Hohner Morino IV N/S Unterschiede

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groundhog72
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Hallo zusammen,

Mich würde interessieren, ob es zwischen der N und der S Serie der Hohner Morino wesentliche technische und klangliche Unterschiede gibt, und wenn ja, welche das sind, und wie sie sich im Gebrauch äußern, falls überhaupt. Die alte M-Serie sowie die neuere Morino Serie ohne angehängten Buchstaben möchte ich mal außen vor lassen. Wenn ich hier soweit richtig recherchiert habe, dann fand wohl mal ein Wechsel von Bugari zu Cagnoni Stimmen statt, und auch der Tastenhub wurde mal überarbeitet. Ich habe vorlängst mal ein Morino IVs ausprobiert, einige Wochen später eine IVn. Letztere schien mir ein wenig mehr das zu haben, was ich so als den typischen Morino Sound betiteln würde, und klang vom Gefühl her etwas „sonorer“. Das könnte aber auch zu einem gewissen Grad Einbildung oder Tagesform gewesen sein, es war ja auch etwas zeitlicher Abstand dazwischen. Bei der S soll es wohl mal so Ende der 80er eine Zeit gegeben haben, wo die Stimmen nicht so dolle waren. Vorausgesetzt, dass sich beide Instrumente in einem guten Erhaltungszustand befinden, und keinen Wartungsstau haben, gäbe es dann Gründe, warum man sich besser für die eine als für die andere entscheiden sollte?
 
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ob es zwischen der N und der S Serie der Hohner Morino wesentliche technische und klangliche Unterschiede gib
soweit ich bisher beide Typen in der Hand hatte .. und vor allem auch reingucken konnte, würd ich sagen- die sind baulich erstmal ziemlich identisch. Den einzigen wirklichen Unterschied den ich bemerkt habe - zumindest bei den Exemplaren die ich ausprobieren konnte: der Diskant würd ich sagen, ist ziemlich gleich, aber der Bass bei der S Serie ist kräftiger als bei der N Serie.

Gebaut wurden beide Serien m.W. bei Excelsior.

und auch der Tastenhub wurde mal überarbeite
gemessen hab ich s nicht, aber vom Spielgefühl habe ich keinen Unterscheid bemerkt.

Wenn ich hier soweit richtig recherchiert habe, dann fand wohl mal ein Wechsel von Bugari zu Cagnoni Stimmen statt
... und wenn... ich würd sagen ds speilt keine Rolle.
DIE BugariStimmplatten, die man immer wieder erwähnt, also deren legendäre A Mano Stimmplatten wurden m.W. in der Morino sowieso nie verbaut. Obs welche gab weiß ich nicht, aber ich hab noch keine Morino der N Serie gesehen, die von Haus aus mit HA 1 Stimmplatten gebaut wurde. Die hatten soweit ich weiß immer HA2 Stimmplatten drin.

Bei der S Serie bin ich nicht sicher, aber ich glaube da gabs dann auch schon welche mit HA1 Stimmplatten, die dann als "De luxe" gekennzeichnet wurden.

Die "normalen" hatten jedenfalls HA2 ( Tipo A Mano ) drin. Ob das anfänglich noch welche von Bugari, dann Cagnoni oder auch Salpa waren - das ist relativ egal. Ich gehe ziemlich jede Wette ein, dass man den Unterschied nicht raushört. Den Unterschied macht wie so oft: der Fachmann, der die Kiste fertigmacht und stimmt.

Ich habe vorlängst mal ein Morino IVs ausprobiert, einige Wochen später eine IVn. Letztere schien mir ein wenig mehr das zu haben, was ich so als den typischen Morino Sound betiteln würde, und klang vom Gefühl her etwas „sonorer“
vom Aufbau her sollten die eigentlich ziemlich identisch sein, aber wie vorher geschrieben hängt auch einiges im Detail davon ab wie der , der die Ventile und Stimmplatten einrichtet, was und wie der das macht.

Bei der S soll es wohl mal so Ende der 80er eine Zeit gegeben haben, wo die Stimmen nicht so dolle waren.
Bei den N Serien, kann es sein dass es eine ist aus der Zeit als die Klebefilze verbaut wurden... aber wenn das Instrument bis vor kurzem in Betrieb war, dann sind die normal schon ausgetauscht so dass das kein Problem mehr sein sollte.

Über das Thema der "schlechten" Stimmplattensätze in den 80-er hab ich auch schon gehört und hab mich zufällig vor kurzem mit meinem Stimmungsmacher unterhalten ( der, bevor er sich selbstständig gemacht hat, gute 20 Jahre bei Hohner Akkordeons gebaut hat). Seine Antwort war , dass er auch schon davor gehört habe dass es da ne Zeit gab wo die Stimmplatten nicht so perfekt waren, hätte aber selber in all der Zeit noch keine in die Hand bekommen - in allen Fällen wo der Verdacht da war hätte er die Fehler in der Mechanik gefunden dass Teile nicht sauber eingepasst waren.

Vorausgesetzt, dass sich beide Instrumente in einem guten Erhaltungszustand befinden, und keinen Wartungsstau haben, gäbe es dann Gründe, warum man sich besser für die eine als für die andere entscheiden sollte?
technisch wie oben geschrieben ist der einzige für mich wirklich bemerkbare Unterschied dass die Instrumente der S Serie nach meinem Empfinden kräftigeren Bass hatten..

-> Von daher kann ich mich nur der Aussage von @lil anschließen: probier alle aus die du in die Finger kriegen kannst und nimm die , die dir am besten liegt und dir am zusagt!
 
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Grüß euch.

Ich sehe, ehrlich gesagt, die Morinos N und S als eine Serie, an denen, wie bei in Handarbeit hergestellten Gütern üblich, immer mal wieder ohne große Ankündigung kleine Änderungen gab, von denen ich sicher nur einen Bruchteil kenne:
- Der Tastenhub wurde zuerst größer und dann wieder kleiner.
- Die S-Morino hat den höchsten Basschor doppelt für Lautstärke und um den Oktavknick zu verschleiern.
- Die Rückseite wurde immer glatter, d.h.
1. die Abdeckung der Öffnung zur den Clavishebeln unterm Balgschoner wurde kleiner und die Öffnung verschwand in den 90ern ganz
2. die N-Morinos haben hinter der Tastatur noch ein deutlich sichtbares Gehäuseeck, das zuerst kleiner wurde bis in den 90ern das Gehäuse fließend in die Tastatur überging.

Für den wichtigsten Punkt halte ich aber, dass die Morino N zwischen 45 und 65 Jahre alt ist und die Morino S zwischen 25 und 45 Jahre.
Bei den Morino N und älteren Morino sollte man eine Generalüberholung für mehrere Tausend Euro auf dem Schirm haben (Wachs, Ventile, wahrscheinlich Filze, ggf. etwas Rost), auch dann wenn sich das Instrument aktuell noch manierlich spielt.
Da sich dieses Faktum wenig in den Gebrauchtpreisen niederschlägt, rate ich ohne echte Generalüberholung von einer Morino N generell ab und von der Morino S auch, wenn sie nicht nachweislich aus den 90er Jahren stammt.
Für 6000€ (3000€ fürs Instrument, 3000€ für die Überholung) würde ich mich bei der Konkurrenz umsehen und wenn es unbedingt Hohner sein muss, entweder auf eine Spitzen-Morino M, die in diesem Alter im Gegensatz zu den Morino N sicher überholt ist, oder eine gebrauchte Mattia hoffen.
Und bei Generalüberholung muss man immer nachhaken, was der Verkäufer darunter versteht, bzw. wenn er das nicht weiß, eine Rechnung sehen können, weil auch ohne böse Absichten die Leute sich nicht mehr erinnern, was sie vor 10 Jahren für irgendetwas bezahlt haben.
Wenn du ein Oldtimer-Auto zum Fahren willst, bringt es nichts, wenn du weißt, dass du für deines nicht mehr bezahlt hast als für einen Zustand 5 üblich, weil du einen Zustand 5 nicht brauchen kannst.

Auch wenn das abschreckend klingt, eine Morino IVS der letzten Baujahre ist mein Hauptinstrument.
Gegen das Instrument habe ich also nichts.
Ich halte nur den Gebrauchtmarkt der Excelsior-Morinos für nicht mehr halb so interessant wie vor zwanzig Jahren.
Für die aktuell interessantesten Gebraucht-Morinos halte ich die Morinos zwischen 2000 und 2020 wegen geringem Alter und geringen Gebrauchtpreisen.
 
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