Heißer Somme Gitarre im Kofferraum

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Hallo,

was ist, wenn die Gitarren Ausnahmsweise einen Tag oder auch 2 Tage im Kofferraum bei diesen Sommerhitzen verbringt? Dass die Saiten direkt gerostet sind ist mir bereits aufgefallen, wie siehts aber ansonsten aus? Technik, Holz...?

Ich werde das auf jeden Fall nicht mehr tun, frage mich allerdigns ob diese beiden Male, wo ich das gemacht habe, die Gitarre jetzt irgendwie verletzt habe, dass irgendwelche Auswirkungen haben wird. (Momentan kann ich keine feststellen bis auf die rostigen Saiten)

Grüße
 
Eigenschaft
 
Ich kann nur sagen das sich die Gitarre verstimmen wird.
Ich würd aber trotzdem nicht machen,sie könnte ja auch geklaut werden...
 
Ich würd aber trotzdem nicht machen,sie könnte ja auch geklaut werden...
Was natürlich in heißen Sommern besonders häufig vorkommt! :gruebel:

Also im Auto können schnell Temperaturen von 60°C auftreten. In einigen Quellen wird sogar von bis zu 80°C gesprochen!

So etwas ist für eine Elektrogitarre schlicht und ergreifend Gift, denn
  1. Es können sich die Verleimungen lösen.

  2. Die Hölzer können stark und unregelmäßig austrocknen, was Verwerfungen oder Risse zur Folge haben kann.

  3. Das Wachs in den Tonabnehmern kann schmelzen (dann wieder Feedback).

  4. Die Magnete können ihre Konditionierung verlieren (Hier sind eigentlich höhere Temperaturen erforderlich, aber bei sehr alten Pickups...).
Also, heißes Auto und E-Gitarre ist Igitt!

Das gilt natürlich auch - und noch viel mehr - für akustische Gitarren!

Ulf
 
Moin,

ich habe meine Gitarre öfters mal im Koffer, wenn ich unterwegs bin. Sie verstimmt sich aber ansonsten kann ich keine bemerkbaren Veränderungen erkennen. Vllt ist der angenehmste Wert 20°C aber es gibt auch Gitarristen die in Kalifornien oder Sydney leben und dort ist öfters mal eine Ecke heißer. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass eine Gitarre zu krasse Temperaturschwankungen nicht leiden mag.

Wetter und Temperatur

Starke Luftfeuchteschwankungen sind zu vermeiden. Die Optimale relative Luftfeuchtigkeit liegt bei ca. 55%. Darüber hinaus sollte die Temperatur des Raumes möglichst konstant sein und etwa bei 15-25 °C liegen. Holz ist als hygroskopischer Werkstoff bestrebt, stets eine Ausgleichsfeuchtigkeit mit der Umgebung zu erreichen. Dabei wird das in der Luft enthaltene Wasser in den Zellwänden eingelagert und dies kann zum Quellen des Holzes führen. Bei über 70% quillt das Holz zu sehr auf, was zur Lösung von Leimverbindungen führen kann. Bei starker Trockenheit gibt das Holz dann Feuchtigkeit an die Umgebung ab. Bei zu schneller Trocknung des Holzes können außerdem Spannungsrisse im Holz entstehen. Dieser Feuchtigkeits-bedingte Effekt wird als „Arbeiten des Holzes bezeichnet“.

Die Temperatur-bedingte Ausdehnung des Holzes kann, entgegen weit verbreiteter Ansichten, vernachlässigt werden, da Holz zum einen mit 8,0 einen relativ niedrigen Wärme-Ausdehnkoeffizienten besitzt und zum anderen eine Erwärmung des Holzes meist für eine Trocknung des Holzes sorgt. Das dabei auftretende Schwinden des Holzes wirkt der Wärmeausdehnung entgegen, sodass im Normalfall keine Schäden am Instrument durch „normale“ Temperaturschwankungen zu erwarten sind. Die Stahl- und Nylonsaiten reagieren jedoch viel stärker auf die Temperatur, sodass sich die Gitarre leichter verstimmen kann, doch es führt zu keiner Beschädigung der Saiten.

Eine Zerstörung des Halsstabs (Truss Rod) durch zu starke Ausdehnung desselben ist in der Praxis bisher noch nicht beobachtet worden, sodass dieser auch zu den Mythen gehören dürfte. Dies erklärt sich dadurch, dass die dazu nötigen Spannungen nur bei sehr extremer Erhitzung des Instrumentes erreicht werden könnten. Vorher würden allerdings die Lack- und Leimstellen an der Gitarre Schäden aufweisen (sich zum Beispiel das Griffbrett vom Hals lösen, etc.).

Von einer dauerhaften Lagerung des Instrumentes bei hohen Temperaturen wird jedoch abgeraten, da diese das Holz über die Maßen austrocknen könnte. Meistens werden Instrumente jedoch durch eine zu trockene Lagerung in der Heizperiode beschädigt. Bei einer Luftfeuchtigkeit von unter 40% können sich Risse im massiven Tonholz bilden, die teure Reparaturen nach sich ziehen. Besonders bedachte Gitarristen verwenden bei zu trockenen Räumen einen Luftbefeuchter, bzw. bei zu feuchten Räumen einen Lufttrockner. Falls die Gitarre einmal falsch gelagert worden ist und sich der Hals verzogen hat, so kann man bei zu trockener Lagerung die Gitarre ohne größeren Aufwand wieder in den Ursprungszustand versetzen, indem das Instrument einem geeigneten Klima ausgesetzt wird. Eine Lagerung des Instrumentes in der Nähe einer Heizung oder unter direkter Sonneneinstrahlung ist daher tabu. UV-Strahlung der Sonne lässt viele Lacke verspröden und bleicht das Holz aus. Bei dauerhafter Sonnenbestrahlung erwärmt sich das Instrument sehr stark und das Holz wird zu weit heruntergetrocknet, sodass der Lack Spannungsrisse bekommt. Im Auto können durch Sonneneinstrahlung sogar Temperaturen bis 95°C und darüber entstehen.
Quelle: Gitarre: Lagerung
 

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