Improvisation gelingt nicht

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cooldie
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Hallo Leute,

eigentlich spiele ich schon recht lange Gitarre und bin daher eher fortgeschritten, aber es gibt so viele Dinge, die mich an mir selber stören, dass ich mich letztendlich doch mehr als Anfänger fühle.

Ich versuche schon seit sehr langer Zeit mich mit dem Thema Improvisation zu beschäftigen, aber so richtig gefallen tut mir das was ich kreiere nicht. Außerdem habe ich auch enorme Probleme mit dem Taktgefühl.

Ich hab jetzt einfach mal meinen Mut zusammen genommen und was aufgenommen, was ihr euch vielleicht ja mal anhören könnt (zumindest soweit es eure Schmerztoleranz das zulässt). Vielleicht seht ihr ja noch andere Probleme, die mich im weiterkommen blockieren.

Hätte die Datei gerne als Anhang angefügt, aber dafür ist sie leider zu groß, daher hier nun ein externer Download-Link:
http://www.file-upload.net/download-3856848/Impro.zip.html

Falls euch der Backing Track gefällt, dann könnt ihr diesen hier finden:
http://www.youtube.com/watch?v=Pz6B4r74z4c&feature=related

Wäre über hilfreiche Antworten sehr dankbar :)

Viele Grüße und ein schönes Wochenende
 
Eigenschaft
 
Ich hab jetzt einfach mal meinen Mut zusammen genommen und was aufgenommen, was ihr euch vielleicht ja mal anhören könnt (zumindest soweit es eure Schmerztoleranz das zulässt). Vielleicht seht ihr ja noch andere Probleme, die mich im weiterkommen blockieren.

Moin,

erst einmal ein grosses Lob an Dich: ich finde es wirklich gut, dass Du ein Tonbeispiel ins Netz gestellt hast. Davon könnten sich viele (ich eingeschlossen) eine sehr grosse Scheibe von abschneiden.
Ich muss Dich an dieser Stelle leider enttäuschen, ich bin nicht der grosse Gitarrist, der Dir jetzt ein Allheilmittel anbieten könnte, ich bin ein Anfänger, der genau Dein Problem hat, nämlich am Rhythmus zu verzweifeln.
Ich habe eine Zeit lang vor mich hingespielt und das oder einen Backing-Track nur dann benutzt, wenn ich etwas einspielen wollte, und dabei jämmerlich versagt, auch wenn ich zuvor geglaubt hatte, dass mein Spiel doch gar nicht so schlecht wäre. Nun ja, schlecht war es für mich nicht, aber ich war zu beschäftigt mit meinem Spiel, um zu merken, dass ich soweit vom Rhythmus entfernt war, wie die Erde vom Mars.

Ich spiele seit etwa einem halben Jahr mit Metronom/Backing Track, selbst bei einfachen Übungen. Es hilft, langsam aber immerhin. Das Gefühl für Rhythmus liegt nicht jedem im Blut. Und selbst wenn, im Rhythmus zu zappeln, ist die eine Sache. Etwas komplexeres, wie Koordination der beiden Hände beim Gitarrenspiel unter dem Diktat eines Metronoms erfüllen zu müssen, ist etwas ganz anderes.

Also, Metronom einschalten und sich keine Panik machen! Nach dem Training der linken Hand am Griffbrett ist jetzt auch die rechte Hand dran. Das bringt einen weiter. Setze auch den Körper ein, ein Wackeln mit dem Kopf im Takt, ein rhythmisches Stampfen mit den Füssen, das sieht vielleicht lächerlich aus, mir persönlich gibt es ein inneres Metronom, was, getaktet an das Äussere, einem ein hilfreiches Gefühl geben kann.

Also üben, üben und üben, dazu noch die Geduld und es wird dann hoffentlich klappen. Ich zumindest verspüre Fortschritte, aber nur in kleinen Schritten.

Falls irgendwer ein Geheimrezept hat, dann wäre ich auch daran interessiert.

Entschuldige bitte, dass ich Dir nicht helfen kann, aber ich bin interessiert an diesem Thema, da ich ein Leidensgenosse bin.

Alles Liebe, Enno
 
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Und noch ganz wichtige wäre es die Bendings zu üben, die kamen ziemlich schief.
 
Leg dir ein Repertoire an Licks an. Deine Einsätze klangen so, als ob du dich einfach nicht entscheiden könntest, was du spielen willst. Manchmal ist weniger mehr, manchmal bringt ein Lagenwechsel bereits genügend neue Inspiration. Bleib nicht allzulange auf einem Ton, ich rede nicht von 8 Takten sondern vom halben Stück.

Hör dir Soli genau an und versuche sie zu analysieren. Wann benutzt der Gitarrst ein Bending, wann wird er schnell, wann langsam, gibt es wiederkehrende Elemente, wann benutzt er nur die Pentatonik, wann die ganze Tonleiter, Kirchentonleitern, andere Tonleitern? Ich konnte vor einem halben jahr keine Thrash-Metal-Soli spielen, obwohl das meine Lieblingsmusikrichtung ist. Ich habe mir sehr viele Soli von Exodus, Megadeth, Forbidden etc. angeguckt. Auch verwandte Stile. Du wurdest mit Ohren und Hirn geboren! Nutze sie!

Sich in eine Attitüde/das Stück reinzufühlen Hilft oft auch!

Und achte auf Sauberkeit! Die Bendings waren nicht immer Optimal. Auch gab es zwischendurch so einige mitklingende Saiten.

Aber viel Glück. ;)
 
Und noch ganz wichtige wäre es die Bendings zu üben, die kamen ziemlich schief.

Lieber ein schiefes Bending am richtigen Platz, als ein centgenaues Bending an der falschen Stelle. Nun, das eine sollte das andere nicht ausschliessen. Dass die Gitarre, sagen wir einmal, suboptimal gestimmt war, ist hier auch nachrangig.

Alles Liebe, Enno
 
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Lieber ein schiefes Bending am richtigen Platz, als ein centgenaues Bending an der falschen Stelle.

Ich will hier keine Pedanten anlocken, aber ich finde es gibt keine "falschen Stellen". Es ist alles Geschmackssache.
Es gibt niemanden, der centgenaues Bending hinbekommt. (Selbsttest: Unison Bendings) Und schiefe Bendings sind einfach schlimm. Da ist Gehörbildung wichtig! Man kann sie höchstens als langsame oder progressive Bendings (fortschreitend, nicht neumodisch :p) tarnen, indem man einfach nachkorrigiert.
 
Ich will hier keine Pedanten anlocken, aber ich finde es gibt keine "falschen Stellen". Es ist alles Geschmackssache.
Es gibt niemanden, der centgenaues Bending hinbekommt. (Selbsttest: Unison Bendings) Und schiefe Bendings sind einfach schlimm. Da ist Gehörbildung wichtig! Man kann sie höchstens als langsame oder progressive Bendings (fortschreitend, nicht neumodisch :p) tarnen, indem man einfach nachkorrigiert.

Du hast natürlich recht. Gehörbildung ist wichtig, aber wir wollen uns nicht in die Untiefen der Temperierung (ob neumodisch oder "rein") eines Bendings begeben, das wäre auch zuviel des Guten.

Ein richtiger Ton am richtigen Moment ist das optimale, darüber brauchen wir uns nicht zu unterhalten.
Ich habe leider nur wenig Erfahrung, Musik mit anderen Gitarren /Bass/Drum-Spielern zu machen, aber als Gitarrist/Bassist wird einem ein Fehler der linken Hand eher verziehen, als ein Fehler der rechten Hand. Daher lieber ein misslungenes Bending, dass den Zuhörer ein Stirnrunzeln entlockt, als ein Ton an einer falschen Stelle, der beim Zuhörer ein Kopfschütteln verursacht.

Um Dir nocheinmal recht zu geben: Es ist natürlich Geschmackssache, wann ein Ton gespielt wird, es gibt keine falschen Stellen. Vollkommen richtig. Aber...

...um sich den Luxus der "Geschmachssache" zu leisten, muss man einen Geschmack entwickeln. Ich werde keine Synkopen anwenden können, wenn ich nicht einmal im Takt schlagen kann.

Alles Liebe, Enno

P.S. ich glaube, wir haben gar keine unterschiedliche Meinung, aber in einem Forum beschränken wir uns auf...

Nachtrag:

Natürlich, ich muss kein Bending spielen, wenn ich es nicht beherrsche. Zuerst die Basics, im Rhythmus, sauber gespielt, dann können auch die Verzierungen in Angriff genommen werden...
 
Zuletzt bearbeitet:
enorme Probleme mit dem Taktgefühl.

Nimmst du das so auf, wies wir es hören vom Mix her? Ich hatte auch Probleme, weil das Schlagzeug und das Backing so leise waren, dass ich es z.T. einfach nicht gehört hab :D Läuft nebenher wenigstens ein Metronom?

Ansonsten würd ich sagen, bist du auf jeden Fall im guten Mittelfeld der User oO Irgendwie hat es ja schon Hand und Fuß. Kann Dir auch nur raten, ein paar leichtere "Profi" Soli einzuüben und mal zu sehen, was die so für Licks und Übergänge benutzen, die kann man oft selbst nochmal einbauen - dann muss man nicht immer nach dem nächsten Ton suchen :redface:)

Find das Solo etwas sehr lang, dadurch verliert es auch irgendwie an Charakter, weils keinen Aufbau oder Kontext hat.. Das legt sich aber sofort, wenn es in einer Band heißt, 'so du hast jetzt 4 Durchläufe für dein Solo und dann kommt der Break!'

PS: Geiles Backing oO
 
Ich würd sagen, an Kreativität mangelt es dir nicht. Improvisieren ist daher nicht das Problem, sondern eher die Grundlagen, die dir fehlen. Ich würde erstmal zu generell weniger Gain raten, da es zuviele Fehler kaschiert. Dann übst du Rhythmik (wie erwähnt mit Metronom) und Bendings sauber zu spielen. Spiel dazu auch ein paar deiner Lieblingssolos nach, steiger dich langsam. Nimm deine Cover-Versionen auch auf und vergleiche sie mit den Originalen und schau was du noch besser machen kannst. Achte dabei auch auf Feinheiten (vorallem Bending-Intonation und Rhythmik).

Allgemein würd ich dir zu einem Lehrer raten, der dir diese ganzen Dinge zeigt und mit direktem Feedback übt. Das ist die effektivste Methode.

Ansonsten such dir nen schönen Blues Backing-Track und schalt deinen Clean-Kanal ein. Such dir im Internet ein paar Standart Blues-Licks heraus und versuch mit denen über den Backing-Track zu improvisieren. So musst du dich erstmal nicht auf die Wahl der Töne konzentrieren, sondern kannst mehr Augenmerk auf Timing und exakte Bendings legen. Wenn das dein einmal läuft, sollte es dir auch leichter fallen mit eigenen Ideen zu improvisieren.
 
Vielen Dank für eure Antworten. Mir hilft das wirklich sehr viel weiter. :)

Insbesondere freut es mich auch, dass es nicht nur negativ war, sondern ihr auch positives gefunden habt. Das macht mir echt Mut :)

Ich werde jetzt erst mal zusehen, dass ich eure Vorschläge umgesetzt bekomme. Dankeschön :great:
 
Falls irgendwer ein Geheimrezept hat, dann wäre ich auch daran interessiert.

Also - ein Geheimrezept ist das hier sicher auch nicht. :)
Was mir auffällt . . das Backing hat ja eine Menge Druck.
Da versuchst du krampfhaft gegen anzukommen.
Das kann nicht klappen.
Besser du besorgst dir einen Looper. Ich habe von meinem RC2 sehr viel gelernt :)
Da hast du jedenfalls immer einen oder mehrere Gitarristen zur Hand (oder besser bei Fuß :D ) die exakt deinen Musikgeschmack und dein Level haben.

stay tuned

b
 
die sache mit dem looper kann ich so unterstreichen. aber ich würde dennoch empfehlen, die loops mit metronom einzuspielen. denn es bringt idr nichts das taktgefühl zu suchen, wenn du dabei einen rhythmus verwendest, der permanent die geschwindkeit verändert
rhythmusgefühl ist immer sone sache. ich persönlich (als sänger) denke immer ich läge 100% im takt und wenn ichs mir hinterher anhöre laufe ich teilweise doch n kleines bisschen vor den anderen davon. viel üben, viel selbstkontrolle und vor allem sich und den rhythmus gut hören zu können sind enorm wichtig.

---------- Post hinzugefügt um 13:25:32 ---------- Letzter Beitrag war um 13:24:00 ----------

Tut mir leid, krieg ich nicht geladen. Aber Ennitos Post klingt schon ziemlich hilfreich.
dann markier ihn doch auch als hilfreich. ennito wird sich freuen :)
 
aber ich würde dennoch empfehlen, die loops mit metronom einzuspielen.

Der RC-2 hat Drums sowie Metronom an Bord.

b
 
Also dein Ton auf der Gitarre is glaub der beste, den ich in Einsteigerbereich gehört hab.
Wenn du noch die Töne alle sauber spielst und in Time, kannste in Einsteigerbereich "Berater" machen.

Zur Impro wurde ja schon alles gesagt, was man im Forum sagen kann.
Ich würd aber an deiner Stelle mal die Gitarre nich so laut machen. Auch wenns was zu zeigen is, spielste halt immer noch mit dem Track und fügst es ja diesen dazu. Man hört das auch, wenn beides ausgewogener zueinander is
 

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