Interessanterer Akkord gesucht

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Hallo,

ich weiss gar icht, ob ich hier im richtigen Unterforum bin, ich denke aber doch.
Bin gerade dabei, einen Song zu schreiben und hänge an einem Akkord fest.

Die Kadenz des fraglichen Songteils geht so:

Cmaj7 Am7 Em7 G

Die Melodie endet nach einem e auf d (auf dem G der Kadenz). Nun gefällt mir aber der G-Chord dort überhaupt nicht. Er ist mir zu straight und abgeschlossen. Ich hätte dort gern einen anderen Akkord, der das ganze etwas offener lässt, etwas interessanter und mit mehr Reibung. Der Song insgesamt ist relativ getragen und soll später sehr sparsam instrumentiert werden, das tragende Instrument ist eine Akustikgitarre. Die Grundstimmung, der Text und das Tempo drücken eine tiefe Sehnsucht aus.

Nun übersteigt die Frage nach dem "richtigen" Austauschakkord meine theoretischen Kenntnisse, durch reines trial and error habe ich bis jetzt noch nicht gefunden, was ich suche. Prinzipiell funktioniert das G natürlich, klingt mir aber noch nicht interessant genug und zu vorhersehbar.

Kann mir jemand vielleicht mit einer Idee weiterhelfen. Dankbar wäre ich auch über einen Gedankenanstoss, wie man grundsätzlich - von der Theorie her - mit solcher Problematik verfährt.

Vielen Dank fürs Lesen und vielleicht auch helfen
Frank
 
Eigenschaft
 
Ich denke der Thread wäre im Songwriting Forum besser aufgehoben. Naja. In welcher Tonart ist denn das Stück? C oder G? Wie wäre es denn zur Steigerung der Spannung mit der 7.ten Stufe, d.h. einem verminderten Akkord?
Ich gehe jetzt mal von C-Dur aus. Dann ergeben sich aus der diatonischen Reihe folgende Akkorde:
Cmaj7 Dm7 Em7 Fmaj7 G7 Am7 Hm7b5, wobei die Septime natürlich nicht immer gespielt werden muss. Wie wäre es also mit Hm7b5 dem halbvermindertem Septakkord (http://de.wikipedia.org/wiki/Septakkord#Halbverminderter_Septakkord) oder einfach Hdim? http://all-guitar-chords.com/
In G-Dur ergeben sich Gmaj7 Am7 Hm7 C7 D7 Em7 F#m7b5 bzw. F#dim.

Mit den (variierten) Akkorden der entsprechen Tonart solltest du schon recht weit kommen.
 
Ohne jetzt irgendwas zu Theorie zu sagen - ich nehme an, dass andere das später besser ausführen werden, als ich ich das kann ;) - denke ich, hast du zwei Möglichkeiten: Du variierst das G (zB. durch hinzufügen weiterer Töne und/oder Vorhalte) oder du ersetzt es. Hm7 klingt für mich zB. ganz gut - Aber ohne die Melodie zu kennen, ist das naturgemäßg schwer zu entscheiden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich schlage mal einen G add9 vor (Wird z.B. als erster Akkord bei Every Breath you take benutzt).

E 3
A 5
D 7
G 4
H x
e x
 
@cikl
Ja klar, ist C-Dur, sorry hat ich vergessen.

@all
Zunächst mal danke für die Ideen und Erklärungen, werde ich heut nachmittag direkt mal antesten.
 
Vorschläge - statt G:

Fmaj7

oder

Bbmaj7

oder Länge gleichmäßig aufteilen auf

Fmaj7 Dm7 oder Dm7 Fmaj7 oder Bbmaj7 Fmaj7 oder Dm7 Bbmaj7 oder Bbmaj7 Dm7
 
Darf ich noch fragen, wie ihr darauf kommt?
Also auf das Hm7b5 beispielsweise oder Bbmaj7.
 
Ich gehe da zunächst immer nach Erfahrung und Klang vor und nicht nach Theorie.

Bbmaj7 wäre auf verschiedenen Wegen erklärbar

1. Durparallele der vermollten Dominante G (Tausch 1: G ---> Gm, Tausch 2: Gm ---> Bb)

2. Enharmonisch identisch mit Dm über Grundton Bb (Dm ist ein Akkord aus der Akkordreihe von C-Dur, in dem Dein Song steht - C Dm Em F G Am Hm7/b5)

3. Enharmonisch identisch mit F6 über Grundton Bb

Hm7/b5 stammt aus der C-Akkordreihe, wird in der Regel aber nur als vorbereitender Durchgangsakkord eingesetzt und passt an dieser Stelle (= letzter Akkord der Kadenz) deshalb nur theoretisch.

Die Alternativen mit Fmaj7 und Dm7 ergeben sich wiederum aus der Reihe der C-Dur-Stufenakkorde.
 
Interessant. Aber warum sollte ich die Dominante G vermollen? Wie komme ich darauf, ist das jetzt ne reine Erfahrungssache oder welcher Gedanke liegt dem zugrunde?
Alles andere ist mir soweit nachvollziehbar. Der am besten klingende Fmaj7 kommt leider nicht in Frage, da ich ihn als Anfangsakkord im Refrain nutze. Hier muss ich mal noch weiter schauen, auch Hm7/b5 ist weniger geeignet, da er einen öffnenden Charakter hat.

Grüsse und Dank
Frank
 
Was ich auch ganz interessant finde ist einen Hdim oder einen Ddim anstatt des G zu spielen. Beide Akkorde bestehen ja aus den gleichen Tönen (u.a. F und H = Septime und Terz von G7), sodass es immer noch schlüssig klingt.
 
Interessant. Aber warum sollte ich die Dominante G vermollen?

Du sollst nicht, aber Du kannst ;)

Wie komme ich darauf, ist das jetzt ne reine Erfahrungssache oder welcher Gedanke liegt dem zugrunde?

Der Gedanke der nahen Verwandtschaft. Man sucht bei Akkorden immer erstmal nach Verwandten. Also zuerst die natürlichen Stufen.

Und dann: Bei der Vermollung der Subdominate und Dominante ist ja nur ein einziger Ton anders. Also noch recht nah dran. Muss man halt nur mit der Melodie aufpassen.

2 einfache Beispiele: C Fm C als Abschluss eines Liedes in C-Dur

C Gm Bb C als Strophenakkorde in Claptons Song "Rain". Wobei man das auch dem folgenden Verfahren zuschreiben könnte, was einem noch ein paar Chords mehr liefert:

Dem Modal Interchange - also z.B. in C-Dur Akkorde aus der C-moll(!)-Reihe verwenden. Wohlklingendes Beispiel: C Ebmaj Abmaj7 Gm C

Ich mach denn hier mal Schluss, das Thema wurde ja auch in anderen Threads schon reichlich behandelt.
 
Hm7/b5 stammt aus der C-Akkordreihe, wird in der Regel aber nur als vorbereitender Durchgangsakkord eingesetzt und passt an dieser Stelle (= letzter Akkord der Kadenz) deshalb nur theoretisch.
Stimmt der passt da nicht so gut. Das mit dem Durchgangsakkord macht auch Sinn. Hatte grade keine gitarre zur Hand und nur theoretisch überlegt ohne die Wirkung bzw. den Klang im Kopf zu haben.
Gut klingt z.B. auch einfach D. Das wäre dann die Doppeldominante. Diese Akkorde mit Dominantwirkung am Ende haben aber den Nachteil, dass sie imho das Tonale Zentrum nach E-Moll verschieben. Dann müsstest du halt danach den Weg zu C-Dur zurückfinden oder halt nach E-Moll modulieren ;)
Ansonsten halte ich aber auch nach Anspielen Hans Vorschläge für am sinnvollsten: Fmaj7, Dm7 oder Bbmaj7., schließlich hast du ja auch noch keinen Suddominant(vertreter) in deiner (unvollständigen) Kadenz. Und der macht Spannung ohne das tonale Zentrum zu sehr zu verschieben.
 
Ebmaj7 anstelle G ist auch recht cool. Muß man halt schauen, wie man mit der Melodie da reinkommt... :)
 

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