Hilfe Mundharmonika: Lehrbuch für das Selbststudium

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Hallo Leute !

Ich wollte Mundharmonika spielen lernen und habe von meinem Großvater folgende chromatische Mundharmonika bekommen:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/07/Chrom_Mundharmonika.jpg

Meine Frage ist nun welches Lehrbuch ihr empfehlen könnt für das Selbststudium.


Danke !

Alex

Ich kann Dir aus meiner Warte nur sagen: Ich habe nie ein Mundharmonika-Lehrbuch zur Hand genommen. Kann Dir deshalb also auch kein Buch empfehlen, weil ich auch keines kenne.

Ich weiß nicht, wie alt Du bist. Je jünger, desto besser - das gilt natürlich generell für alles im Leben :)
Kannst Du ein anderes Instrument spielen? Für mich war und ist Mundharmonika immer ein "Nebeninstrument", d.h. ich spiele ein Hauptinstrument (Klavier,Hammond, in meinem Falle, leidlich Guitarre) und MH ist eben so eine Art "Abfallprodukt" - entschuldige den Ausdruck, soll das Instrument oder die Spieler keineswegs abwerten.

Ich will nur sagen, man spielt es nebenher. Mein Rat, wenn Du noch kein anderes Instrument spielst, lerne erst ein anderes, am besten Klavier, wenn Du jung bist.

Für viele, und das verstehe ich durchaus, kann es auch der Einstieg in die Musik sein.
Aber ich halte die MH nicht für einen geeigneten Einstieg.

Man sollte bereits ein Instrument beherrschen, insbesondere, wenn Du mit Chromonika anfangen willst.

Mit der Bluesharp ist es etwas anderes, da kann man ruhig mal nach Herzenslust in beiden Richtungen drauf rumtröten und seinen Sound testen. Und einen Blues spielt man dann schon recht schnell.

Aber Chromonika ist schwierig. Du mußt Tonleitern und Melodien üben. Als Etüden, Dur- und Molltonleitern rauf und runter in allen Tonarten, damit Du Dich auf dem Instrument auskennst.

Kannst natürlich auch bevorzugte Melodien in bestimmten Lagen einüben.

Über die Theorie der Mundharmonika und Chromonika im besonderen findest Du im Internet sicher haufenweise Information.

Ich wäre mal interessiert, zu hören, wie andere Harp und Chromonikaspipeler das sehen.

Viel Erfolg,

Don
 
Moin!

Danke schonmal für deine Antwort !

Es ist so , ich bin 22 Jahre alt und spiele seit mehreren jahren 6 und 12 saitige Akustikgitarre und wollte mich nun zur Mundharmonika weiterarbeiten :)

Ich wollte aber nicht die Gitarre damit begleiten, sondern wirklich die MH als Vollinstrument nutzen, da ich insbesondere Country und Blues klasse finde.

Ich habe mir das mit der Chromonika auch nochma überlegt und finde du hast recht, dass diese für nen Anfänger zu heftig ist.

Kaufe mir erstmal ne Harp für um die 25€ zum Einstieg.

Könnt ihr dafür eher nen Buch empfehlen?

Hoffe auf viele Antworten!

MfG

Alex
 
Moin!

Danke schonmal für deine Antwort !

Es ist so , ich bin 22 Jahre alt und spiele seit mehreren jahren 6 und 12 saitige Akustikgitarre und wollte mich nun zur Mundharmonika weiterarbeiten :)

Ich wollte aber nicht die Gitarre damit begleiten, sondern wirklich die MH als Vollinstrument nutzen, da ich insbesondere Country und Blues klasse finde.

Ich habe mir das mit der Chromonika auch nochma überlegt und finde du hast recht, dass diese für nen Anfänger zu heftig ist.

Kaufe mir erstmal ne Harp für um die 25€ zum Einstieg.

Könnt ihr dafür eher nen Buch empfehlen?

Hoffe auf viele Antworten!

MfG

Alex

Übrigens habe ich letztens im Musikladen eine - gut kann sein, daß es eine chinesische war - Blues Harp in Bb für 6.50 gekauft. Ich bin sehr zufrieden damit.

Also, wenn Du einen Musikladen in der Nähe hast, mag sich lohnen, da auch mal 'reinzuschauen.

25€ ist schon heftig, aber ich glaube, das sind die Preise für Hohner, die aber heute auch nicht mehr in Schwarzwaldhäuserlstuben von Einheimischen, begleitet von Kuckucksuhren, in liebevoller Handarbeit zusammengesetzt werden sondern auch, wenn hundertmal Hohner draufsteht, aus dem fernen China kommen.


--
Don
 
Ich will nur sagen, man spielt es nebenher. Mein Rat, wenn Du noch kein anderes Instrument spielst, lerne erst ein anderes, am besten Klavier, wenn Du jung bist.

Man sollte bereits ein Instrument beherrschen,

Mann, was für ein Unsinn!

Die Mundharmonika ist ein vollwertiges Instrument und bei einigen Stimmungen* umfassender als reine Melodieinstrumente, da sie über Akkorde verfügt und man damit begleiten kann.

Die Mundharmonika ist gerade für Anfänger geeignet, weil man schnell Erfolgserlebnisse hat und dennoch einen endlosen Raum für Entwicklung und Verbesserung.

*insbesondere: Spiralstimmung - siehe bspw. www.bluesharmonica.de

Und noch was: lass die Finger von den Billiginstrumenten, damit tust Du Dir absolut keinen Gefallen. 33 € für ein gutes Musikinstrument ist nicht zuviel verlangt. Andere geben das alle vier Wochen für neue Saiten aus.

Gute Grüße
Heiner
 
Zuletzt bearbeitet:
Mann, was für ein Unsinn!

Die Mundharmonika ist ein vollwertiges Instrument und bei einigen Stimmungen* umfassender als reine Melodieinstrumente, da sie über Akkorde verfügt und man damit begleiten kann.

Die Mundharmonika ist gerade für Anfänger geeignet, weil man schnell Erfolgserlebnisse hat und dennoch einen endlosen Raum für Entwicklung und Verbesserung.

*insbesondere: Spiralstimmung - siehe bspw. www.bluesharmonica.de

Und noch was: lass die Finger von den Billiginstrumenten, damit tust Du Dir absolut keinen Gefallen. 33 € für ein gutes Musikinstrument ist nicht zuviel verlangt. Andere geben das alle vier Wochen für neue Saiten aus.

Gute Grüße
Heiner

Na ja, den etwas ruppigen Unterton will ich mal überlesen. Ich bin ja sonst auch nicht zimperlich :)

Aber, Heiner, ich frage Dich nur eins: Spiralstimmung - warum kommst Du einem Anfänger mit sowas?

Auch halte ich es für Quatsch, einer Mundharmonika eine andere Stimmung zu verpassen.
Es mag mal ein interessantes Experiment sein. Aber damit anzufangen? Nein.

Ich habe das auf Deiner Seite mir mal eben angesehen. Damit generiert man ein neues Genre, hat aber nicht den Anfangserfolg, eben so zu klingen, wie alle anderen Bluesharp-Spieler auch.

Den schnellen Anfangserfolg als Musikinstrumenten-Neueinsteiger, den will ich nicht von der Hand weisen, aber mit Spiralstimmung erreichst Du den sicher nicht.


Ach ja, noch mal: auch Billiginstrumente können gut sein. Da widerspreche ich Dir ausdrücklich. Und daß teure MHs nicht immer gut sein müssen, beweist eine Marineband von Hohner, die ich mal gekauft habe, die ersten einen viel zu kleinen Korpus hat und zudem noch dünn klingt. Seitdem meide ich die Marineband.


--
Don
 
Hallöchen!

Vielleicht begründest Du Deine Dogmen mal, Don - dann könnte man auch argumentativ darauf antworten.

Ich versuche es dennoch:

Die Richterstimmung handelt sich durch ihre Tonanordnung drei (völlig unnötige) Nachteile ein:

1. Aufgrund der fehlenden Töne können viele Melodien nur mit der Bending-Technik gespielt werden, was es dem Anfänger nicht gerade erleichtert.
2. Durch die wechselnde Tonanordnung in jeder Oktave werden verschiedene Spielpattern für ein und dasselbe Lick in unterschiedlichen Tonhöhen erforderlich - Unfug und Erschwernis nicht nur für Anfänger.
3. Die Richterstimmung verfügt lediglich über drei Akkorde, wobei ausgerechnet die Dominantstufe nur in Moll vorliegt - sie vergeudet damit das Potential der Mundharmonika als solcher.

Mit einer neuen Tonanordnung generiert man im Übrigen kein neues Genre, sondern allenfalls ein neues Instrument. Es sind aber Haltungen wie die Deine, die dafür sorgen, dass nun einmal etablierte Standards hochgehalten werden gleichgültig ob man mittlerweile Verbesserungen vornehmen könnte. Motto: "ich halte es für Quatsch... " Ohne Begründung. Ohne Argumentation. Einfach nur konservatives Denken.

Schönen Tach noch!

Heiner
 
Sorry für das Pseudomodding, aber könntet ihr beim Thema bleiben.
Hier will jemand Mundharmonika lernen und nicht eine Diskussion über die Vor- und Nachteile der jeweiligen Harps führen.

@Profiler2k:
Ich empfehle dir auch mit der Bluesharp anzufangen. Am besten kaufst du dir eine in C-Dur, denn die meisten Bücher setzen diese Stimmung voraus.
Meine erste Harp war eine von Lee Oskar in C-Dur. Die Ansprache der einzelnen Kanzellen fand ich recht gut, man braucht bloß etwas Übung bis man nur gezielt eine Kanzelle trifft, also die Löcher an denen man zieht und bläst, da die meiner Meinung nach sehr nah aneinander liegen. Näher als bei der Marine Band Classic zumindest, die ich hier aber nicht gerne empfehlen würde.
Ich würde auhc sagen, dass du schonmal so 20 Euro für die Mundharmonika ausgeben solltest, denn dann hast du auch sicher eine gute, wobei es natürlich bei den billigeren auch Perlen gibt, die gut sind.
Aber zurück zu deinem eigentlichen Thema, der Lehrbuchsuche.
Ich habe mit "Rock Blues und Country Harp" von Martin Rost angefangen, welches meiner Meinung nach nicht sehr motivierend ist. Da ich nur das Buch kenne , kann ich dir kein weiteres Empfehlen. Sorry.
Aber der Youtube-Kanal von Adam Gussow, dem Harpspieler von Satan and Adam, ist recht interessant für Harpspieler:
Hier der Link
Außerdem findest du auf harptabs.com einige Bluese(was ist eigentlcih die Mehrzahl von Blues?), die interessanter sind, als die in dem Lehrbuch von Martin Rost und die du auhch ohne große Vorkenntnisse spielen kannst:
Hier ein Beispiel

Ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen.

mfg Rasta P.
 
Hallöchen!

Vielleicht begründest Du Deine Dogmen mal, Don - dann könnte man auch argumentativ darauf antworten.

Ich versuche es dennoch:

Die Richterstimmung handelt sich durch ihre Tonanordnung drei (völlig unnötige) Nachteile ein:

1. Aufgrund der fehlenden Töne können viele Melodien nur mit der Bending-Technik gespielt werden, was es dem Anfänger nicht gerade erleichtert.
2. Durch die wechselnde Tonanordnung in jeder Oktave werden verschiedene Spielpattern für ein und dasselbe Lick in unterschiedlichen Tonhöhen erforderlich - Unfug und Erschwernis nicht nur für Anfänger.
3. Die Richterstimmung verfügt lediglich über drei Akkorde, wobei ausgerechnet die Dominantstufe nur in Moll vorliegt - sie vergeudet damit das Potential der Mundharmonika als solcher.

Mit einer neuen Tonanordnung generiert man im Übrigen kein neues Genre, sondern allenfalls ein neues Instrument. Es sind aber Haltungen wie die Deine, die dafür sorgen, dass nun einmal etablierte Standards hochgehalten werden gleichgültig ob man mittlerweile Verbesserungen vornehmen könnte. Motto: "ich halte es für Quatsch... " Ohne Begründung. Ohne Argumentation. Einfach nur konservatives Denken.

Schönen Tach noch!

Heiner

Hallo, Heiner,

danke für Deine Stellungnahme. Ja, ich habe mit meiner Titulierung als ,,Quatsch" vielleicht etwas überzogen und zu sehr meine persönliche Präferenz ausdrücken wollen, als Argumente zu liefern.

Ich wolte eigentlich darauf hinaus, daß man einen Anfänger nicht mit einer unorthodoxen, oder sagen wir, seltenen Stimmung konfrontiert, wenn er gerade dabei ist, das Genre der Bluesharp zu ergründen.

Dennoch behaupte ich, daß Du mit einem anderen Instrument (MH in Spiralstimmung) auch ein neues Genre schaffst, denn Du wirst das typische Bluesgenre mit der Spiralstimmung nicht treffen, weil der Witz ja gerade darin besteht, aus der von Hohner weltweit verbreiteten Mundharmonika in ihrer ihr eigenen (Richter-) Stimmung, die Licks herauszuholen, die man eben hört und immer wieder hört und die dieses Genre geprägt haben.

Es ist eben eine Disziplin - mit ihren Mängeln, mag sein.

Ich würde einem, der Portugiesisch lernen will, doch auch nicht sagen, lerne besser Esperanto, damit erreichst Du viel mehr Menschen, die Dich verstehen.

Ich will vielleicht noch einen Vergleich in der Instrumentenwelt hinzuziehen: Die Hammondorgel wurde von Laurens Hammond konzipiert mit einem Baßpedal ohne Sustain (String Baß). Dieser ,,Mangel" hat bei vielen Organisten, Jimmy Smith, Joey Defrancesco, dazu geführt, daß sich ein Genre der Hammondmusik mit Baßbegleitung entwickelt hat, das darin besteht, den Pedalton kurz anzureißen (toe tapping) und ansonsten aber linke Hand Baß zu spielen.

Jetzt gibt es - einige wenige -, die mit Sustain (Spielhilfe nenne ich es mal) arbeiten.
Die fallen heraus aus dem Genre, oder nennen wir es mal, sie stehen am Rande.
Werden belächelt, ach so, ja mit Sustain, das ist ja kein Kunststück.

So ähnlich wird es sich mit der Spiralstimmung verhalten.

Übrigens: Frage am Rande: Was haltet Ihr von einem Harper, der zum Change-Wechsel (Tonika-> Subdominante), die Harp wechselt?

Wäre ja auch eine Methode, die "Mängel" der Richterstimmung zu umgehen.


Viele Grüße und nichts für ungut,

Don
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Don,

also ich finde es in Ordnung, wenn ein Harper die Harp wechselt :) Die Gruppe Sväng bspw. macht das ständig - und deren Bandleader ist Doktor der Muha (ehrlich wahr!).

Das mit der Hammondorgel glaub ich Dir gern, aber die Analogie zur Spiralstimmung passt nicht. Die Spiralstimmung erschließt sich dem Anfänger intuitiver und schneller als die Richterstimmung, und er kann darauf ebenso bluesige Licks runterreißen wie auf der Richter - allerdings mit wesentlich weniger Übungsaufwand. Tatsächlich wirst Du gar nicht hören, ob ein Stück auf einer Richter- oder Spiralharp eingespielt wurde - es sei denn, die Spiralharp verrät sich durch die Akkorde, die die Richter ja nicht hergäbe.

Noch zur Hammond: spielt man dann zusätzlich zu der Bassbegleitung mit der linken Hand noch eine (staccatoartige) Pedalbegleitung? Falls ja: in derselben Oktave?

Gruuuß,
Heiner
 
Ich bin Bluesharp Anfänger und lerne zur Zeit nach dem Buch Mundharmonika spielen - mein schönstes Hobby von Perry Letsch (mit CD).

Ich (als Anfänger der noch kein anderes Lehrbuch kennt) finde es durchaus gelungen und arbeite gerne damit. Es setzt eine diatonische Mundharmonika (10 Kanzellen) mit Richterstimmug in C voraus.

Gruß, bv
 
Hi Don,

also ich finde es in Ordnung, wenn ein Harper die Harp wechselt :) Die Gruppe Sväng bspw. macht das ständig - und deren Bandleader ist Doktor der Muha (ehrlich wahr!).

Das mit der Hammondorgel glaub ich Dir gern, aber die Analogie zur Spiralstimmung passt nicht. Die Spiralstimmung erschließt sich dem Anfänger intuitiver und schneller als die Richterstimmung, und er kann darauf ebenso bluesige Licks runterreißen wie auf der Richter - allerdings mit wesentlich weniger Übungsaufwand. Tatsächlich wirst Du gar nicht hören, ob ein Stück auf einer Richter- oder Spiralharp eingespielt wurde - es sei denn, die Spiralharp verrät sich durch die Akkorde, die die Richter ja nicht hergäbe.

Noch zur Hammond: spielt man dann zusätzlich zu der Bassbegleitung mit der linken Hand noch eine (staccatoartige) Pedalbegleitung? Falls ja: in derselben Oktave?

Gruuuß,
Heiner


Heiner,

zum Harmonikawechsel: Ich habe in den 60ern viele Konzerte des American Folk Blues Festival gesehen, Sonny Boy Williamson, Lightnin' Hopkins, Sleepy John Estes, Memphis Slim, Howlin Wolf, John Lee Hooker, Buddy Guy, und habe *nie* einen Spieler gesehen, der sich zweier Harps bediente.

Sonny Boy Williamson steckte sich eine Hohner Mini-Mundharmonika in seine Nüstern. Aber ich habe nie zwei gesehen, auch wenn er zwei Nasenlöcher hatte :)

Doktor der Muha kenne ich nicht. Vielleicht habe ich 50 Jahre die Szene nicht beobachtet seitdem, ich spiele halt die Harp, und für meinen Geschmack ist mit zwei Harps zu spielen, ich nenne es mal, unsportlich.

Zu Deiner Frage was das Hammond toe tapping berifft: Man spielt dann durchweg LH-Baß,
und gleichzeitig mit jedem Tastenanschlag einen kurzen tap (grunt, grunz) mit dem Baßpedal. Dabei ist es nicht wichtig, daß man oktavparallel spielt. Man kann auch auf der Stelle tappen. Je nach Laune. Man findet unterschiedliche Techniken, bis hin zum exakten Unisonospiel.

--
Don

P.S. In der oben aufgelisteten Folkblues Musikerliste sind einige, die nicht Harp spielen.
Ich habe sie nur mit erwähnt, weil sie Teil der jeweiligen Besetzung waren und mir noch in Erinnerung sind.
 
Hi Don,

ah , verstehe, das ist interessant für mich mit der Hammond - danke für die Aufklärung. Beim nächsten Stück, bei dem ich die NI B4 verwende, werd ich das ausprobieren.

Noch zur Harp: Unsportlich - na ja. Ein diatonisches Instrument ist nun mal eingeschränkt. Dafür trägt es weniger auf als ne Hammond + Leslie Cab. Die Jungs, die Du erwähnst, haben freilich auch nur Melodie und keine komplette Akkordbegleitung gespielt (und zwar zu einfachen Kadenzen). Aber: weil ich auch nie Lust zum Harpwechsel hatte, spiele ich gern Spiral.

Man kann auf einer Richter-Harp vollchromatisch spielen, aber das ist etwas für Experten und nichts für Anfänger - hör Dir mal Howard Levy und Carlos del Junco an. Das ist die heutige Generation der Virtuosen. Und wenn Du die hörst, wird Dir auch schlagartig klar, weshalb es mich ärgert, wenn Du behauptest, man spiele Harp halt so nebenher.

Gruuuß,
Heiner
 
Hi Don,

ah , verstehe, das ist interessant für mich mit der Hammond - danke für die Aufklärung. Beim nächsten Stück, bei dem ich die NI B4 verwende, werd ich das ausprobieren.

Noch zur Harp: Unsportlich - na ja. Ein diatonisches Instrument ist nun mal eingeschränkt. Dafür trägt es weniger auf als ne Hammond + Leslie Cab. Die Jungs, die Du erwähnst, haben freilich auch nur Melodie und keine komplette Akkordbegleitung gespielt (und zwar zu einfachen Kadenzen). Aber: weil ich auch nie Lust zum Harpwechsel hatte, spiele ich gern Spiral.

Man kann auf einer Richter-Harp vollchromatisch spielen, aber das ist etwas für Experten und nichts für Anfänger - hör Dir mal Howard Levy und Carlos del Junco an. Das ist die heutige Generation der Virtuosen. Und wenn Du die hörst, wird Dir auch schlagartig klar, weshalb es mich ärgert, wenn Du behauptest, man spiele Harp halt so nebenher.

Gruuuß,
Heiner

Hallo Heiner,

danke für die Informationen über neue zeitgenössische Harpspieler. Werde ich mir mal anhören. Meinst Du, die sind alle mit der Harp als Erstinstrument großgeworden oder haben die vielleicht auch vorher ein anderes Instrument gespielt, bevor sie zur Harp kamen?

Gut, ich verstehe ja, daß es Widerspruch provoziert, wenn man die Harp als "Nebeninstrument" bezeichnet. Ich wies ja auch daraufhin, daß ich es keinesfalls abwertend meine und wenn jemand virtuos darauf wird, dann ist es auch nicht mehr das Neben- sondern das Hauptinstrument.


B4II habe ich auch neben meinen echten Hammonds und ich habe mir jetzt gerade einen
B4D gekauft, aber das diskutieren wir besser unter Keys->Klavier,Organ&Vintage, bei Bedarf :)

--
Don
 
ich geb einfach mal meinen Senf zu beiden Themen dazu:

was das Lehrbuch angeht: ich hab auch mit Martin Rost angefangen, find das Buch aber, wenn ich es im nachhinein mit anderen vergleiche eher unpraktisch. Er hält sich halt zu viel mit überflüssigen Riffbeispielen u. Ä. auf, vor allem für Stile, die dich wahrscheinlich eh nicht interessieren. Wenn du Blues bzw. Blues-Rock spielen willst, kann ich da eher Steve Baker empfehlen. Wenn du mit dem Grundwissen durch sein solltest, gibts nämlich auch gleich noch erstklassige Fortsetzungslektüre für alles weitere. Ich hab mir die Playalongs zugelegt und die Playbacks inklusive Erläuterungen und Musiktheorie waren extrem hilfreich. Das Anfängerbuch hab ich zwar selbst nicht komplett gelesen, sollte aber mindestens genauso gut sein und dich auf den richtigen Weg bringen.

und zur Spiralstimmung:
was "Unsportlichkeit" etc. anbelangt, find ich ehrlich gesagt völlig uninteressant, man sollte sich wegen sowas nicht dem Fortschritt verschließen. Sonst würden wir immer noch mit extrem aufquellenden, im Normalzustand undichten und genagelten Harmonikas spielen.
Das Problem, das ich da aber sehe ist, dass die Bendings, die auf die Art und Weise überflüssig werden, doch gerade etwas gutes sind! Gerade das macht doch den bluesigen Sound aus und wenn man richtig Blues spielt, braucht man doch eh ein paar mehr Töne als die mixolydische Skala enthält. Und die normale Cross Position stellt da für mich die optimale Bauweise dafür dar, um alles abzudecken. Bei der Spiralstimmung seh ich z.B. grad nich so ganz, in welcher Tonart ich da die Blue Notes bequem vorfinde, in der Straight Position schonmal nur im 5. und 6. Kanal. Wie die Richter-Stimmung gebaut ist, hat schon seinen Grund, die Spiralstimmung scheint mir eher für Jazz und Folk brauchbar zu seinen, weniger für Blues, auch wenn ich natürlich die Vorteile bei der Akkordbegleitung seh.
Vielleicht hab ich aber auch nur die richtige Spielweise übersehen, lass mich gern überzeugen.

Blues zum Gruß
 
Hallo Feiron,

gute Einstellung :)

Obwohl ich Blues auf der Spiral Standard nicht unbedingt in der Straight Position spielen würde, sondern lieber bezogen auf 1 ziehen, ändert das doch nichts an Deiner richtigen Erkenntnis: man hat nicht in beiden Oktaven die gleichen Bending-Möglichkeiten.

Bezieht man sich auf 1 ziehen als Grundton, hat man die blue notes als Bendings in 3 und 10 ziehen, die blueswichtige kleine Terz jeweils als Naturton in 2 ziehen, 6 blasen, 9 ziehen und die ebenso wichtige kleine Septime jeweils als Naturton in 1 blasen, 4 ziehen und 8 blasen. D.h. in der mittleren Oktave fehlt die b5 und muss als Blowbend realisiert werden.

Damit lägen schon mal die wichtigen Töne für den Blues alle vor - um nun auch noch nach Kräften zu benden, kann man zusätzlich zur b5 - ebenfalls bluestypisch: die große Sexte in 4 ziehen und die große Terz in 6 ziehen sowie die große Septime in 1 und 8 ziehen als Bending spielen. Die Strategie ist also: die "Ecktöne" liegen alle direkt vor (- was schnelle Läufe begünstigt) und über Zwischentöne bringt man zusätzliche Bendings und zusätzliche Färbungen ins Spiel.

Gruuuß,
Heiner
 
hmm gut, auf die Art und Weise erhält man nen ähnlichen Tonumfang wie bei der Richter. Mit der Kombination aus mixolydischer und Blues-Skala müsste man dann nur die Bends im 1., 5., 7. und 8. Kanal vermeiden, komm ich da jetzt richtig mit?
Aber dann seh ich trotzdem noch als großes Defizit, dass die Blue Notes teilweise fehlen und weniger Bendings zur Verfügung stehen. Für schnelle Läufe und Akkordbegleitung mag die Stimmung definitiv besser sein, aber darum gehts ja im Blues nicht immer. Die würd ich dann wohl eher für jazzigere Sachen oder wirklich zur puren Begleitung einsetzen, als für Riff-Hackereien im Blues/Rock.
und wo willst du auf der Harp denn Blowbends anwenden? hier gibts doch diese Zweiteilung gar nich oder meinst du Overblows?
und kannst du eine Harp empfehlen für die Stimmung? hab nur mal schnell geschaut und hab eigtl. nur die Hohner/Seydel Modelle gesehen.
 
In 7 hast Du keinen Bend, da nur Halbtonabstand zwischen Blasen und Ziehen. Kanal 1 und 8 nicht vermeiden, sondern einsetzen! :) (Das ist immerhin der Leitton.) Die kleine Sekunde kannst Du in der Tat weglassen - es sei denn, Du willst mal n Gypsy-Lick einfließen lassen.

>>Aber dann seh ich trotzdem noch als großes Defizit, dass die Blue Notes teilweise fehlen und weniger Bendings zur Verfügung stehen. <<

Na ja, es fehlt nur eine b5. Dafür hast Du gegenüber der Richterstimmung einen logischen Aufbau, Akkorde und nur zwei Oktavpattern. Es kann aber durchaus zweckmäßig sein, zum Solospiel auf eine andere Harp zu wechseln. Nur: auch dafür ist die Richter nicht optimal. Besser sind bspw. der Spiral Bender oder die Henkerstimmung, vgl. http://www.bluesharmonica.de Wenn Du ganz extensiv benden willst, zieh Dir außerdem die Diminished und die Augmented rein - allerdings keine einfachen Stimmungen. Wenn man Sie beherrscht, haben sie einen extremen Bending-Charme.
vgl.: http://www.harponline.de >> Bluesharps >> Hohner >> XB-40 >> Soundsample

Bei diesen beiden hast Du in jeder Oktave das gleiche Pattern / die gleiche Tonanordnung und extensive Bendingmöglichkeiten.

Blowbends sind heruntergedrückte Blastöne.

Die Seydel Blues Session ist keine gute Harp, die Special 20 spiele ich am Liebsten, aber Du kannst Dir natürlich auch eine Marine Band oder die Seydel 1847 umstimmen oder bauen lassen.

Gruuuß,
Heiner
 
huh? na klar liegt in 7 nen Ganzton dazwischen. Laut der Skizze auf deiner Seite wäre da A-H, also müsste man zu B benden können.
Und mir is immer noch nich ganz klar, wo du auf der Spiralharp Blow Bends machen willst, die Ziehtöne sind doch durchgehend die Höheren. Zumindest kenn ich Bendings bisher nur auf diese Art und Weise.

und naja, was mich noch abschreckt, ist einfach der Preis...

und auf allzu lange jazzige Läufe setz ich bei meinen Soli eh weniger, was zum Teil auch daran liegen mag, dass ich noch nicht allzu lang spiele und mich das manchmal nich ganz traue, da ich mich da mit sowas noch schnell mal etwas verzetteln kann.

vom Harp-Wechsel während dem Spiel halt ich dagegen nich wirklich viel, da kommt dann doch der Purist noch etwas durch...

Ausprobieren werd ichs demnächst mal mit der Special 20, aber wegen der fehlenden Bends in 2 & 3 kann ich mir nich wirklich vorstellen, dass die Spirale die Richter für mich ersetzen kann. Die empfind ich nämlich so gar nicht als Nachteil. Auch die Tondopplung mit dem 3. Blaston find ich weniger lästig als nützlich, gut für überschüssige Luft beim Auflösen eines Laufs.
haben also meiner Meinung nach beide Stimmungen ihre Daseinsberechtigung ;)

btw schicke Aufnahme mit der Spiral Bender!
 
Ah, ja, 7 bei der dorischen! Bei der Spiral Standard nicht...
 

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