Headset + Kompressor

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Hammondfan
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An der PA verwende ich ein Headset von Line 6. natürlich ist die Sprachqualität von verschiedenen Faktoren abhängig. Hat jemand Erfahrung, ob allenfalls ein Kompressor noch eine zusätzliche Hilfe für eine gute Sprachqualität wäre? (Gesprochene Sprache)
 
Eigenschaft
 
In der Rangliste steht der Kompressor diesbezüglich relativ weit hinten, zumal bei einem headset (sofern korrekt positioniert) der Dynamikumfang eines sprechers geringer ausfällt, als bei einem Handmikrofon, bei dem sich der Sprecher selbst um den optimalen Besprechungsabstand und -winkel kümmert (kümmern sollte).

Der Kompressor kann helfen, Redner einzubremsen, die von sich aus eine zu hohe Dynamik in der Stimme aufweisen.


domg
 
Stimme ich voll zu.
 
OK, danke schon mal für die Antworten. Was das Verstärken von Gesang anbelangt, habe ich gute Erfahrungen mit dem Voicetone Correct gemacht. http://www.tc-helicon.com/products/voicetone-correct/ damit wird die Stimme klarer. Das heisst, man muss nicht unbedingt lauter aufdrehen, weil die Stimme besser hervorkommt.

So etwas ähnliches suche ich für die Anwendung mit Headset und Sprechstimme. Demnächst kann ich folgendes Gerät testen: http://www.dbxpro.com/en/products/266xs
Denkt Ihr, dass es ev. doch möglich ist, der Stimme mehr Klarheit, Verständlichkeit zu geben? (Positionierung des Headsets sollte natürlich gut sein und die Aussprache möglichst deutlich ....)
 
Ich denke du suchst in erster Linie einen guten Filter (EQ) für die Stimme. Damit kannst du den allfälligen Mulm aus der Stimme nehmen und ev. so bei ca. 2,5 kHz etwas Präsenz in die Stimme bringen. Einen Kompressor kannst du einsetzen wenn du mit großen Pegelschwankungen rechnen musst z.B. weil die Stimme beim flüstern zu weniger verständlich wird. Also Entweder mit einem guten Pult arbeiten oder etwas wie einen Channelstrip verwenden. Die TC VoiceLive Teile sind im Prinzip ja auch was wie ein Channelstrip allerdings i.d.R. nicht so leicht zu komfigurieren, da sie recht viel auf kleinstem Raum anbieten.
 
Das wichtigste hierbei ist ein guter EQ und ein RTA (das kann durchaus eine kostenlose App für ein Smartphone sein), der Kompressor kommt erst danach.
Sprich in das Mikro und sieh Dir das Ergebnis im RTA an. Viele Headsets klingen in den Mitten etwas überbetont, dafür in den Höhen und oberen Mitten etwas belegt und verhangen. Beides muss ausgeglichen werden.

Aber zuerst solltest Du Dich um den Bassbereich kümmern. Falls Du einen regelbaren LoCut hast, dreh die Frequenz so hoch, bis die Stimme anfängt, dünner zu klingen. Dann etwas zurück, und Du hast das Maximum an Bassmüll herausgefiltert, ohne den Klang der Stimme zu beschädigen. Falls Du lediglich einen schaltbaren LoCut hast, schalt ihn ein. Evtl. dann noch den Bassregler dezent absenken.

Dann sieh nach Überhöhungen im Mitteltonbereich, wahrscheinlich wirst Du zwischen 1 und 1,4 kHz fündig. Dezent ausgleichen.

Zuletzt der Präsenz- bzw. Höhenbereich. Dieser ist wahrscheinlich etwas unterbelichtet, diesen ebenfalls ausgleichen.

Zu vorletzt der Kompressor: Bei dynamischen Sprechern so einstellen, dass die Pegelspitzen dezent bedämpft werden. Das macht es nicht deutlicher (das hast Du mit dem EQ bereits getan), sondern nur angenehmer zu hören, denn wir hören im Radio und den Nachrichten fast ausschliesslich in der Dynamik komprimierte Sprache. Und widerstehe der Versuchung, am Kompressor den Pegel anzuheben und das besser finden zu wollen - der Pegelregler bleibt bei 0 dB und bleibt dort. Lauter machen kannst Du auch am Pultfader.

Schliesslich und endlich stell das Gate am dbx 266 so ein, dass es in Sprechpausen zumacht, aber selbst bei leiser Sprache sofort wieder öffnet. Ratio im Gate ca. 2:1 bis 3:1. Das hilft dabei, das Signal auf dem Kanal sauber zu halten. Wenn es einen Wahlschalter für schnelles oder langsames Schliessen des Gates gibt, dann auf langsam einstellen.

So mach ich das bei Konferenzbeschallungen, und die Leute mögen das so. Wichtig ist, dass Du die Threshold-Werte von Gate und Kompressor für jeden Sprecher neu anpassen musst und in gewissen Grenzen auch die EQ-Einstellungen. Es gibt keine allgemeingültige Einstellung, die für alle Sprecher perfekt klingt.

Viele Grüße
Jo
 
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WOzu RTA? Meine beiden Ohren sind RTA genug und die funktionieren auch immer, außer wenn ich mal tierisch verschnupft bin.
 
Das mag sein, aber damit bist Du eher die Ausnahme. Mit Hilfe eines RTA kann das auch jemand mit weniger Erfahrung. Ausserdem kann man mit einem RTA die Erfahrung aufbauen, die Du bereits hast.
 
Da muss ich leider sagen 'a fool with a tool is still a fool'. Was nützt das beste Analysewerkzeug, den der 'Operator' keine Ahnung hat wie das, was er sieht, zu interpretieren ist. Und in der Regel ist es für die dann auch nur ein Haufen zappelnder Balken oder irgendwelche bunte Flecken auf der Anzeige. Schlimmer noch. Ist nur, denn man sich mehr auf das Tool und weniger auf die Lauscher verlässt.
 
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Hallo Jo

Vielen Dank für die ausführliche Anleitung. - kostenloses RTA app habe ich soeben heruntergeladen. Ich denke, dass ich dazu noch etwas mehr Info's brauche, wie man konkret damit arbeitet, resp. welche Schlüsse man daraus ziehen kann. - Kennst Du dazu ev. ein Link? Der Mixer ist ein Soundcraft Spirit E12 da habe ich kein Lowcut, ich denke, dass ich da einfach die Bässe absenke. Der Kompressor sollte bald kommen ....

Gruss
Sam
 

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