Immer mehr DJs - immer weniger Bands

  • Ersteller d.willer
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Ich hab jetzt einfach mal ein paar Seiten übersprungen, ich hoffe ich habe nichts wichtiges verpasst. So hier etwas Senf von mir:
Die neue Technik wie Internetvideos und Smartphones kann man auch für nützliches nutzen. Man könnte z.B. ein kleines Konzert mit 2-3 Bands in einem "Lost-Place" veranstalten. Das sind verlassene Gebäude die -passend zum Rock,HeavyMetal und/oder Electro ramponiert, heruntergekommen sowie voller Graffiti ist. Man dreht dazu vor Ort ein kleines Video und teilt beispielsweise nur die GPS-Koordinaten mit. Dazu wird das Video mit kleinen Soundschnippsel der Bands begleitet.
Im Nürnberger Umland haben wir so teilweise 200-300 Leute herbei gelockt..

Interessant!!
 
Ich habe so ziemlich jeden Post hier mitgelesen. Ich kann auch die Positionen vieler klagender Schreiber nachvollziehen. Mit meiner Erfahrung deckt sich das allerdings nicht.

In meinem räumlichen Umfeld finden über den Sommer derart viele (eintrittsfreie) Veranstaltungen mit (bezahlten) Live-Bands statt, dass es mir nicht möglich ist, mehr als nur einen Bruchteil derer zu besuchen.
Es machen immer wieder Kneipen zu, die Livemusik anbieten. Aber neue kommen auch wieder dazu. "Gefühlt" ist die Anzahl dieser Musikkneipen jedoch abnehmend.

Ich habe dieses Jahr über 20 Gigs, was mit Beruf und Familie manchmal schon richtig tough ist. Auf "größeren" Bühnen habe ich bislang jedoch kaum gespielt; eigentlich alles in Kneipen, u.ä.
Nur, eine Konkurrenz seitens DJs kann ich nicht ausmachen.

Worauf es meiner Meinung nach ankommt, ist Networking - und nochmal Networking - und sich nicht zu schade zu sein, für 30 Minuten auf der Bühne, auch mal drei Stunden im Auto zu sitzen. Die passende Musik zur Location zu bieten, natürlich auch. ;)

Bands auf Hut spielen zu lassen, ist für Kneipen oft die einige Möglichkeit überhaupt Livemusik anbieten zu können. Dass die Wirte den Hut auffüttern ist eher üblich. Was ich dahingehend auch beobachtet habe ist, dass älteres Publikum spendabler ist als jüngeres. Dass Münzen im Hut landen habe ich bislang nur erlebt, wenn das Publikum deutlich unter 40 ist.

Grüße, Pat
 
Die Konkurrenz durch DJs ist auch eher nicht in der Clubszene zu finden, sondern wenn, dann im Unterhaltungssektor, Hochzeiten, Betriebsfeiern, Vereinsfeste etc. Selbst bei den Stadtfesten werden nachwievor Bands gebucht, bei mehr oder weniger Gage. Manche Städte bekommen es hin, manche tun sich schwer damit, aber DJs hab ich da noch nicht gesehen.
 
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Es ist auch festzustellen, daß immer mehr Profis in den Gefilden der Amateure wildern!!!
 
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...Selbst bei den Stadtfesten werden nachwievor Bands gebucht, bei mehr oder weniger Gage...

Richtig. Nur ist es hier in S eben so, wie ich vermute, dass ohne Vitamin B gar nichts läuft. Als "Fremdband" - und kannst Du noch so gut sein - keine Chance.
OK, damit ist zwar der Thread hinsichtlich Band vs. DJ erfüllt, aber s' G'schmäckle bleibt. :D
 
Die Konkurrenz durch DJs ist auch eher nicht in der Clubszene zu finden, sondern wenn, dann im Unterhaltungssektor, Hochzeiten, Betriebsfeiern, Vereinsfeste etc.
Was jedoch (zumindest aus meiner Sicht) ein recht spezieller Bereich ist. Und darauf bezogen hatte ich den Thread bislang auch nicht verstanden. Diese Bereiche zu differenzieren ist vielleicht ganz entscheidend.

Selbst bei den Stadtfesten werden nachwievor Bands gebucht, bei mehr oder weniger Gage. Manche Städte bekommen es hin, manche tun sich schwer damit, aber DJs hab ich da noch nicht gesehen.
Richtig. Nur ist es hier in S eben so, wie ich vermute, dass ohne Vitamin B gar nichts läuft. Als "Fremdband" - und kannst Du noch so gut sein - keine Chance.
OK, damit ist zwar der Thread hinsichtlich Band vs. DJ erfüllt, aber s' G'schmäckle bleibt. :D
Deswegen schrieb ich auch vom Networking...

Es ist auch festzustellen, daß immer mehr Profis in den Gefilden der Amateure wildern!!!
Ich dachte das wäre eher umgekehrt. Wobei man kaum eine scharfe Grenze zwischen Profis und Amateuren ziehen kann...

Grüße, Pat
 
Es ist auch festzustellen, daß immer mehr Profis in den Gefilden der Amateure wildern!!!
Ich dachte das wäre eher umgekehrt.
Dachte ich auch, und so ist auch mein Eindruck. Es sind immer mehr Bands, die mir Gigs streitig machen, weil sie für lau spielen, wo ich mir gerade einen Fuß in der Tür erarbeitet habe, mir mühselig einen Namen gemacht habe, und auch mal eine Gage verlangen konnte.
Wobei man kaum eine scharfe Grenze zwischen Profis und Amateuren ziehen kann...
Die Grenze ist hier eigentlich klar: Profis leben von der Musik, sind daher auch auf eine Mindestgage angewiesen und spielen nur in seltenen Fällen für lau, wenn sie eine Option sehen, dass bezahlte Folgejobs daraus resultieren können.
Amateure betreiben das als Hobby, sind nicht auf Gage angewiesen, auch wenn sie natürlich gerne welche sehen. Können es sich aber erlauben, und tun das auch, für lau zu spielen, alleine schon, damit sie überhaupt mal irgendow Gigs haben.
Du meintest anstatt Profis vermutlich Semi-Profis, also Musiker/Bands, die zwar wirtschaftlich nicht unbedingt auf Gage angewiesen sind, weil es nicht ihr Hauptberuf ist, aber einen gewissen professionellen Anspruch haben, viel Zeit und Geld in die Musik investiert haben und sich zu recht auch einen Anspruch auf entsprechende Gage erarbeitet haben.
 
...Du meintest anstatt Profis vermutlich Semi-Profis, also Musiker/Bands, die zwar wirtschaftlich nicht unbedingt auf Gage angewiesen sind, weil es nicht ihr Hauptberuf ist, aber einen gewissen professionellen Anspruch haben, viel Zeit und Geld in die Musik investiert haben und sich zu recht auch einen Anspruch auf entsprechende Gage erarbeitet haben....

Dieser Punkt ist interessant, denn ich vermute, dass hier eine starke Konkurrenz gewachsen ist, die sich die rarer werdenden Gigs immer mehr streitig machen. Das geht jetzt stark ins OT, aber das ist eine eigene Diskussion wert, die sich allerdings kaum lösen lässt: Wann ist man ein Anfänger, wann semiprofessionell, wie sehen das andere Musiker, wie spielen da Neid und Mißgunst eine Rolle, sich die Gigs abzujagen bzw. streitig zu machen, darf man als "eingebildeter" Semiprofi, der das finanziell nicht nötig hat, anderen Leuten, die davon leben müssen, Gigs abjagen, usw. usf...
 
Nun ja, jemand, der sich selbst als Semi-Profi einstuft, muss man ja deswegen nicht gleich als arrogant hinstellen. Die Definition ist (zumindest mir) relativ klar: Professionalität bedeutet ganz klar, dass dies ein Hauptjob ist und dass man davon lebt. Wenn ich mit einem Profi arbeite, muss und kann ich davon ausgehen, dass ein hohes Maß an Erfahrung vorhanden ist, sowie ein Verständnis, was er liefern muss, wenn er engagiert wird. Auch setze ich hochwertiges Equipment voraus, das er mitbringt und einsetzt, und dass er damit umgehen kann. Bei Amateuren fehlt zum einen meist die Erfahrung, zum anderen muss er nicht von den Einnahmen, dier er dort erzielt, leben. Einen Semi-Profis definiere ich dadurch, dass er professionelles Verhalten an den Tag legt, ähnlich wie Profis auch einen hohen Anspruch erhebt, an das, was von ihm erwartet wird. Er könnte sich - genau wie ein Profi - auch gar nichts anderes leisten, da er sonst zukünftige Gigs und Aufträge riskieren würde. Entsprechend viel Aufwand wird in Proben gesteckt, und genauso viel Wert wird auf verlässliches Equipment gesteckt. Er ist also um so mehr bestrebt, dass dies entsprechend gewürdigt wird und das investierte Geld irgendwann zumindest zum Teil wieder reinkommt. Daher muss er auch sehen, dass er für Gigs entsprechend Gage bekommt.
 
...mich haben die verschiedenen , völlig individuellen definitionen für sogenannte "semi-profis" immer irritiert.
da kommen zum teil die absurdesten parameter auf den tisch..

ich sehe den begriff ganz pragmatisch in seiner gültigen bedeutung

ein profi egal welcher tätigkeit lebt davon was er tut. und fertig aus
da gibt es kein "er arbeitet professionell" oder wirkt zumindest so oder hat profi equipment etc pp
was man letztlich damit verbindet oder welche erwartungshaltung andere daran haben kann man da nur schwer bis überhaupt nicht in festgelegte parameter einordnen. ist auch unfug. manche trommeln auf müllkisten und verdienen damit ihren lebensunterhalt..andere haben ein 5000 euro set und trommeln zum spaß auf der geburtstagsfeier des onkels.

naja und ein amateur tut dies eben nicht. und mehr kann man darüber auch nicht sagen. nicht einmal etwas über die vorhandene erfahrung.vielleicht war derjenige ja mal profi..spielt keine rolle

so und nun zu dem unsäglichen wort "semi-profi" also "halb-profi"
für mich ist ganz klar, dass dieseswort nur einen zustand des übergangs definieren kann
es gab eine zeit , da war ich wohl semi-profi. und zwar als ich mich entschieden habe musik zu meinem hauptberuf zu machen und dann an einem punkt war, der mir zwar geld einbrachte aber nicht genug um damit auszukommen
also hate ich einen weiteren job
hauptjob war damals beides nicht
aber die richtung war klar
sobald es möglich ist wird der zusätzliche gelderwerb durch musikalische tätigkeit ersetzt

ich könnte an dieser stelle noch unendlich weiter machen
aber ich will niemanden langweilen - und mich selbst auch nicht

deshalb kurz und gut
"halbe profis" gibt es für mich nicht
entweder ich lebe davon musiker zu sein oder eben nicht
scheiß egal ob es da noch nebenjobs gibt oder ein familienerbe was auch immer

leichter wird es wenn man einen ganz anderen begriff benutzt (der mir persönlich übrigens inzwischen ausschließlich begegnet..mich hat noch keiner gefragt ob ich vielleicht "semi-profi" bin)
mache ich musik hauptberuflich oder als nebenjob oder als freizeitvergnügen
hier ist wohl jedem einzelnen sofort klar was sich hinter dem jeweiligen begriff verbirgt.

und zum thema, ob hier semi-profis oder semiprofi-bands den profis jobs wegnehmen
entweder verdient ne band nenneswert geld mit dem was sie tut und dann ist es ne professionelle band (auch wenn sie von mitgliedern nur nebenberuflich betrieben wird)
oder sie tut dies nicht und ist ne amateurband

meiner erfahrung nach kann eine amateur band keiner profi-band einen interessanten job wegnehmen
 
@Roon Ausnehmen bestätigen die Regel, wie es so schön heißt, und wie du auch geschrieben hast. Es gibt durchaus Amateure, die massenweise teures Equipment haben, aber Profis, die nicht professionell arbeiten, die mit irgendeinem abgewrackten Schrott aufschlagen, der nicht funktioniert, werden nun mal nicht lange überleben. Genauso wenig wird ein Amateur allein aufgrund der Tatsache, dass er 5000EUR Drumset hat, Gigs bekommen.
Und was das Gig-streitig-machen angeht: Auch Veranstalter arbeiten lieber mit Leuten, die eine gewisse professionelle Einstellung haben, weil es a. für sie stressfreier und b. die Wahrscheinlichkeit, dass da was vernünftiges für das Publikum abgeliefert wird, größer ist.
Ja, Bands, die man für lau kriegen kann, werden gerne mal bevorzugt. Ist halt eine Frage der Zeit, wann auch der letzte Veranstalter geschnallt hat, dass er besser fährt, wenn er auch mal Geld in die Hand nimmt. Blöd natürlich, dass es (leider?) auch Amateurbands gibt, die gar nicht schlecht sind, genauso wie es auch offensichtlich '(semi-)professionelle' Bands gibt, die's nicht bringen. Ich hab aber auch schon Veranstalter erlebt, die meinten, alleine dass man eine Band engagiert, die Gage nimmt, ist der Laden voll, ohne dass sie sich trotzdem ausreichend um Werbung gekümmert haben.
 
Ich habe den Thread nur auf der ersten Seite verfolgt, hatte schon eine Ahnung was alles kommen würde, wenn ich stichprobenartig mal einen Post lese fühle ich mich meist bestätigt.

Ich biete mal einen Reibungspunkt der glaube ich noch nicht Thema war: Wenn ich so mitbekomme wie sich manche Bands bzw. der Typ der den Anführer (freiwillig, selbst auserkoren oder gezwungenermaßen) präsentiert (sei es um wegen Aufnahmen im Studio anzufragen oder sich bzgl. Auftrittsmöglichkeiten zu erkundigen/bewerben), dann wundert mich nicht, dass so viele (die Meisten) nicht aus dem Hobbykeller rauskommen. Grob umrissen: Mangelndes Kommunikationsverhalten, maßlose Selbstüberschätzung, unverhältnismäßige Ansprüche.
 
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Im DJ Bereich drängt zur Zeit ein neuer Trend immer mehr in den Vordergrund.
Stem Mixing.

Auch wenn das noch a.m.S. technogisch etwas in den Kinderschuhen steckt, so ist durchaus für die Zukunft denkbar (in Coverband Sprache), dass man einen Bass Lauf von "Papa was a Roling Stone" mit der Korg Orgel von Robin S., den Beats aus einem Sample Pack und den Highway Vocals von AC/DC geschickt und live zusammen mixt.
Dieses willkürliche und fiktive Beispiel soll nur die neuen Möglichkeiten darstellen.
Hier können ganz neue, basierend auf bekannten Soundfragmenten, Song Kreationen entstehen, die das Publikum zur Ekstase treiben.
Und darum geht es letztendlich - dem Publikum tolle emotionale Momente zu verschaffen.
Und wenn man dabei als Musiker/DJ auch selbst tolle emotionale Momente hat, kann es richtig gut werden.
Zu häufig wird die eine Seite außer acht gelassen.
Nur weil jemand gut Gitarre spielen kann oder ein DJ das neuste Scratch Mix Deck hat und 30.000 Songs auf der Festplatte, wird niemand im Publikum begeisterst sein.

Macht das Publikum glücklich, dann klappt es auch mit den bezahlten Gigs!

Topo :cool:
Keyboarder & DJ
Studio & Label Owner
 
Zuletzt bearbeitet:
Alles logisch. Wenn die Maschinen die Menschheit ausgelöscht haben, brauchen sie eine Band f.d. Siegesfeier. Mit dem einzigen überlebendem Menschen am Gesangsmicro: natürlich sarah Connor, die singt dann die Maschinenhymne. Sorry f. OT
 

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