Hilft bei exotischen Skalen

  • Ersteller TheGreatCornholio
  • Erstellt am
TheGreatCornholio
TheGreatCornholio
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
25.12.18
Registriert
10.05.15
Beiträge
177
Kekse
0
Sers Leute,

Ich weiß nicht wieso, aber mir war neulich danach ein "ägyptisches" Lied zu schreiben. Bzw beim Rauchen kam mir einfach so n Sologitarrenpart in den Kopf, der ägyptisch Klang.
Ich habe das ganze dann notiert, wenig später habe ich dann aber heraus gefunden, dass ich eigentlich nur Harmonisch Moll 5 gespielt habe. Daraufhin habe ich mich erkundigt und bekam auf youtube die Info, dass in Ägyptischer Musik scheinbar genau diese Skala benutzt wird.
So weit so gut.
Jetzt stellt sich mir jedoch die Frage: wie Harmonisiere ich diese Skala? Ist da irgendwas besonderes dran, oder kann ich quasi wirklich die Akkorde und Skalen aus dem Flamenco benutzen?
Klingt das dann nicht irgendwie... spanisch? :D


Meine zweite Frage wäre, ob ihr vielleicht andere exotische Skalen kennt?
Würde einfach mal gerne ein wenig rumexperimentieren^^
 
Eigenschaft
 
Jetzt stellt sich mir jedoch die Frage: wie Harmonisiere ich diese Skala?
So wie jede Skala, durch Terzschichtung auf jedem Stufenton (falls möglich).
A Harmonisch Moll, fünfte Stufe = E7b9b13, Skala E F G# A B C D E (B=dt. H)
Stufenakkorde: E G# B, F A C, G# B D, A C E, B D F, C E G#, D F A
Für Vierklänge wird eine Terz mehr geschichtet, ist wahrscheinlich klar.

Gruß Claus
 
Also ist das verwendete Material schlicht HM und wird dann eher über Dinge wie besondere Rhythmik und Intrumentalisierung geregelt um den Ägyptischen Sound zu erreichen.

Frank Sikora schreibt in seinem Buch auch n bisschen was, allerdings bringt er nur eine ägyptische Pentatonik: c, d,f, g und b.
Leider gibt er dazu keine Harmonisierungen oder ähnliches an, ich weiß also nicht ob es sich hierbei nur um einen Ausschnitt aus einer Heptatonischen Skala handelt oder ähnliches. Und Skala/ Pentatonik gespielt ohne Harmonien ist ja nun mal so mäh^^

Kleine Frage am Rande zu HM: wird die dritte Stufe also zb. c+ auch so ausgespielt, oder ist es üblicher sie als c (doppelvermindert)6/ also quasi c dur zu spielen? Für mich klingt der übermaßige Akkord einfach noch immer zu strange^^
 
Also ist das verwendete Material schlicht HM...um den Ägyptischen Sound zu erreichen.
Du wirst damit den Hauch Exotik in deine Musik bringen, wie das schon viele klassische Komponisten gemacht haben (Mozart, Bizet, Liszt, Brahms...).

Bei Interesse an der Nomenklatur der Modes von "Mi Sheberach" bzw. des in Beitrag #1 genannten fünften Modus von Harmonisch Moll = "Phrygisch Dominant Skala":
https://de.wikipedia.org/wiki/Mi_Sheberach
https://de.wikipedia.org/wiki/Phrygisch-dominante_Tonleiter

Die Frage der Verwendung des übermäßigen Dreiklangs könnte man m.E. leichter am konkreten Beispiel diskutieren. Wenn Du ihn nicht verwenden willst, müsste die musikalische Stelle in deinem Stück eben anders aussehen.

Gruß Claus
 
Wechsel mal über die Tonleiter von zonquer (Am-Harmonisch, aber mit Grundton E) die Akkorde E und Dm ab. Z.B. ||: E | Dm | Dm | E :||
Dazu passt dann gut z.B. die Moll-Subdominante (Am) und der Akkord auf der zweiten Stufe (F-Dur).

Google mal nach "Araber Tanz". Das ist zwar Klezmer, aber so ähnlich wie das, was Du suchst.

Die harmonische Molltonleiter wird auch von der 4. Stufe aus gespielt. Das bekommt dann einen dorischen Klang mit erhöhter Quart.

D E F G# A B C D (spielen über Dm-Dreiklang)

Viele Grüße,
McCoy
 
Ja, ich habe mich leider in den letzten Jahren konsequent um HM und dessen Modes herumgeschlängelt ^^
Die Modes ausm Dur System haben sich mir klanglich mittlerweile aber so sehr erschlossen, man könnte sagen, dass sie mich ein wenig langweilen ;)
Aber die Modes aus HM sind echt ein ganz neues Erlebnis!
Macht es eurer Meinung nach Sinn aufwärts HM und abwärts dann Melodisch Moll zu spielen? Habe gelesen, dass das für Sänger dann leichter zu singen sein soll und auch eine "glattere" Melodieführung ermöglicht.
Gibt es eigentlich überhaupt Musik, die konkret auf MM aufbaut?
 
und wird dann eher über Dinge wie besondere Rhythmik und Intrumentalisierung geregelt um den Ägyptischen Sound zu erreichen.

Der eigentliche Grund für den ägyptischen/exotischen Touch ist die Hiatus-Schritt (drei Halbtonschritte!) zwischen zweiter und dritter Stufe der Tonleiter.

Was die Harmonisierung anbelangt, braucht man sich allerdings nicht von ägyptischer Musik leiten lassen, den arabische Musik ist (vergleichbar mit gregorianischen Chorälen) vom Wesen her nicht polyphon. Selbst die Begleitorchester beschränken sich in der Regel aufs Unisono-Spiel mehr oder weniger schmalziger Streicherpassagen - von Akkorden aber keine Spur...

Als Beispiel eine alte Aufnahme der berühmten ägyptischen Sängerin Umm Kulthum (أم كلثوم):



Viele Grüße
Torsten
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben