Klavier selbst stimmen?

Hoco
Hoco
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
01.08.13
Registriert
01.10.04
Beiträge
465
Kekse
308
Ort
Paradise City
Hallo!

Ich habe mich gerade gefragt, ob man ein Klavier selbst stimmen kann. Hab unseres mal aufgemacht oben. Da sind doch dann die Stimmmechaniken, oder? Könnte ich mich jetzt einfach mit nem Werkzeug, mit dem ich die bewegt krieg und meinem Stimmgerät ( http://www.musik-service.de/ProduX/Gitarren/Zubehoer/Stimmgeraete/Korg_CA30_Chromatic_Tuner.htm ) da ransetzen und das Teil stimmen? Muss man dabei irgendetwas beachten? Kann ich da was falsch machen?

Vielen Dank!

Hoco
 
Eigenschaft
 
Die "hörbare richtige" und "mathemische richtige" Stimmung weichen voneinander ab. Von daher ist es für einen Laien unmöglich, ein Klavier so zu stimmen, dass es sich gut angehört. Warum das so ist, kannst Du hier verständlich nachlesen:

http://www.musikhaus-mollenhauer.de/Content/STIMMEN.HTM
 
Das Problem ist, daß man ein Kklavier nicht Note für Note stimmen kann sondern eine Gesamtkompsotion finden muss. Es gibt esin REihe von Günden, die dafür verantwortlich sind, Oberwellen der Töne und deren Zusammenwirken sind nur ein Thema dabei ...

Im Prinzip kannst Du natürlich ein kopmlett verstimmtes klavier selber in etwa chromatisch korrekt stimmen, aber einen guten GEsamtklang wird man dadruch nicht erzielen - bestenfalls einen ausreichenden.

Bedenke auch, daß man bei guten Flügeln die Stimmung sauber eingestellt halten muss, damit er seineQualität behält. Rumbasteln kann hier sogar Schadern anrichten ...
 
Ok danke. Dann lass ich das wohl besser. :)
 
Hallo!

Also ich bin Klavierbauerin nd würde dir tunlichst davon abraten ein Klavier selber zu stimmen. Selbst wenn du technische Hilfsmittel nimmst, reagiert das Klaiver anders und da du nicht gelernt hast, darauf zu reagieren oder gegenzuagieren, wird es sicherlich schlechter. Zu dem kommt,dass etwas beim Selbst stimmen kaputt gehen kann in der Mechanik und dann ist guter Rat erst recht teuer.

Also lieber anständig stimmen lassen und zufrieden sein. Das rat ich dir nich nur als Klavierbauer. Habs bei meinem eigenen auch gemacht, als ich noch nicht so gut stimmen konnte und das ergebnis war der Besuch eines Meisters....
 
Ich würde auch davon abraten; falls hier doch noch jemand den Versuch starten will: bitte zumindest einen Stimmhammer/- schlüssel nehmen und keine Rohrzange o.ä.- sonst hat der Meister, der anschließend kommt, nämlich auch Probleme!

@Jule: war das der Meister, bei dem du gelernt hast:rolleyes:?
 
engineer schrieb:
Was heisst das konkret ?
na - es ist ein Klavierbauer-Meister gekommen und hat ihr das Klavier dann endlich richtig gestimmt
(auf jeden Fall bin ich froh, dass wir ein P-120 haben..., obwohl sich der Bericht übers Stimmen sehr interessant liest)
 
Nee, wars nich. Es gibt ja nochn paar andere. Gott sei dank ist das schon lange her und nu kann ichs selber seit ein paar jahren*freu* :) Also wie gesagt, dass stimmen ist echt was komplexes, und sollte wirklich von einem Profi gemacht werden. Das ist echt nichts was ich sage, weils mein Berufkram ist. Es entspricht einfach den Tatsachen.
 
Lass es stimmen!! Unbedingt, sonst wird es teuer, wenn ein Klavierbauer später korrigieren muß. Wohltemperierte Stimmung hat nur bedingt etwas mit Physik zu tun und ein Stimmgerät kann eben nur physikalische Schwingungen messen
mfg victor zen on
 
naja, ich hab bei mir auch noch so einen alten schwarzen kasten rumstehen. sie saiten sind natürlich über die jahre äußert stark verstimmt. aber man kann noch ganz gut drauf spielen, da sie wohl alle ungefähr gleich stark verstimmt sind. dann gibts da noch das problem, das jede taste eine ganz eigene anschlagsdynamik hat, aber da kann ich wohl nichts machen.;)

deshalb wollt ich nur mal fragen, ob es was bringt, wenn ich mich mit meinem keyboard danebensetze und jede taste nach dem entsprechenden ton auf dem keyboard stimme.
einerseits klingt mein keyboard insgesamt doch wunderbar und wenn beim klavier alle töne so klingen wie beim keyboard kanns ja eigentlich nicht so falsch sein, aber dann dacht ich mir, dass es vielleicht noch ein unterschied ist, ob der ton nun aus einer digitalen quelle kommt oder von einer echten saite im resonanzkörper...:konfus:

also lohnt sich das ?
 
Wie gesagt: Lass es.
Man braucht viel Erfahrung, um ein Klavier stimmen zu können. Man macht unter Umständen mehr kaputt als besser, wenn man nicht weiß, wie man die Stimmwirbel zu bedienen hat, den Ton "setzt", in welcher Reihenfolge die Chöre gestimmt werden udw. usf. Es können irreparable Schäden entstehen (bzw. die Reparatur sehr teuer werden - neuer Stimmstock z.B.

Ich weiß theoretisch, wie es geht(wen es interessiert: http://www.schulseiten.de/fopp-de/contents.html#Inhalt, Kapitel 2), und stimme auch einzelne Saiten (z.B. neu aufgezogene, die sich schneller verstimmen) selbst nach - aber von einer kompletten Stimmung lasse ich auch die Finger.

Zum Keyboard als "Stimmgerät": Das wird nichts. Zum einen mag das in der Mittellage noch gehen - in Bass und Diskant hört man die Schwebungen nicht mehr, wenn sie nicht aus demselben Instrument kommen; zum anderen ist ein Synthesizer-Piano i.d.R. nicht "gespreizt" (steht auch in dem verlinkten Buch, was das ist). Wenn überhaupt, müsste man sich ein gutes Digitalpiano (keinen Piano-Sound aus einem normalen Synth!) als Refernz hernehmen - und selbst das wird schwierig.

Stimmen kann man zwar lernen, aber das sollte man sich wirklich vom Profi zeigen lassen und nicht aufs Geratewohl loslegen.

Jens
 
Der Druck des Stimmstocks auf die Wirbel ist enorm. Sie dürfen das natürlich niemals tun, aber angenommen, Sie würden den Wirbel sehr schnell um 180 Grad drehen, wäre die dabei an der Fläche zwischen Wirbel und Stimmstock erzeugte Hitze ausreichend, um das Holz zu verbrennen und seine molekulare Struktur zu verändern.

was würde bart simpson darauf sagen : COOL ! ;)

ja, man merkt schon, dass es doch ein kompliziertes verfahren ist. so zum spaß könnt man mal ein bisschen rumstimmen, aber nicht wenn ich auf dem teil hinterher nochmal spielen will. denn sooo unbrauchbar ist es im moment schließlich auch nicht.
naja, und stimmen lassen kommt auch erstmal nicht in frage. ich glaube, dass der fachmann dann ein paar überstunden machen muss, um die momentane abenteuerliche stimmung zu beseitigen. außerdem besteht dann immernoch das problem mit der seltsamen anschlagsstärke, wobei ich ja bezweifle, dass man ein klavier überhaupt vernünftig stimmen kann, wenn jede taste eine eigene mechanik hat.

danke, dass du mich vor unheil bewahrt hast.
 
Och, ein geübter Stimmer braucht für eine völlig "vergurkte" Stimmung nicht länger als für ein "normal verstimmtes" Klavier. Schwierig wird es nur dann, wenn das Klavier nicht nur in sich verstimmt, sondern auch insgesamt viel zu hoch oder zu tief liegt (meins war z.B. einen Ganzton zu tief, da hat er dreimal komplett durchstimmen müssen, bis de Stimmung hielt).

Das mit der Mechanik ist schon aufwändiger - so eine Regulierung kann einige Stunden oder mehr in Anspruch nehmen - je nachdem, wie schlimm der Zustand ist. Mit der Stimmbarkeit hat das aber nichts zu tun.
Mein Tipp: Lass einen Stimmer kommen, der Klavierbauer gelernt hat (also nicht "nur" stimmt). Der soll das gute Stück mal stimmen und sich bei der Gelegenheit den Rest mal ansehen und den Arbeitsaufwand und somit auch die Kosten für eine Mechanik-Regulierung schätzen. U.U. ist es gar nicht so übel/teuer, wie du jetzt vielleicht denkst.

Wäre jedenfalls schade, wenn das gute Stück weiter vor sich hin schimmelt ;)

Jens
 
.Jens schrieb:
Och, ein geübter Stimmer braucht für eine völlig "vergurkte" Stimmung nicht länger als für ein "normal verstimmtes" Klavier. Schwierig wird es nur dann, wenn das Klavier nicht nur in sich verstimmt, sondern auch insgesamt viel zu hoch oder zu tief liegt (meins war z.B. einen Ganzton zu tief, da hat er dreimal komplett durchstimmen müssen, bis de Stimmung hielt).
Jens

genau das ist ja das problem. ich hab mal ne cd laufen lassen und dann einen ton gespielt und dann ganz schnell die cd wieder ausgemacht, weils garnicht passte. ein ganzton wars leider nicht, damit hätt ich mich ja noch irgendwie arrangieren können. ;)
also ich behaupte mal, dass die töne untereinander noch halbwegs harmonisieren, deshalb glaube ich, dass die komplette stimmung im eimer ist und da wird der gute mann dann heftig zu schrauben haben.
vielleicht sollte ich mir auchmal den zustand der stimmmechaniken ansehen, ob die überhaupt noch intakt sind. dieses erbstück ist schließlich schon über 80 jahre alt.
 
Weil gerade das Thema Klavier stimmen aktuell ist: Wie verwendet man eigentlich einen Stimmkeil? Bei den dreisaitigen Tönen einfach zwischen zwei Saiten stecken? Aber wie will man dann die dritte Saite noch anschlagen? Und was macht man bei den zweisaitigen Tönen?
 
SYQ schrieb:
genau das ist ja das problem. ich hab mal ne cd laufen lassen und dann einen ton gespielt und dann ganz schnell die cd wieder ausgemacht, weils garnicht passte. ein ganzton wars leider nicht, damit hätt ich mich ja noch irgendwie arrangieren können. ;)
Das kann auch an der CD liegen. Nicht alle Aufnahmen sind sauber auf 440Hz gestimmt eingespielt...
Wenn es nur so ein ganz bißchen verstimmt ist (weniger als ein Halbton), was meist am schlimmsten klingt, dann ist alles Ok. Das ist normal, und damit sollte der Stimmer keine großen Probleme haben.

also ich behaupte mal, dass die töne untereinander noch halbwegs harmonisieren, deshalb glaube ich, dass die komplette stimmung im eimer ist und da wird der gute mann dann heftig zu schrauben haben.

Ob die Töne untereinander noch stimmen, hört man doch sofort...
wenn du wissen willst, wieviel das Klavier daneben liegt, dann leih di mal ein Stimmgerät von einem Gitarristen (eines mit analogem Zeiger und Hz-Skala) und schlag mal das mittlere a an (Kammerton). Dann kannst du am Stimmgerät in etwa ablesen, wie weit das Klavier insgesamt zu tief liegt (zu hoch wäre fast ein Wunder).

vielleicht sollte ich mir auchmal den zustand der stimmmechaniken ansehen, ob die überhaupt noch intakt sind. dieses erbstück ist schließlich schon über 80 jahre alt.
Vergiss es. Das kann ein Laie nicht beurteilen, und schon gar nicht rein optisch. Ein Klavierbauer sieht das, wenn es ganz schlimm ist, sonst wird er das auch erst beim Stimmen merken. Im allgemeinen kannst du erstmal davon ausgehen, dass die Mechaniken i.O. sind. Wenn das Klavier früher immer vom Profi gestimmt wurde und nicht der ganze Stimmstock wegen Trockenheit gerissen ist (dann würde das Klavier aber in sich schon furchtbar klingen), sollte da nichts passiert sein.

Jens
 
hasenfreund schrieb:

LOL danke, erst jetzt fällt mir auf, was das für ein schwachsinn ist. ne klar, so alt ist es wohl doch noch nicht. keine ahnung, wie genau ich jetzt darauf komme. :redface:

@Jens : ich weiss, dass der track auf der cd im sauberen e-dur war.
aber ich sollte wohl wirklich mal versuchen herauszufinden, wie stark es verstimmt ist.
aber dazu muss ich dann wieder auf mein keyboard als referenz zurückgreifen. werd mal probieren, um wieviele cents ich einen sound verstimmen muss, damit es zum klavier passt.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben