Harmona gerettet

  • Ersteller Ippenstein
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Jubel!!!
 
Ich finde ja gut, dass es mit Harmona/Weltmeister weiter geht. Die Informationen im Artikel sind aber sehr dürftig. Gibt es nähere Informationen? Wer steht hinter der "neu gegründeten Weltmeister Akkordeon Manufaktur GmbH"? Bringen die Geld mit?
 
:juhuu: :juhuu: :juhuu:

Das sind ja mal richtig gute Nachrichten aus Klingenthal!!!! Jetzt drücke ich ganz fest die Daumen, dass es der neuen Firma gelingt, den Vertrieb so gut aufzustellen, dass Weltmeister als Marke endlich (wieder) richtig bekannt wird..
 
"Tear down the walls to Mexico and make Harmona great again!"

:):great:

ich drück ganz fest die Daumen!
 
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"Weltmeister Akkordeon Manufaktur" ist ein Recht Schreib Monster.

"Der Name wurde von Dieter Fröhlich gekauft." -- Aha. Soso.

"Der Fokus im Unternehmen liegt auf dem Ausbau des Vertriebs." -- Na endlich!

"In diesem Jahr wird mit dem Verkauf von rund 1600 Instrumenten gerechnet, 2018 sollen es etwa 2400 sein." -- Steigerung um 50 % innert eines Jahres? Die Marktanalysen würde ich gern mal sehen.

"Die neue Firma konzentriert sich auf Modelle für nichtprofessionelle Spieler sowie für den Schüler- und Kinderbereich." -- Stellt die Harmona, äh, die Welt Meister Akkordeon Manu Faktur dann auch gleich die Glockenspiele für die Fröhlich-Kinder her?
 
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Ich bin in dem neuen Unternehmen nicht involviert. Unabhängig davon helfe ich hie und da, wenn ich etwas dazu beitragen kann.

Fröhlich ließ 1998 die Namensrechte auf sich umschreiben, mit dem Ziel, einen Vertrieb aufzubauen. Der Firma liegt aber ein Nutzungsrecht vor.
 
"Der Fokus im Unternehmen liegt auf dem Ausbau des Vertriebs." -- Na endlich!
Ja, Zeit wird's. Mittlerweile bekommt man sogar als Endkunde Antworten von den Ansprechpartner, die für Vertrieb zuständig sind. Auf Nachfrage sogar mit harten Fakten. 2012 und die folgenden Jahre verliefen Anfragen komplett im Sand.
 
Vielen Dank für die gute Nachricht. Gott sei Dank für die Rettung von Harmona.
 
Was mir persönlich nicht gefällt ist der Punkt, dass kaum mehr als der Mindestlohn gezahlt werden soll.
Für Facharbeiter.
 
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Was mir persönlich nicht gefällt ist der Punkt, dass kaum mehr als der Mindestlohn gezahlt werden soll.

Das gefällt sicher keinem. Aber wenn der Karren steckengeblieben ist, dann kann man ihn entweder aufgeben, oder die Zähne zusammenbeißen und schauen, wie man den aus dem Dreck kriegt. Das ist dann für alle keine schöne Arbeit und man muss mehr geben, als man normalerweise zu geben bereit ist, aber es bietet die Chance, dass es mit dem Karren weitergeht.

In gewisser Weise bewundere ich die Mitarbeiter, dass sie trotz allem dabei geblieben sind und um Weltmeister kämpfen. Und ich wünsche ihnen von ganzem Herzen, dass die Geschäftspläne aufgehen. Dann wird es auch sicher bald mehr als den Mindestlohn geben. Aber dafür dass es die Firma Weltmeister noch gibt und nun überhaupt eine Chance besteht wieder auf solide Füße zu kommen, dafür gilt mein ganzer Respekt all den Mitarbeitern, die nicht aufgegeben haben!
 
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Du willst gar nicht wissen, wie das Lohnniveau im Vogtland und gerade in der Grenzregion vor der Einführung des Mindestlohnes gewesen ist.
 
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Was mir persönlich nicht gefällt ist der Punkt, dass kaum mehr als der Mindestlohn gezahlt werden soll.
Für Facharbeiter.

Das Vogtland als "strukturschwach" zu bezeichnen, ist bedauerlicherweise beschönigend. Deshalb sind 46 Arbeitsplätze ungeheuer viel wert - und der Mindestlohn die einzige Möglichkeit, die Instrumente vor Ort in Klingenthal zu bauen. Leider.
 
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Jetzt muss ich mich doch noch mal melden.
Ich meinte das ja nicht böse - es tut mir nur um die Leute generell leid.
Es wird ja hoffentlich nicht überall so sein, aber viele Betriebe erfreuen sich an der florierenden Wirtschaftssituation - die sich aber kaum bei den Arbeitnehmern positiv auswirkt.
Wir haben uns schon an die Tafeln gewöhnt und an Menschen, die Flaschen sammeln. Zeitarbeit ...
 
Guten Tag,

Weltmeister Akkordeon Manufaktur
Du willst gar nicht wissen, wie das Lohnniveau im Vogtland und gerade in der Grenzregion vor der Einführung des Mindestlohnes gewesen ist.

ich habe über die Harmona nachgedacht. Es kann gesagt werden, dass alles Schlechte auch gut ist. Ich konnte diesen Satz sagen, weil ich ein Bürger des postsozialistischen Landes bin. Ich habe es erleben. Deshalb schreibe ich es nicht mit dem Gefühl der Überlegenheit, der Überheblichkeit oder dem Schadenfreude.

Ökonomische Sicht
Die Produkte der Firma Harmona hatten einen ausgezeichneten Ruf, zumindest in der Tschechoslowakei. Und obwohl die Tschechen und Slowaken sein eigener Akkordeonhersteller hatten, wurde auch hier gerade die Marke Weltmeister zu synonymisch für Qualität betrachtet. Tschechoslowakische Delicia (d.h. der Staatsbetrieb) hat in den 80er Jahren einen großen Fehler gemacht - die Produktion zum Nachteil der Qualität und der technischen Innovation deutlich gesteigert. Als Ergebnis der Deregulierung der Produktpreise nach dem Sturz des Sozialismus kam es zu einem Rückgang des Interesses an den Instrumenten (das Akkordeon war als Propaganda-Instrument betrachtet), der zusammen mit vernachlässigten Entwicklungen zum Untergang des Unternehmens geführt hat (im 2004). Die Marke selbst (zusammen mit der Marke Lignatone) wurde von Herrn Koutný (die Firme „Akordeon Servis“) gekauft. Sie haben seine eigenen Räumlichkeiten, die ursprünglichen Hallen heute baufällig sind. Es ist ein kleines Familienunternehmen, das in erster Linie auf dem Instrument-reparatur und Umbauen spezialisiert ist. Die Instrumenten-Service - das ist eine gute und rationale Überlebens-Vorstellung auch in schwierigen Zeiten, wobei jedes neu gebaute Instrument ist nur ein Bonus…
Im Fall von Harmona gab es auch einen Unterschied zwischen dem Hersteller-Namen und dem Instrumentenwarenzeichen. Es ist wichtig, dass heute die Grundlage der Produktion des Unternehmens auch auf einer "Sicherheit" basiert wird. Es sieht so aus, als könnte es in diesem Fall kommen. Zumindest hoffe ich das... Hmm, der Teufel aber schläft niemals. Outsourcing von der Produktion im Ausland (z.B. China, Hohner) oder eine enge Spezialisierung auf Top-Qualität-Instrumente (z.B. Dalape, Borsini, Ballone Burini) sind leider der Anfang vom Ende. Die Marke Weltmeister hat immer noch einen tollen Ruf in der Slowakei und Generationen von Musikern mit dem aufgewachsen sind. Wissen Sie, wie man ins slowakische übersetzt den Satz: „Ich habe ein gutes und zuverlässiges Akkordeon“ ??? ;)

Mám weltmajsterku“. :great:

Ich denke, dieser Slang-Satz braucht keine Übersetzung....

Menschliche Ansicht
Ein recht guter Meister bleibt in jedem System gut. Im Kommunismus und in der Planwirtschaft war es oft notwendig, zu improvisieren. Gegenwärtig ist es notwendig, den Wettbewerb zu schaffen und zu überleben mit Erfolg. Aber ich glaube: jedes System, das einen guten Meister zugleich auch als einen Menschen und menschliches Wesen nicht betrachtet, ist meiner inneren Loyalität nicht würdig!!! Unter dem Kommunismus waren wir nur statistische Anzahl, nur der Steine auf den Weg zu den Sieg des Weltproletariats. Heute sind wir nur Teil der festen Lohnkosten. Deshalb ist es heute auch möglich, mit erfahrenen Handzugsinstruementenmeistern als mit wertloser Sklaven zu beschäftigen! Und ist es immer gültig: DIVIDE ET IMPERA. Man wird nach Osten produzieren. Die Leute im Westen werden verärgert sein, dass sie ihre Arbeit verloren haben. Menschen im Osten werden wütend auf niedrige Löhne. Die Ware wird zum Originalpreis verkauft....

Also: Alles Gute nach Klingenthal! Wir drücken alle Daumen fest zu Ihrem Erfolg!

Gruß, Vladimir
 
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Weltmeister wieder auf Erfolgsspur
Na ja. Geschäftsführer Frank Meltke: »Finanziell steht das Unternehmen auf wacklichen Füßen.«

Meltke sagt auch: »Alles aus Naturrohstoffen, mit der Hand.« – Öh, klar, auch die Petrochemie nutzt ja nur Naturrohstoffe. :m_tuba:

Aber egal, Hauptsache, es geht weiter.:prost:
 
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