Harddisk auf der Bühne

Smooth
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Hallo,

ich bräuchte mal wieder Eure professionelle Hilfe...

Wir sind ein 2 Mann-Frau-Projekt, (Frau singt, ich Gitarre)und während ich Gitarre spiele wird alles andere vom Harddisk laufen. Da ich aber nicht mit Laptop auftreten will´-weil unsicher und blödes Handling- und auch nicht mit ner Playback-CD weil zu unflexibel zwecks aussteuern passend zur Location/PA- würde ich den Part gerne vom Harddiskrekorder bzw einem Kompaktstudio übernehmen lassen- je nachdem.
Wichtig für mich, ich brauche ca 24 Kanäle, auf die unser Techniker relativ schnell zugreifen kann (also Schieberegler vorrausgesetzt).
Außerdem werden nur Audiodateien wiedergegeben, die ich vorher im PC bearbeitete (mit Effekten etc.) also kein Midi.
Ich spiele so mit dem Gedanken Tascam 2488 neo oder Korg d 3200 (wobei hier nur 40 GB sind, statt 80 GB wie beim Tascam).

Hat da einer von Euch ne Idee, bzw Erfahrung mit sowas?

LG,

Smooth
 
Eigenschaft
 
hmmm- keiner Erfahrung mit sowas? :confused:
 
Hallöchen,

was ist eigentlich die Frage? ;)
Harddisk auf der Bühne ist doch mittlerweile mehr als konventionelles Vorgehen. Von den Bands in meinem Arbeitsumfeld nutzt "gefühlt" mindestens jede zweite Harddiskeinspieler zwischen 2 und 32 Kanälen - am häufigsten sind aber immer noch 8 Kanäle, beliebtermassen über die altbewährten Brot-und-Butter-Fostexgeräte.

Wofür du als 1xGesang-1xGitarre-Duo wirklich 24 Playbackkanäle brauchst, erschliesst sich mir ohne weitere Infos nicht - ich hielte es schon für sinnvoll, die Kanäle in vernünftigen Gruppen zusammmenzufassen.

Warum soll der Techniker an den Gerätereglern arbeiten? Sinn macht eine Lautstärkebearbeitung der Einzelspuren nur vom FoH aus - und da dann natürlich übers Pult.
Am Pult verfügt man dann auch über alle anderen möglichen Bearbeitungswerkzeuge wie EQ um den Sound tatsächlich den Gegebenheiten vor Ort anzupassen. Steht der HDD-Player auf der Bühne ist es üblich und sinnvoll einfach alle Kanäle mit Linepegel ans Pult zu schicken, die entsprechenden Kanäle am Pult können dann identisch ausgesteuert und eingepegelt werden, der Techniker regelt dann nur nach, was nicht passt - der Grundmix ist ja schliesslich schon komplett in den Einzelspuren enthalten. Je nach Zahl und Ordnung der Playbackspuren kann man diese dann am Pult nochmal zu Gruppen zusammenfassen - im einfachsten Fall alle auf eine Stereogruppe um den Playbackmix komplett gegen die Livesignale regeln zu können. Sollte der HDD am FoH beim Techniker stehen exakt die selbe Vorgehensweise - warum sollte sich der Techniker erst vom übersichtlichen Pult zum Siderack drehen sollen und da den passsenden Minifader suchen müssen? Die Pultfader sind ja auch viel sensibler handhabbar.
Sitzt euer Techniker mit HDD auf der Bühne macht das Ganze ohnehin keinen Sinn, dann reicht auch Zweispurplayback - er hört ja ohnehin nicht, was vorne im Publikum wirklich Sache ist. Ich kenne keine Band, die es schafft, bei Mix von der Bühne wirklich guten Sound hinzubekommen - wie auch...

Wenn ihr zusätzlich zu dem HDD-Zuspieler ein Pult selbst anschaffen wollt, würde ich ein Digitalpult ins Auge fassen, schon allein wegen der Szene-Recall- und Automationsfunktionen. Tascam-Digitalpult digital über die sowieso vorhandenen TDIFs mit Tascam 24-Spur-HDD-Recorder verbunden ist beispielsweise eine absolut empfehlenswerte professionelle Lösung.

Klar muß dir sein, daß HDDs mechanisch empfindliche Geräte sind. Ein gut gebautes und sorgsam entkoppeltes Flight-Case ist Pflicht, ebenso wie ein relativ sorgsamer Umgang, wenn man viel damit auf Tour ist. Bei grösserer Produktionen sollte euer Techniker auf jeden Fall sich jederzeit persönlich um das Gerät kümmern (also Auf- und Abbau, Verladung usw.) Bei euch hört sich das aber ja sowieso eher nach ner Passat-Kombi-Produktion an, sollte also nicht so problematisch sein.
Trotzdem würde ich immer eine Backup-Option dabeihaben - zumindestens ein zusätzliches Zweispurgerät mit einem Komplettmix (oder aber eine getrennte 8-Spur Option mit zusammengefassten Gruppen) die dann auch immer während der Show mitlaufen sollte.

Ciao, Deschek
 
Hallo Deschek,

lieben Dank für Deine ausführliche Antwort, die mir schon ein ganz schönes Stück weiterhilft.
Vielleicht noch kurz zur Erklärung... wir haben schon volle Instrumentalisierung, und eben Synthies,Drums,Bass, 2. Gesansstimme,Chor,2. oder 3. Gitarre... all das läuft von der Harddisk.
Das dumme ist eben, dass ich hier räumlich (Mietwohnung) aber auch finanziell (Anschaffung PA) nicht so die Möglichkeit habe, den fertigen MIX an einer Semi-professionellen Anlage zu testen und ggf zu verbessern.Daher die möglichst große Flexibilität diesbezüglich (wobei das mit den Gruppen natürlich Sinn macht).
Es wäre eben nur peinlich, wenn dann ein etwas unsauberer Brei aus den Boxen läuft, und man nix dagegen tun kann ;-)
Unser Techniker wird natürlich nicht auf der Bühne stehen-klar, dass er da nicht wirklich was reißen kann.
Also- lieben Dank noch mal für die Hilfe.
Kannst Du mir vielleicht noch nen relativ guten, aber preiswerten HDD-Recorder empfehlen? so um 800 € ca?

Lieben Dank,
Gruß Smooth
 
Hallöchen, Smooth,

wieviele Spuren soll der HDD-Zuspieler denn nun haben? 24-Spur-Geräte gibt es sowieso nicht so viele und die sind alle brauchbar, für dein Budget bekommst du aber sowieso nur ein Gebrauchtgerät. Der günstigste ist wohl der Alesis HD24, der liegt neu bei etwa 1150,--...
Günstig und gut sind die schon genannten 8-Spur-Fostexe, die lassen sich ja auch problemlos koppeln, drei Stück wirst du aber für dein Budget auch nicht kriegen.
Gebrauchtkauf ist bei solchen Geräten kein grosses Risiko, man sollte nur nach dem Kauf die Festplatte(n) sorgfältig durch Analyseprogramme testen lassen und notfalls halt durch neue ersetzen

Von der "vollen Instrumentierung" bin ich schon ausgegangen, aber einiges läßt sich ja immer sehr schön zusammenfassen. Alle Gitarren z.B. auf eine Stereospur, Chöre und weitere Gesangsstimmen auf eine Stereospur, Synthies und Sampler auf eine Stereospur, Drums auf zwei bis höchstens vier oder fünf Spuren - das erleichtert euch einfach ziemlich das Leben. Es ist live für den Techniker wirklich schwer sich auf viele solcher Playbackspuren zu konzentrieren (man sieht ja keine Musiker...)...:D

Wenn du das zuhause nicht ordentlich vorabmischen kannst, dann nehmt euch doch einfach mal vor nem Auftritt beim Soundcheck ordentlich Zeit Teile des Programms oder das ganze Programm durchzuspielen. Notfalls macht immer nur ein zwei Stücke, dann habt ihr nach ein paar Auftritten auch euer Programm durch... Verlängerte Soundcheckzeiten sind ja oft einfach nur ne Sache vernünftiger Absprache und Komunikation. Ideal für so ne Aktion wäre natürlich eine akustisch möglichst gute Location mit möglichst hochwertiger Anlage.
Zusätzlich soll sich euer Techniker ein Diktiergerät holen und beim Auftritt Notizen machen.
Mit solchen Methoden könnt ihr innerhalb kürzester Zeit eure Spuren optimieren...

Ciao, Deschek
 
Kannst Du mir vielleicht noch nen relativ guten, aber preiswerten HDD-Recorder empfehlen? so um 800 € ca?
so groß ist die Auswahl am Markt da nicht
Deschek hat es schon genannt - bezahlbar ist der Alesis HD 24. Hier ein Link dazu:
https://www.thomann.de/de/alesis_hd24.htm?sid=a34b061266d1cb9e47b387e5bc3628d3
dazu käme noch eine einigermaßen vernünftige Platte mit 250, 320 oder 500 GB - kostet nochmal ca. 80-100 Euro

Für 800 Euro gibt es eventuell abgeratzte, gebrauchte Geräte - falls sich jemand davon trennen sollte (glaub ich aber nicht).
Und gebraucht bedeutet: veraltete Technologie mit winzig kleinen Platten.
 
Tja, das ist eben das Problem...
Ich schätze, ich werde es vorerst mal mit Gruppen probieren, und dann auf längere Sicht-so es dann noch nötig sein sollte, auf den Alesis zurückgreifen...
Ist ja schon dämlich, wenn man aus Kostengründen nicht auf die Bühne kommt :-(
Aber erstmal lieben Dank, nun habe ich erstmal ne Orientierung :)
 
Ist ja schon dämlich, wenn man aus Kostengründen nicht auf die Bühne kommt :-(
hmm - eventuell mal andersrum denken:
also erstmal investieren und dann damit Geld verdienen (ich glaub so machen das die Unternehmer und Selbständigen :D) - also bei mir funktioniert das zumindest schon seit 30 Jahren so
 
Hallöchen,

Schau dich halt echt mal (kreativ) am Gebrauchtmarkt um - Fostex D-60 mit immerhin 16 Spuren liegt sicher noch in deinem Budget, selbst wenn du noch ein zusätzliches ADAT-Analog-Interface und ne neue Festplatte kaufst. Ein Fostex D-108 mit 8 Spuren sollte dir für den Anfang genauso reichen, kannst du dann immer noch ersetzen oder erweitern - solche Dinger verlieren ja praktisch nicht mehr im Wert.
Man muß nur richtig gucken: ich habe vor drei Wochen ein Tascam MX2424 gebraucht in wirklich gutem Zustand für unter 700 € gekauft - da waren mir die 45 € Versand auch schon egal.

Ist ja schon dämlich, wenn man aus Kostengründen nicht auf die Bühne kommt :-(

Ist nicht böse gemeint, aber manchmal fehlt mir wirklich jegliches Verständnis... :rolleyes: Heul doch! ;)
Mal ehrlich: wenn dein Anspruch so hoch ist, daß du zu deinem Duo unbedingt 24 zusätzliche Spuren brauchst, sollten die 300€ Mehrinvestition wirklich kein Thema mehr sein.
Wenn man nicht investieren kann oder will, muß man halt geeignete praktikable Kompromisse finden - und die gibt es immer.


Ciao, Deschek
 
Ist ja schon dämlich, wenn man aus Kostengründen nicht auf die Bühne kommt :-(
Diesen Satz bitte nicht überbewerten :)
Ist eben nur so, dass sich die Kosten bei einem 2-Mann Projekt nicht so gut aufteilen *g*
Sollte aber nicht Gegenstand dieses Threads hier sein ;-)
 

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