Kaufangebot Gretsch Bj. 1963 - Tipps für's Antesten und Begutachten erbeten

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Faustulus
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Ich bin seit jeher „eingefleischter“ Beatles-Fan und habe nun die Möglichkeit, eine original Gretsch Country Gentleman Bj. 1963 (Modell George Harrison) zu bekommen. Natürlich hat diese Gitarre ihren Preis, aber sie sei laut Auskunft des Verkäufers in einem ausgezeichneten Zustand. Dieser wurde zumindest optisch durch Fotos weitgehend belegt.

Ich habe im Zuge meiner Kaufabsichten im Internet dann Gitarren gleichen oder ähnlichen Typs gefunden, die zum Teil deutlich billiger angeboten wurden. Aber würde ich denn eine solche Gitarre z.B. aus Japan bestellen, ohne sie je in der Hand gehabt und ausprobiert zu haben?

Ich kann mich übrigens sehr gut daran erinnern, dass ein Gitarrist einer Lokalband in den Sechziger Jahren einen Gretsch-Prügel hatte, der sich permanent verstimmt hat und auch wohl nicht 100%ig bundrein zu kriegen war. Er hat sie dann mit Achim Reichel von den Rattles gegen dessen Gibson getauscht. Ein unfaires Geschäft, obwohl ich keine Ahnung habe, wie es mit der Gibson bestellt war.

Nun habe ich eben die Gelegenheit, die mir angebotene Gretsch vor Ort auszuprobieren. Gibt es vielleicht jemanden aus diesem Forum, der mir ein paar Hinweise geben könnte, auf was ich dabei besonders achten sollte. Der Zustand der Gitarre sei, wie gesagt, hervorragend, aber fast 60 Jahre lassen sich vermutlich nicht so einfach vom Tisch wischen.

Danke jedenfalls für alle Tipps!
 
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Die Verstimmungsfreude liegt oftmals an den Saitenauflagen (Sattel, Seitenreiter/Steg). Ist das fachmännisch geprüft und ggf. gerichtet, gibt es keine Probleme. Wechselte der Künstler Saitenstärken ohne Anpassung der Auflagen, sind o. g. Folgen typisch.
Es zählt der erste optische und haptische Eindruck: Risse, Abplatzungen. Mehr Rat kann ich nicht geben.
(Die einzige Gitarre, die ich vor Inbesitznahme antestete, war meine Anfängergitarre, ALLE andere waren Blindkäufe (auch die oberhalb 5k EUR).
 
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Na, was man halt so anschaut: typische Roststellen, Reifenprofil, Sitzbezüge, Ablagerungen im Ölnachfülldeckel, Anspring- und Laufverhalten, ... :rofl:

Spaß beiseite! Was soll man Dir raten? Du schaust die Gitarre an und kannst sie auf mechanische Schäden und Macken untersuchen. Die Übergänge Hals - Kopfplatte und Hals - Korpus sind, wie leicht vorstellbar kritisch. Sitz aller Anbauteile und Funktion der Elektrik kannst Du testen. Der optische Gesamteindruck taugt Dir ja offensichtlich schon. Dann schaust Du noch, wie es um Bespielbarkeit und Klang steht. Wie Du das alles beurteilst ist Deine Sache, wobei Dir ja schon klar ist, dass es sich um ein gebrauchtes vintage Instrument handelt.

Zur Stimmstabilität und Bundreinheit verweise ich auf @Mr.513 - d.h., daran kann man arbeiten (Ergebnis kann aber via "Glaskugel" nicht zugesichert werden).
 
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Ich würde wenn der Preis hoch ist auf absoluten Originalzustand achten.

Dazu auf festen Sitz des bindings und inbesondere des Halses. Hier würde ich auch den Halswinkel kontrollieren um einem neck-reset vorzubeugen. Das der Hals selbst gerade sein sollte und der trussrod funktionsfähig versteht sich wohl von selbst.

Nach dem Kauf ein ordentliches setup beim Gitarrenbauer und für ein paar weitere Jahrzehnte Spaß damit zu spielen...
 
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Ja, vielen Dank für die Anteilnahme an meinem Thread.

Nun ja, inzwischen habe ich mir die Gitarre geholt und darf sagen, dass sie sich technisch und optisch in einem hervorragenden Zustand befindet. Ich schätze mich glücklich, dass ich ein solches Teil so gut erhalten ergattern konnte - auch wenn sie natürlich ihren Preis hatte. Fast habe ich jetzt schon Hemmungen, sie mit auf die Bühne zu nehmen, aus Angst, es könnte was dran kommen - das ist natürlich Unsinn, denn sie war ja in erster Linie für Live-Konzerte gedacht.

Mir ist sehr viel daran, den Zustand dieser Gitarre so weit wie möglich zu erhalten. In diesem Sinne würde ich mich über jede Menge Pflegetipps aus diesem Forum freuen (man kann ja auch sicher vieles falsch machen ...)
 

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Glückwunsch zum neuen Familienzuwachs :great:
Ich denke, der wichtigste Pflegetipp für diese edle Gitarre ist: spielen, spielen, spielen! :D
Viel Spaß dabei!
LG, Anderl
 
Sieht super aus (y)
 
In diesem Sinne würde ich mich über jede Menge Pflegetipps aus diesem Forum freuen (man kann ja auch sicher vieles falsch machen ...)

Der wichtigste Pflegetip ist unbedingt alle käuflich zu erwerbenden "Pflegeprodukte" für Gitarren von diesem Schätzchen fern zu halten!!!

Falls Du einen vinylhaltigen Gitarrengurt besitzt, diesen nicht mit der Gitarre im Koffer aufbewahren. Alle Kunststoffe die Weichmacher enthalten fern halten.

Ich bin neidisch auf Deine neue Gitarre. Aber ich wünsch´ Dir viel Spaß damit!
 
Ja, danke für die Tipps. Wenn ich das richtig verstehe, dann sollte ich dieser Gitarre auf keinen Fall beispielsweise eine Politur "antun" - und wirkte diese auch noch so seriös. Warum eigentlich? Wozu gibt es denn das Zeug dann überhaupt? Immerhin hat mein "Bauchgefühl" mich allerdings von einer Verwendung derartiger Produkte abgehalten. War wohl gut so.

Ja, diese Gitarre ist echt ein Traum, und so wie sie aussieht, hat sie wohl kaum den rauen Bühnenalltag je kennen gelernt. Es macht wirklich Spaß, darauf zu spielen - insbesondere natürlich, wenn man (unter anderem) ein solch leidenschaftlicher Beatles-Fan ist, wie ich ...
 
Wenn ich das richtig verstehe, dann sollte ich dieser Gitarre auf keinen Fall beispielsweise eine Politur "antun" - und wirkte diese auch noch so seriös. Warum eigentlich? Wozu gibt es denn das Zeug dann überhaupt?

Das Zeug gibt es weil es der Gewinnmaximierung der Hersteller dient.

Praktisch alle Handelüblichen Produkte enthalten Substanzen die sowohl für Deine Gesundheit, als auch für die Gesundheit Deiner Gitarre schädlich sind.

Für die Reinigung reicht meist ein leicht feuchtes Baumwolltuch (altes T-shirt oder so).

Bei hartnäckigen Verschmutzungen auf dem Griffbrett z.B. kann Waschbenzin hilfreich sein.

Wenn ein Griffbrett wirklich zu trocken ist (nach Reinigung mit Waschbenzin), ist es mit Leinölfirnis zu ölen und NICHT mit irgendeinem "Griffbrettöl" oder "Fretboardconditioner".

Bei speziellen Problemen bitte direkt noch mal nachfragen.
 
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Dem kann ich nur zustimmen. Ich nehm überhaupt nix. Nicht mal für das Griffbrett.
Man braucht nix - guckt euch mal die Gitarre (Strat) vom Kollegen Blug an.
 

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