"Inlay" mit Lack aufsprühen

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Hallo,

Ich arbeite gerade an meinem ersten Eigenbau und wollte euch eine Frage stellen, und zwar ob ich ein "Inlay" mit Lack auf's Griffbrett aufsprühen könnte, um mir die Arbeit des ausfräsens/-dremelns zu ersparen und wie dauerhaft das Ganze dann wäre, ob damit jemand Erfahrung hat usw usw.

Das geplante Inlay soll vom 5ten bis zum 7ten Bund reichen und einheitlich schwarz sein, deswegen dachte ich die beste Möglichkeit wäre, es mit einem Dremel (den ich noch nicht besitze) auszufräsen und mit geärbtem Epoxydharz auszugießen, um einen Arbeitsgang, den des Zuschneiden des Inlays, zu sparen (nach einem dutzend Videos und Literatur aus dem Netz dazu stell ich mir das ziemlich mühsam vor, abgesehen davon das ich die Werkzeuge dafür extra anschaffen müsste).
Allerdings würde mir das wohl auch 3 Bundschlitze mit Harz füllen und ob die wieder auszusägen zu einem Brauchbaren Ergebnis führt ist fraglich.

Ich könnte es natürlich auch mit Folie aufkleben, aber ich bin mir relativ sicher, dass das nicht besonders lang halten wird, da ich nicht vorhabe das Griffbrett zu lackieren.

Jetzt dachte ich das Aufsprühen mit einem Lack wäre eine Idee, nur hab' ich dazu kaum Infos gefunden (nicht so leicht dafür die richtigen Suchbegriffe zu finden).

Ja, die Frage wäre eben, wie gesagt, ob die Idee zielführend ist, ob es Probleme mit dem Öl das aufs Griffbrett soll geben wird (Gunstock, oder Danisch Oil soll ja ganz gut funktionieren) oder ob das Ganze sowieso nach ein paar Monaten wieder abplatzen wird?

Ahja das Griffbrett ist Kirsche.

Danke für alle Hinweise/Optionen/Schimpferein das ich nicht so faul sein soll/etc.


MfG Peter
 
Eigenschaft
 
Hi,

versuchs bei Google doch mal mit den folgenden Begriffen "Fretboard" und "Decal". Da kommt einiges. Hab selber jetzt leider nicht die Zeit, das detailiert durchzukämpfen und auch keine Erfahrungen mit Abziehbildchen aufm Griffbrett.

Allein deine Sorge mit Öl scheint mir mehr als berechtigt...
 
erstmal: sei nicht so faul!!!

ich versteh folgendes nicht: du machst dir die arbeit, ne klampfe zu bauen (ich denke dazu gehört ein dicker anspruch an sich selbst und an die zu erwartende qualität hinsichtlich verarbeitung, spielbarkeit und klang) und dann überlegst du dir, die inlay zu faken? och nö, hat dich die lust verlassen? dann lass das griffbrett lieber clean.
 
Das Lackieren erscheint mir wesentlich komplizierter und weniger haltbar als der Prozess den du beschreibst (Fräsungen ausgießen).
Aus eigener Erfahrung kann ich dir jedenfalls berichten das dass ohne weiteres geht, die Bundschlitze kannst du ja vor dem Gießen abdichten so gut es geht - das was reinläuft ist auch nicht schwer zu entfernen. Du musst halt nur mit der Art der Pigmente und der Mischung aufpassen, je nachdem kann das ganze Abfärben - nicht das dass ganze beim Verschleifen ins Holz schmiert (Holzstaub z.B. Ebenholz oder ähnliches ist da vollkommen gefahrlos da er in der Regel nicht fein genug ist, schwarze Pigmente wie Magnetit oder Eisenoxid funktionieren da ganz anders - färben ab und schmieren mit Leichtigkeit).
Einlegearbeiten sind ja so ne Sache für sich, aber wenn es sich um kein Inlay mit komplexer Geometrie handelt ist das aussägen mit Laubsäge und zurechtfeilen auch keine große Sache.

Ebenholzstaub+ Epoxid, Griffbrett Eiche:
https://dl.dropboxusercontent.com/u/14460278/PICT0007.JPG (hier sieht man Luftlöcher die noch gefüllt wurden)
https://dl.dropboxusercontent.com/u/14460278/IMG_8145.JPG
https://dl.dropboxusercontent.com/u/14460278/IMG_8146.JPG
Den Staub habe ich mittels eines Dremel-Fräserbits
331296d1393587875-dritten-humbucker-nachruesten-mit-einfachen-mitteln-free-shipping-6pcs-lot-hss.jpg
dem obersten in diesem Falle, produziert.
Mein Gedanke hierbei war, "gröberen" Staub zu produzieren, i.e. Staub der so fein ist dass er sich noch gut mischen lässt, sich jedoch nicht wie oben beschriebene Pigmente verhält (welche mineralischer Nature und super-feinkörnig sind)
Das ganze rührt daher, dass feiner Ebenholzstaub sich anders verhält als z.B. Ahorn oder Sipo.
 
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Danke für den Tipp, auf das Verschmieren hätt ich überhaupt nicht gedacht...

Ich hatte halt Angst das ich mir mit der Dremelarbeit ein brauchbares Griffbrett runier.
Das Griffbrett von dir sieht übrigens spitze aus, darf man fragen welches Werkzeug du dafür verwendet hast, bzw. ob z.B. ein 60€ Dremel 3000 dafür reichen würde?
Will jetzt nicht unbedingt ein Vermögen für eine einmalige Arbeit ausgeben und ein "ordenticher" Dremel kommt schonmal auf seine ~120€, die Stewmac Inlay Dremelbase auf nochmal ~50€ + Versand, usw.

Hab leider absolut keine Erfahrung mit sowas, deswegen auch der Gedanke zu lackieren anstatt zu Fräsen.

Würde mich über jeden Tipp/Hinweis/Empfehlung freuen.
Mach dann auch einen anständigen Bau-Thread drüber, ich versprechs;)
 
Danke für den Tipp, auf das Verschmieren hätt ich überhaupt nicht gedacht...
jep, ist aber wie gesagt auch nur wirklich ein Problem bei solchen feinen mineralischen Pigmenten - oder ganz ganz feinem Ebenholzstaub (wobei das da nur minimal der Fall ist)
Hier sieht man ein ähnliches Szenario, ist jedoch eine Reparatur und das Bindemittel Cyanacrylat:
http://avhguitarrepair.com/repair-blog/fingerboard-crack-repairs/
Da siehst du auch wie er verhindert dass die Suppe in die Schlitze läuft, wobei das auch anders geht.

Ich hatte halt Angst das ich mir mit der Dremelarbeit ein brauchbares Griffbrett runier.

Berechtigte Bedenken, wenn du das zum ersten mal machst.
Aber man kann üben, alles was du brauchst ist ein Material das der Kirsche in ihren Materialeigenschaften ähnelt, ein Leimholzbrett aus dem Baumarkt würde sich anbieten. 300x600x18mm müsste um die 3€ kosten. Buche in dem Falle, weiches Holz wie Fichte würde hier keinen Sinn machen, da hier riesige Unterschiede im Fräsverhalten liegen.
Das Griffbrett von dir sieht übrigens spitze aus, darf man fragen welches Werkzeug du dafür verwendet hast, bzw. ob z.B. ein 60€ Dremel 3000 dafür reichen würde?

Das wurde mit nem Dremel aus dem Aldi und einem 1mm Fräser gemacht, da das Ding schon da war. Soweit ich mich erinnere hab ich das ganze freihand ohne Basis gefräst, da ich vorhatte zu gießen war hier eine konstante Tiefe nicht nötig - da kein Inlay, somit auch keine Notwendigkeit für eine ebene Auflagefläche existierte.
Das Problem bei günstigen Werkzeugen (wie dem oben angesprochenen Aldi-Multitool) ist nicht das der Rundlauf nicht genau genug ist (wobei das auch passieren kann...Qualitätskontrolle usw.), oder die Leistung nicht reicht. Die Dinger verschlechtern sich einfach permanent, werden ungenauer und geben schnell den Geist auf. Wenn sie regelbar sind, ist es in der Regel die Steuerelektronik, Potentiometer etc. die zuerst verrecken.
Zugegebenermaßen hab ich damit allerdings auch Sachen gemacht die nicht im Sinne des Erfinders waren.

Also: Wenn du den Dremel 3000 nimmst hast du schonmal ein mehr als ausreichendes Werkzeug (Die Kiste die ich hatte war ca. 1/4 des Preises, lol)

eine einmalige Arbeit

Das mit dem Gitarren basteln bleibt nur in den seltensten Fällen eine einmalige Angelegenheit. Wenn man sieht was man erfolgreich Kraft seines Willens schaffen kann, folgen in der Regel weitere Arbeiten.
 
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Danke vielmals für die Unterstützung!!

Macht Mut das Ganze doch wie geplant umzusetzen.
Wollt an sich zwar auf Tropenhölzer verzichten, aber ja, werd mal schauen ob ich was auftreiben kann das genug Kontrast zur Kirsche mitbringt, vllt. ein kleines Stück Mooreiche oder so.

Und das mit der einmaligen Arbeit stimmt wohl oder übel... wär ja nicht so als ob man schon überlegt was man als nächstes baut, obwohl man gerade erst den aktuellen Korpus ausgeschnitten und das Griffbrett in Arbeit hat ;)
 
Kurzes Update falls es wen interessiert:
gestern noch einen Dremel geordert, heute den Korpus zugeschnitten bekommen, hab vor heut oder morgen die Bundschlitze zu schneiden.... vllt sollt ich langsam einen Bauthread aufmachen falls wer meine Amateurarbeit sehen will ;)
 
Mit dem Dremel wäre ich vorsichtig. Die Dinger drehen für feine Arbeiten zu schnell und hauen dann ab. Da ist eine spezielle Gravierausrüstung mit Verlänegrung besser geeignet. Ich arbeite sein Jahren viel mit einem Dremel und habe mit Sicherheit mehr Feingefühl als die meisten aber das wäre mir etwas zu heikel. Einen Dremel über den Strom runter zu regeln funktioniert nicht da er nicht genug Drehmoment hat und stehen bleibt. Schon ausprobiert :) Auf das saubere ungeölte, gewachste Holz zu lackieren geht zwar aber da ist Abnutzung vom verwendeten Material und der Schichtstärke abhängig. Mit einer Siebdruckfarbe mehrmals aufgebracht würde das schon eine Weile halten.
 
So Multitools sind für Inlayarbeiten eigentlich relativ weit verbreitet, obwohl du sicherlich recht hast das Graviergeräte eher für Freihandarbeiten geeignet sind (sollte OP diesen Weg gehen).
Solange man eine ruhige Hand hat und in Sachen Muskulatur nicht gerade unterdurchschnittlich schlecht ausgestattet ist, ist das Gerät auch nicht allzu schwer zu kontrollieren.
Oftmals ist die Verlängerung bei den Geräten standardmäßig dabei, obwohl ich nicht weiß ob das hier der Fall ist.
Bei Freihandarbeit würd' ich definitiv raten die Verlängerung zu nutzen, da sich ein Fullsize Dremel schon recht klotzig anfühlt wenn man ihn einhändig führt.

Sollte Halffarmer tatsächlich diese Fräsbasis gekauft haben wäre das Gerät am leichtesten kontrolliert führbar:
StewMac%205260%20Precision%20Router%20Base.jpg


Am kontrolliertesten ist wohl jedoch das Skalpell oder Schnitzmesser, dauert wohl aber auch etwas länger. Wenn man nicht weiß wie man Klingen richtig schärft oder führt ist das auch nicht ganz ungefährlich.

Am wichtigsten ist dass man sich vorher herantastet, an Rest oder Probestücken übt um zu sehen wie man damit zurechtkommt. Man weiß nie wie gut man dabei abschneidet bevor man's testet.
 
vllt sollt ich langsam einen Bauthread aufmachen falls wer meine Amateurarbeit sehen will ;)

Wird hier immer gern genommen, nur zu! :great:
Dadurch lernst nicht nur du an deinem Projekt, sondern wir anderen Hobbygitarrenbauer gleich mit. Außerdem ist es einfach immer schön mit anzusehen wie aus ein paar rauhen Holzplanken ein spielbares, klingendes Instrument wird.
Und Amateurarbeiten sind's in diesem Sinne hier alle. Die, die damit Geld verdienen eröffnen hier selten Bauthreads. ;)
 
Danke nochmal für die weiteren Antworten.

Hab eben schon einen Dremel bestellt, auch wenn eine Gravurausstattung evtl. besser gewesen wäre.
Allerdings hab ich drauf geachtet das eine Biegsame Welle dabei ist, dachte das wär nicht die schlechteste Idee, und wie's aussieht stimmt das auch so^^

Mit der Stewmac base bin ich noch am hadern... soll ja wirklich alles einfacher machen, wär also keine schlechte Idee, aber manchmal fällt mir wiederum ein das es nur ein Eigenbau is, und ob ich mit solchen Anschaffungen nicht doch übertreib... mal sehen wie der erste Dremelversuch läuft, wenns garnicht brauchbar ist, kommt die Base sicher

Hab übrigens noch ein Stück vom Griffbrettholz über, auf dem ich Probebundschlitze geschnitten hab (ziemlich mühsam), und das sich für ein Versuchsinlay anbietet.
 
Hab übrigens noch ein Stück vom Griffbrettholz über, auf dem ich Probebundschlitze geschnitten hab (ziemlich mühsam), und das sich für ein Versuchsinlay anbietet.

Was für eine Säge benutzt du?
 
Eine von GuitarSupplies, dürft das selbe Modell wie die von Rall/Rockinger/etc sein, sprich eine 0,6mm Einstrichsäge ohne Schränkung.
Die Säge war weniger das Problem, eher einen geraden Bundschlitz hinzubekommen, aber das hab ich jetzt dank "Magnetführung" auch noch geschafft, mach gleich einen Bauthread auf, da gibts dann Bilder
 

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