Kindergesicht

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Kindergesicht

Hab mir die Hände wundgestochen
an deiner schroffen Igelhaut;
du hast dich hinter ihr verkrochen,
nicht wünschend, dass man dir vertraut.

Ganz überraschend dann die Wende,
fast wie im Märchen trat sie ein.
Dein Widerstand, er war am Ende
und die Fassade stürzte ein.

Hinter der Maske
ein Kindergesicht
mit seinem Durst
nach erlösendem Licht.
Noch etwas unsicher
sah es mich an;
Blicke, die man nur
schwer aushalten kann.

Ganz zaghaft kamst du erste Schritte
auf eignen Füßen zu mir her;
dein Blick – die riesengroße Bitte,
dass ich dein Zutraun nicht zerstör.

Ich nannte dich bei deinem Namen
und, sieh, es war dir nicht zu viel.
Dann lagen wir uns in den Armen,
zum ersten Mal war es kein Spiel.

Hinter der Maske
ein Kindergesicht
mit seinem Durst
nach erlösendem Licht.
Noch etwas unsicher
sah es mich an;
Blicke, die man nur
schwer aushalten kann.

Du wirst noch oft sehr schroff sein,
doch ich verspreche dir,
ich mach dir keinen Vorwurf.
Vertraust du mir?

Hinter der Maske
ein Kindergesicht
mit seinem Durst
nach erlösendem Licht.
Noch etwas unsicher
sah es mich an;
Blicke, die man nur
schwer aushalten kann.
---------------------------------

(Änderung erste Strophe)

Ganz überraschend dann ein Lächeln,
ich hab schon nicht mehr dran geglaubt.
Deine Fassade wollte bröckeln,
dein eignes Selbst erhob das Haupt.
 
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Hi,

du hast hier ja schon einige - ich nenn's jetzt einfach mal so - "Beziehungstexte" eingestellt, bei denen es im weitesten Sinne um Nähe & Distanz, sich (nicht) öffnen können oder wollen ging. Ich habe bei all diesen Texten bisher gedacht: Schön getextet, aber der Inhalt dahinter ist mir zu ichbezogen, zu sehr um den eigenen Bauchnabel kreisend. Das ist jetzt das erste Mal anders, finde ich gut! Mir gefällt das Bild mit dem noch ein bisschen erschrocken im ungewohnten Licht blinzelnden Kindergesicht, das sich sonst hinter einer Stachelhaut verbirgt, sehr, und ich mag den Perspektivwechsel vom Ich zum Du. Nicht ganz so gut gefällt mir die zweite Strophe, das ist mir, glaube ich, sprachlich ein bisschen zu banal mit dem Ende/Wende-Reim und mit diesem "fast wie im Märchen". Sprachlich hast du sonst mehr drauf, auch hier. Aber das ist wirklich das einzige Gemecker, das ich hier anbringen möchte, also Kritik auf ziemlich hohem Niveau. Ansonsten gefällt mir das sehr gut. :great:
 
@Swingaling Danke für deine ausführliche Begründung; da kriege ich Lust, die erste Strophe noch mal zu überarbeiten. Vielleicht findet sich dann auch jemand, der Lust hat, den Text zu vertonen.
Einen schönen ersten Advent wünsche ich dir!
LG Teestunde

Hab mir die Hände wundgestochen
an deiner schroffen Igelhaut;
du hast dich hinter ihr verkrochen,
nicht wünschend, dass man dir vertraut.

Ganz überraschend dann ein Lächeln,
ich hab schon nicht mehr dran geglaubt.
Deine Fassade wollte bröckeln,
dein eignes Selbst erhob das Haupt.
 
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