Instandsetzung einer uralten diatonischen Harmonika

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Vor einigen Jahren entdeckte mein Bruder auf einem Schrank eines Trödelladens für alles mögliche bei Emmaus in der Toscana eine alte Harmonika.
60 Euro wollten sie für das Fragment noch haben.
Ich öffnete es vor Ort an der Ladentheke und war als Tischler beeindruckt.
Ein Vorbesitzer hatte versucht die Federn durch Kompriband zu ersetzten und dann wohl aufgegeben aber die Federn im Inneren ordentlich verstaut.
Der Erbauer mußte ein sehr guter Holzschnitzer gewesen sein der alles auf engstem Raum verbaut hatte.
Seine Werkzeuge und Möglichkeiten waren aber beschränkt.
Richtig winklig oder gerade ist da nichts wie man es von einer richtigen Holzwerkstatt oder Harmonikawerkstatt erwarten würde.
Kenntnisse von Handzuginstrumenten hatte ich zu der Zeit wenig.
Entsprechend lange mühte ich mich damit ab. Der Zustand war stark angegriffen und einiges wie das Discantverdeck fehlte.
Auch war es schwierig für mich genug Druck auf die Hebel zu kriegem die aus eher weichem dünnem Draht gebogen sind.
Ich bog mir alle Federn etwas stärker neu und gab das Projekt mehfach auf um es dann doch wieder aufzunehmen.
Die Vergangenheit dieses Instrumentes und die Mühe dahinter mir vorzustellen motivierten mich und wie lange es erst gedauert haben wird ein solches Instrument so zu bauen.
Wie diese Werkstatt ausgesehen haben könnte oder ob es nur ein alter Schuppen war.
Ich saß damit Tage und Nächte in meiner Garage.
Den Stimmstock der großen Messingzungen mußte ich nachbauen und für die Klappen versuchte ich erst mal eine provisorische Lösung zu finden.
Mit Blech, Heißkleber und Tischlerstangenwachs , was ich so hatte, war das natürlich im nachhinein Pfusch.
Aber irgendwann machte es wieder Töne.
Es richtig anzugehen verschob ich dann auf später und werde es vielleicht irgendwann noch mal besser angehen.
Zu der zweireihigen diatonischen Diskantseite sind die Bässe chromatisch.

Unterhalb des Kopfes scheinen Zahlen eingraviert zu sein die wie 19 u. IV aussehen.
 
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Es ist schön, dass Du es wagst diese kleine Harmonika zu restaurieren.

Damit bezeugst Du Ehrfurcht vor früherer Handwerksarbeit; zum Beispiel die Frauenkopfintarsien auf dem dritten Bild.

Zu oft werden ältere Instrument so gering geschätzt, dass man diese sogar verbrennt: Erstellt: 01.10.15.#105; was für ein Frevel.

Neuer Button v.jpg


Zuerst werden Akkordeons verbrennt, dann Bücher https://www.youtube.com/watch?v=ZaLJ10v4xUA und dann Menschen ... !

Gutes Gelingen bei Deiner Harmonikarestauration wünscht Dir Paul.
 
Das ist einer der besten Filme die ich gesehen habe.

Dieser Kopf scheint mir ähnlich gefertigt einem Kupferstich.
In Buchenfurnier geritzt, wahrscheinlich dann geschwärzt und die Flächen wieder hell geschliffen.
Vielleicht hat er auch erst die Fläche geschwärzt um besser sehen zu können und um hell in dunckel zu ritzen,
dann die Vertiefungen geschwärzt und die Flächen wieder hell geschliffen.
 

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Hallo!
Es ist immer gut zu wissen wie das Innenleben einer Harmonika ist.Fehlerdiagnosen können dann genauer gestellt werden.
An meiner Melodija Menges ist es so,dass ich mehr Druck aufwenden muss um Töne herauszubekommen.Ist das eine Alterseerscheinung
oder war das im Neuzustand schon so?Kann so ein Mangel durch Reparatur behoben werden?Selbst reparieren möchte ich nicht weil ich
zu wenig Erfahrung habe!
LG
Notenfahne
 
Wenn ein Handzuginstrument an irgendeiner Stelle oder mehreren nicht mehr richtig dichtet kommt weniger Luft durch die Bewegung auf Zug und auf Druck an den Tonzungen an und man braucht mehr Bewegungsaufwand genügend Druck aufzubauen die Tonzungen ausreichen mit Luft zu versorgen neben dem was irgendwo entweicht Ohne einen Ton zu drücken sollte sich der Balg schwer bewegen lassen. Geht er dann leicht hört man vielleicht schon irgendwo was durchpfeifen. Das kann dann mehrere Ursachen haben oder auch nur eine Kleinigkeit sein. Das die Tonzungen selbst schwerfälliger werden glaube ich eher nicht.
 
Ich war schon überrascht daß meine geometrischen Messungen zu alten Bildern, die ich ganz zu Anfang eingestellt hatte in meinem Beitrag https://www.musiker-board.de/threads/der-quintenzirkel-die-gradscheibe.710715/ nicht verbrannt aber nachträglich alle respektlos gelöscht wurden ohne Angabe darüber. Gerade so als wäre etwas verbotenes daran gewesen. Nachvollziehbar ist da inhaltlich ohne diese eigendlich nichts mehr. Darunter war auch ein Buch. Da stell ichs doch hier noch mal rein stellvertretend für die anderen. Manche glauben daß in alten Büchern nur veraltetes Zeug steht und die gebrochene Schrift ein Hinderniß sei. Nicht selten haben sie aber wie die alten Bilder oder Instrumente einen doppelten Boden der sich auch öffnen läßt. Und es soll auch Menschen geben die sich vor Büchern oder versteckten Inhalten mehr fürchten als vor ihrer eigenen Dummheit.

von Max.jpg
 
Manche glauben daß in alten Büchern nur veraltetes Zeug steht und die gebrochene Schrift ein Hinderniß sei.

Das glaub ich ganz gewiss nicht - in Büchern auch in alten und sehr alten steht viel Wahres ... aber auch viel Unsinn. Und nur weils in einem Buch steht wird es dadurch nicht wahrer. Und auch durch noch so häufige Wiederholung wird etwas Unwahres nicht wahr, sondern bleibt unwahr und somit falsch.


Ich war schon überrascht daß meine geometrischen Messungen zu alten Bildern, die ich ganz zu Anfang eingestellt hatte in meinem Beitrag https://www.musiker-board.de/threads/der-quintenzirkel-die-gradscheibe.710715/ nicht verbrannt aber nachträglich alle respektlos gelöscht wurden ohne Angabe darüber.

Jetzt habe ich den Beitrag schon mehrere Male durchgelesen - auch den von dir zitierten Pfad auf einen anderen Themenfaden - und bin nach wie vor ratlos: ich kann nicht erkennen, was das, was du in dem vorhergehenden Beitrag sagst, mit dem eigentlichen Thema deines Fadens hier zu tun hat.

Hat das gesagte aus deinem vorhergehenden Beitrag irgendwas mit der Restauration des alten Akkordeons zu tun?


Wenn ja, dann sei so gut und hilf mir weiter... entweder ich steh grad völlig auf dem Schlauch und kapiers nicht, oder es hat einfach nix mit der Restauration des alten Akkordeons zu tun und wurde einfach gesagt, damit´s halt raus ist ? ! ?
 
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In einem alten Buch kann man sagen stehen unveränderliche Worte drin und doch kann der Inhalt nach der Phantasie des Lesers oder Betrachters sehr unterschiedlich ausfallen.
Die digitale Welt scheint mir da unsicherer. Unabhängig von wahr oder unwahr ist alles auch leichter veränderbar.
Das ein altes Instrument Geschichten erzählt ähnlich einem Buch wenn man sich lange damit beschäftigt klingt zunächst unsinnig.
Aber man denkt vielleicht während der Arbeit darüber nach durch einfache Fragen etwa wie alt könnte es sein oder wäre es nicht leichter gewesen alles etwas weniger eng zu verbauen usw.
Aus weiteren Spekulationen entsteht automatisch eine Art Film aus Gedankenbildern ähnlich einer Geschichte aus einem Buch.
 
Da ich dem ursprünglichen Faden hier so gar nicht folgen kann, behalte ich mir weiterhin die Meinung vor, dass altes Zeug, egal aus welchem Material, häufig einfach nur altes Zeug ist.
 
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Der eine oder andere Grabungshelfer oder auch Archäologe könnte sich das berechtigter Weise auch schon mal gedacht haben.
Bei einer Nachuntersuchung des Aushubs der ursprünglichen Fundstätte fand man vor wenigen Jahren ein kleines Bruchstück der 1856 gefundenen Kalotte des erstgefundenen Neandertalers.
Daher war das ein weltweit beachteter archäologischer Sensationsfund. Etliche Repliken mußten um das kleine Bruchstück ergänzt werden.
Einen sensationellen Unterschied macht das aber nicht.
 
Daher war das ein weltweit beachteter archäologischer Sensationsfund.

was man aber in dem Faden schön sieht ist, dass es für ein und die gleiche Sache durchaus sehr unterschiedliche bis entgegengesetzte Ansichten gibt! Klar gibt es auch im bBereich Akkordeon vielleicht noch wirklche Sensationsfunde, wie z.B. Ceril Demians erstes gebautes Akkordeon oder so. Aber das ist extrem selten. Darüber hinaus gibt es auch persönliche Gründe die es immer rechtfertigen ein altes Instrument, egal in welchem Zustand, wieder herzurichten



behalte ich mir weiterhin die Meinung vor, dass altes Zeug, egal aus welchem Material, häufig einfach nur altes Zeug ist.

Häufig ist es aber halt ganz einfach so, dass es sich um einfache Akkordeons handelt, die wirklich als Massenware hergestellt wurden und meist auch heute noch zuhauf zu bekommen sind und spätestens wenn ich mehr Geld in die Restauration reinstecken müsste, als ich für ein gleiches Isntrumetnt auf dem freien Markt bekomme das obendrein auch noch in besserem Zustand ist, dann bin ich mittelrweile auch völlig pietätslos und schmeiß das Ding weg. Eventuell behalte ich noch ein paar Teile , die sich zur Reparatur anderer Instrumente gut eignen, aber der Rest fliegt raus.

Nicht alles , nur weil s alt ist, ist auch gleichzeitig wertvoll

Zuerst werden Akkordeons verbrennt,

Anstatt wegschmeißen, kann man das auch ganz klar etwas spektakulärer entsorgen. Besagtes Feuerakkordeon hab ich gekannt. Da hätte man viel Zeit und Geld reinsstecken müssen um das wieder auf einen Zustand zu bringen, den man für viel weniger Geld auf dem freien Markt hätte zahlen müssen.

Was aber jetzt nicht heißt, dass ich das nicht zu schätzen weiß, wenn jemand mit viel Fertigkeit, Ausdauer und Geduld einen alten Gegenstand wieder herrichte dass er nicht nur funktioniert, sondern auch noch wieder richtig gut aussieht. Solche Produkte bewundere ich durchaus und meine uneingeschränkte Anerkennung ist dem Restaurator sicher - vor allem weil ich weiß, wieviel Zeit da jemand für aufgewendet hat.

Aber unter m Strich ist das dennoch keine Rechtfertigung, alles, aber auch gar alles aufzuheben und nix wegzuschmeißen!

Seit die Leute in meinem Bekanntenkreis wissen, dass ich Akkordeon spiele und auch mitunter repariere, krieg ich jede Menge alte Akkordeons angeboten... aber was soll ich mit 50 Akkordeons, wo keins richtig gut erhalten ist und auch keins dabei ist, das nicht zu hauf noch auf dem Markt rumschwirrt. Da mache ich in der Zeit lieber was anderes ( z.-B. fahrradfahren, oder Akko spielen anstatt ein Akkordeon mit viel Zeit auf einen Zustand zu bringen, den andere , dies Zuhauf gibt, in besserem Zustand bieten. - Das, ganz einfach, lohnt sich nicht.

Anders siehts aus, wenn es sich um ein Unikat handelt oder um eine Meilenstein der seinerzeit wegweisend war, oder sonstwie eine besondere Geschichte hat... oder ganz einfach, dass ich ein Objekt brauche um gewisse Fertigkeiten zu üben bevor ich das an einem "richtigen" Akkordeon anwende - da kanns dann durch aus sein, dass ich einen Schrothobel wieder aufbaue... Funktioniert, was ich machen wollte, dann ists gut und ich weiß dass ich das auch anderweitig anwenden kann, funktionierts nicht und ist daneben gegangen, dann wars grad egal und das Schrottinstrument fliegt auf den Müll.

Und von daher habe ich eine recht prosaische Sichtweise auf alte Dinge, ich ich mitunter sehr wohl sehr schätze, aber oft auch genauso sehe, wie @Schtine01 : manchmal ists einfach nur alt.. und sonst nix mehr weiter .



Warten wir mal ab, bis auch Du im Altersheim bist

Selbst da fange ich langsam an die Wahrheit einfach so zu sehen , wie se ist: ich werde älter und irgendwann kann meinen Zustand nicht ewig erhalten. Mit der Realität muss sich jeder auseinandersetzen. Und genauso sehe ich das auch mit den vielen Dingen, die ich so baue - die bedeuten mir was, aber ich erwarte nicht dass das außer mir noch jemand was bedeutet ... und nehme es auch hin, das meine Erben die Wertschätzung für die Dinge , die ich erschaffen habe durchaus nciht genauso teilen und das was ich alles gesammelt habe, einfach als "Krempel" ansehe und entsorgen - ist deren gutes Recht und man kann auch einfach nicht alles aufheben, dazu ist die Welt zu klein!



Es richtig anzugehen verschob ich dann auf später und werde es vielleicht irgendwann noch mal besser angehen.

Und nichtsdestotrotz find ich die Geschichte um das alte Akkordeon interessant und bin gespannt was nun heute mit den wohl deutlich besseren Reparateurfähigkeiten des Besitzers draus werden wird! :great:
 
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Meine Einstellung zu alten Sachen wurde auch geprägt durch meine Arbeit beim Kanton Zürich.
Archäologie und Denkmalpflege investieren jährlich mindestens je 1 Mio SFr.!

Dabei konnte ich auch sehen, wo und wie die Gelder eingesetzt wurden.
Archäologie: Mit Pinsel, Schäufelchen und Eimerchen wurde der Boden abgesucht, nur um allenfalls einen alten Tonscherben zu finden.
Denkmalpflege: Material- und Konstruktions-Vorschriften für Umbauten/Renovationen geschützter Bauwerke; manchmal mussten sogar spezielle Werkzeuge hergestellt werden.
Es gab auch Fälle, da mussten abgerissene Gebäude für Millionen wieder aufgebaut werden.

Da bekommt "alt" eine andere Bedeutung als: Kann bzw. muss man wegwerfen/entsorgen.
In diesem Sinne sind meine oben aufgeführten Beiträge zu verstehen.

Einen guten Wochenstart wünscht Euch allen Paul Frager.
 
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Diese alte Harmonika hatte sicher lange in irgendeiner Ecke gelegen bis sie entgültig aufgegeben wurde.
Besonders stabil gebaut und noch dicht war der etwas schwergängige Balg mit seinen Schweinslederecken.
In Italien ist es so daß man in trödelähnlichen Depots teils auch tauschen kann.
Meine Schwester gibt zB Teller oder Töpfe ab und nimmt dann dafür Kleiderbügel mit oder was sie gerade braucht.
Wird verrechnet. Alles mögliche landet da auf diese Weise.
Und was dann gar nicht weg geht wird vielleicht irgendwann auch entsorgt aus Platzmangel.
Das schöne Instrument hat auf jeden Fall noch mal wieder einen Weg gefunden aus der Versenkung.
Manchmal finden die Archäologen aber auch mehr als nur Scherben wie der Dachs der bei Burg Stolpe den slawischen und vermutlichen Burherrn freibuddelte.
Oder die Archäologen die bei Malchin in einem durchgängig bewohnten Dachsbau Beutereste von Lemmingen fanden.
Das Alter der Behausung konnte auf 10000 Jahre geschätz werden und ist natürlich mindestens für Dachsfreunde hochinteressant.
 
Ich bitte darum, hier nicht (wieder) meilenweit vom Thema abzuschweifen und sich auf den Bericht zur Instandsetzung des Instruments zu beschränken - alles andere ist OffTopic und gehört nicht hierher.
 
Mit Blech, Heißkleber und Tischlerstangenwachs , was ich so hatte, war das natürlich im nachhinein Pfusch.
Es richtig anzugehen verschob ich dann auf später und werde es vielleicht irgendwann noch mal besser angehen.

@120 Die oben gezeigten Bilder zeigen ja den Reparaturstand von "früher" - was planst du jetzt mit deinen gewachsenen Fähigkeiten zu ändern? .. oder planst du das als Dokument deines damaligen Standes der Fähigkeiten so zu lassen?
 
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Also bisher hab ich hier noch nichts über eine mögliche "Instandsetzung" gesehen.
Nur Fotos von einem vielleicht mal interessanten Instrument ,mit schönen Intasien und Messingstimmzungen,
das mehr als grobmotorisch mit Haushaltswekzeug zusammengedängelt wurde.
Im Fundzustand hatte es vielleicht noch den Charme des Vergänglichen , jetzt ist es nur noch ein Harmonikazombie ,
dem sich wahrscheinlich auch kein Handzugsinstrumentenmacher mehr annehmen möchte ?
 
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jetzt ist es nur noch ein Harmonikazombie ,
dem sich wahrscheinlich auch kein Handzugsinstrumentenmacher mehr annehmen möchte ?

das vermutlich definitiv - ganz klar das Ding gibt Töne von sich , wurde aber auf eine Weise Instand gesetzt die sehr stark die vorhandenen Substanz mitnimmt. Wenn man das jetzt wieder "richtig" herrichten will, dann muss ganz klar erst mal alles auseinandergenommen werden, alle Spuren der unsachgemäßen Reparatur sauber entfernt werden und dann die fehlenden oder beschädigten Partien neu aufgebaut werden - das ist wirklich nur noch mit viel Engagement und Liebhaberei an der Sache selbst zu machen - "rentabel" im Sinne von Zeit reinstecken und einen entsprechenden Gegenwert erhalten , das ist hier sicher nicht der Fall. Hier würde es eine Restauration aus purer Liebhaberei werden.

...Wobei Restauration hier dann der richtige Begriff wäre, was oft verwechselt wird mit renovieren.

Renovieren ist herrichten einer alten Sache für neue Benutzung unter Berücksichtigung der aktuellen Bedrüftnisse Heißt im obigen Beispiel: irgendwie herrichten, dass man auf dem Ding wieder spielen kann - definitiv erfolgt. Lt. Aussage tönt das Ding ja wieder! (wobei es beim Renovieren natürlich auch "feiner" zugehen kann - muss ja nicht immer grob sein

Restaurieren heißt Wiederherstellung eines alten früheren Zustandes, was im hier vorliegenden Fall sicher eine Verbesserung wäre, denn so könnte man die "Renovierungssünden" zumindest zu einem guten Teil wieder eliminieren.

Wobei es hier durch die vielen groben Umbauten schon spannend ist, wieweit man die Renovierungssünden hier nochmals beheben kann.

... Also falls sich @120 dazu entschließen würde das Ding zu renovieren, das würde mich schon interessieren so im Sinne eines vorher / nachher Vergleichs.
 
Da habt ihr vollkommen Recht.
Es wäre am besten gewesen es so zu lassen wie es war.
Aber dann hätte ich es zu dem Zeitpunkt sicher nicht mitgenommen zumal das Diskantverdeck auch fehlte und die Führung des Deckels der Basseite auch erfunden werden mußte.
Eigendlich muß tatsächlich alles nochmal auseinander und dann ist die Frage ob der ursprüngliche technische Zustand überhaupt zufriedenstellend funktioniert haben kann oder geändert / optimiert werden darf ?
Die Klappen waren an den Drähten instabil geführt und wurden teils mit dünnen Nägeln in Position gehalten.
Die Klappen waren unten nicht gerade sondern gewölbt und die Aufnahme dafür im Boden entsprechend ausgeschnitzt.
Sowas habe ich noch an keinem Handzuginstrument gesehen.
Gut dicht schließen konnte das bei den sowieso schon eher wackeligen Führung auch nicht wirklich.
Ich vermute daß das nachträglich von Gerade auf Gewölbt geändert wurde da auf diese Weise beim Öffnen mehr Luft durchging
oder mehr Luft durchgehen sollte.
Nach meinem Verständniß müßte eine nach vorne und hinten gewölbt eingepaßte Klappe bei gleichem Öffnungswinkel/weg entgegen einer geraden Klappe auf geradem Boden mehr Luftdurchlaß geben.
Das dichtet aber schlechter wenn die Führung instabil ist.
Daher glaube ich nicht daß das von Anfang an so geplant war.
Aber ganz sicher bin ich mir da nicht und muß ich sicherer dahinterkommen was es damit auf sich haben kann für ein überlegteres Konzept zum Weitermachen?
Die Stimmzungen hingen so gut wie alle fest durch die Ausblühungen der Trägerplatten.
Nachdem ich die wieder freigängig hatte reichte die Luft mit provisorischen geraden Klappen besonders an den hinteren Klappen nicht aus.
Ein weiter anheben ließ die Mechanik der Knöpfe und Drahtebel nicht zu.
Daraufhin habe ich dann den Boden versuchsweise etwas augedoppelt um die Öffnungen etwas nach vorne erweitern zu können.
So bekam ich dann genug Luft an die Zungen.
Mehr als eine provisorische Versuchsanordnung ist das sicher so nicht.
 
Ich habe gerade mal versucht den Unterschied der Öffnung mit Photoshop zu ermitteln und mir dazu die Teile auf Raster gesetzt.
Wenn die gerade Klappe sehr nah am Drehpunkt liegt öffnet sie sich hinten kaum.
Einschätzen kann ich nicht ob und wie sich das auswirkt und ob mein Eindruck richtig war.
Das sinnvollste ist sicher erst mal ein Besuch beim Akkordeonbauer.



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