Kaufenscheidung: Midi-Interface - was beachten?

  • Ersteller 2 Hours Alive
  • Erstellt am
2 Hours Alive
2 Hours Alive
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
11.08.14
Registriert
19.07.09
Beiträge
118
Kekse
-156
Hallo,

Ich möchte für mein Studio ein MIDI-Interface, für die Hauptaufgabe Ansteuerung von Drumcomputern und Synths.

Bedingung:
-Rackeinbau
-8in / 8 out

Einfache Frage: was gibt es sonst zu beachten?



Ich hatte bisher immer gedacht es ist möglich es via herkömmliches MIDI-Kabel an meine Soundkarte MIDI in & MIDI out zu hängen und so einfach auf 8in/8out zu erweitern.
Ist das denn richtig so?

Lieb gegrüßt.
 
Eigenschaft
 
Hi,

Deine Vorstellung trifft eher auf eine Thru- bzw. Merge-Box zu. Von Philip Rees (s. vorherige Links) kamen bekannte Vertreter dieser Art, aber die Firma ist schon seit Ende 2006 nicht mehr im Geschäft. Eine Thru-Box splittet einen Midi-Ausgang auf mehrere Ausgänge, und eine Merge-Box führt die Signale von mehreren Eingängen auf einen zusammen. Die Gesamtzahl der Midi-Kanäle ist in einer solchen Konfiguration nach wie vor 16, und besonders beim Mischen von Midi-Signalen kann es irgendwann zu Datenstau kommen (s. Bemerkungen auf der Philip-Rees-Webseite).

Ein modernes Midi-Interface wird über USB mit dem Rechner verbunden und benötigt in der Regel einen Treiber. Jedes Ein-/Ausgangs-Paar steht im Rechner als separater Midi-Port mit je 16 Kanälen zur Verfügung (d. h. bei 8 I/O hat man insgesamt 128 Midi-Kanäle). Es ist eine sternförmige Verbindung aller Midi-Geräte mit dem Rechner möglich. Weil jetzt über jeden Port nur jeweils mit einem Gerät Midi-Daten ausgetauscht werden, gibt es kaum einen Midi-Flaschenhals.

Die Auswahl an USB-Midi-Interfaces mit vielen Ein- und Ausgängen ist aktuell sehr klein: MOTU hat noch einige Geräte im Programm, und gebraucht gibt es z. B. das Roland UM-880 oder das Midiman/M-Audio Midisport 8x8. Bei diesen und bei den teureren MOTUs kann man auch Routings definieren, die dann ohne Rechner funktionieren.


Im Zusammenhang mit elektronischer Tanzmusik wird immer wieder das Midi-timing von Rechner-/Interface-Kombinationen bemängelt: in Timing-Tests kommen Hardware-Sequenzer und alte Rechner wie z. B. ein Atari 1040ST häufig besser weg als ein moderner Rechner mit USB-Midi-Interface. Die Unterschiede sind durchaus messbar, aber ob sie auch hörbar sind, kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls gibt es Firmen, die sich auf das Thema spezialisiert haben und externe Sync-Lösungen anbieten: http://www.innerclocksystems.com/New ICS Products.html

Dieses Problem solltest du vielleicht im Hinterkopf behalten.

Grüsse,
synthos

PS: Eine Miditemp PMM88(E) wäre vielleicht eine Empfehlung für eine flexible Routing Matrix mit allen möglichen Filter- und Transformationsfunktionen. Hier würdest du tatsächlich deinen Rechner via Midi anschliessen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht kannst du noch ein paar mehr Details preisgeben, wie Dein Setup am Ende aussehen soll, wie viele und welche Expander angesteuert werden sollen, und/ob weitere Eingabegeräte wie Keyboards etc Signale schicken.
Wenn tatsächlich Dein Rechner die "Zentrale" ist, von der die Signale kommen, wäre eine Midi-Thru Box völlig ausreichend. Oder wofür brauchst Du noch Midi Ins?
Willst Du ggf. auch noch VSTi einbinden, dann wäre auch eine Kombi aus Midi und Audio Interface sinnvoll.
 
Ich halte eine Lösung via MIDITEMP auch für angebrachter. Diese Geräte waren schon zu ATARI Zeiten sehr leistungsstark und können auch das gesamte Routing übernehmen. Damit braucht der Hauptrechner ( in diesem Fall der PC etc ) nur 16 Kanäle verwalten. Diese werden dann vom MIDITEMP auf die eigentlichen Adressaten verteilt. Bei wirklich komplexen Systemen sollte man sich an das halten was echte Profis in Studios verwenden.
Das was hierzulande früher mit ATARI gemacht wurde hatte sein Pendant in USA mit Macintosh. Nicht umsonst haben sich auch Softwarehersteller auf diesen Rechnertyp konzentriert wie zB Logic. Den gesamten Ballast was heutige PCs ausmachen braucht man für reine Musikanwendungen nicht. Genau das dürfte auch der Haken sein wenn ein PC Probleme macht.
 
Kann Dir leider nur Geräte aus der Vergangenheit empfehlen
- Da neue Produkte mit 8 Midi -IN und 8 OUT wirklich selten geworden sind, wenn nicht sogar fast schon ausgestorben.
Es gab die Roland A 880 Patchbay , und später quasi als Nachfolger von Edirol die UM880, Edirol gehörte auch zu Roland. Beide Teile funktionieren bestens Standalone, das heisst auch ohne PC.
Das Edirol Modell kann man noch per USB an den PC hängen, bei der A880 muss man mind. einen Set von Midi Kabels (In und Out ) an den PC verdrahten, also noch ein PC-Midi-interface vorhanden sein.
Bei beiden kann man munter schalten und werkeln und jeden Eingang mit jedem Ausgang verkabeln auf Knopfdruck.

Das ist sehr praktisch wenn man mal mehr als eine Tastatur hat, oder Drumcomputer oder Hardwaresequenzer einsetzen will.
Nur zum Mergen sprich Mischen von Midi-Daten sind diese zwei leider nicht geeignet nach meinem Wissen. Wenn Du also noch Controller Daten von einem Gerät und Midi-Noten von einer anderen Quelle gleichzeitig auf einem dritten Klangerzeuger spielen willst, wird dann noch eine Merge-Box evtl. benötigt.

Alle neueren Midi-Interfaces, die ich sonst kenne, brauchen fast immer den PC, um überhaupt funktionieren zu können. Auch das Motu 8x8 Teil, was es noch neu zu kaufen gibt, muss Strom vom PC haben - Usb-powered auf -Neusprech.
 
Muss mir hier noch mal selber antworten - peinlich aber muss noch was korrigieren :

Sowohl die A880 als auch die UM 880 können Signale mergen - Sprich 2 Eingänge auf einen Ausgang legen.
Bei meiner A880 hat das aber nie fehlerfrei funktioniert, deshalb habe ich das da abgehakt als Thema und wieder vergessen.
- Ist sowieso problematisch das Thema, vor allem weil Midi Clock nicht gemischt werden kann, und Active Sensing Signale, die auch dauernd aktiv sind auch stören usw.
 
Beim UM-880 gibt es allerdings nur einen Merge-Port, d. h. man kann mehrere Eingänge auf einen Ausgang mergen, aber nicht gleichzeitig z. B. In 1 & 2 auf Out 1 und In 3 & 4 auf Out 2! Bei komplexen Setups könnte das zu wenig flexibel sein.

Grüsse,
synthos
 
Bei meiner A880 hat das aber nie fehlerfrei funktioniert, deshalb habe ich das da abgehakt als Thema und wieder vergessen.
- Ist sowieso problematisch das Thema, vor allem weil Midi Clock nicht gemischt werden kann, und Active Sensing Signale, die auch dauernd aktiv sind auch stören usw.

Ja, das ist von der Logik nicht ganz trivial, weil bestimmte MIDI-Daten Vorrang haben (z.B. System Real Time) und weil man ggf. Running Status beachten und auflösen muss und, wie du sagst, Active Sensing normalerweise gefiltert werden sollte.

Wenn allerdings mehrere Geräte im MIDI-Verbund Clock senden, hat man was falsch gemacht beim Setup.

Ich kann nur noch mal die Miditemp-Geräte empfehlen, die decken genau diese ganzen Anforderungen ab. Auch bei denen braucht man im Zusammenspiel mit dem Computer noch ein MIDI-Interface, aber die kosten ja nicht die Welt und wenn man mit dem Computer arbeitet, hat man ja sowieso meist schon ein Audio-Interface mit MIDI-Schnittstelle.

Chris
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben