Kaufberatung Vollröhren Amp

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Sibbi
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Ich bin am überlegen mir ein Vollröhrenamp zuzulegen. Zu den Modellen stehen Orange AD 200 MK3, Ampeg SVT CL oder Fender Bassman 100T für mich zur Auswahl.

Kann mir jemand Erfahrungen nennen oder mir eine Kaufempfehlung sagen.

Meine Musikrichtung verläuft sich im Punkrockbereich.
 
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Mir persönlich hat schon vor Jahren ein Orange OD 120 mit der dazugehörigen 410''-Box sehr gut bei einer Punk-Band aus der Umgebung gefallen.

Ich hab aber auch schon mehrere Punkbands mit Ampeg SVT auf der Bühne gesehen, der Sound war jeweils auch klasse.

Den Fender halte ich für "zu warm" im Ton für Punk Rock.

Was für einen Bass möchtest Du denn über den Amp spielen? Das wäre noch wichtig, wenn man eine Empfehlung für so einen Zweck geben soll.

Ciao

Uwe
 
Bei den Amps in deiner Vorauswahl scheint es sich also um ein Budget um die 1.800 Euro zu handeln... Da ist schon einiges möglich.

M.E. ist jeder Vollröhrenamp für Punkrock tauglich. Ich finde es immer ein wenig blöd, wenn Punk=Zerre gleichgesetzt wird. Das mag ja sein, steht aber nicht für den ganzen Punkbereich. Also: Warum sollte ein Clean-Monster nicht genauso für Punkrock tauglich sein, wenn er aufgrund seiner Dynamik punktet?

Das ist z.B. für mich ein Ausschlusskriterium für den Fender 100T gewesen. Klasse Sound, jedoch wenn es bei uns "so richtig zur Sache ging", dann ging der Amp trotz angeschlossener 410+115er unter. Der Amp kann sehr laut klingen, im Bandkontext fehlte mir aber das Durchsetzungsvermögen. Dann doch lieber noch ein wenig sparen und den größeren Bruder "Super Bassman" kaufen.


Der ist im Prinzip für alle Lebenslagen geeignet, nicht sooo schwer und kann notfalls auch zerren, ohne bis an die "Kotz-Grenze" gefahren zu werden...

Der SVT CL war mein "Anfängeramp". Meine ersten Bass-Geh-Versuche spielte ich über einen geliehenen SVT CL und war natürlich hin und weg. Mein damaliges Budget ließ nicht zu, dass ich mir diesen Amp kaufen konnte, also ging er nach einiger Zeit wieder zurück an seinen Besitzer. Aber: Den Sound liebe ich noch heute. Das Teil ist für mich das "Rock-Monster" schlechthin. Heute würde ich ihn mir aufgrund seines Gewichtes sooo schnell nicht kaufen...

Immer wieder ein "Kleiner Geheim-Tipp" im Vollröhrenbereich:


Sehr gut klingender Vollröhrenamp, leicht und bezahlbar dazu. Jedoch eher etwas für Clean-Spieler...
 
Warum kein Laney 400 ??? der Traynor ist mit seinen 6L6 Endröhren vielleicht zu clean und zu warm.

Der Traynor YBA 200 würde für da Genre besser passen.

Ab und an gibt es auch den Marshall VBA 400 für kleines Geld in der Bucht.

Das Marshall keinen Bass kann halte ich seit dem 7400 DBA für nicht mehr wahr.

Das wären alles Amps in der gleichen Preisklasse.

Und bitte den Bugera BVV3000 nicht vergessen, der zusammen mit dem "kleinen" Traynor das untere Ende der Fahnenstange darstellt.

@ Sibby - woher kommst du ??? bis auf den Bugera und den kleinen Traynor hab ich die genannten Amps in meinem Proberaum rumstehen ...:p
 
Danke für die vielen Eindrücke.

@Kong: ich spiele mit ein Fender American Standard Precision und ein Sandberg VM4.

@Shedua: ich komme aus Kassel
 
Ich hab bekannte, die machen so stonerzeugs, und der Basser dort spielt den Orange AD200

meiner Meinung nach ist das ein hammer Amp mit ordentlich druck, gefällt mir deutlich besser als Ampeg, ist aber wie so immer geschmacksache.

Ich hatte mal einen Eden E300T der war sehr geil und sollte für Punk/Rock/Stoner usw. eine Gute Wahl sein sein. wenn dir so ein teil mal über den weg laufen sollte einfach mal antesten, neu gibts den leider nicht mehr.
 
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Also vom optischen hab ich mich in den Orange verguckt. Ich war am letzen Sonntag auf ein Ärzte Konzert und war so beeindruckt von Rodrigos Orangeanlage.
 
Naja bei mit ist die Optik das allerletzte Kriterium, also probier ein lieber paar amps aus ;)
wenn es am schluss doch der Orange wird st das dann optimal, wenn du allerdings nach 2 Jahren merkst, dass dir ein Ampeg besser gefallen hätte, dann ist das ärgerlich.
Der Orange ist für meinen Geschmack ein sehr guter Amp, aber ich bin halt nicht die Referenz des Guten Geschmacks :D

Mir gefällt optisch z.B. der AD200 deutlich besser als mein Mesa, aber der Mesa war dann doch einfach mal ein ganzes Stück mehr mein sound ;)

ums Probieren kommst du also nicht rum... vor allem bei dem Budget solltest du mehrfach probieren ;)
 
Ich stand vor etwa einem Jahr vor der gleichen Entscheidung wie Du, Sibbi, bloß dass der Fender Super Bassman und Bassman 100T gerade noch nicht draußen waren und ich sie nicht antesten konnte (bis heute nicht). Bei mir fiel die Entscheidung zwischen Orange AD200B, Ampeg SVT CL, Marshall VBA400 und dem Traynor YBA 200.

Punksound für dich = rotzig mittig oder dängelig mit Badewannen-EQ?

Ich reiße kurz mal meine Eindrücke ab:
Ampeg:
natürlich der Klassiker. Im Klangverhalten sehr bullig und aggressiv/punchig für mein Empfinden. Durch den EQ und die Filter einige Flexibilität, aber der Ampeg-Charakter kommt immer durch. In Verbindung mit der zugehörigen 8*10er bzw. jeder Box nach dem gleichen Bauprinzip sehr kompakter Ton, selbst bei aggressiven Höhen nicht nervig. Der Sound möhrt sich überall durch. Nutzbare Zerre erst bei relativ hohen Lautstärken.

Orange
Sehr easy on the eye ;) Weniger bullig als der Ampeg, wärmer und fetter. Grenzenlose Bassreserven. Ehrlich, wer den Bassregler am AD200B mehr als halb aufdreht, ist einfach ein Narr. Der EQ am Orange ist mehr ein Gimmick als ein nützliches Tool, erlaubt gewisse Korrekturen, aber wirkliche Klangformung lässt sich damit nicht betreiben. Der Orange klingt wie er klingt. Konkurrenzlos überragendes Impulsverhalten. Trotz seiner schieren Basswucht reagiert der Amp unglaublich genau auf das, was man reinspielt. Derartige Dynamik und Impulstreue hab ich außer beim AD200B bisher bloß beim Glockenklang Soul II hören können. Wirklich lautes cleanes Spiel ist nicht möglich, der Amp geht relativ früh in die Kompression und hat nach oben große Reserven an Verzerrung.

Marshall VBA400
Im Vergleich zum Ampeg kantiger, weniger fett und saftig, britisch halt. Für einen Vollröhrenamp relativ HiFi-mäßiger Ton, sehr ebenmäßig übers ganze Frequenzspektrum, aber immer relativ hart in den Mitten. im Bandkontext vermutlich sehr souverän und durchsetzungsstark, große Lautstärkereserven. Zerre wirkte auf mich etwas harsch und kühl, nicht so lebendig wie Orange oder Ampeg.

Traynor YBA200
Klanglich für mein Empfinden fast wie ein Mittelding aus Ampeg und Orange. Relativ viele Klangvariationen. Nicht übermäßig dick in den Bässen, nicht besonders bullig in den Tiefmitten. Im Großen und Ganzen in allen klanglichen Disziplinen eine Stufe unter der teureren Riege anzusiedeln. Nicht ganz so gutes Dynamikverhalten, nicht ganz so souveräne Klangformung, nicht ganz so plastische Obertöne, nicht ganz so harmonisches Verzerrungs- und Kompressionsverhalten. Für sein Geld immer noch ein Klasse Amp, der keine hervorstechenden Schwächen hat, aber kann in der Riege der Flaggschiffe nicht mithalten.


Mein Fazit damals:
Der Traynor war mir insgesamt zu schwach, der Marshall zu kalt und nicht lebendig genug und irgendwie bäh. Der Ampeg zu bullig und aggressiv. Alle waren im Vergleich zum Orange etwas indirekt (das ist Meckern auf allerhöchstem Niveau!) und für meinen Geschmack nicht plastisch genug.
Der Orange ists für mich dann geworden. Hat zwar wenig Möglichkeiten von sich aus den Klang zu verbiegen und ist auch sonst relativ sparsam ausgestattet, aber der Grundsound gefällt mir und die Klangtreue ist konkurrenzlos. Ausm Orange kommt das raus, was man reinspielt, das war für mich der entscheidende Kauffaktor.

Noch kleiner Anspieltipp: Die Boxen von Orange sind wie ich finde relativ stark darauf ausgelegt, den dicken und rotzigen Charakter des AD200B zusätzlich zu betonen (was mMn übertrieben ist). Der klassische Ampeg-Kühlschrank (gerne auch ein halber) und besonders Boxen aus der MESA-Powerhouse-Serie geben noch eine zusätzliche Dimension dazu.

Hoffe ich konnte helfen,

Mo
 
Danke Mo für die ausführliche Beschreibungen. Ich denke mittlerweile echt das der orange die beste Alternative ist. Ein Ampeg finde ich auch gut nur stört mich das die Zerre erst bei hohem Lautstärkepegel einsetzt. Eine spatanische Klangregelung wie beim Orange stört mich keineswegs. Also auch wenn sich der Klang nicht so dermaßen umstellen kann. Das einzigste was ich beim Orange vermisse, ist eine XLR buchse zum aufnehmen. Aber darüber kann ich hinweg sehen.
 
Den fehlenden DI-Ausgang hab ich folgendermaßen kompensiert:

Zuerst hab ich versucht, eine normale DI-Box (war denk ich ne passive Palmer) an den Slave Out/Line Out zu hängen. Funktioniert zwar, aber auf dem Ausgang sind relativ viele Störgeräusche zu hören, und man hat die Kompression der Endstufe nicht mit drauf.

Nächstes Experiment:
Passive Palmer parallel zu den Boxen an den Lautsprecherausgang. Funktioniert, gibt einen sehr saftigen Ton mit allen Verstärkernuancen drauf. Problem: die Trafos der Palmer (und so gut wie jeder anderen "normalen" DI-Box) sind einfach für diese Pegel nicht ausgelegt, die Folge waren relativ unkontrollierte Kompression und echt hässliche Trafoverzerrungen.

Also: DI-Box geholt, die für den Zweck ausgelegt ist. Die Radial JDI war vor dem Amp erste Sahne, am Lautsprecherausgang irgendwie mau. Die Countryman Type 85 geht ab wie Schmitts Katze, Katts Schmitze und Schmatts Kitze in einer Person ;)

Also fahr ich folgendes Setup für live:
Wenn ich nur einen Kanal krieg, dann Countryman am Boxenausgang. Bei zwei Kanälen, wenn ich kein Mikro krieg, Palmer vor dem Amp und Countryman an den Boxenausgang. Ideal: Countryman vor dem Amp und SM57 an die Box (Ich hatte auch mal bei einer Gelegenheit Pre-DI, Post-DI UND Mikro... ob das sinnvoll ist, mag jeder für sich selbst entscheiden)
 
Also vom optischen hab ich mich in den Orange verguckt. Ich war am letzen Sonntag auf ein Ärzte Konzert und war so beeindruckt von Rodrigos Orangeanlage.
In Bassanlagen 'verguckt' man sich besser 'akustisch', dann ist hinterher der Frust nicht so groß beim Spielen! ;)
 
Ich glaube,beim Sibbi stand schon vor dem ersten Post fest,was für ein Amp es werden soll.Er möchte nur noch eine Bestätigung dafür haben :D.

Aber mal im Ernst,wie lowfreqMM5 schon sagt,am Besten selber testen.
Und am Besten noch gleich zusammen,mit der ganzen Band im Proberaum.


LG Micha
 
Wobei der Orange 200 ist nur solange ein toller Amp wie man nicht über den Orange/Matamp 200 gespielt hat.

Dann ist der neue nur noch "mimimi..."

Nur so als Tip : Probier doch auch einmal einen 200 HIWATT oder den Nachbau von Weber. Die sind ebenfalls extrem "impulstreu".

Bei HIWATT/Weber und ORANGE/MATAMP hat man nur eine "minimalistische" Vorstufe ( wie in den alten Bassman) .
Die klingen unheimlich direkt . Das geht aber ganz klar zu Lasten der Flexibilität.

Aber du willst ja einen Bassamp und keine Silikonfuge.

Insofern ziehe ich den Laney 400 als Empfehlung "zurück" . Der Laney ist wegen seiner Schaltung weniger direkt, aber bedingt durch die Schaltbaren Vorstufen und EQ halt sehr vielseitig. Und unglaublichen Power hat er auch .
 
Wie gesagt für mich kämen nur die 3 oben genannten Amps in Frage.

Das ich die Amps mal als Vergleich anspielen muss, war mir auf jeden Fall klar. Nur wollte ich im Vorfeld mal ein paar Tips bekommen, die ich ja hier reichlich bekomme.

Leider gestaltet sich das anspielen schwieriger als gedacht. Da muss ich erstmal ein Musikgeschäft finden, die alle 3 Amps im Laden haben und die dazugehörigen Boxen.
 

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