Ist diese Kritik konstruktiv?

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Meine Band hat vor einiger Zeit eine live aufgenommene Promo-CD veröffentlicht (mein Thread dazu) und haben nun von einem User auf Myspace eine Kritik bekommen. Unser Drummer hat in seiner Antwort "hart aber fair" geschrieben, aber ich finde die ganze Kritik nicht wirklich konstruktiv sondern eher beleidigend formuliert. Ich wollte mal fragen was ihr dazu sagt.
So, ich hab mir das mal angehört. Das Keyboard ist da besser, weil es nicht so vordergründig rüberkommt. Aber wo ist denn der Bass? Den hört man gar nicht. Deswegen klingt alles recht dünn.
Und auch da: Lasst das Gegröhle sein. Das passt überhaupt nicht!

Dead Fly
Weniger oft den Songtitel verwenden. 10-mal "deadflydeadflydeadfly" etc. ist nicht so einfallsreich und wird auf die Dauer eher nervig.

Irritation
Die Gröhlparts sind teilweise sogar neben dem Takt und passen nicht. Der Wechsel zum Akustik-Teil kommt zu abrupt. Das Solo ist auch nicht besonders sauber eingespielt.

Farewell Letter
Hier fehlt vor allem am Anfang das nicht so gute Englisch der Sängern auf ("d" statt "th"). Hier ist das Keyboard wieder zu vordergründig.

Day by Day
Ist ganz okay, bis auf die schon allgemein genannten Punkte.

Lost my Life
Gesangsmäßig grausam. Am besten, der Gitarrist konzentriert sich wirklich nur aufs Spielen. Auch so ist der Song eher mittelmäßig, was die Riffs betrifft.

Blast my Ears
Nette Keyboard-Melodie. Der Gesang im Chorus passt nicht auf den Beat und ist teilweise neben dem Rhythmus.
 
Eigenschaft
 
Ich möchte mal so formulieren: Man kann diese Kritik positiv wenden.

Generell ist es sinnvoll, bei so Feedbacks zwischen Form und Inhalt zu unterscheiden.
Sicher ist es nicht sehr diplomatisch formuliert und möglicherweise nicht didaktisch aufbereitet - aber der Mensch ist nicht Euer Coach und wird dafür nicht bezahlt und es ist auf jeden Fall das was es ist: nämlich ein direktes und engagiertes Feedback. So viel zur Form.

Zum Inhalt:
Da ist zum einen wichtig, wie Ihr es selbst seht: Legt er die Finger auf Wunden, über die ihr schon längst nicht mehr sprecht oder die Ihr schon längst nicht mehr wahrnehmt oder wahr haben wollt? Zumindest Euer drummer scheint es so zu sehen.
Da hilft nur: Vergeßt die Form und beschäftigt Euch mit dem Inhalt!
Wie steht Ihr als Band und jeder einzelne als Musiker dazu?
Unterhaltet Euch darüber ohne in Rechtfertigungsdruck zu geraten.
Immerhin: da ist ein Mensch, der etwas zu Eurer Musik sagt - und das ist schon viel mehr wert als die sogenannte schweigende Mehrheit.

Zum zweiten ist wichtig, dass Ihr raussiebt, was daran auch Eure Meinung widerspiegelt und was Geschmacksache ist. Geschmacksache kann zum Beispiel sein, dass ihm das häufige Repetieren von deadfly auf den Keks geht. Andere finden das möglicherweise genau geil und wieder andere hätten vielleicht gerne mehr davon.
Geschmacksurteile haben eben einen anderen Charakter als Urteile wie: Da seid Ihr aus dem Takt. Aus dem Takt sein ist objektiv und niemals gut - es sei denn es ist gewollt - aber das ist es in den wenigsten Fällen. Geschmack ist sowas wie: ist mir zu hart, ist mir zu soft, zuviele Gitarren, zu wenig Gitarren etc.
Da müßt Ihr eher auf Euren Geschmack vertrauen. Es sei denn Ihr wollt mainstream sein - dann kann das schon wichtig sein, wenn es eben den gängigen Geschmack trifft oder nicht trifft.
Jedenfalls braucht Ihr Euch anderer Leuts Geschmacksschuhe nicht anzuziehen, wenn sie Euch nicht passen.

Also mein Tipp wäre: vergiß die Formulierungen, wendet die Kritik positiv und unterhaltet Euch drüber.
Und dann nehmt an, was Ihr annehmen wollt und ändert was dran und den Rest laßt Ihr halt wie er ist.

x-Riff
 
naja einige feedback regeln wurden gebrochen, aber auf der anderen seite habt ihr euch doch feedback gewünscht, also kommt damit auch klar, dass ihr nicht immer positive sachen bekommt.

gruß
christoph
 
wie euer drummer schon erkannt hat: hart aber fair. grade wenn man das erste demo veröffentlicht denkt man immer das das alle super und geil usw. finden (was dann eben oftmals eben nicht so ist :D) finde die kritik okay. er erwähnt ja auch was im gefällt. hab mir mal grade die demo selber reingezogen: ich könnte da auch sone kritik abfeuern wenn ich wöllte :p wie man eine kritik ausdrückt (ob wie im beispiel hart, kurz und direkt oder eben mit blümchen verschönert) is halt ansichtssache. mir sind direkte statements eigentlich lieber als irgendein blabla klingt ganz ok blabla wo man im prinzip nichts von mitnehmen kann.
z.b. könntet ihr mal versuchen weniger zu gröhlen (was ich übrigens auch empfehlen würde ;)) und auch die anderen punkte beachtung schenken. keyboard find ich z.b. bei lost my life echt hübsch dafür is der gesang wirklich grausam! auch die abmischung usw. aber soll ja hier keine kritik werden ;)

abschließend: kritiken sind in der regel eben ein wenig kritisch ;) da muss man wenn man musik macht drüberstehn und anstatt sich aufzuregen lieber mal schaun ob da nicht vllt was wahres dran is an der kritik und ob man da nicht was ändern kann ums besser zu machen!
konstruktiv is in der regel alles wo erwähnt wird was besonderst gut oder was besonderst schlecht is. alles dazwischen kannst den hasen geben!
 
Also wenn er mit den Punkten recht hat, finde ich es nicht beleidigend sondern angemessen.

Schönende Wort möchte ich auch nicht hören, wenn ich um feedback bitte. Dann möchte ich die subjektive Meinung des Feedback-Gebenden und wenn er was "grausam" findet, möchte ich das auch wissen.

Nur so erfährt man, was man besser machen kann. Spätestens wenn 5 leute unabhängig voneinander das selbe gesagt haben, sollte man sich überlegen obs nicht Fakt ist.

Haben diese Erfahrung auch schon gemacht (durch einige Presse-Feedbacks) und lassen diese Feedback in das Songwriting neuer Songs einfliessen. Leider ist man abhängig von der Öffentlichkeit was das betrifft und sollte deren Meinung nicht ignorieren.

Habe mir die Songs auch mal angehört und schreib mal meine Eindrücke.

Dead Fly
Sehr unsauber gesungen von der Sängering. Songwriting und Arrangement finde ich ganz cool

Irritation
Leider ist die Sängerin wieder oft daneben. Aber auch hier super Ideen und Umsetzung derer.
Der Akustik-Part kommt mir auch zu aprubt. Da könnte ein kleiner Drum-Fill schon Wunder wirken.
Und das Solo sollte wirklich geübt werden. Schützt ihn vor ner großen Blamage Live. Und wenn er dieses Level nicht sauber bringt,
lieber ein einfacheres Solo schreiben, das er aber 100% sauber spielen kann.

Farewell better
Selbes Problem mit Sängerin. Keys würde ich auch leiser mischen. Die Höhen tun teilweise fast weh in den ohren.

Day by day
Der erste, wo die Sängerin (die meisten) Töne trifft. leider aber trotzdem sehr verbesserungsbedürftig.
Unbedingt nen anderen Piano-Sound nehmen. Ich finde der passt überhaupt nicht zum Rest des Arrangements.
Klingt sehr nach "Wohnzimmer-Piano". Ruhig mehr Mut zum bombast und Hall haben. Gitarrensolo wieder sehr unsauber, habe das Gefühl er übernimmt sich etwas.

Lost my Life
Key-Sound und Gesang gefällt mir überhaupt nicht.

Blast my ears
Wieder macht der Key-Sound mehr kaputt als dass er bringt. Würde da etwas mehr mit Sounds experimentieren. Finde dieses Piano total unpassend.


Als Fazit drei Dinge:
- Macht euch mehr Gedanken zu den Keys und deren Sounds.
- Eure Sängerin sollte viel Üben oder sich sogar überlegen, Gesangsunterricht zu nehmen. Sie ist zu oft daneben, was leider sehr auffallend ist.
- Der Gitarrist sollte einfachere Soli spielen, die er auch Live zu 110% sauber hinbekommt. Ich finde es sehr peinlich, wenn einer Live meint, er müsse mit nem anspruchsvollen Solo posen und das dann voll verkackt.

Nichts für Ungut, aber das sind so meine Eindrücke.
 
Aller Anfang ist schwer!
Wichtig ist, lasst Euch nicht entmutigen und zieht Euer Ding durch. Hauptsache der Spass geht nicht verloren. Das saubere Spielen und die besseren Ideen kommen nach und nach.

Party on!

Sascha
 
Was ist euer Problem? Ihr habt Musik veroeffentlicht und es hat sich nicht nur jemand die Muehe gemacht, sich das anzuhoeren, sondern sich sogar noch hingesetzt und ein paar Kommentare dazu geschrieben.
Manche Menschen bittet man darum, die veroeffentlichen das dann im Netz fuer jedermann lesbar oder in Zeitschriften. Die werden dafuer bezahlt und schimpfen sich "Journalisten". (und aus Erfahrung sage ich euch: die meisten haben erschreckend wenig Ahnung von Musik!)
Nehmt das Feedback. Ueberlegt euch, welche Teile davon ihr richtig oder falsch findet und warum und wenn ihr etwas richtig findet, dann arbeitet daran. Ihr werdet im Laufe der Zeit immer wieder Meinungen zu hoeren kriegen und nicht jede Meinung wird positiv sein und viele werden sogar noch "unfreundlicher" formuliert sein. Am besten ihr gewohent euch jetzt schon dran.
 
Also, ich sags mal so, wir haben auch vor einiger Zeit (hier im Board) unsere ersten Aufnahmen präsntiert, in wesentlich mieserer Qualität als ihr übrigens, und auch ähnlich harte Kritik geerntet, udn wir ham usn auch erst gedacht "was sind das denn für *****, so schlecht sind wir doch gar nicht", aber nachdme wir usn ersteinmal etwas damit auseinandergesetzt haben, haben wir entdeckt, dass die Leute recht hatten.
Klar ist vieles dabei Subjektiv, beispielsweise dass mit dem Gegröhle, und grade die ersten Aufnahmen zeigen selten was man wirklich kann, so habe ich jedenfalls die Erfahrung gemacht, aber trotzdem hat usn dise Kritik weiterbegracht, und wenn irh ecuh eingehend damit beschäftigt, bringt sie euch auch weiter.

Ach ja, udn so unhöflich fand ich die Kritik auch gar net, hab schon schlimmere gesehen
 
aber ich finde die ganze Kritik nicht wirklich konstruktiv sondern eher beleidigend formuliert. Ich wollte mal fragen was ihr dazu sagt.
Ist die Kritik konstruktiv? Wenn sie euch hilft, etwas besser zu machen, dann ist sie das. Ist sie beleidigend? Wenn ihr euch beleidigt fühlt, dann ist sie es wohl. Wo ist denn das Problem?

Auch wenn die zitierte Kritik nicht grade höflich formuliert ist, wäre mir sowas im Zweifelsfall lieber, als das übliche "Oh, das habt ihr aber toll gemacht!".
 
Schönende Wort möchte ich auch nicht hören, wenn ich um feedback bitte. Dann möchte ich die subjektive Meinung des Feedback-Gebenden und wenn er was "grausam" findet, möchte ich das auch wissen.
Naja, eben darum gehts mir. Ich will nicht nur positives Feedback, ich will nicht von allen hören wie geil ich ja spielen würde. Aber trotzdem finde ich, sollte man höflich miteinander umgehen. Wenn ich um Feedback gebeten werde, sag ich natürlich was mir nicht gefällt, aber trotzdem würde ich nicht Wörter wie "grausam" verwenden, weil grausam für mich nun mal eine Beleidigung ist. Du selbst hast es ja auch geschafft (danke dafür übrigens :)) eine Kritik ohne solche Wörter zu schreiben.

Zur Abmischung muss man noch sagen, dass es eine unbearbeitete Liveaufnahme ist, den Bass hätten wir selbst gerne lauter. :rolleyes:
Außerdem haben wir schon bevor wir überhaupt das erste Feedback bekommen haben, ein paar Konsequenzen gezogen. Lost my Life singt ab jetzt die Sängerin, den Akustik-Part von Irritation werde ich bei der nächsten Probe zur Sprache bringen.
Mit meinen Keyboardsounds bin ich generell recht unzufrieden, nicht nur mit dem Piano. Leider ist mein Keyboard eine ziemliche Preset-Schleuder mit wenig Möglichkeiten, etwas zu ändern. Aber ich hab schon seit längerem vor, mich mit dem Typen aus dem nächsten Musik-Haus zusammenzusetzen und mir ein paar Funktionen erklären zu lassen.
 
Hy,

ohne eure Musik gehört zu haben, beschränkt sich meine Kritik auf die Form der zitierten Kritik... ;)

Offengesagt finde ich sie durchweg konstruktiv, da hier jemand seine subjektive und ehrliche Meinung formuliert hat, ohne beleidigend zu werden.
Ausserdem ist erkennbar, dass er eine gewisse "Kompetenz" besitzt, da er -aus seiner Sicht- sehr konkret
a. Dinge benennt, die ihm nicht gefallen,
b. VV macht,
c. positive Aspekte anführt.

Insgesamt finde ich seine Formulierung fair und geradeaus.

Klar könnte man "Gegröhle", "Gröhlparts" oder "Gesangsmässig grausam" auch "feiner" formulieren, aber wenn man sich als Künstler "outet" und damit zwangsläufig ausdrücklich um Kritik bittet, muss man kritische Bemerkungen auch "ertragen" können.

Grundsätzlich sind solche Kritiken ungleich wertvoller, als alle Clacqueure und sollten (selbstbewusst!) ernstgenommen werden.

D.h. selbstkritisch die angeführten Punkte -so objektiv wie möglich- überprüfen, ohne sein Fähnlein sofort in den ihm entgegenblasenden Wind zu hängen...

und genau das unterscheidet Profis von Amateuren!

LG
RJJC
 
Hallo,
ich finde die Kritik auch nicht schlecht,ist halt eine KRITIK,eben eine Meinungsäusserung,die nicht immer positiv ausfallen muss.
Man sollte sich als Künstler schon früh daran gewöhnen,dass man es nie allen Recht machen kann,es wird immer Leute geben denen es gefällt und andere finde es - kurz gesagt - scheisse.
Dazwischen liegts dann irgendwo.
Wenn man damit nicht klarkommt,sollte man nie auftreten,keine Aufnahme an Leute geben und nicht ins Internet stellen - meine Meinung.Wer das tut,ist immer angreifbar und es kommt drauf an,wie man damit umgeht , wie oben schon jemand schrieb.
Ich finde auch,dass die Sängerin eine - ich schreibe es,auch wenn nicht gerne gelesen - grausame Intonation hat und der Gitarrist einen ebenfalls nicht wirklich guten Ton und keinerlei Vibrato.
Aber das macht nichts,denn ich vermute mal,dass Ihr noch jung seid und nur die wenigsten klingen nach ein paar Jahren wie David Coverdale oder Eddie van Halen nach einem Leben lang Rock`n`Roll...
Das muss man sich erarbeiten,bei einigen klappts,bei anderen nicht.
Wäre doch auch irgendwie langweilig,wenn jede Schülerband sich nur mal eben ein paar tolle Instrumente von Vatti sponsern lassen müsste und schon würden damit klingt wie Leute,die das ihr Leben lang machen,oder ??
Ich finde Eure Musik gut und da ist ne Menge Potential drin,alles andere kommt dann schon noch !!

Gruss
Ingo
 

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