Inlays wegscalloppen

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Brady9
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Hallo,

Sind die inlays nur oberflächlich oder haben die eine bestimmte stärke? Würde gern die inlays meiner cort m1200 wegscalloppen lassen.

Gruss
 
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Die haben ne gewisse Tiefe, aber nicht viel. Vielleicht 1-2 mm.
Falls Du die Inlays unbedingt behalten willst, aber trotzdem scallopiertes Feeling willst, würde sich ne Neubündierung mit Jumbos oder so anbieten - allerdings nicht unbedingt finanziell lohnen.
 
Falls die Inlays nahe an die Bundstäbchen reichen, ergibt das Scallops mit stark abfallenden Flanken, gleichzeitig wird der Halt der Bundstäbchen im verbleibenden Holz des Griffbretts geschwächt.
 
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Sind die inlays nur oberflächlich oder haben die eine bestimmte stärke?

Kommt auf die Inlays an. Ich habe schon mal bei einem Bass die Dots rausgemacht und da waren recht tiefe Löcher drunter. Da wäre dann vom Griffbrett nicht viel übrig geblieben.

Falls die Inlays nahe an die Bundstäbchen reichen, ergibt das Scallops mit stark abfallenden Flanken, gleichzeitig wird der Halt der Bundstäbchen im verbleibenden Holz des Griffbretts geschwächt.

Wichtiger Hinweis!
 
ich hab eine Gitarre mit Inlays, die über-scalloped wurden (nennt man das so?). Da bleiben definitiv Reste stehen, auch in der Mitte der Vertiefungen
 
Scalloping schwächt einen Hals in seiner gesamten Statik. Der Sitz der Bundstäbchen ist da das kleinste Problem, denn der wird erst bei übertriebener und nicht fachgerechter Ausführung geschwächt.
 
Inlays sind im Normalfall, wie bereits angesprochen ca. 1-1,5 mm dick, selten dicker. Wie dick genau die Inlays sind hängt auch davon ab, wie stark das Griffbrett nach dem Einsetzen der Inlays nachgeschliffen wurde. Allerdings ist es mit diesen 1-1,5mm nicht getan: Üblicherweise verwendet man bei Dots für die "Löcher" einen Forstnerbohrer. Dieser hat in der Mitte einen Dorn, der nochmal gut 1-2mm tiefer bohrt als der Rest des Bohrers. Bei einen Scalloping nimmt man etwa 1-1,5mm (am tiefsten Punkt) an Material weg. Das bedeutet: Der Dot ist in der Mitte weg, an den Rändern vielleicht noch nicht (was bedeutet, das Scalloping tiefer oder an den Bundstänchen steiler auszuführen). Damit hat man aber immernoch das Loch des angesprochenen Dorns. 3mm tief zu scallopen würde nicht nur blöd aussehen, sondern tatsächlich die Statik des Halses negativ beeinflussen. Ein normales Scalloping wirkt sich dagegen nicht oder nur sehr marginal auf die Stabilität aus.

Bei Nicht-Dots entfällt das Problem mit dem Dorn, weil hier gefräst wird. Allerdings wurde die Problematik mit Inlays, die bis weit an die Bundstäbchen heranreichen, bereits beschrieben.

Weiteres Problem: Wenn Du das Griffbrett scallopen willst, bedeutet das automatisch eine Neubundierung! Die Bünde werden durch das Schleifen so stark belastet, dass sie sich dann kaum noch sinnvoll wieder aufarbeiten lassen.
 
Wenn Du das Griffbrett scallopen willst, bedeutet das automatisch eine Neubundierung! Die Bünde werden durch das Schleifen so stark belastet, dass sie sich dann kaum noch sinnvoll wieder aufarbeiten lassen.

Das verstehe ich nicht. Wieso sollten beim scalloping die Bünde belastet werden? Das macht man doch nicht betrunken mit Opas alter Flex...

Im übrigen habe ich den Verdacht dass Brady9 in erster Linie seine Inlays loswerden will, denn bei der Cort handelt es sich um so einen kitschigen tree of life. Wenn es umgekehrt darum gehen würde diesen zu erhalten, wären neue hohe Bünde die richtige Maßnahme.
 
Ich habe mir das Modell von Cort vorher nicht angeschaut. Ich wollte nur grundsätzlich auf das Thema eingehen.

Das mit dem Beschädigen der Bundstäbchen hat nichts mit Opas alter Flex zu tun. Da man das Scalloping bis fast an die Bundstäbchen heranführt bleibt es nicht aus, dass man mit Feile und Schleifpapier an die Bundstäbchen kommt. Glaub es mir. Ich habe es schon gemacht.
 
Ich glaube Dir gerne dass Du es schon gemacht hast und gescheitert bist, aber ich weigere mich daraus eine Regel zu bilden.
Nur weil Du Dich ungeschickt angestellt hast bedeutet das nicht dass es niemand besser kann.
 
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Ich habe mich weder ungeschickt angestellt noch bin ich gescheitert. Meine Technik habe ich bei einem namhaften Gitarrenbauer gelernt. Mir ist jedenfalls keine Methode bekannt, die die Bundstäbchen nicht tangiert und die nicht rechnergestützt ist. Das muss nicht bedeuten, dass es eine solche nicht gibt.

Vielleicht äußert sich ja noch einer der hier verkehrenden Gitarrenbauer zu dem Thema.

@Bassturmator: Sofern Du etwas noch nicht selbst gemacht hast, finde ich Deine Argumentation ("du bist ungeschickt", "du bist gescheitert") zumindest ... mutig.
 
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Ich hab auch schon zwei Hälse gescallopped. Beim ersten war das Inlay kein Problem. Das war ein recht flacher Griffbrettradius einer Stratkopie. Bei anderen, einem MiJ-70s Lawsuit-Hals hatte ich tatsächlich Probleme, dass ich ein Inlay ein bisschen zu weit ausgefeilt hatte. Da kam dann eine weiße Masse drunter raus; Vermutlich der Kleber. Schlimmer war aber. dass die Side-Dots, die sehr nahe am Griffbrettrand waren, dann zum Griffbrett hin durchgekommen sind. 

Mit den Bünden hatte ich bei beiden Hälsen keinerlei Probleme. Bünde sorgfältig abkleben und sorgfältig mit der Flex (*g*) umgehen. Ok... Feilen und Schmirgel eignen sich besser ... und gaaanz viel Geduld! Immer einen Bund nach dem anderen und nicht hetzen lassen. :)
 
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Ich gebe zu: Wenn man die Zeit hat und sich viele Stunden lang mit dem Scalloping befassen möchte, dann wird man die Bundstäbchen wahrscheinlich ziemlich schonen können. Dies hängt aber auch vom Griffbrettholz ab. Ich habe ein Ebenholzgriffbrett von Bund 12 aufwärts gescalloped, und das war aufgrund der Härte des Holzes schon echt die Pest. Nach der groben Vorarbeit mit der Rundfeile habe ich Rundhölzer in Stärken zwischen 4 und 10 mm mit Schleifpapier (150er für grob, 240er für Feinarbeiten, 320er für den letzten Schliff) beklebt und in den Akkuschrauber eingespannt. Diese Methode hat den Vorteil, dass es natürlich schneller geht als völlig manuell und dass man dennoch auch die Griffbrettwölbung beibehalten kann. Nachteil ist, dass das sich drehende Rundholz natürlich wandern und damit die Bundstäbchen beschädigen kann. Dennoch geht eine Neubundierung meist doch recht schnell. Ausnahme: Ebenholz. Aber das ist eine andere Geschichte.
 
@Bassturmator: Sofern Du etwas noch nicht selbst gemacht hast, finde ich Deine Argumentation ("du bist ungeschickt", "du bist gescheitert") zumindest ... mutig.

Ich möchte dringend darum bitten korrekt zitiert zu werden. Verallgemeinerungen und freie Interpretationen sollte man nicht als Zitat darstellen.

@SpyingGlass: Du gibst zu die Gitarre des Treadstarters nicht zu kennen und schreibst dann in Deinem allerersten post in diesem Forum, dass scalloping nicht ohne Neubundierung geht.

Als Methode, die Du von einem namhaften Gitarrenbauer gelernt hast gibst Du neben Feile und Schleifpapier, rotierende Rundhölzer im Akkuschrauber an. Die Akkuschraubermethode spart Zeit aber zerstört die Bünde sagst Du und das eine Neubundierung schnell geht außer bei Ebenholz.

Für mich klingt das alles sehr unverständlich und keineswegs nach Fachwissen.
 
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Hallo Bassturmator,

ich glaube nicht, dass es von Relevanz ist, ob mein Post der erste in diesem Board oder aber der hundertste ist, und die Weisheit steigt bestimmt nicht mit der Anzahl der Beiträge.

Wenn ich mich unverständlich ausgedrückt haben sollte, tut mir das leid. Du kannst ja Fragen stellen, sofern eine meiner Ausführungen weiterer Erläuterungen bedarf.

Mein Anliegen hier ist es nicht, mit Fachwissen zu prahlen. Ich kann nur nach mehreren von der Pike auf gebauten Gitarren (keine Gitarrenbausätze) von meinen Erfahrungen berichten. Die Gitarre in meinem Avatar ist im übrigen eine davon. Von Fachexpertise würde ich in meinem Fall bestimmt nicht sprechen. Dafür haben wir hier unsere Gitarrenbauer. Ich bin Gitarrist und Hobbybastler - und das bislang durchaus erfolgreich.

Vielleicht eine Ergänzung zur Ebenholzthematik: Ebenholz ist sehr sehr hart, hat aber ganz kurze Fasern, die sehr schnell aussplittern. Bundstäbchen haben ja zur Fixierung im Bundschlitz kleine Widerhaken. Selbst sehr erfahrene Gitarrenbauer schaffen es meist nicht, dass beim Lösen der alten Bundstäbchen nichts aussplittert. Und das ausfüllen der ausgesplitterten Stellen, das wieder Zurechtschleifen etc. kostet eben bei Ebenholz viel Zeit. Da ist Palisander z.B. um einiges pflegeleichter. Aber das ist kein Fachwissen, sondern meine Erfahrung.
 
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ch glaube nicht, dass es von Relevanz ist, ob mein Post der erste in diesem Board oder aber der hundertste ist, und die Weisheit steigt bestimmt nicht mit der Anzahl der Beiträge.

Da hast Du vollkommen Recht. Du hast nur mit einer falschen Aussage gestartet, nämlich dass scallopen immer eine Neubundierung erfordert.

Wenn ich mich unverständlich ausgedrückt haben sollte, tut mir das leid. Du kannst ja Fragen stellen, sofern eine meiner Ausführungen weiterer Erläuterungen bedarf.

Ja, genau das tat ich ja oben in # 8. Ich war nur mit Deiner Antwort unzufrieden. Darin hieß es "Glaub es mir. Ich hab es schon gemacht."

Selbst sehr erfahrene Gitarrenbauer schaffen es meist nicht, dass beim Lösen der alten Bundstäbchen nichts aussplittert.

Das entpricht nicht meiner Erfahrung. Selbst ich schaffe es ohne Aussplitterungen und dabei mache ich das relativ selten.


Ich meine wir sollten nun aber mal zurückkehren zu dem Problem von Brady9, den wir möglicherweise hier mit unseren Exkursen schon abgeschreckt haben. Ich hoffe der äußert sich hier noch mal.

Zuvor möchte ich Dich lieber SpyingGlass aber bitten meine Anmerkungen nicht als persönlichen Angriff, sondern stattdessen als positive Kritik zu verstehen und Dich herzlich in diesem Forum willkommen heißen, wie es eigentlich hier Sitte ist. Vielleicht stellst Du ja mal Deine Eigenbauten vor - das würde mich und sicher viele andere hier sehr interessieren!
 
und Dich herzlich in diesem Forum willkommen heißen, wie es eigentlich hier Sitte ist.

Danke, das freut mich.

Vielleicht stellst Du ja mal Deine Eigenbauten vor - das würde mich und sicher viele andere hier sehr interessieren!

Das kann ich gerne demnächst mal machen.

Zum eigentlichen Anliegen des TE:

Sind die inlays nur oberflächlich oder haben die eine bestimmte stärke? Würde gern die inlays meiner cort m1200 wegscalloppen lassen.

Ich halte Dein Anliegen für nicht machbar, sofern du das Ziel hast, dass die Inlays danach weg sind. Einige Gründe wurden bereits erläutert. Ein weiterer ist, dass die Inlays bereits vor der Bundierung eingesetzt werden und dann beim Sägen der Bundschlitze mitgesägt werden. Daher gehen die Inlays bis unter die Bundstäbchen. Die einzige Lösung scheint mir hier zu sein, das Griffbrett abzuschleifen und ein neues Griffbrett aufleimen zu lassen. Dann kannst du Dir die Inlays und die neuen Bunddrähte aussuchen. Dazu kommt dann noch ein neuer Sattel. Alles in allem kommt dann beim Gitarrenbauer die Suppe teurer als die Brocken. Meine Meinung: Ich würde die Gitarre so lassen wie sie ist.
 
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