Hänger im Workflow

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Hallo,
ich spiele (oder besser versuche es) seid ca 8-10 Wochen E-Gitarre als absoluter Anfänger. Ich greife mittlerweile schon einige Akkorde sicher und versuche mich an leichten Technikübungen,
leider muss ich feststellen das ich im moment einfach auf der Stelle trete. Akkordwechsel sind zu langsam und Schlagmuster fallen mir auch noch echt schwer.
Kurzum es läuft grad nix trotz täglichem üben.
Normal oder Talentfrei ?
 
Normal. Du spielst schließlich erst seit 2 Monaten und irgendwelche "es geht nix vorwärts" Momente gibt es immer mal wieder.
 
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Yep total normal
 
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Wenn du dran bleibst wirst vermutlich erleben, dass es Phasen gibt in denen es gefühlt monatelang nicht voran gehen wird ;) Keine Ahnung inwieweit es hier gerne gesehen wird bestimmte Kurse oder Personen zu empfehlen. Manche zB. auch Youtuber haben ja einen freien Mitgliederbereich mit durchaus sinnvollen Übungen, die dich aus deiner Starre herausholen könnten. Man kann es ja mal probieren.
 
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Ich habe jahrelang Gitarre unterrichtet. Es gibt immer wieder Phasen von schnellem Fortschritt und Zeiten, wo man (fast) auf der Stelle tritt. Der Witz dabei ist, und ich hoffe, das motiviert Dich dazu, dranzubleiben, dass man in diesen Phasen trotzdem einen Fortschritt macht. Ganz langsam halt. Langsamer als Du merkst. Es könnte gut sein, dass Du an einem grossen Schritt arbeitest, der einfach etwas länger braucht. Die Arbeit am ersten vereinfachten Barree-Griff F-Dur ist so ein Schritt. Oder dann die richtigen Barree-Griffe. Dauert normalerweise Wochen, bis das dann flutsch. Völlig normal, einfach dranbleiben, weitermachen, Spaß haben.
 
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Das ist absolut normal. Zu viel "Wollen" kann das "tiefe Tal" noch tiefer erscheinen lassen.

Das Problem kenne ich auch aus dem beruflichen Umfeld: Wenn die Menschen etwas beginnen, dann hat die Lernkurve noch einen steilen Anstieg.
Schnell kommen erste Erfolge, hier werden die Akkorde korrekt gegriffen (etwas, worum ich Dich beneide und einen Tip gebe: Auch wenn es mal hakelt, greife die Akkorde richtig! Meine Hände sind eingeschränkt durch eine Krankheit und ich kann Dir nur sagen: Werde nicht schludrig! Ich muss es sein, sonst geht es nicht mehr und das macht mir zu schaffen. Besser geht alles, wenn es macht, wie es sein soll. Powerchords mal außen vor ;-) )

Zurück zu Dir: Weniger wollen, mehr einfach machen. Es klappt nicht mit den richtigen F-Dur? Du sitzt schon eine Stunde dran? Langsam sortiert sitzt der, aber fix mal greifen ist eher nicht? Dann brich hier ab, spiele etwas anderes zum Ausklang und mache morgen weiter. Kein Festbeißen! Dann macht "Ärger" den "Spaß" zunichte. Sehen klassische Lehrer anders, aber die sind mir egal.

Apropos: Ich kenne Spieler, die wollen exakt reproduzieren. Sie nenne ich "Mechaniker", die halt zur recht Zeit die richtige Saite drücken und zupfen. Klingt ziemlich toll, aber meistens nicht außergewöhnlich. Meist findet solche "Mechaniker" im klassischen Umfeld und dort oft in den Familien, wo man Kinder quasi zur Musik zwingt, weil es wohl "standesgemäß" sein soll, oder sowas.
Fact am Rande: Oft üben solche Mechaniker jahrelang und wollen dann komplexeste Stücke spielen und nicht selten werden sie an Passagen langsam oder hauen daneben. Einer, der vor mir auf der Bühne war sagte dazu: "Na ja, das passiert natürlich öfter, weil das ein so verdammt kompliziertes Stück ist - Aber ich bin einer der Besten, die es spielen! Deine Musik ist ja eher EINFACH... ". Ja und ich vereinfache die noch mehr und interpretiere auch noch und habe sogar eigene Songs und Stücke.... Aber richtig ist:
Genau so ein Selbstvertrauen beneide ich! Eine richtig guter Techniker, aber am Ende zählt doch mehr, als nur das.

Und noch etwas: Musik macht man nicht gegeneinander, sondern immer miteinander. Der Antrieb "Besser" zu sein, als andere... mich k*tzt es an! Das geht in die falsche Richtung, wenn es der Antrieb sein sollte. Auch der Maßstab muss Dir klar sein: Nehmen wir erneut den Cash, der selbst im "bröseligen" Zustand noch Stadien füllen konnte mit 70.000 Besucher, die allesamt bereit sind mindestens 100$ für eine Karte auszugeben. Dann kommt jemand, der in der Kneipe jedes Wochenende eventuell 200 Menschen als Laufkundschaft begeistert, 20 tanzen und 2 wollen wirklich zuhören. Tja und dann kommen die, die auf dem Sofa eventuell nicht einmal die eigene Frau begeistern... also: Musikalisch abholen (nicht, was ihr wieder denkt!) können:

Ich habe es nicht selten gehört, dass vor allem Mitmenschen, Zuhörer den Maßstab verschieben!
Lass Dich da nicht beeinflussen!
Natürlich liefert kein Sofarocker die Performance eines Stadienacts und Anfänger schon mal gar nicht. Also setze die Maßstäbe da an, wo sie realistisch sind und spiele das, was Deinem Stand entspricht und Deinen Möglichkeiten und vor allem: Spiele das, was Dir Spaß macht zu spielen. Wenn du immer 100% aufmerksam sein musst und nach einem Stück keinen Bock mehr hast, ist es das falsche Stück. Wenn Du MonoInk-Fan bist und sollst klassische, spanische "Waisen" lernen, die du doof findest, hast Du den falschen Lehrer. Gitarre lernen kannst Du in jedem Stil und wenn es "standesgemäß" ist, dies in der Klassik zu tun - "Mechaniker". Wenn Du in einem Stil spielst, den Du geil findest: "Enthusiast". Wenn du spielen lernen willst, musst du spielen und Dich nicht ärgern.

Meine 50 Cent. Natürlich wie immer den "Mechanikern" auf die Füße tretend... damit kann ich leben.
 
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Danke für eure Aufmunterung, ich werde also weiterhin dran bleiben und lernen bis ich es irgendwann mal schaffe etwas zu spielen was sich nach Blues :cool: anhört.
 
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Vielleicht hilft Dir ein Bild, das mir beim Lernen eines Instruments immer durch den Kopf geht (und ja, ich kenne das gut, was Du beschreibst):

Für mich fühlt es sich so an als gäbe es beim Lernen zwei Ebenen:
  • Technische Fähigkeiten bilden sich durch Üben und Anleitung
  • Wahrnehmung bildet sich unbewusst, durch Hören, Üben, Fühlen
Meist ist es so, dass die Wahrnehmung zuerst wächst. Man "hört", dass man Fehler macht. Das wirft einen in ein Tal, weil man "merkt, was man noch nicht kann". Dann langsam schließen die Fähigkeiten zur Wahrnehmung auf. Man wird technisch besser und beginnt, sich wieder zu freuen. Leider nur so lange, bis die Wahrnehmung wieder geschärft wird und man zum nächsten Schritt (-chen) kommt. Der Vorteil darin ist, dass man eben nicht nur mechanisch lernt, sondern sich selbst reflektiert. Der Nachteil, wenn die Wahrnehmung den Schritt gemacht hat, sind solche Täler, in denen man denkt, es geht nicht weiter - obwohl das nicht so ist.

Genieße es und viel Erfolg auf Deinem Weg
 
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Zwei mögliche Lösungsansätze:

1) Übe das, was du NICHT kannst. Und wenn es nur dieser eine, verdammte Wechsel ist, dann übst du NUR diesen einen, verdammten Wechsel! Analysiere das genau, und versuch raus zu kriegen, WARUM es so schwer fällt. Versuche einen anderen Fingersatz oder eine andere Lage.

Meist übt man viel zu viel um die problematische Stelle drum rum. Heisst, der Rest geht "recht gut" und macht auch Spaß, aber genau diese eine Stelle... da ist der Wurm drin. Die ständigen Wiederholungen führen natürlich dazu, dass du diesen Fehler nicht korrigierst, sondern fest in deinem Hirn verankerst: "Jetzt verspiele ich mich gleich!". Ist auch ein Lernprozess, aber einer, den du ja nicht haben willst. Also Cut, die Passage wird so lange nicht mehr gespielt, bis du die eine Stelle langsam aber fehlerfrei kannst.

2) Pausen machen. Mir geht es oft so, dass ich Passagen tagelang übe und "scheinbar" nicht weiter komme. Eher wird es schlechter, als besser. Der Ratschlag "täglich üben" führt zu einer Verschlimmbesserung. Lass ich es dann ruhen, eine Woche oder auch zwei haut es mich als selbst vom Hocker, wie viel besser es aus dem Stehgreif geht. Ich denke, das Lernen geschieht auf zweierlei ebenen. Natürlich musst du die Bewegungsabläufe in den Fingern trainieren. Der andere Lernprozess findet aber in deinem Gehirn statt, die Synapsen müssen zueinander finden und dazu brauchen sie Ruhe.

Letztendlich musst du also immer die Balance finden zwischen intensivem Üben und den Pausen, die dein Gehirn braucht, das Geübte abzuspeichern und bei Bedarf abrufen zu können. Ich finde das total spannend.

LG
 
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Kann ich zu 100% bestätigen,Perkeo!!
 
Pausen machen. Mir geht es oft so, dass ich Passagen tagelang übe und "scheinbar" nicht weiter komme. Eher wird es schlechter, als besser. Der Ratschlag "täglich üben" führt zu einer Verschlimmbesserung. Lass ich es dann ruhen, eine Woche oder auch zwei haut es mich als selbst vom Hocker, wie viel besser es aus dem Stehgreif geht. Ich denke, das Lernen geschieht auf zweierlei ebenen. Natürlich musst du die Bewegungsabläufe in den Fingern trainieren. Der andere Lernprozess findet aber in deinem Gehirn statt, die Synapsen müssen zueinander finden und dazu brauchen sie Ruhe.

Letztendlich musst du also immer die Balance finden zwischen intensivem Üben und den Pausen, die dein Gehirn braucht, das Geübte abzuspeichern und bei Bedarf abrufen zu können.

Genau so ist das.

Die Pausen sind extrem wichtig. Da kann es auch mal helfen keine Gitarre mit in den Urlaub zu nehmen um danach zu merken wieviel besser man spielt obwohl man nicht geübt hat.

*
 
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Da kann es auch mal helfen keine Gitarre mit in den Urlaub zu nehmen um danach zu merken wieviel besser man spielt obwohl man nicht geübt hat.
(y), vielleicht etwas OT, aber trotzdem, auch wenn man mit Leuten zusammenspielt, können längere Pausen erstaunliche Ergebnisse bringen, wenn man sich dann wieder trifft:rolleyes:. Irgendwie geht man das Ganze dann lockerer an, jetzt auch, wenn man für sich alleine spielt, mM..
 
Ich möchte gerne noch eine kleine Ergänzung zu den "Pausen" machen, bevor das falsch versanden wird, im Sinne von "üb einfach nicht, und dann wird's automatisch besser".

So ist's natürlich auch nicht. Es ist ein ziemlich komplexes Zusammenspiel verschiedener Lernmechanismen und die "Pausen" sollten tatsächlich auch gut geplant sein. So eine "Pause" macht wenig Sinn, wenn Du dein Hirn mit anderem Input fütterst. Du kannst die Gitarre wochenlang in die Ecke stellen und wirst keine Verbesserung feststellen, wenn du stattdessen exzessiven Sport machst, deine Buchhaltung erledigst, dich in die Arbeit stürzt oder was auch immer.

Nein. Die Pause dient dazu, deinem Gehirn die Zeit zu geben, das Gelernte - bis in's kleinste Detail - zu verabeiten und vom Kurzzeitgedächtnis in Langzeitgedächtnis zu verschieben. Idealerweise hast du also dann so wenig anderen Input wie möglich.

Steve Vai hat in seinem Studio einen eigenen "Meditationsraum". Da macht er nichts. Versucht, nichts zu denken und gibt seinem Hirn die Zeit, seine Arbeit zu tun.

Was man auch wissen sollte: Lernprozesse verlaufen nicht linear sondern immer wellenförmig. Es wechseln sich also Phasen, in denen man geniale Fortschritte macht mit solchen ab, wo es abwärts geht. Zwar ansteigend, aber wenn man seine eigene "Lernkurve" mal aufzeichnet und analysiert, ist es möglich, diese zu optimieren, indem man VOR dem Drawdown aufhört zu üben.

Man verzeihe mir meinen Seromon... Ich komme aus der Verhaltensbiologie und hatte mein Leben lang mit Lernmechanismen zu tun.
 
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Ich komme aus der Verhaltensbiologie
hihi, das merkt man. Als "Normalgitarrist" macht man sich solche Gedanken eigentlich nicht. Es ist auch so, das es kein Patentrezept gibt,
wie man auf der Gitarre weiterkommt.
Steve Vai hat in seinem Studio einen eigenen "Meditationsraum"
Ich sehe das Gitarrespielen selber als eine Art Meditation, im Grunde seit ich mit 14Jahren angefangen habe. Aber jeder hat seinen eigenen Antrieb, welchen Zweck er auf der Gitarre verfolgt.
So eine "Pause" macht wenig Sinn, wenn Du dein Hirn mit anderem Input fütterst. Du kannst die Gitarre wochenlang in die Ecke stellen und wirst keine Verbesserung feststellen, wenn du stattdessen ....
Das musizieren sollte nur ein Teilaspekt im Leben sein und man muß auch schon für andere Dinge offen sein. Wichtig ist schon spielen, spielen, spielen. Abwechslung ist da das Stichwort. Wenn man sich in bestimmte Sachen verbeisst und sich beispielsweise ständig mit anderen vergleicht, sprich, sich ans kopieren begibt, fördert das ev. bestimmte technische Fähigkeiten ist aber nicht unbedingt dazu angetan, gute Musik zumachen. Das kann man auch, ohne der Perfektion hinterher zujagen. Wichtig ist eine gewisse Lockerheit und Gelassenheit zu bewahren. Die Dinge auch mal sacken zu lassen. Da Gitarrespielen, auch für "Profis", ein lebenslanger Lernprozess ist, braucht man sich nicht unnötig unter Stress setzen. Die technischen, praktischen und theoretischen Feinheiten und das Verständnis dafür, ergeben sich mit der Zeit von selbst. (John Mclaughlin hat selbst gesagt, das er zu viel Wert auf Tempospielen gelegt hat...., warum wohl????)
 
Perkeo
  • Gelöscht von C_Lenny
  • Grund: Userwunsch/selbst editiert
Woher willst du wissen, dass nichts voran geht, wenn du erst seit zwei Monaten spielst? Für manche Sachen brauchst du Monate oder Jahre um sie zu beherrschen, da ist es nicht mit ein paar Tagen oder zwei Wochen üben getan...
 
Wer in den ersten Wochen, Monaten nicht stetig Verbesserungen erzielt, hat keinen richtigen Uebungsplan oder gar keinen.... Keine Ziele..... Keine Motivation.... Usw.

Irgendwo liegt dann der Hund begraben....
 
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Sorry war ein paar Tage abwesend, im Normalfall schaffe ich so 45min am Tag wovon dann 15min Fingerübungen sind und 15min sonst. Technik.
 

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