Immer das selbe!

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Hey Leute,
ich hoffe ich bin hier in der richtigen Kategorie ...
Also, mein Problem: Ich habe schon 3-4 Songs geschrieben. In letzter Zeit wollte ich dann wieder n Angriff starten un bissl mehr schreiben. Ich setze mich hin, klimper bissl auf der Klampfe rum, und dann find ih irgendwas wo ich sag, das ist gut, spiel es n paar mal und merke dann, dass es sich ähnlich anhört, wie eines meiner ersten Stücke (oder eher sehr ähnlich). Nach diesem Prinzip gehts jetz schon mehrere Tage zu, manchmal hab ich auch was, um dann festzustellen, dass es sich anhört, wie der Song den ich letztens gehört habe. Ich brauche einen Kreativitätsschub! Könnt ihr mir sagen ob`s euch genauso geht, und was ihr in so einer Situation mach(en)t (würdet), oder wie ihr sie überwindet?
Danke im vorraus - Schulzy
 
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Hallo Schulzy,
habe die selben Erfahrungen gemacht: ähnliche Akkordfolgen, ähnliche Riffs.
Habe dann mal folgendes gemacht:
Nimm das ABC bis zum Z. Trage unter jeden Buchstaben einen Akkord ein (also A=Cdur, B=Cmoll, C=CisDur, D=Cismoll, E=Ddur, F=Dmoll, G=Disdur, H=Dismoll, I=Edur, J=Emoll, K=Fdur, L=Fmoll und so weiter bis Z). Ob Du das in Dur und Moll unterteilst oder Halb- oder Ganztonschritte nimmst sind letztlich Varianten dieses Systems.
Dann nimmst Du irgendein beliebiges Wort, Englisch oder Deutsch ist egal, beispielsweise "courtroom" oder "Kartoffel" und wandelst die jeweiligen Buchstaben nach der erstellten Liste in Akkorde um.
Und die spielst Du dann genau in der Reihenfolge.

Dadurch bin ich auf Akkordfolgen gekommen, auf die ich sonst nie und nimmer selbst gekommen wäre. Natürlich ist das meiste Schrott, aber die paar Sachen, die sich dadurch ergeben und gut geklungen haben, die habe ich behalten.

Also das ist sowas wie ein selbstgebastelter Zufallsgenerator oder auch eine Art Verschlüsselungstechnik, bei der sich je nach den Listen, die Du erstellst, und den Worten, die Du wählst, unendlich viele Möglichkeiten ergeben.

Und das hat funktioniert, um mal auf völlig andere Sachen zu kommen.

Versuch´s mal,
x-Riff
 
Oder Du gehst einfach zu Status Quo. Die spielen seit 30 Jahren die selben drei Akkorde.
 
duden schrieb:
Oder Du gehst einfach zu Status Quo. Die spielen seit 30 Jahren die selben drei Akkorde.
:great:

Oder Du haust Deine bisherigen Stücke auf ne CD mit dem Titel "Best of", löst Dich auf und gründest sofort Deine eigene Revival-Band und tourst durch die Gegend.

Dann verkürzt Du das Status Quo-Verfahren erheblich! :cool:

Aber noch mal im Ernst ne andere Anregung:
Versuch´s mal mit Akkorden, die nicht so glatt sind. Also mal statt E dur oder moll spielst Du E 7, also in Richtung vermindert oder gesteigert. Da gibt´s ja genug leicht verfügbares Material drüber. Du wirst feststellen, dass sofort eine andere Stimmung, ein anderes Feeling entsteht.
Dann versuch mal, nicht ewig im gleichen Taktschemata zu wechseln, sondern bleib auf einem Akkord und bringe da mehr Abwechslung rein (Picking, vermindert, gesteigert, voller Akkord, powerchord etc.). Auch das schafft eine größere Flexibilität.

Von den ganzen Sachen mit Quintenzirkel und so will ich hier mal nicht reden, weil ich so in der Regel selbst nicht arbeite und darüber auch nix qualifiziertes sagen kann.
Aber wenn´s Dich interessiert, über die Harmonielehre da ranzukommen, gibt´s da auch Wege und Musiker satt, die Dir da weiterhelfen können.

stay tuned and try trying,
x-Riff :rolleyes:
 
x-Riff schrieb:
Hallo Schulzy,
habe die selben Erfahrungen gemacht: ähnliche Akkordfolgen, ähnliche Riffs.
Habe dann mal folgendes gemacht:
Nimm das ABC bis zum Z. Trage unter jeden Buchstaben einen Akkord ein (also A=Cdur, B=Cmoll, C=CisDur, D=Cismoll, E=Ddur, F=Dmoll, G=Disdur, H=Dismoll, I=Edur, J=Emoll, K=Fdur, L=Fmoll und so weiter bis Z). Ob Du das in Dur und Moll unterteilst oder Halb- oder Ganztonschritte nimmst sind letztlich Varianten dieses Systems.
Dann nimmst Du irgendein beliebiges Wort, Englisch oder Deutsch ist egal, beispielsweise "courtroom" oder "Kartoffel" und wandelst die jeweiligen Buchstaben nach der erstellten Liste in Akkorde um.
Und die spielst Du dann genau in der Reihenfolge.
also, ich bin zwar sehr für kompositorische Freiheit, aber das hier ist reine Willkür, die üblicherweise zu Ergebnissen führt, die musik-theoretisch unbegründbar sind und auch für den geübten Hörer völlig unlogisch und orientierungslos klingen dürften.
Vllt kannst du mal chord progressions posten, die auf diese Art entstanden sind, dann können wir das mal auf den (zufälligen) Sinn bzw. den Grund, warum du die Reihenfolge als stimmig empfindest, analysieren.
 
Hodgesaargh schrieb:
also, ich bin zwar sehr für kompositorische Freiheit, aber das hier ist reine Willkür, die üblicherweise zu Ergebnissen führt, die musik-theoretisch unbegründbar sind und auch für den geübten Hörer völlig unlogisch und orientierungslos klingen dürften.
Vllt kannst du mal chord progressions posten, die auf diese Art entstanden sind, dann können wir das mal auf den (zufälligen) Sinn bzw. den Grund, warum du die Reihenfolge als stimmig empfindest, analysieren.

;)
Bevor wir uns hier in düstere Mißverständnisse begeben:
1. Ich habe nie behauptet, dass das in irgendeiner Weise musik-theoretisch begründet ist.
2. Ich selbst habe gesagt, das ist ein Zufalls-Prinzip. Zufall = Willkür.
3. Dann habe ich gesagt, hör Dir das an, und was Dir gefällt, behälst Du. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, müßte das, was dann behalten wird, weil es "gut klingt" oder "stimmig ist" sich auch musik-theoretisch analysieren und begründen lassen. Habe ich überhaupt nix gegen, ich selbst gehe allerdings (wie ich schrieb) nicht musik-theoretisch vor - for what reasons ever.
4. Ist ein Zufalls-Prinzip dazu geeignet, vorhandene Muster aufzulösen. Das war der Vorschlag. Es ist nicht dazu geeignet, gute Stücke zu komponieren. Es kann nur - allerdings per Zufall - zu ein paar tollen Sachen führen. Das war der Sinn - nix anderes. Es ist ein bißchen vergleichbar mit einer literarischen Methode - die des freien Assoziierens. Sie öffnet neue Wege - schafft aber keine Ergebnisse, die für sich stehen können. Sie müssen nachbearbeitet werden, um für andere "verdaubar" zu sein.
5. Mir hat es in einer bestimmten Phase geholfen. Ich habe geschrieben, dass es andere und möglicherweise sinnvollere Wege geben kann. Die habe ich als Weg über die Harmonielehre bezeichnet, womit ich vemutlich das meine, was Du mit musik-theoretischem Weg bezeichnest. Für mich führen mehrere Wege nach Rom.
6. Posten kann ich im Moment leider nix.
7. Könntest Du denn für den Fragenden einen Weg nennen, wie er aus seinem Monotonie-Salat rauskommt?

;)

Greetings,
x-Riff
 
Abgesehen davon, das Zufall absolut NICHT das selbe ist wie Willkür ...

... würde ich meinen, dass das Hören von VIEL unterschiedlicher Musik zur Erweiterung des musikalischen Horizontes beiträgt. Internet-Radios oder Musikhandlungen sollen da was im Angebot haben.

Inspiration kommt selten vom Himmel oben auf uns unten runter, sondern von jemand anderem. Es ist keine Schade, etwas, das einem gefällt, zu kopieren, weil man damit das übt, was man später in eigenen Werken einsetzen kann. Ob das jetzt elegante Tonleiternwechsel oder Akkordfolgen sind, oder Rhythmen oder was weiß ich.

Ich bin überzeugt, dass Kreativität in egal welchem Gebiet nur durch Studium und Analyse (oder einfach nur Konsumation und Auf-Sich-Wirken-Lassen) vieler anderer Werke kommt.

Beispiel: wenn sich jemand viel Filmmusik von Thomas Newman, Harry Gregson-Williams, Michael Nyman und Yann Tiersen anhört, kann man vielleicht verstehen, wie diese Typen Instrumente einsetzen (insbesondere beim neueren Newman zur Zeit sehr interessant), sich diese abwechseln und/oder ergänzen. Davon lernt man, und kann es dann eben in eigenen Werken einsetzen.

Wer nicht viel Musik hört, wird in den seltensten Fällen selbst viel Musik machen. Und wer nicht viel INTERESSANTE oder NEUE Musik hört, wird das auch selbst wohl nicht schaffen.
 
duden schrieb:
Oder Du gehst einfach zu Status Quo. Die spielen seit 30 Jahren die selben drei Akkorde.

So, und wie war das mit Living on an Island??
Aber ansonsten stimmt das mit den (meistens) 3 Akkorden.
 

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