Hardware-Synthesizer: Eine aussterbende Rasse?

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Hallo zusammen!

Mich interessiert eure Meinung zu der mittel- langfristigen Entwicklung in der Keyboardtechnologie.

Mir kommt seit einiger Zeit immer oefter zu Ohren, dass Keyboardspieler sagen, sie wuerden jetzt alle ihre Hardware-Synths verscherbeln, um nur noch mit Softsynths zu arbeiten.

Desweiteren faellt mir auf, dass sog. Vintage-Synthesizer auf Ebay nicht mehr so hohe Preise erzielen, wie noch vor einiger Zeit, was mit an den inzwischen verfuegbaren Software-Emulationen liegen mag (juengstes Beispiel ist die CS-80V Software von Arturia).

Die strickte Unterscheidung zwischen diesen beiden Spezies mag zwar etwas zweifelhalft sein. Jede Hardware benoetigt Software und umgekehrt (man sollte bei sog. Softsynths vielleicht eher von “Zentralrechner-unterstuetzten Synthesizern” sprechen, oder so aehnlich).

Wie dem auch sei: Werden Hardware-Synthesizer ist absehbarer Zukunft komplett von den Softsynths verdraengt :?:

Alle Beitraege sind willkommen!
 
Eigenschaft
 
Hmm..also ich bin eigentlich kein Keyboarder.

Ich denke,dass das wie bei allen Entwicklungen
bei Instrumenten ist.Es gibt immer Leute,die strikt
am alten festhalten und das neue verteufeln...
z.B. Diskussion bei Gitarren-Amps Röhre-><-Modelling
oder bei E-Drums,etc...

Ich kann mir gut vorstellen,dass man mit Softsynths sehr
gute Ergebnisse erzielen kann,daher halte ich das schon
für sinnvoll,Softsynths mit einem vernünftigen Master-Keyboard
zu verwenden.

Matkra
 
Mahlzeit.
Ich denke, dass die Hardware aussterben wird. Find ich zwar nicht gut, da ich ja wie schon erwähnt auf Keyboard Burgen stehe.
Aber die reproduzieren selbst Analoge schaltungen schon sehr gut und das wird immer besser.
Aber ich werde dagegen ankämpfen :)
Und ich werd auch weiter nur mit Röhren Gitarristen spielen :)
mfG
Thorsten
 
toeti schrieb:
Mahlzeit.
Ich denke, dass die Hardware aussterben wird. Find ich zwar nicht gut, da ich ja wie schon erwähnt auf Keyboard Burgen stehe.

Ich ja auch, ich ja auch. :)

Die Keyboardburg muss ja deswegen nicht sterben. Aber dann ist es eben eine Burg aus Midi-Controllern, die an einen zentralen Rechner angeschlossen sind. Meiner Meinung nach gehen z.B. das ReMote 25-Keyboard von Novation genau in die richtige Richtung.

Ich denke einfach, dass die Hersteller von Hardware-Synths preislich nicht mithalten koennen. Wenn man bedenkt, dass man dann fuer’n neues “Geraet” nur ein Software-Update benoetigt (das zwar auch nicht umsonst ist, aber wesentlich billiger ist als ein Hardware-Geraet) und alles andere nicht ausgetauscht werden muss.

Die einzige Frage wird sein, ob sich die Software-Hersteller auf lange Sicht gegen ihren natuerlichen Feind – den Raubkopierer – behaupten koennen.
 
Stimmt, die Raubkopierer sind ein Problem, wobei, wenn die Software gut ist und man sich keine Hardware mehr holen muss, geht das evt von allein zurück.

Also sowas Richtung Creamware Noah. Das ist denke ich genau richtig
mfG
 
Ich hätt da noch einen Aspekt. Ein Hardware-Synth (mit Tasten, Soundmodule lass ich mal außen vor) ist ein Musikinstrument für sich. Irgendwo hin? Kein Problem, rein in die Tasche, los gehts. Aber wer will schon ständig 'nen Computer mit 'rumschleppen. :p

Ach ja, und dann bleibt auch noch die Glaubwürdigkeit auf der Strecke. Wenn ein Computer daneben steht, glaubt dir doch niemand mehr, dass du selber spielst, auch wenns nach Klavier klingt. Ich besteh drauf, ich spiel ein "Instrument" und keinen "Computer"!

Gruß,
Jay

PS: Alles, was nicht 100 prozentig analog ist, ist streng genommen auch nur Softwaresynth, bloß die Gehäuseform wechselt. 8)
 
Und damit wäre dein S30 auch nur ein Computer. Mal abgesehen davon, gibt es Laptops. Wenn ich statt meiner ganzen Keys, das Geld, für einen Laptop und Software ausgegeben hätte, dann hätte ich hier auch richtig was zu bieten.

Der Aspekt mit der Glaubwürdigkeit, hat was. Aber, dazu sollte man doch auch sagen, dass es bei allem was nicht richtig Klavier, Flügel oder Orgel ist, solche Vorurteile gibt.
Ausgenommen sei da wirklich die Jazz Fraktion, mit Stage Piano.
mfG
Thorsten
 
Jay schrieb:
Ach ja, und dann bleibt auch noch die Glaubwürdigkeit auf der Strecke. Wenn ein Computer daneben steht, glaubt dir doch niemand mehr, dass du selber spielst, auch wenns nach Klavier klingt. Ich besteh drauf, ich spiel ein "Instrument" und keinen "Computer"!

Hmmm ... ich finde, dass die Glaubwuerdigkeit schon seit der ersten elektronischen Heimorgel mit Begleitautomatik gelitten hat, deswegen sehe ich das nicht so tragisch. Das Argument mit dem Transport sticht da schon eher.

Ein anderes Problem duerfte die Livetauglichkeit sein. Ein Computercrash auf der Buehne? Hmmm ...
 
toeti schrieb:
Und damit wäre dein S30 auch nur ein Computer.
Jup.

toeti schrieb:
Mal abgesehen davon, gibt es Laptops.
Blöd ist nur, das die wenigsten Laptops mit gescheiten Soundkarten und Midischnittstellen ausgeliefert werden. Und bau mal in 'nen Laptop 'ne PCI-Karte ein. Wenns überhaupt irgendwelche Sachen dafür gibt (USB, PCMCIA, Firewire), was ich nicht weiß, dann sind die bestimmt sündhaft teuer. :rolleyes:

toeti schrieb:
Wenn ich statt meiner ganzen Keys, das Geld, für einen Laptop und Software ausgegeben hätte, dann hätte ich hier auch richtig was zu bieten.
Das sagst DU mit deinem Equipment, jaja ... :p

toeti schrieb:
Der Aspekt mit der Glaubwürdigkeit, hat was. Aber, dazu sollte man doch auch sagen, dass es bei allem was nicht richtig Klavier, Flügel oder Orgel ist, solche Vorurteile gibt.
Wahrscheinlich deswegen, weil nur da der Klang ohne Steckdose erzeugt wird.

toeti schrieb:
Ausgenommen sei da wirklich die Jazz Fraktion, mit Stage Piano.
Zu der ich irgendwann auch mal gehöre, wenn meine Fähigkeiten ein entsprechendes Level (Jazz) und mein Konto einen entsprechendes Guthaben (Stage Piano) aufweisen. 8)
 
Zum Computer Crash:

Meiner ist bisher nie abgeschmiert, genausowenig wie der Synth. Klar, kann alles passieren. Aber auch mit der Hardware.
Da läßt sich ja noch irgendwas entwickeln, zur Reserve. Dann bleibt ein Hardware Teil halt noch dabei.

Wie gesagt, Transport wird einfacher find ich. Wenn ich an meine Cases und mein Rack denke und dann den Laptop und ein Case sehe.
mfG
 
@ Jay, du warst schneller :)

Also ich denke, dass sich bei den Laptops noch ne Menge tun wird. Also keine Probleme. Wir reden ja nciht grad von heute.

Ok, anders formuliert, wenn man genug Geld ausgibt für Hardware und dasselber auch für Software rauswirft, paßt das.
Weil, nen Rechner braucht oder hat fast jeder heutzutage.

Mit dem Strom stimmt.

Mit dem Jazz schaffst du schon.
 
BlueNote schrieb:
Ein anderes Problem duerfte die Livetauglichkeit sein. Ein Computercrash auf der Buehne? Hmmm ...
Gaaanz wichtiger Punkt. Ich hab mehr Ahnung von Rechnern als von Instrumenten (ganz ehrlich), und das mit dem Crash ist nicht zu verachten. Systeme, die nur einem Zweck dienen wie Synthies, sind wesentlich stabiler als Multifunktionsrechner. Wir schaffens ja im Moment nicht mal, im Proberaum aufzunehmen ohne das der Rechner abschmiert.
 
Wie gesagt, unser Musikrechner, läuft und schmiert wirklich nur ab, wenn man es geschickt macht. Dann kann ich aber auch genau sagen, der ist jetzt abgeschmiert, weil ich dies und das gemacht habe. Also irgendwo damit gerechnet habe. Ansonsten, kein Streß.
 
Ich denke, daß die Hardware weniger werden wird, aber nie wirklich verschwinden wird!
Doepfer z.B. baut frei kombiniebare Modularsysteme...sowas stirbt nicht aus!!!
Außerdem gibt es zu viele Vintage-Freaks und zu viele Sounds die nur unzureichend synthetisiert sind...
Rechner haben im Moment auch noch zu viele Kinderkrankheiten und bedeuten beim Liveeinsatz immer ein Risiko...das handling ist auch zum teil eher sch....e im Liveeinsatz!

Außerdem kostet ein Rechner der wirklich was taugt (ich denke so an G4 o. G5) einfach noch zu viel Asche.
Davon kann ich mir ein paar Keyboards holen...
 
Bis auf die Tatsache, dass der Rechner leichter zu erweitern ist, sowohl die Soft- als auch die Hardwareseite.
Ich für meinen Teil traue wenns wichtig ist keinem Microsoft-OS, und so lange es die großen SoftwareSynths nicht für Linux gibt, träum ich davon, mir eines Tages einen vernünftigen HardwareSynth kaufen zu können und bin weiterhin glücklich mit meinem Bass

So Long
Luis
 
Heute bin ich Leichenfledderer, zu diesem Thread muss ich einfach mal was kamellen:

SoftSynths:

Vorteile:

- Kosten weniger
- Keine Verkabelung notwendig
- Komplexere Strukturen möglich (z.B. bei NI Reaktor oder MAX/MSP)

Nachteile:

- Plattformabhängig
- Bedienung über Maus unkomfortabel, MIDI Controller sind IMHO auch keine Lösung
- Kein "Wert" (Psychologisch)

Hardware Synths:

Vorteile:

- Bedienung (kommt natürlich drauf an)
- Plattformunabhängig (kann ich auch noch mit nem Atari benutzen)
- Computerunabhängig (es gibt auch Leute, die zumindest in Bezug auf die Musik mit nem Computer nix oder möglichst wenig zu tun haben wollen, z.B. weil Sie täglich damit arbeiten)
- Kommt einem "Wertiger" vor (Psychologisch)

Nachteile:

- Platzbedarf
- Verkabelungswirrwarr
- Preis

Ich finde beide haben Vor- und Nachteile, Sampler habe ich z.B. nur als Software, aber meine Hardware Synths machen irgendwie trotzdem mehr Spass (vor allem die analogen).
 
Also ich denke, dass im Studio die Hardware schon fast aussterben wird...es ist so einfach (und sehr gut, wen nicht besser) für ein Instrument ein VST-Plugin zu nehmen, Effekte können beliebig ift angewendet werden usw.

Aber life und zum "einfach so" spielen ziehe ich Hardware unbedingt vor! Vor allem auch wegen dem "Wert" Aspekt...Angenommen ich kauf z. B. die B4 für meinen Laptop (den ich eh benötige) kostet mich das im Vergleich zu ner Hardware-Lösung fast nichts. Aber was ist, wenn ich mal die Platform, den Computer wechsle? Oder wenn der Computer mal nicht läuft? Billiger kommts auf dem Computer ja auch nur, wenn man den schon besitzt und auch anders brauchen kann...sonnst nicht, und dann habe ich genügend Nachteile. Vor allem ist das Geld für ein VST-Plugin zwar nicht viel, aber die Tatsache, dass ich es nicht ohne Computer verwenden kann, evt mit der nächsten Generation nicht mehr läuft macht es nicht gerade zu einer sicheren Geldanlage. Wobei ich ein Teil Hardware immer noch seperat verweden kann usw. Beispiel wieder B4...kaufte ich diese vor ein 2 jahren für OS9, so geht es jetzt mit OSX nicht mehr...ausser ich kauf ein Update....Ich bin Abhängig von so vielen Faktoren, die ich nicht beeinflussen kann...wie wenn die Strom-Norm der Steckdosen alle 3 Jahre ändern würde und man nie sicher sein könnte, ob das gekaufte Gerät auch noch mit der neuen Netzfrequenz klar kommt...da würd ich auch nicht kaufen! :)

Am Computer erstelle ich gerne ganze Songs...dank Mausbedienung und grossem Bildschirm ist das rumbasteln komfortabel und erweiterbar...kein rumgefummele an kleinen LED-Monitoren....aber wenn ich einfach lospielen möchte, dann kann ich nicht einfach einen Schalter drücken...ich muss erst die Soundkarte montieren (Laptop), Software starten, konfigurieren, updaten, es gibt inkompatiblitäten, usw....nicht gerade das, was ich mir für einen Live-Auftritt so vorstelle!
 
zum preis,
naja wer eine pc hat ist ja gut drann,aber wer gerne seine synthis auch live benutzen will muss erstmal ein laptop holen,kosten ca. 2000 euronen

und dann kann es sein,das das laptop nicht richtig geht oder so,,, :confused:

nene dann lieber hardware,
was ich persöhnliuch besser zum perfomen ist
 
bei Hardware hast du was "in der Hand"

Für mich das Hauptargument...aber im Studio wirds viel Software geben (wenn nicht schon längst eingesetzt!)
 
das große dagegen-argument ist für mich die mögliche instabilität, denn wenn man dann auf der bühne steht, dann kommt ein satz wie "wartet mal zwei minuten, ich hab 'nen bluescreen" nicht unbedingt so gut.

zum "in der handhaben" gibt es ja midi-controller
 

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