Ibanez J-Custom Thread (Anfänge und Wissenwertes heute)

Es ist ja nicht vollständig dokumentiert, aber ich reime mir die Sugi-Story immer so zusammen, dass es zuerst eine kleine Truppe von exzellenten und erfahrenen Mitarbeitern unter Nicks Leitung unter dem Dach der Fujigen-Fabrik gegeben hat, die für alles zuständig war, was über den normalen Fertigungsprozess hinausgeht. Dazu gehört z.B. die besondere Halskonstruktion mit der zusätzlichen Holzschicht auf der Rückseite der Kopfplatte. Und eines schönen Tages hat Nick Sugimoto sich dann selbstständig gemacht, ist bei Fujigen ausgezogen und hat offenbar auch Teile dieses Teams in die eigene Firma mitgenommen. Früher gab es auf der Homepage von Sugi Guitars auch Kurzbiografien seiner Mitarbeiter, da kam ständig der Name Fujigen vor. Seit der Gründung baut er unter eigenem Label "Sugi Guitars" sowie Gitarren für Hoshino/Ibanez, und es würde mich nicht wundern, wenn er auch Aufträge von anderen Brands bekommt.
 
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....das sind aber sehr viele Mutmaßungen....
Könnte so gewesen sein ...oder völlig anders...
Ich vergleiche ibanez immer mit der guten alten "alno" küche. Viele begeisterte mütter und omas haben früher von ihren tollen und meist teuren alno küchen geschwärmt, obwohl alno (wie ibanez) ja nur ein vertriebsgebilde war unter dessen viele kleine küchenhersteller zusammengefasst waren. Es war also genauso sinnbefreit von alno als marke zu schwärmen wie von ibanez.
Die Dach-Gesellschaft Ibanez beauftragt doch einfach diverse unabhängige Gitarrenhersteller für ihr Sortiment.
Wenn dann mal ein Auftrag von Ibanez an Firma Sugi geht, dann hätte man eigentlich auch direkt (und billiger) eine Sugi bei Sugi kaufen können, genauso, wie man früher z.b. eine wertige hartmann küche auch direkt (und billiger) bei hartmann bestellen konnte und nicht den umweg über alno und dafür noch den wasserkopf zu bezahlen. Aber für viele ist es wohl auch wichtig dass "Ibanez" auf der Kopfplatte steht. (Oder alno auf der küche...)
 
Ich verstehe, was Du meinst. Allerdings schätze ich, dass kein Sugi-Eigentümer etwas dagegen hätte, wenn auf der Kopfplatte Sugi statt Ibanez stehen würde. Für das Ibanez-Decal zahlt sicher niemand einen Aufpreis.
Außerdem darf man annehmen, dass Ibanez mit einer über 50-jährigen Erfahrung exakte Vorgaben an das stellt, was Sugi in deren Namen baut.
Außerdem baut Sugi unter eigenem Logo gar keine Superstrats. Vermutlich darf er das nicht, weil er sonst in direkter Konkurrenz zu Ibanez Fujigen treten würde. Es ist also gar nicht möglich, eine Sugi-Superstrat direkt bei Sugi zu bestellen. Damit sind letztlich auch Vermutungen über Aufpreise nicht sicher belastbar und damit -wenn auch nicht nicht unwahrscheinlich- letztlich ebenfalls Mutmaßungen.
 
. Für das Ibanez-Decal zahlt sicher niemand einen Aufpreis.
....da wäre ich mir nicht sicher. Die Signiture Modelle und die zugehörigen Guitar-heros haben Ibanez zu einem sehr begehren Markennamen gemacht. Das sieht man auch daran, das für 0815 Prestige Gitarren Summen deutlich >1000€ aufgerufen und auch bezahlt werden.
Ich würde nicht sagen dass das Ibanez Logo heute weniger "wert" ist als das von Gibson, Fender, Jackson etc.
Gerade im Shred/Rock Bereich hat Ibanez historisch werbetechnisch immer ziemlich ins schwarze getroffen...Vai, Satriani, Gilbert, Petrucci und und und ....das hat das 80iger "mid-billig" image doch ziemlich verblassen lassen, und das völlig zurecht.
 
Das kommt natürlich missverständlich `rüber, wenn man es aus dem Zusammenhang nimmt, es bezog sich auf den Satz davor: "Allerdings schätze ich, dass kein Sugi-Eigentümer etwas dagegen hätte, wenn auf der Kopfplatte Sugi statt Ibanez stehen würde. Für das Ibanez-Decal zahlt sicher niemand einen Aufpreis."
Die These war also: Wenn man ein Sugi-Decal hätte, würde man keinen Aufpreis für ein Ibanez-Logo stattdessen zahlen.
Die von Dir zitierten Vai, Satriani, Gilbert (Petrucci ist ja schon lange wieder weg vom Ibanez) schätze ich sehr, aber sie stehen eben eher für die 80er/90er, auch wenn sie natürlich noch heute tolle Musik machen. Danach wurde im Bereich Metal -was Endorser angeht- ESP (und LTD) ziemlich stark.

Ich sehe rein image-mäßig Ibanez auf einer Linie mit Jackson, Charvel, ESP. Die bauen alle schwerpunktmäßig großartige Rock- bis Metalgitarren und das in fast allen Preisklassen. Ibanez ist darüber hinaus breiter aufgestellt in anderen Musikstilen.
 
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es schein extremschwierig zu sein da eine "Ordnung" oder gar Systematik zu den Serials und Herstellern zu finden. Was mir aber bei meinen 3 JC-Gitarren aus 2001-2004 auffällt, ist die geprägte 5-Digit serial (ohne Buchstabe) und bei allen das Sprüchlein "Masterfully crafted for unparalleled sound,....". Wenn man nach Headstock und diesem Spruch googelt und sich die Bilder anschaut, bekommt man eigentlich nur JCRG gelistet, die laut https://ibanez.fandom.com/ von/bei/mit Sugi gebaut wurden. Ob das jetzt ein wirklich giffiger Zusammenhang ist, weiss ich nicht, aber es ist zumindest mal extrem auffällig.
 
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Schaut mal hier, ich finde das interessant:
https://reverb.com/item/53304610-ibanez-j-custom-rg8570cst-2022-made-in-japan

Offenbar hat Ibanez eine aktuelle J Custom mit Lo Pro Edge und den tollen Block-Inlays der American Master MA3 am Start. Interessanten Stück, was meint Ihr?

2022-06-21_180445.JPG


2022-06-21_180537.JPG
 
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Mein Fall ist das Inlay nicht und für 2350 (ikebe) zu unspektakulär. In dieser Preisklasse gibt es schönere JC.
Aber wenn du Interessiert bist, dann rate ich das im auge zu behalten...der Yen ist momentan im freien Fall.
 
Ich bin gerade nicht in Kauflaune. Aber ich mag die Blocks, hier mal ein Pic, das zeigt, dass die JC fast wie eine Mischung meiner ehemaligen American Master MA3 und meiner ehemaligen UCEW1 ist, die beide tolle Gitarren waren:

2022-06-21_191620.JPG

Auch wenn das Bild es anders suggeriert, spektakuläres Aussehen ist für mich eher nicht so entscheidend. Bei einer JC ist es mir relativ egal, ob sie z.B. einen tree of life hat.
(Die Grafik-Gitarren von Ibanez (UCGR) mag ich aber noch immer sehr gern, auch wenn es objektiv nicht die besten Gitarren sind, die Ibanez je gebaut hat)
 
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Das ist ja alles Geschmacksache. Für mein Auge sind offset dots das Maß der Dinge. (Und die Pyramids in seltenen Jems). Tree of life ist mir auf Dauer auch etwas too much. Die globigen Blocks passen für mich eher auf eine Paula oder SG, als zu einer flitze RG.
 
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Mir gefällt die RG8570CSTNT prinzipiell sehr gut. Sie marschiert auf ganzer Linie in Richtung USA Custom Exotic Wood 1990..1991 mit den Block bzw. Split Diamond Inlays. Auch die Humbucker-Rähmchen unterstreichen diese Reminiszenz.

Siehe hier ganz rechts (Auszug aus 1991er USA-Katalog).

Ibanez Katalog USA 1991 USA Custom 1.png


Von Exemplar zu Exemplar ist es individuell verschieden, ob das Top auch wirklich eine schöne Maserung hat, hier wäre eine reine Katalogbestellung ohne echte Fotos das reinste Glücksspiel. Ich hab' auch schon recht langweilige Vertreter gesehen, andere waren höchst spektakulär gequiltet, die aus Dirks Reverb-Link ist eher geflammt.

Das offizielle Produktfoto von Ibanez ist auch ambivalent, es könnte ungünstig ausgeleuchtet oder fotografiert worden sein, es könnte aber auch ein eher gemäßigtes Top sein.

RG8570CSTNT.jpg
 
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Man kann heute mit Unterstützung eines Ibanez-Händlers via Meinl eine One-off-Bestellung für eine Sugi J.Custom RG einkippen
Laut aktuellen Infos von Meinl wurde das Programm seitens Hoshino gestoppt. Der Bestell- und Fertigungsprozess hat sich anscheinend als zu hakelig herausgestellt und war vor dem Hintergrund der weltweit gestörten Lieferketten zu fragil und unterm Strich einfach nicht wirtschaftlich. Die dadurch frei werdenden Ressourcen bei Sugi sollen dann für kleinere Spot Production Runs genutzt werden wie z.B. JCRG22C01 und JCRG22C02 für Kurosawa Gakki.
 
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