Klassische amps simpel aufgebaut?

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Hallo,


mir fällt immer wieder auf, wie (scheinbar?) simpel legendäre Amps, wie zB. der JTM45 oder JCM800 aufgebaut sind.
Wieso baut kaum jemand diese Amps daheim nach? Von einigen Marshalls gibt es ja Bausätze.
Scheitert das dann an den Teilen, die den Sound stark beeinflussen, wie zB den damals verwendeten Transformatoren?


Greets
 
Eigenschaft
 
Ich finde, es relativiert sich schnell, wenn man die Kalkulation (insbesondere einschliesslich Aufwand) macht. Dagegen wirken dann fertig aufgebaute Klone und auch Originale preislich garnicht mehr so überteuert. Und der wahre Name birgt noch Werterhalt.
 
Allein Gehäuse, Chassis und die Trafos und wesentlichen Bauteile sind schnell mal 300...400€. Dafür belomme ich zB schon 1...2 gebrauchte, komplette Jet City Amps..... also nehme diese und modde sie.
Generell lohnt Selbstbau dann, wenn man billig an die Grundsubstanz kommt... und das nötige Wissen und auch Equipment hat, was schnell ein paar k€ kosten kann in der Summe.
 
Also ich würde nicht behaupten, dass niemand solche Amps nachbaut. Die Community ist doch recht gross, was das bauen von Klonen betrifft.
 
Interessant fände ich auch, ob man so einem Selbstbauamp überhaupt jemals verkaufen könnte falls er einem nicht mehr gefällt. Gibt es da nicht Probleme mit dem Produkthaftungsgesetz und Sicherheitsanforderungen? Mal angenommen man verkauft so einem und dem Käufer fackelt es damit sein Haus ab, könnte für den Verkäufer teuer werden. Das dürfte für viele den "Marktwert" auch schon erheblich mindern.

Die bei Amps verwendeten Bauteile müssen ja auch ganz anderen Spannungen stand halten als beispielsweise elektronische Bauteile für ein 9V Effektgerät, alleine das macht sie schon teurer.

Ich kenne so etwas ähnliches vom Teppich- / Bilderknüpfen meiner Eltern, da war ein Satz zum Selbstknüpfen schon teurer als das gleiche, fertige Produkt.
 
Einerseits gibt es Nachbauten klassischer Amps durchaus. Nur mal ein Beispiel, ist der Deacy-Amp-Nachbau von KAT: http://www.deacyamp.com/index.php?route=product/product&product_id=57
Das Original war aus irgendwelchem Kram zusammengebastelt und hat nahezu nix gekostet, der Nachbau kostet 800 Dollar. Zu teuer? Ich wage das nicht zu entscheiden.
Bei anderen und geläufigeren "klassischen Amps" ist es halt so, dass sie bei dem und dem Gitarrengott super klangen, aber halt erst voll aufgedreht, mit dieser Gitarre oder jenem Pedal, oftmals modifiziert oder so - und eben mit der besonderen Spieltechnik, die der jeweilige Gitarrengott hat oder hatte. Der normale Gitarrist, der meist im Wohnzimmer oder mit Kollegen in der Garage oder ab und zu mal auf nem Gartenfest spielt, kann doch meist schon mit einem AC30 nichts anfangen, weil der erst in Lautstärken richtig zu klingen beginnt, die in genanntem Rahmen gar nicht genutzt werden können. Genau das hat ja zum Erfolg der Transenamps geführt!
So wurden dann die Amps weiterentwickelt, sie wurden tatsächlich besser. Finde ich wirklich.
Heute damit zu beginnen, Verstärkermodelle früherer Jahrzehnte nachzubauen, wird recht teuer, da die damals leicht verfügbaren Halbfertigteile heute nicht mehr oder nur schwer zu bekommen sind, die müssen dann -anders als früher- extra angefertigt werden. Und das macht das Ganze dann teuer. Was sich dann wiederum nicht lohnt, da es dafür nur eher wenige Abnehmer gibt.
 
Nicht jeder ist versiert was das Löten und Zusammenbauen von Teilen anbelangt. Ist wie mit Oldtimern. Die einen wollen schrauben und die anderen lieber fahren.
 
Nebenbei sind auch nicht mehr so viele Menschen (elektro-)technisch begeistert und nicht in der Lage, die Schaltpläne nachzuvollziehen, vermute ich.

...Sicherheitsanforderungen... ...ganz anderen Spannungen...

Und das bringt mich zum nächsten Punkt: Die eigene Sicherheit! Sobald der fleißige Bastler vor seinem Werk steht und es probeweise anwirft, wird er Hauptdarsteller im Blitzableitersimulator 2015; sei es, weil er das ganze trotz hinreichenden Kenntnissen nicht richtig geerdet hat oder er aus Unwissenheit einfach reinlangt. Einige sind in der Lage, einzuschätzen, ob sie mit entsprechenden Spannungen und Stromstärken umgehen können und bauen ihren Klon bzw. bauen ihn nicht*. Ein vermutlich größerer Teil der potentiellen Nutzer/Bastler könnte schlicht zu faul sein* und/oder generell bei irgendetwas, das mit "Strom" oder "Spannung" zu tun hat, vor Schreck das Weite suchen (... um dann die drei ineinandersteckenden Mehrfachsteckdosenleisten mit sich lösenden Kabeln mit Tesafilm zu "isolieren").

* Irgendwo dazwischen schätze ich mich ein
 
Auf jeden Fall ein Hobby wo man ganz genau wissen sollte was man macht und warum... weil Fehler machen, also learning-by-loosing, ist hier nicht angesagt.--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
bild-912-tm.jpg
 
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also ich würde als Privatmann keine Haftung für einen von mir gebauten Röhrenverstärker übernehmen, alleine schon mal das man eine vorgeschrieben Schutzabstände gar nicht einhalten kann bei klassischer Chassisbauweise
 
Ich hätte auch Mühe meine Amps mit ruhigem Gewissen abzugeben. Nicht nur von Gesetzes wegen. Auch wenn sie solide aufgebaut sind. Aber wer möchte schon seine Eigenbauten, in die man Wochen investiert hat, weggeben.
 
GeorgeB: Genau DAS Bild schwebte mir vor Augen, als ich meinen Beitrag verfasst habe.

Wie ich es schon angedeutet habe: Irgendwo bin ich zu faul und andererseits auch zu vorsichtig, mir einen Verstärker (sei es nach einem fertigen Bausatz oder frei nach Schnauze) zu basteln. Da gebe ich lieber ein paar Euro mehr aus und hole mir ein fertiges, sicheres Gerät.
 
Wieso baut kaum jemand diese Amps daheim nach? Von einigen Marshalls gibt es ja Bausätze.
Weil der Aufwand, so man es nicht mit vorhandenen Fachkenntnissen rein als Hobby betreibt, in keinem Verhältnis zum Ergebnis steht.

Interessant fände ich auch, ob man so einem Selbstbauamp überhaupt jemals verkaufen könnte falls er einem nicht mehr gefällt. Gibt es da nicht Probleme mit dem Produkthaftungsgesetz und Sicherheitsanforderungen? Mal angenommen man verkauft so einem und dem Käufer fackelt es damit sein Haus ab, könnte für den Verkäufer teuer werden.
Produkthaftung? Welches "Produkt"?
Keine Chance, als Amateur so ein Bastelwerk legal zu verkaufen. Im Schadensfall landet man unter Garantie vorm Strafrichter, von den zivilrechtlichen Angelegenheiten gar nicht zu reden.
 

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