Hilfe bei Erstbenutzung vom Behringer UB 1832 FX-Pro

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Hamklick
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Hi, Forum.
Habe für unser Jazzquintett ein Behringer UB 1832 FX-Pro gekauft. Sollen nur 1-2 Mikros und Key. angeschlossen werden.
Können mangels Wissen und Begreifen mit der Bedienungsanleitung nicht wirklich etwas anfangen!
Könnt Ihr mir mittels Step-By-Step-Anleitung sagen welche Kabel wo eingestöpselt und welche Schalter gedrückt werden müssen.
Haben ein Mikro beim Probieren eingestöpselt und auf Schiene 1 probiert. Es leuchteten auch die LED's am Mastervolumen auf.
Nur kam kein Ton aus den angeschlossenen Boxen.
Wären Euch sehr dankbar wenn Ihr uns helfen könntet. Sind schon alle Ü-60 und in Sachen PA unerfahren.
Mercy
Hamklick
 
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Naja... die Anleitungen vom Behringer sind eigentlich meist ganz gut. Zumindest bei den älteren Geräten ala Composser und MX8000.

Ich versuch mal mein Glück, kenn mich da auch nicht so aus. :)
Zunächst mal das Grundlegende. Das Pult hat Eingans- und Ausgangskanäle.
Die Eingangskanäle können als Mikrofonkanäle oder Line/Stereokanäle ausgelegt sein. An letztere kann man keine Mikrofone direkt anschliessen, da das Mikrofon in der Regel einen Mikrofonvorverstärker benötigt, welcher in den Mikrofonkanälen drinn steckt.
Bei den Ausgangskanäle gibt es grundsätzlich einen Stereo oder Masterout. Hier wird die PA bzw. die Boxen angeschlossen. Dann gibt es noch AUX Wege. Das sind auch Ausgänge, mit welchen z.B. Monitore oder auch Effektgeräte bedient werden. Manche Pulte haben dann noch Gruppenausgänge, Matrixausgänge u.a.
Soweit klar?

Also stöppselt erst mal euer Endstufe samt daran angeschlossenen Lautsprecher an den Stereo/Masterausgang des Pultes. Siehe auch S.15 Kapitel 5.1. Es ist hier der Main Output gemeint. Je nach Eingang an der Endstufe/LS (falls selfpowered) wird entweder der XLR oder der Klinkenausgang genutzt (XLR ist zu bevorzugen, falls entsprechend am anderen Ende vorhanden).

Damit sollte, wenn man die Masterfader hochzieht und ein Signal anliegt auch was raus kommen. Oh, wir haben noch kein Signal. Das kommt jetzt.
Doch bevor man rumspielt bitte erst mal alle Taster auf OFF stellen und alle Knöpfe auf neutral/mitte Stellen und alle Fader herunterziehen. Ausser die beim GraphicrEQ.

Die ersten 6 Kanäle sind Mikrofonkanäle. Hier werden in der Regel die Mikrofon angeschlossen. Die nächsten 4 Kanäle sind Stereokanäle welche Linepegel erwarten, also das was aus einem Keyboard oder CD Spieler raus kommt. Hier kann man keine Mikrofon anschliessen, ausser man hat einen dedizierten Vorverstärker oder ein Funkmikro. Dennoch wäre dies suboptimal. Da komm ich noch später drauf.

Also schliessen wir mal an Kanal 1 ein Mikro an. Dies hat in aller Regel einen XLR Stecker. Das ist ein ein runder großer. Klinkenstecker sind länglich und auch mehr oder weniger rund, sofern kein Kollege drauf getreten ist.
Mikro dran? Prima.
Nun kommt der schwierigere Teil. Gehen wir mal von oben nach unten...
Ganz oben sollte nun das andere Ende der Mikrofonleitung stecken. Ok.
Die folgende Buchse ist für Klinkenstecker und sollte frei sein.
Der nun folgende Taster ist bei Mikrofonen grundsätzlich mal zu betätigen. Dies ist ein fixer Lowcut, welcher tieffrequente Störgeräusche unterdrückt.
Der folgende Drehsteller (nicht Regler) ist das sogenannte Gain. Hier stellt man die Verstärkung ein, damit das Mikrofonsignal entsprechend im Pegel angehoben wird. Man stellt es so ein, dass die im Kanal vorhandene (viel weiter unten) rote LED (Clip) nicht oder nur manchmal leuchtet. Wahrscheinlich wird man beim aktivieren der SOLO Taste (auch unten) den Pegel an der LED Kette ganz rechts sehen. Ausprobieren! Die LED Kette sollte dann bei max. 0 dB stehen (alle grünen LED's leuchten mehr oder minder). Blinkts? Prima... erster erfolg. Kommt noch nix? Abwarten...
Weiter gehts nach unten. Es kommen nun 4 blaue Stellknöpfe. Das ist der Kanal EQ. Das ist fast wie an der heimischen Stereoanlage. Der oberste ist für die Höhen zuständig. Die beiden folgenden für die Mitten. Die Frequenz kann man hier einstellen; Das ist der 3. Blaue. Der 4. ist für die Bässe da. Man kann nun anheben oder absenken. Was ist besser? In 90% der Fälle absenken. Man beeinflusst damit den Klang und sorgt dafür, dass störende oder überbetonte Frequenzen abgesenkt werden. Man nennt dies auch Entzerren.
Die folgenden rote Stellknöpfe sind für Monitore (die ersten beiden) und für das interne Effektgerät. Hier wird die Lautstärke (Pegel) bestimmt, welcher an die angeschlossenen Geräte von diesem Kanal aus gesendet wird. Braucht wir im Moment nicht. Das wäre dann die Fortsetzung.
Der nächste (schwarze) Knopf bestimmt das Panorama, also wo das Signal in der Stereosumme liegen soll. Mittig, mehr rechts oder mehr links oder ganz links oder ganz rechts. Einfach nachher mal mit spielen.

Der nun folgende Knopf ist der Mute Schalter. Wird dieser gedrückt, dann signalisiert die darunter liegende LED, dass dieser Kanal gemutet ist und somit kein Signal weiter gibt. Dieser muss aus sein, d.h. die LED darf nicht leuchten.

Die folgenden 3 Knöpfe sind für das Routing zuständig. Hier wird bestimmt auf welchen Ausgang bzw. Ausgänge das Signal ausgegeben wird. SOLO ist in der Regel der Kopfhörer. Hier wird dann nur dieses Signal zu hören sein. SUB ist der Subausgang. An diesem haben wir nichts angeschlossen, also erst mal uninteressant. MAIN ist der richtig Taster. Hier sollte etwas angeschlossen sein, nämlich die LS samt Endstufe.
Also MAIN drücken.

Gaaaaaanz rechts gibt es zwei Fader. MAIN MIX. Diese mal so auf Mitte schieben. Hier wird die Gesamtlautstärke des ankommenden Mixes bestimmt. Dieser wird in aller Regel einmal eingestellt und gut ist.

Nun den Fader in Kanal 1 langsam hochziehen. Na... und? Kommt was wenn man ins Mikro spricht? Prima, dann habt ihr es geschafft.
Aufgabe: Schliesse an Kanal 6 einen CD Spieler an und bringe das Signal auf die Boxen.

Letztendlich sind die ersten 6 Kanäle identisch. Die folgenden 4 Kanäle wie schon gesagt Stereo und eben beschränkt im Kanal EQ, denn dieser hat eine Steller für die Höhen und einen Steller für die Bässe (wie in den Kanälen 1-6), hat aber nun 2 Steller für zwei unterschiedliche Mittenfrequenzen, d.h. man kann hier die Frequenz nicht frei wählen.

Für weitere Fragen gerne Fragen.
 
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Hi,yamaha4711
erstmal vielen, vielen Dank für deine Mühe. Hast dir aber wirklich viel Arbeit mit der Anleitung gemacht!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Und, ich hab es hinbekommen. Dank deines Wegweisers habe selbst ich es begriffen. Also das Mikro funktioniert klar und deutlich.
Frage: Könntest du mich durch den Dschungel des Effektmoduls führen?
freue mich auf deine Antwort

LG
Hamklick
 
Super, dass ich mal helfen konnte. So mancher Kollege glaubt das ja nicht wirklich, gell.

Die FX Sektion... kein Problem
Nimm Platz und einen Kecks.

Schau dir mal die Pultoberfläche nochmal an und gehe im Kanalzug nach unten zu den roten Knöpfen. Der erste von unten, da wo FX dran steht ist derjenige welche das Signal dieses Kanalzuges zum Effekt schickt aber auch nur dann, wenn der Fader in diesem Kanal aufgezogen ist. Man nennt dies Postfader, da das Signal erst nach dem Fader abgeriffen wird und damit proportional dazu mitgeht. Das macht Sinn, denn je mehr Pegel du dann am Kanalfader gibst, desto mehr Pegel geht auch an das FX. Klar soweit?

Also den Fader erstmal so weit hochziehen wie es gewünscht ist.

Damit überhaupt was raus kommt musst du auch den Knopf ganz rechts im FX Bereich aufdrehen. Dieser ist mit FX Send beschriftet.
Diesen stellst du am besten mal auf 0dB (Mittenstellung) ein.

Nun musst du noch den blauen Fader mit der Beschriftung FX RET aufziehen. Ich würde mal -10dB anpeilen. Dann das Routing nicht vergessen und den MAIN Knopf neben dem blauen Fader drücken. Erst dadurch wird das Ausgangssignal des Effektweges auf die Sterosumme geroutet.

Nun noch ein Programm am FX auswählen. Das machst du mit dem anderen Knopf in der FX Sektion, welcher mit Program bezeichnet ist. Ich denke, dass die Anzeige beim drehen blinkt und wenn du diesen Knopf drückst das FX Program übernommen wird. Dann sollte da nix mehr blinken.

So, nun ins Mikro sprechen und im Mikrofonkanal am roten FX Knopf aufdrehen. Und... halllllts nuuuuun?

Letztendlich kannst du nun in jedem Kanalzug über den roten FX Knopf das dort eingespeiste Signal über den FX jagen und hörst es gleich. Den Effektanteil kannst du auf zwei Wege bestimmen.
1. Mit dem FX Send
2. Mit dem FX RET (blauer Fader).

Du hast dabei immer nur einen FX in Summe, kannst also nicht unterschiedliche Effekte in unterschiedlichen Kanälen erzeugen, da nur ein FX eingebaut ist und dieses eben nur einen Effekt erzeugen kann.
Es ist manchmal hilfreich (je nach FX) mehr Pegel drauf zu geben und dafür den Pegel im Mix (blauer Fader) zurück zu nehmen. Man kann damit das Rauschverhalten oder auch die Effektstärke beeinflussen und ausbalancieren. Einfach mal damit spielen.
 

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