Hilfe,was für ein klavier besitze ich?

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Tyr666
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Kann mir jemand helfen um herauszufinden was für ein klavier ich besitze? das typen schild fehlt, das einzige was ich entdecken konnte ist ein mit bleistift in schönschrift geschriebenes wort : (Regel. 10686) dieses steht recht unten neben dem Metalrahmen auf dem Resonazboden und wurde vor dem lackiern draufgeschrieben.
 
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Hallo Tyr,

es wird hilfreich sein, wenn Du Fotos hier im Thread posten kannst, möglichst von Innen und von Aussen.

Viele Grüße,
McCoy
 
Es hat 85 tasten; wurzelholzfunier; kein kuinststoff (weder schrauben noch andere teile sind aus kunststoff)
 

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Hallo Tyr,

das ist schon mal ein guter Anfang. Es gibt hier im Board ein paar Fachleute, die evtl. anhand von Bildern von z.B. der Mechanik (Oberdämpfer, Unterdämpfer?) und anderer Innereien das Klavier in etwa einschätzen können, wenn Du Glück hast, sogar mit Hersteller und Baujahr. Dafür brauchen sie Bilder von Innen. Deshalb: Deckel oben und unten öffnen und Fotos machen. Wenn Du irgendwelche Zeichen, Logos oder so auf dem Guss-Rahmen oder sonstwo siehst, auch fotografieren, ebenfalls die Tastatur. Die Bleistiftschrift vielleicht auch.

Viele Grüße,
McCoy
 
Habe alles schon nach geschaut aber ausser dem mit Bleistift geschriebenen Wort ist nichts zu finden. werde aber noch ein paar fotos machen mit allen details vielen dank erst mal für die Mühe.
mfg Tyr
 
Es hat 85 tasten; wurzelholzfunier; kein kuinststoff (weder schrauben noch andere teile sind aus kunststoff)
Sieht aus wie ein Klavier aus der Zeit von der vorletzten Jahrhundertwende. Berliner Fabrikat, vielleicht Trautwein o.ä. Wahrscheinlich kreuzsaitig verspannter Oberdämpfer.

Dafür brauchen sie Bilder von Innen. Deshalb: Deckel oben und unten öffnen und Fotos machen. Wenn Du irgendwelche Zeichen, Logos oder so auf dem Guss-Rahmen oder sonstwo siehst, auch fotografieren, ebenfalls die Tastatur. Die Bleistiftschrift vielleicht auch.
Wenn wirklich absolut nichts zu finden ist, wird es schwer etwas über die Herkunft des Instrumentes herauszufinden. Klaviere aus dieser Zeit waren meist selbst an den Gussrahmen verziert. Häufig mit Emblemen oder irgendwelchen Ausstellungsmedaillien.

Habe alles schon nach geschaut aber ausser dem mit Bleistift geschriebenen Wort ist nichts zu finden. werde aber noch ein paar fotos machen mit allen details vielen dank erst mal für die Mühe.
mfg Tyr
Du kannst zum fotografieren die beiden Frontplatten (Unter- und Oberrahmen) abnehmen. Keine Sorge, dass ist keine Hexerei und erklärt sich, wenn Du es siehst, praktisch von selbst. Auch die Tastenklappe kannst Du noch oben hin rausnehmen. Alles weitere dann wenn ich die Fotos sehe :)
 
So, hier sind noch einige fotos aus dem innenleben.
Klavier (2).jpgKlavier (1).jpgKlavier (9).jpgKlavier (11).jpgKlavier (10).jpg
 

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Tja :)

Also bei Deinem Klavier handelt es sich um einen sogenannten kreiuzsaitig verspannten Unterdämpfer. "Kreuzsaitig" deswegen, weil die Bass- und die restlichen Saiten über Kreuz verlaufen. "Unterdämpfer" bedeutet, dass die Saiten unterhalb der Hammeranschlagslinie abgedämpft werden. Dein Klavier ist ungefähr aus der von mir oben angegebenen Zeit, man sieht es an den Mechanikwangen (noch aus Holz), dem Pilotenstecksystem an den Tasten und natürlich am Gehäuse. In dieser Zeit gab´s den Wechsel von der Ober- zu der Unterdämpfermechanikkonstruktion. Insofern hast Du sogar aufgrund der Konstruktion ein modernes Klavier ;)

Mechanik:
Die Filze sehen mehr als abespielt aus. Teiweise sitzen sie auch nicht mehr da, wo sie mal hingehörten. Das bedingt die Tatsache, dass wenn Du einen Taste anschlägst immer irgendwelche Saiten mitschwingen (außer denen, die eh keine Dämpfer haben). Auch die Motten haben schon ein festliches Mahl in dieser Mechanik und an anderen Filzen gefeiert ;)

Klanganlage:
Hierzu zählt der Resoanzboden, der, wenn ich das rcihtig sehe und deuten kann, mindestens einen Riss aufweist, die Stege, die Saiten, Wirbel und der Gußrahmen. Letzterer ist nicht verziert. Das lässt darauf schließen, dass es sich bei Deinem Instrument um kein Markenfabrikat handelt. Auf einem Bild kann man schön sehen, dass der Gußrahmen über 2 zusätzliche Plattenstifte verfügt (Bild 7) Diese Rahmen wurden an verschiedeme Hersteller geliefert. Sozusagen "einer für viele" ;)
Die Wirbel sehen aus, ab ob sie nicht mehr die festesten wären. D.h. die Wahrscheinlichkeit, dass es noch stimmbar (vorallendingen auf den heutigen Kammerton A) ist, würde ich als eher gering einschätzen. Kannst Du zufällig erkennen, was auf der Schraube in Bild 2 eingraviert wurde?

Klaviatur:
Auf Bild 3 kann man schön sehen, dass es sich hierbei um eine Elfenbeinklaviatur handelt.

Im großen und ganzen sieht das Klavier stark restaurationsbedürftig aus. Frage ist immer, ob sich das noch lohnt. Stehen die (sehr hoch einzuschätzenden Kosten) in einem vernünftigen Verhältnis zum Ergebnis?
Manchmal kann man solche Instrumente "für ´ne kleine Mark" noch "spielbar" machen und einigermaßen auf der Tonhöhe stimmen, auf der es im Moment steht. Am besten ist, Du rufst mal einen Klavierbauer an, und fragst in nach seiner Meinung. Frag in Deinen Bekanntenkreis rum. Einer kennt immer einen, der einen kennt. Oder frag einen Chorleiter, oder an der Musikschule usw.
 
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Dank erst mal. :great:

Die informationen die ich habe erfreuen mich.:)

Motten frass kann ich "nur" erkennen, im unteren bereich des Saitenzugs wo Filz eingeflochten ist.
das was dort auf den Hammer (oder heißt es klöppel bild 6) zu sehen ist, sieht nach rotweinflecken aus.
im innern sieht man noch mehr von diesen gleichfarbigen flecken (
gruebel.gif
hat da jemmand vor frust sein glas geleert?);)
ein Riss konnte ich auch erkennnen. dieser ist auf der kiefernplatte,
die Gravur sieht nach standart verzierung aus.


Das Gehäuse besteht aus Kiefervollholz und ist mit Nussbaumfunier beschichtet. Dieses Funier ist ungewöhnlich dünn. Die Füllungen bestehen aus kieferrahmenhölzer und platten die ebenfals sehr dünnes Funier aufweisen. Sie sind nur mit 8 Schlitzschrauben an dem Rahmen befestigt. Leimreste sind nur noch schwach zu erkennen. Meiner meinung nach ist es kein Meisterstück ( möchte niemanden auf dem Schlips treten) die Verarbeitung sieht mir zu einfach, zu schlicht aus. Ein Gesellenstück, ja das trifft es eher. Die Zahl: 10686 die man auf Bild 4 erkennen kann, findet sich auf fast jedem abnembaren bauteil. Ich gehe davon aus das es eine Laufende Nummer des Betriebes ist in der es gefertigt wurde. Oder gibt es ein Schlüsselcode ( wie beispiel bei Zippofeuerzeugen oder Autoreifen) die den Herstellelungs zeitraum bezeichnen)?
Die Tastatur ist ebensfalls aus Kiefernstäbchen und mit "? bekelbt"

Würde gern das Klavier in den Orginalzustand wieder herrichten, d.h.: ich muß herausfinden was für kerzenleuchte hier rangehören, welches Schild war am deckel befestigt,
und dann,
kann ich mich um die oberflächenbehandlung kümmern,
es Stimmen lassen,
und zum Schluß
biggrin.gif

meine Nachbarn Ärgern in dem ich Spielen lerne

so das wars erst mal danke noch mal für deine Mühe

mfg Tyr
 
Zuletzt bearbeitet:
Einen Riss kann man sehr deutlich auf dem 5. Bild erkennen (unterhalb der dunklen Gussrahmenschraube und oberhalb der Hammerköpfe)
Motten frass kann ich nicht erkennen...
Schau mal Bild 8, der ehemals rote Filz ;) Motten suchen sich nur die "leckeren" Sachen raus. An die Hammerköpfe gehen die nicht. Die lassen sie meist für die Mäuse übrig :D

Was die Gravur angeht, verspreche ich mir nicht soviel an Informationen, aber es ist trotzdem interessant zu wissen, was darauf steht. Vielleicht gibt´s ja doch noch einen kleinen Hinweis.

Wenn das mit der Mechanik nicht so tricky wäre, hätte ich Dich auch gebeten, sie einmal rauszunehmen. Aber aufgrund des Pilotenstecksystems würde ich empfehlen alles so zu lassen, wie es ist.
Du kannst aber mal versuchen eine Taste (am besten die jeweils beiden ganz äußeren) herauszunehmen. Manchmal ist auf der Seite der Taste zumindest ein Stempel oder der Name der Firma, die die Klaviatur hergestellt hat. Ganz selten hat man das Glück, dass ein Klavierbauer den Namen des Klaviers dort aufgeschrieben hat.
Die Taste selbst ist auf 2 Stiften gelagert. Du hebst vorsichtig die Taste vorne an, bis beide Stifte frei sind ziehst dann die Taste in dieser Position behutsam etwas nach vorne um am hinteren Ende die Steckpilote zu entfernen, die selbst an der Mechanik befestigt ist, indem Du sie in Richtung Mechanik aus dem Loch hebst. Die Pilote hat nur ein gewisses Spiel zur Seite und nach vorne. D.h. wenn Du einen Wiederstand spürst, solltest Du lieber die Aktion sein lassen. Dieses Steckpilotensystem hat sich verständlicherweise im Klavierbau nicht durchgesetzt ;)
 
das zerrlegen und wieder zusammenbauen des Klavier ist kein Problem ( Lego für Erwachsene :))
Hier noch mal drei aufnahmen


linke taste: Jim Held lese ich daraus 20361537 23. 4 57
Foto0122.jpg

und unter der mechanik
Foto0121.jpgFoto0120.jpg
so das war´s , mehr kann ich nicht entdecken

mfgTyr
 
das zerrlegen und wieder zusammenbauen des Klavier ist kein Problem ( Lego für Erwachsene :))
Respekt :great:

Selbstverständlich ist das nicht. War ja auch nicht jeder Legoexperte ;)
Hier noch mal drei aufnahmen
....so das war´s , mehr kann ich nicht entdecken
Schade. Das sind alles Produktionsnummern usw. + der Name desjenigen, der die Klaviatur geprüft und abgenommen hat. Daraus lässt sichh leider nicht der Hersteller ermitteln. Außer es kennt jemand in irgend einer Stadt (wahrscheinlich Berlin) eine Familie Held, wo der Urgroßopa Klavierbauer war ;)
 

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