF von Yamaha einfallen, der sowohl selber sampeln als auch auf Flash-ROM speichern kann.

Ansonsten schau dir z.B. auch den MicroSampler von KORG mal an. Recht simpel, aber evtl. reicht es dir?...

Der aktuelle Klassiker in Sachen Sequenzer+Sampler ist AKAI MPC1000. Kostet allerdings einiges mehr als dein Budget vorgibt. Die MPC500 hat zwar nicht so guten Ruf, kannst dir aber trotzdem mal anschauen.