Jazzgitarre oder Westerngitarre warmer Klang

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Cyrill Robert
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Hallo,

ich bin auf der Suche nach der richtigen akustischen Gitarre und versuche die mal zu beschreiben.

Bauart: akustische Gitarre mit Stahlsaiten
Stilrichtung: Jazz, etwas Blues u.ä.
Klangvorstellung: warmer weicher voller Klang, viel Sustain
Saitenlage: möglichst flach
Tonabnehmer: muss nicht unbedingt sein, darf aber
Cutaway: wäre gut

Was ich schon habe ist eine Ibanez AS 83 VLS Semiakustik, die lässt sich wunderbar spielen und ist klanglich sehr schön. Eigentlich alles perfekt, nur ist die rein akustisch natürlich nix. Jetzt suche ich noch eine passende akustische dazu aber irgendwie finde ich nicht die richtige.

Schon ausprobiert habe ich eine Ibanez AK 86 (ein sehr hübsches Teil), die lässt sich zwar gut spielen, Saitenlage ist gut, der Klang ist mir aber zu hart (mit Roundwounds) oder zu dumpf (mit Flatwounds).
Alle Westerngitarren, die ich bisher probiert habe waren von der Saitenlage nicht so mein Fall aber (da wäre ich aber evtl. bereit Kompromisse einzugehen) oder klanglich nicht passend (nicht warm genug).

In der nächsten Zeit will ich zwar auf jeden Fall in ein größeres Musikgeschäft zum ausprobieren, aber vorher will ich versuchen die Wahl etwas einzugrenzen.

Preisspanne so zwischen 400 und 600 Euro
Ausprobieren will ich die Takamine EG 540 und die Höfner GA 05

Was gibts denn sonst noch so an Alternativen?

Schon mal Danke für Vorschläge

Cyrill
 
Eigenschaft
 
Hallo,

von deinen Soundvorstellungen her, dürfte in diesem Fall ne Gitarre mit Zederndecke die erste Wahl sein...

Zeder hat im Regelfall mehr Wärme im Klang als Fichte...

Ich würde dir mal empfehlen ne Seagull S6 oder ne (deutlich günstigere) Baton-Rouge LMC-CE (massive Decke + Boden) anzuspielen...!

Gruß
 
Wenn ich meine Lindberg-Archtop mit normalen Saiten spiele, dann ist das aber kein warmer, weicher Klang, sondern eher ein harter, knackiger Sound. Und die ist von den Hölzern der Godin ähnlich.

Auch bei normalen Westerngitarren bekommt man die Saitenlage flacher. Halskrümmung und Stegeinlage lassen sich beide bearbeiten, falls nötig.
 
...alles was einen Mahagoni-Korpus hat, sollte weich und warm klingen, ´ne Zederndecke kann da noch was draufsetzen, entwickelt sich aber nicht mehr, während eine (neue/nicht eingespielte) Fichtendecke anfangs etwas hart klingen kann. Achte mal auf das Innenleben der Gitarre, genauer gesagt darauf, daß zwischen Boden und Decke in den Zargen Verstärkungen eingebaut sind (Tanglewood DLX, Tanglewood TW15, Yamaha L-Serie), weil das auch noch etwas an Fülle und Wärme bringt. Lowden/Avalon könnte hier auch noch ein Tipp sein.
Und was die Jazzgitarren angeht, die Dinger werden erst in der Preisklasse über 1000,-€ interessant, und da dann genauer gesagt die Modelle, die erstens eine gepresste Decke (Holzstruktur nicht zerstört und damit mehr Sustain) und einen Floating-Pickup (und damit eine X-Verbalkung anstelle der Parallel-Verbalkung der Humbucker-Modelle) haben. Gitarren mit geschnitzter Decke haben weniger Sustain, und setzen sich unverstärkt auch nicht soooo gut durch (außer die mit ´nem 18ér oder 19-Zoll-Body).
Und Westerngitarrenspielweisen (Strumming, teilweise auf Pickings) klingen auf richtigen Hollowbodies ziemlich bescheiden. Um auf dieser Art Gitarren die typischen Klänge hervorzubringen, braucht es etwas mehr als offene oder Barre-Akkorde - und vor allem ein hartes/dickes Pick (3mm aufwärts).
Aber - das ist wieder mal nur meine unmaßgebliche Meinung!
 
...alles was einen Mahagoni-Korpus hat, sollte weich und warm klingen, ´ne Zederndecke kann da noch was draufsetzen, entwickelt sich aber nicht mehr, während eine (neue/nicht eingespielte) Fichtendecke anfangs etwas hart klingen kann. Achte mal auf das Innenleben der Gitarre, genauer gesagt darauf, daß zwischen Boden und Decke in den Zargen Verstärkungen eingebaut sind (Tanglewood DLX, Tanglewood TW15, Yamaha L-Serie), weil das auch noch etwas an Fülle und Wärme bringt. Lowden/Avalon könnte hier auch noch ein Tipp sein.
Und was die Jazzgitarren angeht, die Dinger werden erst in der Preisklasse über 1000,-€ interessant, und da dann genauer gesagt die Modelle, die erstens eine gepresste Decke (Holzstruktur nicht zerstört und damit mehr Sustain) und einen Floating-Pickup (und damit eine X-Verbalkung anstelle der Parallel-Verbalkung der Humbucker-Modelle) haben. Gitarren mit geschnitzter Decke haben weniger Sustain, und setzen sich unverstärkt auch nicht soooo gut durch (außer die mit ´nem 18ér oder 19-Zoll-Body).
Und Westerngitarrenspielweisen (Strumming, teilweise auf Pickings) klingen auf richtigen Hollowbodies ziemlich bescheiden. Um auf dieser Art Gitarren die typischen Klänge hervorzubringen, braucht es etwas mehr als offene oder Barre-Akkorde - und vor allem ein hartes/dickes Pick (3mm aufwärts).
Aber - das ist wieder mal nur meine unmaßgebliche Meinung!

Eine Frage nebenbei....wieso soll sich eine Zederndecke nicht entwickeln können?
Mich interessiert das weil ich eine günstige Westerngitarre mit massiver Zederndecke (Stagg James Neligan NA60) besitze die sich seit Ihrem Kauf Enorm entwickelt hat und das ist nicht nur meine Meinung.
 
Wenn du einen warmen, jazzigen Sound suchst, könnte ja vielleicht auch ein Selmer Nachbau etwas für dich sein. Die gibt es in sehr vielen unterschiedlichen Qualitäten, und in unserem https://www.musiker-board.de/vb/userthreads/262161-selmer-style-user-thread.html hat Minor6 in den letzten Tagen zwei Hörproben eingestellt, von einer sehr billigen Gitarre und einer wesentlich besseren namens Saga Gitane. Viele Jazzgitarristen bevorzugen übrigens beim akustischen Spiel durchaus Konzertgitarren gegenüber Westerngitarren!
https://www.thomann.de/de/gitane.html
 
Wenn du einen warmen, jazzigen Sound suchst, könnte ja vielleicht auch ein Selmer Nachbau etwas für dich sein. Die gibt es in sehr vielen unterschiedlichen Qualitäten, und in unserem https://www.musiker-board.de/vb/userthreads/262161-selmer-style-user-thread.html hat Minor6 in den letzten Tagen zwei Hörproben eingestellt, von einer sehr billigen Gitarre und einer wesentlich besseren namens Saga Gitane. Viele Jazzgitarristen bevorzugen übrigens beim akustischen Spiel durchaus Konzertgitarren gegenüber Westerngitarren!
https://www.thomann.de/de/gitane.html
Bei den Nachbauten gehen aber wirklich nurt die teureren - die billigen fassen sich an wie sperrholz... lassen sich zwar gut spielen aber man hat immer ein komisches gefühl!

Grüßle
 
Bei den Nachbauten gehen aber wirklich nurt die teureren - die billigen fassen sich an wie sperrholz... lassen sich zwar gut spielen aber man hat immer ein komisches gefühl!

Grüßle

Was ist eine billige Selmerkopie? Meine Kirkland kostet auch "nur" rund 270.- Euro, die fasst sich aber nicht an wie Sperrholz. Es gibt jedoch deutlich billigere Instumente, wie die Tenyao. Die Saga Instumente sind hier ja (leider) auch noch eher das preisliche Mittelfeld (made in China). Gerade im Bereich Selmer Macaferri spielt sich halt das wirkliche interessante Geschehen eher beim Gitarrenbauer ab!
Folgender Link zur preislichen Orientierung:
http://www.gypsyguitar.de/cms/index...mart&page=shop.browse&category_id=1&Itemid=49
 
Danke für die bis jetzt schon zahlreichen Meinungen
Die Godin gefällt mir eigentlich gut, ich denke das gibt aber klanglich das gleiche Problem wie bei der Ibanez AK 86, zu hart.
Selmer und Dreadnoughts sind irgendwie nicht so mein Fall (optisch)

Im Moment steht es Takamine EG 540 gegen Tangelwood TW 45

Hat jemand Erfahrung mit Thomastik JAZZ BeBop Saiten auf ner Westerngitarre?

Grüße

Cyrill
 
Hat jemand Erfahrung mit Thomastik JAZZ BeBop Saiten auf ner Westerngitarre?

Ich benutze Thomastik JAZZ SWING Saiten auf der Selmer und habe früher ähnliche Saiten (Framus Black Rose, lange her) auf der Western gehabt.

Das geht schon, du verlierst an Dynamik und Brillianz und bekommst dafür diesen etwas abgeflachten, medialen und irgendwie warmen Sound.
Jemand, der auf den richtigen Westernsound steht, wird es wohl kaum tun. Letztlich bleibt dir sowieso nichts anderes übrig, als es auszuprobieren :)
 
...alles was einen Mahagoni-Korpus hat, sollte weich und warm klingen,
Also ich mag Mahagoni, weil es eben sehr knackig klingt. Glatter und weicher klingt eher Palisander.



Die Godin gefällt mir eigentlich gut, ich denke das gibt aber klanglich das gleiche Problem wie bei der Ibanez AK 86, zu hart.

Nein - die AK86 ist eine E-Gitarre, ziemlich voll auf Verstärkung ausgelegt mit deutlich dickerer Decke und zumindest etwas kleinerem Korpus, sodass da nicht viel raus kommt. Die Godin ist dagegen ein akustisches Instrument. Was ähnlich ist, ist nur die Optik.
 
Hallo Cyrill Robert, ich habe letztens beim großen Musikhaus in Frankfurt eine Guild GAD 20M angespielt, die hatte eine tollen warmen Klang, richtig zum reinkuscheln. Ist aus massivem Mahagoni wahlweise mit Tonabnehmer und es gibt nen schönen Koffer dazu.
Hat mir gut gefallen, aber ich will nächste Woche mal ne Höfner Jumbo noch anspielen.
Viel Erfolg bei der Suche,
 
Erstmal Danke für die vielen Empfehlungen.
Ich bin mir immer noch nicht ganz schlüssig.
Die Takamine ist aus dem Rennen, weil sie rein akustisch wohl nicht so doll sein soll
die Tanglewood ist leider aus dem Rennen weil sie matt lackiert ist (grusel)

Ich schaue mich gerade bei Crafter um, mal sehen...

wenn ich eine gefunden habe werde ich berichten.

Grüße
Cyrill
 
So, nun ist es vollbracht.

Sie heißt Yamaha LA 8. Und sie singt.

Die Suche oder vielmehr das Finden hat sich einige Zeit hingezogen. Nachdem ich es zwischendurch mit einer Takamine 540 SSC versucht habe, die zwar klanglich ganz nett war aber nicht das was ich mir vorgestellt hatte, habe ich heute die Yamaha gekauft (gebraucht).

Für die, die ein paar techn. Daten wissen wollen: massive Engelmann Fichte für die Decke, laminierter Palisander Korpus, Hals Mahagoni, Griffbrett Ebenholz, schöner warmer Klang, viel Sustain.

Allen hier nochmal vielen Dank für die nette Beratung.

Grüße

Cyrill
 

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