Horror- und Psychobücher

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Hey,
ich bin auf der Suche nach Horror- und Psychobüchern, die in die tiefsten Abgründe des menschlichen Darseins/Denkens gehen ( jetzt einmal ganz direkt ausgedrückt ). Welche würdet ihr mir empfehlen ? Ob nun Klassiker oder aktueller Stoff, schlagt einfach vor was euch gefällt.
Ein Bekannter hat mir "The Shining" und "Es" von Stephen King und "Psycho" von Robert Bloch empfohlen. Er meinte, dass die Bücher um Dimensionen besser sind als die Filme, da die eigenen Bilder im Kopf den Filmen weit voraus sind.
Bin gespannt auf eure Antworten.

P.S. : Hoffe das richtige Subforum getroffen zu haben, wenn nicht, dann bitte verschieben. Danke.
 
Eigenschaft
 
ich kenne keines,das ich weiterempfehlen könnte,aber ich kann mich wenigstens etwas destruktiv einbringen:lass die finger von stephen king -büchern,meiner meinung nach absolut stumpfsinnig dahingequirlte gruselromanchen,ohne auch nur den hauch irgendeiner
narrativen raffinesse,aber jedem das seine,da bin ich wahrscheinlich eher in der minderheit,nachdem king ja als bestsellerautor weltweit verschrien ist
 
jengee schrieb:
ich bin auf der Suche nach Horror- und Psychobüchern, die in die tiefsten Abgründe des menschlichen Darseins/Denkens gehen ( jetzt einmal ganz direkt ausgedrückt ).

Zumindest bin ich in dem Genre, auf das Du wohl abzielst, bislang auf nichts gestoßen, das wirklich profunde Einsichten enthalten hätte. Da werden eher nur auf dem Gefühlsklavier ein paar besonders nervige Akkordfolgen geklimpert. Aber wer's mag, mag's mögen.

Abgründige Sachen findet man oft auch in Literatur, die gar nicht so danach aussieht, und oft erfassen das die Autoren selbst gar nicht so richtig... Aber wozu gibt es eine doch recht breite Zone zwischen Literaturwissenschaft und Psychoanalyse. Allerdings nehme ich nicht an, daß Du dahinwolltest.

Abgründe in oft allzu passend (!) bizarrer Form finden sich sehr meisterlich etwa bei Kafka dargestellt.

Kultivierter im Habitus, aber nicht weniger profund und teils doch bestürzend so einiges von Hesse.

Höchst interessant auch Frisch's Stiller, da fühlt man sich wie auf einer Untiefe gestrandet und am groben Sand die Haut aufgescheuert...
 
Stephen King schreibt Bücher, die sich wie Hamburger genießen lassen sollen (ist ein Selbstzitat von ihm): Heißhunger - Essen - schnell vergessen.

Ich war nicht so begeistert von ihm - aber Du kannst ja mal was anlesen.

Meine Tipps gehen eher in die Richtung klassischer Horror, als da wären H.P. Lovecraft (unbedingt mal anlesen, er baut einen ganzen Kosmos aus Halb- und Unterwelten auf, sprachlich ganz verhorragend und um Längen besser als Stephen King. Es gibt sehr gute Taschenbücher von ihm - Kurzgeschichten und längere Geschichten: versuch mal was rund um Chtuhul (oder so ähnlich) zu finden).

Wenn es Dich reizt, lies auf Englisch die Klassiker Dr. Jeykill and Mr. Hyde sowie Frankenstein und Dracula - lass Dich nicht von den Filmen irritieren - die Bücher sind um Längen besser. Die sind in sehr verständlichem, allerdings leicht antiquirtem Englisch geschrieben.

Wenn Du philosophische Tiefe, Ironie und sehr gute Sprache im Verbund haben willst, lies von Stanislav Lem "Der futurologische Kongress".

Ultimativ ist "Clockwork Orange" von Burgess.

Kafka ist ein guter Tipp für subtilen Horror, mir gefällt ausgezeichnet: Ein Bericht an eine/die Akademie. Ist ausnahmsweise kein Wälzer, sehr eindrucksvoll geschrieben.

Ich persönlich stehe nicht so drauf, aber die Krimis/Romane von Patricia Highsmith rund um Ripley (z.B. Ripleys Game) bedienen einen Horror, der sich aus der Alltäglichkeit so langsam unter Deine Haut schleicht.

So - das wars erst mal von meiner Seite - vielleicht fällt mir noch was ein - aber Du dürftest jetzt mal ein paar Hinweise zum Anlesen haben - die meisten Sachen kann man sich auch in gut bestückten Bibliotheken ausleihen.

Viel Spaß beim Füchten - und noch mal der Hinweis: nimm mal ein englisches Original in die Hand, dann besserst Du zugleich Dein Englisch auf und es ist ein Genuß,

x-Riff
 
Sehr zu empfehlen ebenfalls : American Psycho von Bret Easton Ellis

Is allerdings sehr schwer zu verdauernder Stoff teilweise.
 
Alle Geschichten rund um den Cthulhu-Mythos von Lovecraft sind äußerst empfehlenswert.
 
Oddleif schrieb:
Alle Geschichten rund um den Cthulhu-Mythos von Lovecraft sind äußerst empfehlenswert.

Die meinte ich. Danke,

x-Riff
 
Da sind ja schon viele Ideen von euch gekommen :)
Ich habe mir heute einfach mal "Psycho" von Robert Bloch bestellt, habe Hitchcocks Verfilmung noch nie gesehen, von daher bin ich mal auf das Buch gespannt...habe nur teilweiße gehört, dass der Sohn seine Mutter tötet, dann schizophren von ihren Stimmen geplagt wird, ihre Kleider anzieht und darauf Menschen tötet. Ich lasse mich einfach mal überraschen.
Nichts destotrotz, danke :great:
 
J.G. Ballard: Crash fand ich ganz gut, wurde von David Cronenberg verfilmt und zeigt schon ziemlich heftige abgründe auf, finde ich. Es geht grob gesagt um eine Gruppe von Leuten, die irgendwann festgestellt haben, dass sie schwere Autounfälle als erotisch empfinden.

auch interessant in dem kontext vielleicht Vladimir Nabukov's Lolita-
weniger ein Horrorbuch zwar, aber interessant zu lesen. Die Handlung hat schon mehr oder weniger etwas mit den Abgründen der menschlichen Psyche zu tun, das empfinde ich zumindest so, wenn ich an einen Mann denke, der es auf die 13-jährige Tochter seiner Ehefrau abgesehen hat und dabei auch mal zu drastischen Mitteln greift...

auf jeden fall dazu gehören noch die Kurzgeschichten von Edgar Allen Poe, old-school horror vom feinsten, ebenso wie einige Kurzgeschichten von truman capote ein unwohles gefühl vermitteln können...außerdem H. P. Lovecraft.

Höchst interessant auch Frisch's Stiller, da fühlt man sich wie auf einer Untiefe gestrandet und am groben Sand die Haut aufgescheuert...
:D Stiller ist auch gruselig, auf seine eigene Art, und ein wirklich lesenswertes buch obendrauf, meiner meinung nach..

Patrick McGrath: Spider
ein Buch verfasst aus der Sicht eines psychisch kranken jungen/manns, der langsam damit anfängt, seine vergangenheit aufzuarbeiten, den tod seiner mutter, an dem er nicht ganz unschuldig war....

Oscar Wilde: The Picture of Dorian Gray
.....mehr düstere charakterstudie als expressionistischer horror

Patrick Süskind: Das Parfum
'Die Geschichte eines Mörders'
 
x-Riff schrieb:
Stephen King schreibt Bücher, die sich wie Hamburger genießen lassen sollen (ist ein Selbstzitat von ihm): Heißhunger - Essen - schnell vergessen.
Als eingefleischter Fan von SK sehe ich in diesem Satz ebensolche Selbstironie wie in seiner Aussage, daß seine Fans auch seine Wäscheliste kaufen und lesen würden, wenn er sie veröffentlichte.
Was wohl wahr ist.
Aber die Einordnung Kinks in die Horror-Schublade ist zwar weltweit, aber etwas sehr einseitig.
Richtig, zum Teil ist sein "Horror" sehr plakativ und oberflächlich (=Hamburger), andererseits ist "The Stand - das letzte Gefecht" oder "Es" oder etwa die Hälfte seiner Kurzgeschichten schon etwas subtiler.
Mindestens ein Drittel seiner Bücher paßt eher in die Rubrik "Fantasy", wenn es schon eine Schublade sein muß.
Man nehme "Die Augen des Drachen" oder "Der Talisman" (zusammen mit Peter Straub geschrieben).
Naja, und halt "Der Turm", leider hat er die Stärke der ersten drei Bände nicht bis zu den letzten der insgesamt sieben durchhalten können...

Meine Empfehlung: selber lesen, wenn eine Bibliothek in der Nähe ist, kostet das noch nicht mal nenneswert was. Die Taschenbuchausgaben sind inzwischen auch nicht mehr sooo teuer...
 
"Der Sandmann" von E.T.A. Hoffmann

Ein Meisterwerk der schwarzen Romantik!
 

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