Hilfe, Ich verlerne das Singen...

  • Ersteller Saracan
  • Erstellt am
S
Saracan
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
03.05.14
Registriert
30.04.06
Beiträge
254
Kekse
265
Ort
Mainz
Zumindest kommt es mir so vor.

Ich singe eigentlich nur im hiesigen Schulchor, das aber seit mittlerweile immerhin 9 Jahren. Allerdings habe ich in letzter Zeit das Gefühl, einfach das Singen zu verlernen.

Das fängt mit dem Klang ansich an - hört sich manchmal mehr an wie sprechen als wie singen, zu "flach", keine Kraft/Energie dahinter. Das geht weiter mit dem Gekrächze, das teilweise rauskommt, wenn ich nen Ton halte. Weiß nicht, wie genau ich das beschreiben soll. vielleicht so: Anstatt einer geraden Line kommt was raus, das Tonhöhenmäßig so aussieht wie ein Seismographenbild - das ist auch nie ganz gerade, sondern schwankt immer ein bisschen. Jetzt nicht wie bei nem Erdbeben ;) Aber auch nicht irgendwie gleichmäßig-Tremoloartig, sondern so kieksig, wenn ich ein Wort dafür finden müsste.

Das seltsame ist, dass ich mir recht sicher bin, das schonmal besser gekonnt zu haben. Bin nicht sicher, wie lange sich das jetzt zum negativen verändert, aber doch schon ne Weile. Auch vom Gefühl kommt mir alles... falsch vor; früher war ich nach dem Einsingen irgendwie in einer "Stimmung", mit der ich singen konnte. Jetzt bin ich hinterher immer noch in meiner "Sprechstimmung". Und was dann rauskommt, siehe oben.

Jetzt bin ich ratlos. Hatte eigentlich gehofft, vielleicht mal Gesangsmäßig "mehr" zu machen - aber im Moment gehr garnichts mehr. Anfangs dachte ich, ich wäre einfach Erkältet, aber das ist schon ne Weile her... mittlerweile machen mir die Proben eifnach keinen Spass mehr, und ich bin hinterher irgendwas richtung verzweifelt -_-

Hat irgendjemand ne Idee, was daran Schuld sein könnte? Kaputtgesungen, äußere Einflüsse, oder höre ich mich nach 9 Jahren einfach nur mal selbst? -_-
Hatte eigentlich gehofft, mit meiner Stimme noch ein bisschen was anfangen zu können...
 
Eigenschaft
 
Hallo Saracan,
für mich hört sich das extrem nach falscher bzw. fehlender Gesangstechnik an.
So wie Du dein Problem beschreibst, bin ich mir ziemlich sicher, dass Einzel-Gesangsunterricht Dir viel bringen würde.
Es könnte natürlich auch sein, dass Du Dir tatsächlich einen Stimmschaden geholt hast; aber das kann man aus der Ferne nicht beurteilen, das kann auch ohnehin nur ein Phoniater. Mit der richtigen Therapie lassen sich aber fast alle Stimmstörungen behandeln.
Was singt Ihr denn so im Schulchor ? In welcher Stimmlage singst Du (falls Ihr überhaupt eine Einteilung habt).
schöne Grüße
Bell
 
Nun, an richtigen gesangsunterricht hatte ich auch schon gedacht, aber seit einiger Zeit habe ich schon fast das Gefühl, da ist Hopfen und Malz bei mir verloren. Aber wenn das wirklich "nur" an der Technik liegt, besteht noch Hoffnung...

Ja, wir haben ne Einteilung, eben SATB, und ich singe Bass. Naja, was gibt es dazu noch zu sagen; subjektiv singen wir im Bass oft auch recht hoch, obwohl ich mir das vielleicht auch nur Einbilde, weil ich gerade mit höheren Sachen noch mehr Probleme habe.

Musikmäßig zimlich gemischt, zu Weihnachten wollen wir z.B eine Messe singen, vor einiger Zeit hatten wir mal ein Abba-Medley einstudiert... wir haben kein "festes" Repertoire, sondern studieren meistens was neues für die Auftritte ein (Gibt eben zwei, einmal das Musikfest im Sommer und dann ein Weichnachtskonzert).
 
Das Gefühl "auf einmal" im Chor nach dem Einsingen "Kaputtgesungen" zu sein kenne ich auch.
(...nach acht Jahren)
Beobachte mal ganz genau, was euer Lehrer beim Einsingen macht.
Macht der Chorleiter seit Jahren das gleiche Einsingprogramm?
Verleitet er euch zum Pressen? Singt er die Höhe nicht gut oder gar nicht ein?
In der Richtung könntest Du die Antwort finden.
Vielleicht hilft es Dir einfach, wenn Du Dir einen anderen Chor, einen anderen Chorleiter suchst.

Das ist momentan meine Konsequenz, denn ich habe festgestellt, woher es kommt: Im Chor bin ich selbst so "festgesungen" auf alte, schlechte Angewohnheiten, dass ich mich damit selbst blockiere.
 
Vermutlich hast Du noch keine trainierte Kopf-/Mischstimme, die bei den höheren Tönen im Bassrepertoire durchaus schon gefragt ist, und neigst eher dazu, die Bruststimme hochzuziehen und zu pressen. Da ist mit Technik noch viel zu machen.
 
Guten Morgen,

mir fällt jetzt spontan das Stichwort "Stimmbruch" ein. Was sagen denn die Experten an Board? Kann das auch damit zusammenhängen?
 
Wenn einer schon "Bass" ist - eher nicht mehr. Während des "harten" Stimmbruchs kann man noch keinen Bass abrufen, der für einen Chor dauerhaftg genug wäre.
 
Nunja, mittlerweile bin ich zwanzig, ich hoffe doch, dass das mittlerweile rum ist, so Stimmbruchmäßig ;) Nein, ich denke, was Benno _8) auch nochmal genannt hat, stimmt vermutlich (Hoffentlich). Gut möglich, dass mir einfach die Technik fehlt, bzw. ich mir eine falsche angeeignet habe. Was mich eben irritiert hat, war, dass die Probleme erst seit einiger Zeit auftreten und ich vorher die Probleme so nicht hatte.

Hm, da IcePrincess gefragt hatte: Wir machen zum einsingen oft die selben Techniken. Ich glaube nicht, dass er die Höhen nicht gut genug einsingt; Allerdings auch meine einzige Chorerfahrung, ich kenn halt nichts anderes...

Ich glaube nicht, dass unsere Chorleiterin uns zum Pressen verleitet; eher im Gegenteil, sie weist uns schon darauf hin, wenn gepresst wird. Allerdings sind wir halt schon ein paar Personen, da kann sie auch schwer auf jeden einzeln achten. Sie gibt uns auch oft Hilfestellungen, wie wir singen sollen bzw. wie wir das bewerkstelligen können. Aber dass cih mir eben was falsches angewöhnt habe, ist nicht auszuschließen, zumal man sowas nicht wirklich so gut beschreiben kann...
 
Hallo !
Im Chor ist es einfach nicht möglich, auf jeden einzelnen zu achten, und dann kommt es auf den Gesamtklang an und eben nicht auf den individuellen Klang einer Stimme - gut möglich also, dass Eurer Chorleiterin einiges entgeht.
Ich selbst war immer nur Solistin, habe aber manchmal Gesangsschüler, die im Chor singen, teilweise auch schon länger. Ich staune immer wieder, wie wenig gesunde und effektive Gesangstechnik manche beigebracht kriegen - auf das Einsingen im Chor würde ich mich also nicht verlassen. Einsingen kann viel bringen oder aber total uneffektiv sein. Auf das Wie kommt es an.
Es gibt auch Gesangslehrer bzw. -methoden, die das Einsingen völlig überflüssig finden.
Saracan, da Du ja anscheinend gerne singst, würde ich Dir zu (ein paar) Einzel-Gesangsstunden raten.
schöne Grüße
Bell
 
Wenn Du 20 bist und seit 9 Jahren im Chor singst, schließe ich daraus, daß Du schon vor dem Stimmbruch angefangen hast und die Stimmlage gewechselt hast. Wie hat sich Deine Stimme denn über die gesamte Zeit entwickelt?

Meine Chorerfahrung beginnt erst mit dem letzten Schuljahr, als ich 18 war. Dem Schulchor bin ich aber noch lange treu geblieben. Die Basspartien waren eigentlich mit Bruststimme zu schaffen, im oberen Randbereich eben etwas anstrengend. In der Masse klang das noch ganz passabel. Erst in den letzten Jahren bin ich dahintergekommen, eben auch durch individuellen Gesangsunterricht,, daß die vorher kritischen Töne wesentlich einfacher und wohlklingender werden, wenn ich sie kopfiger und technisch sauberer singe.
 
Hm, zu meinem Stimmbruch ansich habe ich quasi keine Erinnerung ;)

Bin halt in der fünten Klasse in den Chor gegangen, anfangs im Unterstufenchor gabs anisc nur zwei Stimmen - Sopran und Alt? - War jedenfalls in der tieferen. Dann nach der 7. Klasse kam ich dann in den "richtigen" Chor, anfangs Tenor, und später - zwei jahre später? Oder ein Jahr? Dann Bass. Und seitdem bin ich da.

Richtig bewusst auf meine Stimme geachtet hab ich Anfangs garnicht. Weiß auch nichtmehr, was wir an Erklärungen von unserer Chorleiterin bekommen haben...
Irgendwann haben wir dann eine neue Leiterin bekommen, vor vier oder fünf jahren, und die hat mehr darauf geachtet, wie wir singen. Klar, in nem Chor kann sie nicht jedem zuhören, aber sie hat eben mehr Anleitung gegeben, wie wir singen sollen, auch mal Leute einzeln singen lassen oder in kleinen Gruppen. Ich hatte den Eindruck, dass mir die Erläuterungen zimlich geholfen haben, bin z.B deutlich höher gekommen als vorher, war auch allgemein mit meinem "Klang" zufrieden. Und jetzt, ich weiß eben nicht seit wann, gehts wieder abwärts, obwohl ich eigentlich dachte, die Sachen "verinnerlicht" zu haben, mich also selbstständig einzustellen...

Es gab zwischendrin mal eine längere Pause, kamen ein paar Sachen zusammen, aber das waren vielleicht drei Monate... weiß nicht, ob das seit dann ist. Irgendwie war ich mit mir zufreiden und hab nichtmehr drauf geachtet, was genau ich getan habe, weil es eben funktioniert hat, wie ich das wollte. Und jetzt tut es dass nichtmehr; und ich weiß auch nichtmehr, was ich früher anders gemacht habe ;)

Werde mich mal nach Gesangsunterricht umsehen; allerdings wird das vielleicht noch ein halbes jahr warten lassen, bis ich ein bisschen Geld verdiene. Und solange irgendwie so versuchen, mich durchzuschlagen ;)
 
Hallo !
Vielleicht solltest Du in der Zwischenzeit sicherheitshalber einen Phoniater Deinen Stimmapparat anschauen lassen, damit Du schon mal weisst, ob organisch alles ok ist.
Eigentlich kann man Singen ebensowenig "verlernen" wie Fahrradfahren. Wenn man längere Zeit nicht gesungen hat, dann spricht die Stimme schwerer an, die Stützmuskulatur funktioniert nicht mehr so gut, das ja. Aber das hat man durch entsprechendes Training schnell wieder drauf. Es ist sozusagen nur der mechanische bzw. technische Aspekt. Das Gefühl fürs Singen verliert man nicht.
Alles Gute !
Bell
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben